Frühling läßt sein blaues Band Englisch

Info for Herzogenberg, H.: Frühling lässt sein blaues Band (Weltliche Chormusik, Vol. 2)

Heinrich von Herzogenberg (1843–1900) is nowadays known to many as a composer primarily of sacred music. The ensemble cantissimo conducted by Markus Utz highlights a somewhat different facet of his manifold and, by far, not yet entirely rediscovered compositional oeuvre. In his secular choral music Herzogenberg convinces, amongst others, by his sensitive realization of the poetic content of the song lyrics. This second CD in Carus’s series unearths quite a number of treasures for mixed unaccompanied choir.

Ensemble Cantissimo
Markus Utz, direction

Frühling läßt sein blaues Band Englisch

Markus Utz
is Professor of Conducting and Choral Conducting at the Zürich University of the Arts. From 2001 to 2008 he was closely involved in the church music scene as regional Kantor and Music Director at the Cathedral in Constance. Before this, his studies took him to Munich, Detmold and Stockholm, to Gerhard Weinberger, Anders Eby and Eric Ericson. As well as successes in competitions as an organist, as a conductor he held scholarships from the German Academic Exchange Service and the Scandinavian Bach Academy under Sir Andrew Parrot. In 2003, he was a finalist in the Eric Ericson Award. With his sensitive and subtle, distinctive interpretations and his striving for an exceptionally refined sound, he has come to be regarded as one of the top choral directors in Europe. As well as his professorial duties, he is in great demand as a jury member, course leader and guest conductor of distinguished choirs.

Ensemble cantissimo
Founded in 1994, ensemble cantissimo is one of the most sought-after vocal ensembles in the German-speaking world. The name speaks for itself: “cantissimo” is synonymous with a cappella singing. And from the very beginning the group’s main interest has been in the incredible range of music beyond the mainstream repertoire. With its distinctive interpretations and exciting choice of programmes, the choir, with singers from Germany and Switzerland, conducted by Markus Utz, has thrilled audiences and critics alike. Regular invitations to leading music festivals and a close collaboration with radio stations reflect the high regard the ensemble’s vocal artistry is held in.

Booklet for Herzogenberg, H.: Frühling lässt sein blaues Band (Weltliche Chormusik, Vol. 2)

Im Fr�hling

Hier lieg ich auf dem Frühlingshügel:
Die Wolke wird mein Flügel,
Ein Vogel fliegt mir voraus.
Ach, sag mir, all-einzige Liebe,
Wo du bleibst, dass ich bei dir bliebe!
Doch du und die Lüfte, ihr habt kein Haus.
Der Sonnenblume gleich steht mein Gemüte offen,
Sehnend,
Sich dehnend
In Lieben und Hoffen.
Frühling, was bist du gewillt?
Wann werd ich gestillt?
Die Wolke seh ich wandeln und den Fluss,
Es dringt der Sonne goldner Kuss
Mir tief bis ins Geblüt hinein;
Die Augen, wunderbar berauschet,
Tun, als schliefen sie ein,
Nur noch das Ohr dem Ton der Biene lauschet.
Ich denke dies und denke das,
Ich sehne mich, und weiss nicht recht, nach was:
Halb ist es Lust, halb ist es Klage;
Mein Herz, o sage,
Was webst du für Erinnerung
In golden grüner Zweige Dämmerung?
– Alte unnennbare Tage!

(Eduard Mörike, 1804-1875, deutscher Lyriker, Erzähler, Übersetzer)

Er ist's:
Fr�hling l�sst sein blaues Band

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süsse, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
— Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab' ich vernommen!

(Eduard Mörike, 1804-1875, deutscher Lyriker, Erzähler, Übersetzer)

Zu viel

Der Himmel glänzt vom reinsten Frühlingslichte,
Ihm schwillt der Hügel sehnsuchtsvoll entgegen,
Die starre Welt zerfließt in Liebessegen,
Und schmiegt sich rund zum zärtlichsten Gedichte.

Am Dorfeshang, dort bei der luftgen Fichte,
Ist meiner Liebsten kleines Haus gelegen -
O Herz, was hilft dein Wiegen und dein Wägen,
Daß all der Wonnestreit in dir sich schlichte!

Du, Liebe, hilf den süßen Zauber lösen,
Womit Natur in meinem Innern wühlet!
Und du, o Frühling, hilf die Liebe beugen!

Lisch aus, o Tag! Laß mich in Nacht genesen!
Indes ihr sanften Sterne göttlich kühlet,
Will ich zum Abgrund der Betrachtung steigen.

(Eduard Mörike, 1804-1875, deutscher Lyriker, Erzähler, Übersetzer)

Lied eines M�dchens

Bist du, goldner Frühling,
Wieder auf dem Wege,
Wirst du wieder rege,
Warme Lebensluft?

