Dem horizont so nah wie ist daniel gestorben

dpa Hamburg Das Schicksal, von dem die Romanautorin Jessica Koch in „Dem Horizont so nah“ erzählt, klingt eigentlich viel zu traurig, um wahr zu sein. Doch die Geschichte basiert auf realen Erlebnissen:

Sie erzählt von Jessica, einem jungen Mädchen, das sich unsterblich in einen jungen Mann verliebt, der schon bald nicht mehr leben wird. Er ist mit dem HI-Virus infiziert. Nun hat Regisseur Tim Trachte den ersten Band der Trilogie als mitreißendes, auf die Zielgruppe der 13- bis 16-jährigen Mädchen zugeschnitten. Da ist Taschentuchalarm vorprogrammiert!

Als Jessica (Luna Wedler) das Männermodel Danny (Jannik Schümann) zum ersten Mal sieht, ahnt sie noch nicht, dass dieser um keinen coolen Spruch verlegene Macho einmal die Liebe ihres Lebens sein wird. Als würde das Schicksal die beiden zusammenführen wollen, treffen sie sich schon kurze Zeit später unter wenig romantischen Umständen wieder und verabreden sich prompt.

Als Danny Jessica ein paar Tage später mit der Limousine abholt und die junge Frau in ein Luxus-Restaurant einlädt, realisiert sie, dass Danny und sie eigentlich in zwei völlig verschiedenen Welten leben. Doch die beiden verlieben sich ineinander, obwohl Danny Jessica schnell zu verstehen gibt, dass die beiden nicht lange glücklich sein werden. Der Grund: Danny ist schwer krank. Für Jessica ist diese Nachricht ein Schock, aber kein Grund, sich nicht weiterhin mit ihm zu treffen.

Das Liebesdrama beginnt äußerst vielversprechend: Das Drehbuch von Ariane Schröder („Hin und weg“) nimmt sich viel Zeit für den Prozess des Verliebens. Außerdem gehen Jungschauspielerin Luna Wedler („Das schönste Mädchen der Welt“) und Jannik Schümann („Charité“) hervorragend in ihren Rollen auf, so dass man der aufkeimenden Liebe zwischen Jessica und Danny nur zu gern zuschaut. Darüber hinaus bemüht sich das Drehbuch um Authentizität und Realismus, weswegen „Dem Horizont so nah“ nicht wie befürchtet in reinen Kitsch versinkt, sondern neben der Liebesgeschichte auch die bittere Note des Krankheitsdramas zur Geltung kommt. So weit, so schön.

Dennoch vermittelt einem die Inszenierung von Tim Trachte („Benjamin Blümchen“) das Gefühl, dass hier viel zu viel Stoff in viel zu wenig Leinwandzeit gepresst werden musste - selbst wenn man nicht weiß, dass „Dem Horizont so nah“ auf einer Romanvorlage basiert. So hervorragend komponiert die Bilder sind und so treffsicher der Soundtrack gewählt ist, so hektisch steuert die Geschichte auf ihr Finale zu. Auf der Leinwand ereignen sich plötzlich derart viele Dinge auf einmal, dass sich der Film auf der Zielgeraden wesentlich konstruierter anfühlt als noch zu Beginn.

Immerhin gibt es Schauspieler, die das etwas abfedern können. Neben Wedler und Schümann ist der Film nämlich bis in kleinste Nebenrollen bestens besetzt: unter anderem mit Luise Befort, Frederick Lau und Denis Moschitto. Eine Fortsetzung scheint ebenfalls gut möglich - immerhin hat Autorin Jessica Koch die Erlebnisse ihrer ersten großen Liebe in einer Roman-Trilogie verarbeitet.

Wer glaubt, dass „Dem Horizont so nah“ ein ziemlich abgeschlossenes Ende hat... hat völlig recht. Dennoch zeigen die beiden Prequel-Romane zur Buchvorlage, dass die Geschichte um Danny auch im Kino eine Fortsetzung bekommen könnte.

Dem horizont so nah wie ist daniel gestorben
StudioCanal GmbH

Achtung, es folgen Spoiler zu „Dem Horizont so nah“!

„Dem Horizont so nah“ endet tragisch. Nachdem sich die 18-jährige Jessica (Luna Wedler) und der Kickboxer Danny (Jannik Schümann) ineinander verliebt haben und sogar zusammenbleiben, als Jessica erfährt, dass Danny seit seiner Kindheit HIV-positiv ist, verschlechtert sich schließlich dessen Zustand. Nach einem Trip in die USA bringt Danny sich letztlich um, bevor es richtig schlimm wird – eine schwierige Ausgangslage, um die Teenie-Romanze eines Tages vielleicht mit einem direkten Sequel fortzuführen.

Und doch besteht die Möglichkeit, die Geschichte in einem potentiellen „Dem Horizont so nah 2“ auf andere Weise zu vertiefen – denn genau das hat die Schreiberin der Roman-Vorlagen mit ihren Büchern der sogenannten „Danny-Trilogie“ bereits getan.

