Baby schreit plötzlich wie am Spieß im Schlaf

Sie haben sich so auf Ihr Baby gefreut und jetzt ist vielleicht einiges anders als erwartet. Ihr Baby schreit und schreit. Dabei fehlt ihm nichts und es ist gesund. Bleiben Sie ruhig. Ihr Baby schreit nicht, um Sie zu ärgern. Hier finden Sie Tipps, was helfen könnte, Ihr Baby zu beruhigen.

Alle Babys schreien in den ersten Lebensmonaten, die einen mehr, die anderen weniger. Auch gesunde, gut versorgte Säuglinge können lang und häufig schreien. Das Baby kann nichts dafür. Seine Eltern auch nicht.

Unterstützung suchen

Belastet Sie das anhaltende Schreien Ihres Kindes? Dann holen Sie sich frühzeitig Hilfe. Bitten Sie eine Freundin, einen Freund oder jemanden aus Ihrer Familie um Unterstützung. Holen Sie sich Rat in Beratungsstellen oder Schreiambulanzen.

„Wenn Babys schreien: Über das Trösten und Beruhigen“

Sprachwahl: Deutsch | English | Français | Pу́сский | Türkçe | العربية

Quelle: NZFH/BZgA 2018

Schreiphase ist normal

In der Regel beginnt das Babyschreien ab der 2. Lebenswoche. Es erreicht seinen Höhepunkt meist in der 6. Lebenswoche. Gesunde Babys schreien im 2. Lebensmonat im Durchschnitt 2 bis 2,5 Stunden täglich.

Gut zu wissen: Die Schreiphase geht vorbei. In der Regel ab dem 4. Monat.

Doch jedes Kind ist anders! Es gibt auch Babys, die wenig schreien oder deren Schreiphase zu einem anderen Zeitpunkt ist.

Baby schreit plötzlich wie am Spieß im Schlaf

Warum Babys schreien

Babys schreien, weil sie ihre Bedürfnisse noch nicht anders ausdrücken können. Schreien ist für sie der einzige Weg zu zeigen, dass ihnen etwas fehlt. Trösten Sie Ihr Kind, wenn es schreit. So erlebt Ihr Kind, dass Sie für es da sind, und es kann Vertrauen aufbauen.

Babys schreien, weil sie:

  • müde oder hungrig sind
  • schwitzen oder frieren
  • eine neue Windel brauchen
  • Ruhe brauchen
  • die Nähe von Mutter oder Vater suchen
  • schmusen möchten
  • und, und, und

Wichtig: Babys schreien nie, um zu ärgern. Das können sie gar nicht.

Im Laufe der ersten Monate lernen Sie Ihr Kind immer besser kennen. Sie können dann unterscheiden, warum es schreit und was es gerade braucht. Sind Sie unsicher, ob Ihr Baby Schmerzen hat oder krank ist? Dann suchen Sie eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt auf.

Manche gesunden, gut versorgten Säuglinge schreien ohne erkennbaren Grund und lassen sich nicht trösten. Die Schreiattacken können plötzlich anfangen. Gerade abends schreit das Baby dann viel und untröstlich.

Das sogenannte unstillbare Schreien ist oft ein Zeichen von normalen Anpassungsschwierigkeiten. Dem Baby fällt es dann schwer, zur Ruhe zu kommen oder einzuschlafen. Auch wenn die Eltern alles versuchen, um ihr Kind zu beruhigen.

Dem Schreien vorbeugen

Die folgenden Regeln können dazu beitragen, dass Ihr Kind weniger schreit.

  • Eine geregelte Tagesstruktur mit einem regelmäßigen Schlaf-, Wach- und Mahlzeiten-Rhythmus trägt dazu bei, dass Ihr Kind leichter zur Ruhe kommt.
  • Beschäftigen Sie sich regelmäßig mit Ihrem Kind, wenn es aufmerksam und zufrieden ist. So lernen Sie sich besser kennen. Und Ihr Kind erhält nicht nur Ihre Aufmerksamkeit, wenn es weint.

Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen

Schon Babys können sich begrenzt selbst beruhigen. Sind sie unruhig oder unsicher, nuckeln sie zum Beispiel an ihrer Hand, legen eine Hand auf den Bauch oder ziehen die Beine an. Auch Wegschauen oder den Kopf abwenden ist für Babys eine Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen. Dies tun sie zum Beispiel, wenn sie im Spiel mit den Eltern eine Pause brauchen.

Wenn Ihr Kind schreit, können Sie ihm helfen, sich zu beruhigen. Das klappt umso besser, je älter Ihr Kind ist. Versuchen Sie dabei, Ihrem Baby nur die Unterstützung zu geben, die es gerade braucht. Das bekommen Sie am besten heraus, wenn Sie schrittweise vorgehen.

Steigern Sie die Hilfsmöglichkeiten nur wenn nötig.

Bedenken Sie bitte: Jedes Kind ist anders. Lässt sich ein Baby oft nur schwer beruhigen, kann es besser sein, das Kind direkt hochzunehmen und zu tragen. Ein schrittweises Vorgehen würde bei ihm vielleicht nicht fruchten.