Daaa du, holder Knabe,
Vor der Türe stehest,
Linde mich umwehest,
Spür ich lange schon.

Willst du erst necken,
Dann mit schnellen Schwingen
Mir entgegenspringen,
Wie der Braut in Arm?

Deine grüne Jacke
Sah ich lange blitzen,
Und aus allen Ritzen
Flimmert sie hervor.

Nur den alten Winter
Lass sich nimmer regen!
Lass dich nimmer legen
In das Leichentuch!

Sonst folg ich dem Sieger
Fort in alle Weite,
Und im Flockenkleide
Kehr ich nur zurück,

Dass du beim Erwachen
Kalt und starr mich findest
Und beinah erblindest
Vor dem Flockenmann!

Magst mit Rosen schmeicheln
Und mit Blumenschmelze, -
Ei, am weissen Pelze
Steht die Blüte wohl!

Glaubst mich zu erwärmen,
Mir das Kleid zu rauben? -
Wollts ja gern erlauben, -
Ach, so komme nur!

(Eduard Mörike, 1804-1875, deutscher Lyriker, Erzähler, Übersetzer)

Der G�rtner

Auf ihrem Leibrösslein,
So weiß wie der Schnee,
Die schönste Prinzessin
Reit't durch die Allee.
Der Weg, den das Rößlein
Hintanzet so hold,
Der Sand, den ich streute,
Er blinket wie Gold.
Du rosenfarbs Hütlein,
Wohl auf und wohl ab,
O wirf eine Feder
Verstohlen herab!
Und willst du dagegen
Eine Blüte von mir,
Nimm tausend für eine,
Nimm alle dafür!

(Eduard Mörike, 1804-1875, deutscher Lyriker, Erzähler, Übersetzer)

In der Fr�he

Kein Schlaf noch kühlt das Auge mir,
Dort gehet schon der Tag herfür
An meinem Kammerfenster.
Es wühlet mein verstörter Sinn
Noch zwischen Zweifeln her und hin
Und schaffet Nachtgespenster.
– Ängste, quäle
Dich nicht länger, meine Seele!
Freu dich! schon sind da und dorten
Morgenglocken wach geworden.

(Eduard Mörike, 1804-1875, deutscher Lyriker, Erzähler, Übersetzer)

Fussreise

Am frischgeschnittnen Wanderstab
Wenn ich in der Frühe
So durch Wälder ziehe,
Hügel auf und ab:
Dann, wie's Vöglein im Laube
Singet und sich rührt,
Oder wie die goldne Traube
Wonnegeister spürt
In der ersten Morgensonne:
So fühlt auch mein alter, lieber
Adam Herbst- und Frühlingsfieber,
Gottbeherzte,
Nie verscherzte
Erstlings-Paradieseswonne.

Also bist du nicht so schlimm, o alter
Adam, wie die strengen Lehrer sagen;
Liebst und lobst du immer doch,
Singst und preisest immer noch,
Wie an ewig neuen Schöpfungstagen,
Deinen lieben Schöpfer und Erhalter.
Möcht es dieser geben,
Und mein ganzes Leben
Wär im leichten Wanderschweisse
Eine solche Morgenreise!

(Eduard Mörike, 1804-1875, deutscher Lyriker, Erzähler, Übersetzer)

Zitronenfalter im April

Grausame Frühlingssonne,
Du weckst mich vor der Zeit,
Dem nur in Maienwonne
Die zarte Kost gedeiht!
Ist nicht ein liebes Mädchen hier,
Das auf der Rosenlippe mir
Ein Tröpfchen Honig beut,
So muss ich jämmerlich vergehn
Und wird der Mai mich nimmer sehn
In meinem gelben Kleid.

(Eduard Mörike, 1804-1875, deutscher Lyriker, Erzähler, Übersetzer)

Vogellied

Es ist zwar sonsten nicht der Brauch,
Daß man 's Nestchen baut,
Bevor man erst ein Weiblein auch
Sich angetraut:
Zirri Zirrli!
Erst ein Schätzchen,
Dann ein Plätzchen,
Zirri!
Am Birnbaum oder am Haselstrauch.
Allein ich dacht, du baust einmal
Auf gut Glück.
Schaden kann es auf keinen Fall;
Zirrwick Zirrliwick!
Gefällt's Ihr nicht, meine Jungfer Braut,
Es ist gleich wieder umgebaut.

(Eduard Mörike, 1804-1875, deutscher Lyriker, Erzähler, Übersetzer)

Nur zu

Schön prangt im Silbertau die junge Rose,
Den ihr der Morgen in den Busen rollte,
Sie blüht, als ob sie nie verblühen wollte,
Sie ahnet nichts vom letzten Blumenlose.

Der Adler strebt hinan ins Grenzenlose,
Sein Auge trinkt sich voll von sprühndem Golde;
Er ist der Tor nicht, daß er fragen sollte,
Ob er das Haupt nicht an die Wölbung stoße.

