Ab wann bekommt man einen mutterpass

Wann bekomme ich einen Mutterpass?

Sobald dein Arzt deine Schwangerschaft sicher festgestellt hat, wird dir der Pass ausgehändigt. Das passiert meistens nicht gleich beim ersten Termin beim Gynäkologen. In der Regel bekommen Mütter den Mutterpass zwischen der siebten und zwölften Schwangerschaftswoche. Wenn du schon vorher einen Blick darauf werden willst, kannst du dir auf der Seite vom Gemeinsamen Bundesausschuss den kompletten Mutterpass runterladen.

Wofür brauche ich den Mutterpass?

Im Mutterpass notiert dein Arzt die Ergebnisse der empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen während deiner Schwangerschaft. Hier werden Ergebnisse aus Ultraschalluntersuchungen, Bluttests, Daten zur Embryonalentwicklung so wie relevante Gesundheitsdaten von dir gesammelt. Dadurch können bestimmte Risikofaktoren beispielsweise gut erkannt und beobachtet oder behandelt werden. Außerdem weißt du dadurch, wie deine Schwangerschaft verläuft.

FAQs zum Thema Mutterpass

Muss ich meinen Mutterpass immer dabeihaben?

Die Infos, die in dem blauen Heft stehen, können in einer Notfall-Situation sehr hilfreich sein. Wenn deine Schwangerschaft zum Beispiel noch nicht sichtbar ist, können Ersthelfer und der Notdienst das durch den Pass erkennen und dich richtig behandeln. Auch während deiner Geburt sind die eingetragenen Daten aus dem Mutterpass wichtig. Deswegen rät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, das Heft immer dabeizuhaben.

Mutterpass verloren – was nun?

Weil du den Pass immer dabeihaben musst, kann es auch mal passieren, dass du ihn verlegst oder ganz verlierst. Hier solltest du nicht warten und dir schnellstmöglich einen neuen Mutterpass bei deinem Arzt oder deiner Hebamme besorgen – sie können die Daten auch gleich nachtragen.

Wem muss ich den Mutterpass vorzeigen?

Als Schwangere bist du nicht verpflichtet, dein Schwangerschaftsheft gegenüber deinem Arbeitgeber vorzulegen. Laut § 5 des Mutterschutzgesetzes musst du deinem Arbeitgeber lediglich deine Schwangerschaft und den errechneten Tag der Entbindung mitteilen, sobald du ihn kennst. Auch vor Behörden musst du deinen Mutterpass nicht vorzeigen – die Daten darin gelten nämlich als vertraulich.

Was mache ich nach der Geburt mit dem Heft?

Auch nach der Geburt solltest du deinen Mutterpass nicht einfach wegwerfen. „Die Daten [können] auch für weitere Schwangerschaften von Bedeutung sein“, erklärt die BZgA. So können deine Ärzte dann bei deiner zweiten Schwangerschaft sofort sehen, welche Probleme oder Risikofaktoren besonders beachtet werden müssen.

Seite für Seite: Was steht im Mutterpass?

AK, HB und BPD – In dem Heft wimmelt es nur so von Abkürzungen, Eintragsfeldern und Tabellen. Darin werden alle wichtigen Untersuchungen und Befunde während deiner Schwangerschaft vermerkt. Für deinen Arzt oder deine Hebamme sind die Abkürzungen leicht zu verstehen. Damit du nicht im Dunklen bleibst, findest du hier ausführliche Erklärungen zu jeder Pass-Seite sowie eine Auflistung aller Abkürzungen der jeweiligen Seite.

Wenn du eine noch genauere Beschreibung willst, findest du hier einen interaktiven Mutterpass von HiPP. Da kannst du auf die einzelnen Begriffe klicken und bekommst eine Erklärung.

Mutterpass Seite 2-3: Laboruntersuchungen und Rötelnschutz

Im ersten Teil vom Mutterpass finden sich Informationen zu deinem gesundheitlichen Zustand. Hier wird zum Beispiel deine Blutgruppe, sowie das Ergebnis des Rhesus-Antikörpersuchtests (AK-Suchtest) notiert.

Wenn du negativ bist (Rh. neg.) aber dein Baby positiv, bedeutet das, dass du beim Kontakt mit dem Blut deines Kindes – also spätestens bei der Geburt – Antikörper bildest: eine sogenannte Rhesusunverträglichkeit. Wenn das der Fall ist, wird dir eine sogenannte Anti-D-Prophylaxe gespritzt, die die Antikörperbildung verhindern kann.

Außerdem wird notiert, ob du gegen Röteln immunisiert bist (durch eine Impfung oder, weil du es schon hattest), ob du Chlamydien (NAT), Syphilis (LSR-Test) oder Hepatitis B (HB) hast.

  • Blutgruppenzugehörigkeit: Blutgruppe und Rhesusfaktor der Mutter
  • Antikörpersuchtest: Hat die Mutter Antikörpern gebildet, die dem Kind schaden könnten?