Die mo­der­ne Säug­lingssfor­schung geht da­von aus, dass Schrei­en vor al­lem Aus­druck der nicht ganz ein­fa­chen An­pas­sung an das Le­ben aus­ser­halb der Ge­bär­mut­ter ist. Des­halb kann Schrei­en tau­send un­ter­schied­li­che Grün­de ha­ben. Der wich­tigs­te: Ihr Baby will Ih­nen ir­gend­et­was mit­tei­len. Aber was?

Wenn Sie nicht her­aus­be­kom­men, war­um Ihr Baby weint, ver­su­chen Sie ein­fach, es zu trös­ten. Es gibt nicht im­mer ei­nen Grund!

  • Neh­men Sie es in den Arm, ent­we­der auf­recht oder in der Wie­ge­po­si­ti­on.

  • Man­che Ba­bys lie­ben es, wenn man sie über die Schul­tern legt oder in der Flie­ger­stel­lung (Bauch auf Ih­rem Un­ter­arm) hält.

  • Schau­keln Sie es sanft.

  • Mas­sie­ren Sie das Bäuch­lein oder Köpf­chen.

  • Wär­me­wi­ckel und Kirsch­kern­kis­sen kön­nen die Ver­span­nung lö­sen.

  • Spre­chen oder flüs­tern Sie ihm ins Ohr oder sin­gen Sie ihm et­was vor – ver­su­chen Sie, es ab­zu­len­ken.

  • Sie kön­nen auch ei­nen Spa­zier­gang oder eine Fahrt mit dem Auto un­ter­neh­men.

  • Auch Ihr klei­ner Fin­ger oder ein Nug­gi zum Sau­gen kann hel­fen. Ver­ge­wis­sern Sie sich je­doch, dass er sau­ber ist und tau­chen Sie ihn kei­nes­falls in Zu­cker oder Ho­nig.

Wenn das Baby dann im­mer noch nicht zu wei­nen auf­hört, kann es sein, dass Ihr Kind über­sti­mu­liert ist und sich selbst nicht mehr be­ru­hi­gen kann. In sol­chen Si­tua­tio­nen ist es manch­mal die bes­te Lö­sung, das Baby ru­hig im Arm zu hal­ten oder es in sein Bett­chen zu le­gen. Be­rüh­ren Sie mit der ei­nen Hand sein Köpf­chen, die an­de­re le­gen Sie ihm auf den Bauch. Neh­men Sie das schrei­en­de Kind nicht so­fort wie­der hoch, auch wenn es Ih­nen schwer fal­len wird.

Um Über­sti­mu­la­ti­on zu ver­mei­den, soll­ten Sie in Zu­kunft Ihr Kind noch bes­ser auf Zei­chen von Mü­dig­keit be­ob­ach­ten. Wenn es gähnt, sich die Au­gen reibt, un­ru­hig und quen­ge­lig wird oder den Blick­kon­takt zur Be­zugs­per­son ver­liert, ist es Zeit zum Schla­fen.

Man­che Kin­der füh­len sich woh­ler und schrei­en we­ni­ger, wenn sie eng in ein Tuch ein­ge­wi­ckelt wer­den, "Pu­cken" oder "Swaddling" ge­nannt. Die­se Wi­ckel­tech­nik scheint Un­ru­he­pha­sen von Säug­lin­gen zu ver­rin­gern, re­du­ziert Auf­wach­pha­sen und führt bei man­chen Säug­lin­gen, die nicht ger­ne in Rü­cken­la­ge schla­fen, zu bes­se­rem Ein­schla­fen. Fach­leu­te war­nen je­doch auch vor da­mit ver­bun­de­nen Ri­si­ken: Pu­cken: So geht’s si­cher

Als Schreiba­by be­zeich­net man ein Kind, das täg­lich mehr als drei Stun­den, an min­des­tens drei Ta­gen pro Wo­che und mehr als drei Wo­chen lang schreit und sei­ne El­tern - bei al­ler Lie­be - an den Rand des Ner­ven­zu­sam­men­bruchs bringt. Wenn Ihr Baby dazu ge­hört: Ge­ben Sie sich nicht selbst die Schuld! Wenn Sie al­les ver­sucht ha­ben, um es zu be­ru­hi­gen und da­bei kei­nen Er­folg hat­ten, ha­ben Sie nicht zwangs­läu­fig et­was falsch ge­macht. Sie sind des­halb kei­ne schlech­te­re Mut­ter als jede an­de­re, de­ren Kind we­ni­ger schreit. Auch Ihr Kind kann nichts da­für – man­che Ba­bys schrei­en oder wei­nen ein­fach mehr als an­de­re.

Der Be­griff High Need Baby will den Fo­kus weg von den Pro­ble­men, hin zu den "Needs", also den Be­dürf­nis­sen, len­ken . Er soll dar­auf hin­wei­sen, dass das Baby auf eine ganz be­stimm­te Wei­se sei­ne Si­gna­le aus­sen­det - Si­gna­le, auf wel­che die El­tern mit ei­ner be­stimm­ten Art von El­tern­schaft re­agie­ren kön­nen.