Mag denn der Jugend Blume uns verbleichen,
Noch glänzet sie und reizt unwiderstehlich;
Wer will zu früh so süssem Trug entsagen?

Und Liebe, darf sie nicht dem Adler gleichen?
Doch fürchtet sie; auch fürchten ist ihr selig,
Denn all ihr Glück, was ists? - ein endlos Wagen!

(Eduard Mörike, 1804-1875, deutscher Lyriker, Erzähler, Übersetzer)

Im Weinberg

Droben im Weinberg, unter dem blühenden Kirschbaum sass ich
Heut, einsam in Gedanken vertieft; es ruhte das Neue
Testament halboffen mir zwischen den Fingern im Schosse,
Klein und zierlich gebunden: (es kam vom treuesten Herzen -
Ach! du ruhest nun auch, mir unvergessen, im Grabe!)
Lang so sass ich und blickte nicht auf, mit einem da lässt sich
Mir ein Schmetterling nieder aufs Buch, er hebet und senket
Dunkele Flügel mit schillerndem Blau, er dreht sich und wandelt
Hin und her auf dem Rande. Was suchst du, reizender Sylphe?
Lockte die purpurne Decke dich an, der glänzende Goldschnitt?
Sahst du, getäuscht, im Büchlein die herrlichste Wunderblume?
Oder zogen geheim dich himmlische Kräfte hernieder
Des lebendigen Worts? Ich muss so glauben, denn immer
Weilest du noch, wie gebannt, und scheinst wie trunken, ich staune!
Aber von nun an bist du auf alle Tage gesegnet!
Unverletzlich dein Leib, und es altern dir nimmer die Schwingen;
Ja, wohin du künftig die zarten Füsse wirst setzen,
Tauet Segen von dir. Jetzt eile hinunter zum Garten,
Welchen das beste der Mädchen besucht am frühesten Morgen,
Eile zur Lilie du - alsbald wird die Knospe sich öffnen
Unter dir; dann küsse sie tief in den Busen: von Stund an
Göttlich befruchtet, atmet sie Geist und himmlisches Leben.
Wenn die Gute nun kommt, vor den hohen Stengel getreten,
Steht sie befangen, entzückt von paradiesischer Nähe,
Ahnungsvoll in den Kelch die liebliche Seele versenkend.

(Eduard Mörike, 1804-1875, deutscher Lyriker, Erzähler, Übersetzer)

Die Schwestern

Wir Schwestern zwei, wir schönen,
So gleich von Angesicht,
So gleicht kein Ei dem andern,
Kein Stern dem andern nicht.

Wir Schwestern zwei, wir schönen,
Wir haben lichtbraune Haar,
Und flichtst du sie in einen Zopf,
Man kennt sie nicht fürwahr.

Wir Schwestern zwei, wir schönen,
Wir tragen gleich Gewand,
Spazieren auf dem Wiesenplan
Und singen Hand in Hand.

Wir Schwestern zwei, wir schönen,
Wir spinnen in die Wett,
Wir sitzen an einer Kunkel,
Und schlafen in einem Bett.

O Schwestern zwei, ihr schönen,
Wie hat sich das Blättchen gewendt!
Ihr liebet einerlei Liebchen -
Und jetzt hat das Liedel ein End.

(Eduard Mörike, 1804-1875, deutscher Lyriker, Erzähler, Übersetzer)

Nur zu!

Schön prangt im Silbertau die junge Rose,
Den ihr der Morgen in den Busen rollte,
Sie blüht, als ob sie nie verblühen wollte,
Sie ahnet nichts vom letzten Blumenlose.

Der Adler strebt hinan ins Grenzenlose,
Sein Auge trinkt sich voll von sprühndem Golde;
Er ist der Tor nicht, daß er fragen sollte,
Ob er das Haupt nicht an die Wölbung stoße.

Mag denn der Jugend Blume uns verbleichen,
Noch glänzet sie und reizt unwiderstehlich;
Wer will zu früh so süßem Trug entsagen?

Und Liebe, darf sie nicht dem Adler gleichen?
Doch fürchtet sie; auch fürchten ist ihr selig,
Denn all ihr Glück, was ists? - ein endlos Wagen!

(Eduard Mörike, 1804-1875, deutscher Lyriker, Erzähler, Übersetzer)

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Wer hat das Gedicht geschrieben Frühling lässt sein blaues Band?

Doch auch wenn viele Menschen es noch immer für ein geniales Werk von Johann Wolfgang von Goethe halten, das „blaue Band des Frühlings“ floss aus der Feder von Eduard von Möricke (1804-1875). Streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen.

Wie geht das Gedicht Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte?

[Frühling]1 läßt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte; Süße, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen. -- Horch, [von fern ein leiser]2 Harfenton!