Prequel statt Fortsetzung

Mit ihrem Roman „Dem Horizont so nah“ hat Autorin Jessica Koch eine wahre tragische Liebesgeschichte verarbeitet. Doch hat sie sich nicht nur der gemeinsamen Zeit mit Danny gewidmet, sondern in den zwei weiteren Romanen ihrer „Danny-Trilogie“, die beide vor dem ersten angesiedelt sind, anhand detaillierter Erzählungen und Aufzeichnungen die Kindheit und Jugend ihrer großen Liebe behandelt – auch um so das Bewusstsein für die Situation von Missbrauchsopfern noch weiter zu schärfen.

Und so könnte der zweite Band mit dem Titel „Dem Abgrund so nah“ nun auch die Grundlage für ein Film-Prequel bilden, in dem es vor allem um Dannys Vergangenheit geht.

Harter Tobak: "Dem Abgrund so nah"

In „Dem Horizont so nah“ erfahren wir bereits, dass Danny als Kind von seinem eigenen Vater vergewaltigt und so auch mit HIV angesteckt wurde. „Dem Abgrund so nah“ führt die Leser nun direkt in die schwere Kindheit von Danny und geht somit fast noch mehr an die Nieren als der Vorgänger. Darin zieht der gerade mal zehnjährige Danny mit seiner Familie nach einem schlimmen Schicksalsschlag von den USA nach Deutschland – wo sein Vater endgültig dem Alkohol verfällt und seine Wutausbrüche regelmäßig an seinem Sohn auslässt.

Danny lässt sich davon aber nicht unterkriegen und bekommt letztlich zusätzlichen Halt durch die junge Französin Dominique, die er in einem Sommercamp kennenlernt. Nachdem er ihr zunächst selbst aus einer lebensbedrohlichen Lage hilft, gibt sie ihm schließlich auch die nötige Kraft, um sich von seiner Familie loszusagen und so trotz seiner Erkrankung ein besseres Leben ohne Angst und Missbrauch zu führen.

Ohne Jannik Schümann und Luna Wedler? (adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});

Ob nach „Dem Horizont so nah“ auch „Dem Abgrund so nah“ eines Tages den Sprung auf die große Leinwand schafft, hängt wohl vor allem vom Erfolg des Erstlings ab. Sollte eine Verfilmung des Prequels aber tatsächlich zu Stande kommen, werden Jannik Schümann und Luna Wedler wohl nicht wieder die Hauptrollen bekleiden, schließlich spielt die Geschichte einige Jahre vor „Dem Horizont so nah“. Um nicht gänzlich auf die beiden angesagten Jungstars zu verzichten, könnte man sie aber vielleicht kurz in einer Rahmenhandlung auftreten lassen, in die die Vorgeschichte eingebettet wird. Eventuell könnte einer der beiden auch durchgehend zumindest als Erzähler fungieren.

Ob es tatsächlich dazu kommt und danach sogar womöglich noch das zweite Prequel „Dem Ozean so nah“, in dem es primär um Dannys Jugend und die Beziehung zu seiner besten Freundin Tina (in „Dem Horizont so nah“ von Luise Befort gespielt) geht, adaptiert wird, bleibt nun abzuwarten.

„Dem Horizont so nah“ ist derweil seit dem 10. Oktober 2019 in den deutschen Kinos zu sehen.

Die FILMSTARTS-Kritik zu "Dem Horizont so nah"

Wie stirbt Danny in dem Horizont so nah?

Am Ende hinterlässt Danny Jessica einen Brief und verschwindet spurlos. In diesem verabschiedet er sich und hinterlässt ihr seinen gesamten Besitz. Das Ende der Geschichte ähnelt dem von Eichendorffs Mondnacht, das Jessica und Danny am Anfang ihrer Beziehung miteinander verband.

Wird es einen zweiten Teil von dem Horizont so nah geben?

Nach dem Bestseller «Dem Horizont so nah», der mit über 300.000 Lesern wochenlang Platz 1 der Amazon- & Bild-Bestsellerlisten belegte, folgt mit «Dem Abgrund so nah» nun endlich die Fortsetzung der Danny-Trilogie von Jessica Koch - die ergreifende Geschichte von Dannys Kindheit.

In welcher Zeit spielt dem Horizont so nah?

Am heutigen 14. Juli 2021 zeigt Sat 1 ab 20.15 Uhr „Dem Horizont so nah“, ein romantisches Jugenddrama, das auf wahren Begebenheiten basiert.

Wo wurde der Film dem Horizont so nah gedreht?

Die Dreharbeiten fanden in Nordrhein-Westfalen, München und Portugal statt. Den Weltvertrieb übernimmt STUDIOCANAL. Der Roman „Dem Horizont so nah“ erschien im März 2016 im FeuerWerke Verlag und im August 2016 im Rowohlt Taschenbuch Verlag.