Ver­su­chen Sie, ru­hig zu blei­ben. Auf kei­nen Fall dür­fen Sie ver­su­chen, Ihr Baby durch Schüt­teln zur Ruhe zu brin­gen. Ein le­bens­ge­fähr­li­ches Schüt­tel­trau­ma kann die Fol­ge sein! Wenn Sie sich er­schöpft füh­len, bit­ten Sie Ih­ren Part­ner, Freun­de oder Ver­wand­te, zeit­wei­lig nach dem Kind zu se­hen. Wenn Sie al­lein mit dem Kind sind, le­gen Sie es in sein Kin­der­bett­chen, ver­ge­wis­sern Sie sich, dass alle Ge­fah­ren­quel­len aus­ser­halb sei­ner Reich­wei­te sind, und ge­hen Sie in ein an­de­res Zim­mer. Sie müs­sen Ab­stand ge­win­nen und sich et­was Er­ho­lung gön­nen, das hat über­haupt nichts mit Ver­nach­läs­si­gung Ih­rer Mut­ter­pflich­ten zu tun! Hö­ren Sie Mu­sik, ma­chen Sie sich ei­nen Tee oder ru­fen Sie ei­nen Freund oder eine Freun­din an. Las­sen Sie das Kind aber nicht lan­ge al­lein – nur so lan­ge es nö­tig ist, um wie­der ein biss­chen Kraft zu schöp­fen. Wenn das Wei­nen ein­fach nicht auf­hö­ren will, soll­ten Sie eine Müt­ter­be­ra­te­rin oder ei­nen Arzt/eine Ärz­tin kon­sul­tie­ren.

Wenn Sie sich als El­tern zu­neh­mend über­for­dert füh­len und ein­fach nicht mehr wei­ter wis­sen, hilft es oft, sich ein­fach an­onym aus­spre­chen zu kön­nen. Für sol­che Fäl­le gibt es z.B. den 24-Stun­den-El­tern­not­ruf: 0848 35 45 55 zum nor­ma­len Fest­netz­ta­rif, www.el­tern­not­ruf.ch. Hil­fe gibt es auch bei der Fach­stel­le für Säug­lings­fra­gen un­ter www.schreiba­by.ch und bei der pri­va­ten El­tern­in­itia­ti­ve www.schreiba­by­hil­fe.ch (mit Fo­rum).

Ein Falt­blatt mit vie­len Tipps "Hil­fe! Mein Baby hört nicht auf zu schrei­en" kann un­ter Ein­sen­dung ei­nes fran­kier­ten Rück­ant­wort­cou­verts bei der Stif­tung Kin­der und Ge­walt, Post­fach 58, 8193 Eg­li­sau bzw. www.kin­de­rund­ge­walt.ch be­stellt wer­den.

Dr. Ro­bert Ha­mil­ton, Kin­der­arzt in San­ta Mo­ni­ca, Ca­li­for­ni­en, de­mons­triert ei­nen Hal­te­griff, mit dem in kür­zes­ter Zeit ein schrei­en­des Baby be­ru­higt wer­den kann - "The Hold":

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Kann man eine To­xo­plas­mo­se in der Schwan­ger­schaft be­han­deln?

Wie hoch ist die Wahr­schein­lich­keit, dass ich mich mit To­xo­plas­mo­se an­ste­cke? Und wie mer­ke ich das?

Kann man auch über an­de­re tie­ri­sche Er­zeug­nis­se wie Milch und Eier eine To­xo­plas­mo­se be­kom­men?

Warum Baby schreit plötzlich wie am Spieß?

Schlafprobleme. Dein Baby wacht auf und schreit wie am Spieß, weil es vielleicht die falschen Schlafstrukturen besitzt. So können ein falscher Schlafrhythmus, Übermüdung oder Einschlafassoziationen die Ursache für das Aufwachen und Schreien in der Nacht sein.

Was ist der Nachtschreck bei Babys?

Nachtschreck (Nachtterror) ist eine Form von Schlafstörung bei Kindern. Dabei kann das Kind wenige Stunden nach dem Einschlafen schreien, um sich schlagen, die Augen weit aufreißen, aber niemanden erkennen und sich weder wecken noch trösten lassen.

Warum schreit mein Baby nachts plötzlich?

Dein Baby wächst Körperlich und ebenso mental. In der Zeit eines solchen „Schubs“ kann es vorkommen, dass dein Baby in der Nacht aufwacht und schreit. Weil es sich unwohl fühlt oder auch wachstumsbedingte Schmerzen hat.

Wie äußert sich ein Nachtschreck?

Das passiert beim Nachtschreck: Dein Kind beginnt in der Nacht plötzlich laut zu schreien, oft schlägt es dabei um sich. Die Pupillen sind geweitet, Puls und Atmung sind erhöht, oft kommt es auch zu Schweißausbrüchen oder Gänsehaut. Das Kind ist kaum ansprechbar und reagiert nicht auf Beruhigungsversuche.