  • Chlamydia trachomatis-DNA: Urintest, um festzustellen, ob die Mutter mit Chlamydien infiziert ist
  • LSR: Test auf eine Syphilis-Infizierung
  • HBs-Antigen-Test: Test auf eine Hepatitis-B Infizierung

Mutterpass Seite 4a & 4b: Angaben zu vorherigen Schwangerschaften

In diesem Teil vom Mutterpass werden Informationen zu früheren Schwangerschaften eingetragen (falls vorhanden). Dabei werden Infos zum Geburtsjahr, die Entbindungsart und andere Fakten und Besonderheiten zum Geschwisterkind notiert, sowie weitere Befunde.

  • Spontangeburt: Eine natürliche, vaginal Geburt ohne operative Hilfe (Kaiserschnitt, Saugglocke o.ä.)
  • Sectio: Kaiserschnitt
  • Vaginale Operation: Geburt mit einer Zange oder Saugglocke

  • Abort: Fehlgeburt
  • Abruptio: Abbruch der Schwangerschaft
  • EU: Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaft
  • Besonderheiten zu den Katalogen A. & B.: besondere Therapiemaßnahmen zum Risikokatalog A und B
  • Stationäre Behandlung während der Schwangerschaft: Dokumentation von Klinikaufenthalten während deiner Schwangerschaft
  • Cardiotokographische Befunde: Aufzeichnung der Herztätigkeiten des Babys und der Aktivität der Gebärmutter (Wehenbereitschaft)

Mutterpass Seite 5: Anamnese und Vorsorgeuntersuchungen

Auf der Seite 5 im Mutterpass siehst du, ob deine Schwangerschaft als eine Risikoschwangerschaft eingestuft wird. Faktoren dafür sind zum Beispiel Allergien, Gesundheit und dein Alter. Ganz am Ende dieses Abschnittes findest du auch einen errechneten Entbindungstermin (ET).

  • Gravida: Anzahl der vorherigen Schwangerschaften (inklusive Fehl- und Totgeburten)
  • Para: Anzahl der vorherigen Geburten

  • Anamnese: Krankheitsvorgeschichte
  • Blutungsneigung: Verzögerte Blutgerinnung
  • Thromboseneigung: Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln
  • Skelettanomalie: Veränderung des Knochenbaus
  • Komplikationen Post partum: Schwierigkeiten nach der Geburt​
  • Zustand nach Sectio: Wie ging es der Mutter nach der Geburt?

Mutterpass Seite 6: Besondere Befunde in der Schwangerschaft

Hat die Mutter eine der aufgelisteten Probleme, wird die entsprechende Zahl in die rote Spalte auf Seite 8 eingetragen. Außerdem wird der Entbindungstermin (Geburtstermin) errechnet, womit der Beginn des Mutterschutzes festgelegt wird.

  • Hypertonie: Bluthochdruck
  • Adipositas: krankhafte Fettleibigkeit
  • ….

  • post partum: Zeit nach der Geburt
  • ZNS: Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark)
  • SS: Schwangerschaft
  • SSW: Schwangerschaftswoche

Mutterpass Seite 7-8: Gravidogramm

Das sogenannte Gravidogramm zeigt dir auf einen Blick alle Ergebnisse deiner Vorsorgeuntersuchungen – bis hin zur Geburt. Hier werden nicht nur deine Daten (Blutdruck, Eisenwerte (hb), Gewicht, usw.) sondern auch die Embryonalentwicklung dokumentiert. Wichtige Daten sind hier der Fundusstand und die Lage des Kindes.

Die Kindeslage kann eine Schädellage (SL), Beckenendlage (BEL), Kopflage (KL) oder Querlage (QL) sein. Auch Kindsbewegungen und Herztöne werden hier im Mutterpass vermerkt.

  • Gravidogramm: Beobachtungsbogen, in denen die Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchungen eingetragen werden
  • Fundusstand: Lage der Gebärmutter im Bauch
  • ….

  • Kindslage: Wie liegt dein Baby gerade?
    BL=Beckenendlage/ SL=Schädellage/ QL= Querlage
  • Ödeme: Wassereinlagerungen
  • Varikosis: Krampfadern
  • RR: Blutdruckwerte
  • Hb (Eryl): Blutfarbstoff und Anzahl der roten Blutkörperchen
  • Sediment ggf. Bakteriolog. Bef: Urinuntersuchung
  • Vaginale Untersuchung: Untersuchung durch die Scheide​
  • Risiko-Nr. nach Katalog B: Vermerk besonderer Befunde von Seite 6

Mutterpass Seite 9: Besonderheiten zu den Katalogen A und B

Hier können Besonderheiten notiert werden, die sich auf die Seiten 5 und 6 deines Mutterpasses beziehen. Falls du während der Schwangerschaft ins Krankenhaus musst, wird auch das hier vermerkt.

  • Stationäre Behandlung während der Schwangerschaft: Längerer Aufenthalt in einem Krankenhaus/ einer Klinik

  • Cardiotokographische Befunde: Herztöne des Babys und Ergebnisse des CTGs

Mutterpass Seite 10-12: Ultraschall-Untersuchungen

Auf diesen Seiten werden die Ergebnisse von den drei Ultraschall-Untersuchungen notiert.

  1. Bei der ersten Untersuchung wird zum Beispiel des Fruchtsacks (FS), die Länge des Kindes (SSL) sowie der Kopfdurchmesser (BPD) festgestellt.
  2. Im zweiten Screening wird die Länge des Kopfes (FOD), Kopfumfang (KU), Bauchdurchmesser (ATD), Bauchumfang (APD/AU) und Länge der Oberarm- und Oberschenkelknochen (FL/HL) errechnet.
  3. Bei der letzten Untersuchung werden dieselben Werte zum Vergleich wiederholt und in den Mutterpass
    Befunde, die weiter überwacht werden sollten, werden in den darauffolgenden Seiten eingetragen.

  • Intraunteriner Sitz: Wunschgemäße Lage des Embryos
  • monochorial: Teilen sich Zwillinge eine Plazenta?
  • Plazentalok./-struktur: Lage und Struktur des Mutterkuchen

  • FS: Fruchtsack
  • SSL: Scheitel-Steiß-Länge
  • BPD: Kopfdurchmesser (quer)
  • Konsiliaruntersuchung veranlasst: Wurde ein anderer Arzt/ Spezialist dazugeholt?
  • FOD/ KU: Kopfdurchmesser (längs) und Kopfumfang
  • ATD: Durchmesser des Bauches des Babys
  • APD/AU: Bauchumfang
  • FL/HL: Länge der Oberarm- und Oberschenkelknochen

Mutterpass Seite 13 & 14: Normkurven für den fetalen Wachstumsverlauf

Auf dem Diagramm auf Seite 13 wird das Wachstum deines Ungeborenen anschaulich dargestellt. Die Mittellinie stellt hier das Idealmaß da. Die beiden Linien darunter und darüber legen den normalen Bereich fest. Wenn dein Kind außerhalb des Bereiches liegt, sind eventuell weitere Untersuchungen nötig, die auf Seite 14 dokumentiert werden können.

  • BPD (Biparietaler Durchmesser): Quergemessener Durchmesser des Kopfes des Babys

  • ATD (Abdomen Querdurchmesser): Querdurchmesser des Bauches des Babys
  • Dopplersonographische Untersuchungen: Ultraschalluntersuchung zur Blutversorgung des Babys

Mutterpass Seite 15-17: Abschlussuntersuchung

Geburt und erste Untersuchungen: Die letzten beiden Seiten von deinem Mutterpass werden ausgefüllt, wenn dein Baby schon auf der Welt ist. Hier steht, ob dein Kind natürlich (sp), mit Kaiserschnitt (s) oder mit Saugglocke/Zange (vag. Op.) geboren wurde. Die Geburtslage deines Kindes, die Ergebnisse vom Apgar-Test sowie den ph-Wert des Nabelschnur-Blutes findest du hier.
In diesem Teil vom Mutterpass werden nicht nur Daten deines Kindes festgehalten notiert. Auch die Daten zu deinem Blutdruck (RR), der Blutqualität (hb) und mögliche Geburtsverletzungen kannst du hier finden.

Auf der 16. Seite des Mutterpasses findest du Daten zur Nachfolgeuntersuchung. Dein Blutzucker (Z) und Eiweißgehalt im Blut (E) werden getestet. Außerdem steht hier, ob du bei der U3-Untersuchung warst und ob du stillst. Alle Seiten, die danach kommen, sind für deine nächste Schwangerschaft gedacht.

  • Epikrise: Abschließende Untersuchung
  • Geburtsmodus: Wie wurde das Kind geboren?
    SP: Spontangeburt/ S: Kaiserschnitt/ vag. Op: Zangen- oder Saugglockengeburt

  • Kindslage: Wie lag das Kind bei der Geburt?
    SL = Schädellage/ BEL = Beckenlage/ QL = Querlage
  • Apgar-Zahl: Gesundheitscheck des Babys mit Bewertungen von 1-10 (Bestwert 10)
  • ph-Wert (Nabelarterie): Prüfung des Sauerstoffgehalts des Babys durch Blutabnahme aus der Nabelschnur
  • Hb: Gehalt an Blutfarbstoff und roten Blutkörperchen​
  • RR: Blutdruck
  • Anti-D-Prophylaxe: Musste ein Anti-D-Immunglobulin gespritzt werden um eine Rhesusinkompatibilität zu verhindern?
  • Direkter Coombs-Test: Test, ob das Kind Antikörper im Blut hat​
  • Z pos.: Zucker im Urin nachgewiesen
  • E pos.: Eiweiß im Urin nachgewiesen
  • Sediment o.B.: Urinuntersuchung ohne Befund

Wenn dir trotzdem noch Begriffe oder Abkürzungen nicht klar sind, kannst du dich auch immer an deinen Frauenarzt oder deine Hebamme wenden – sie beantworten gerne alle deine Fragen.

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Der Mutterpass
    Unter: https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/schwangerschaftsvorsorge/der-mutterpass/ (Letzter Zugriff: November 2021)
  • TK Ärztezentrum: Der Mutterpass
    Unter: https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/schwangerschaft-und-geburt/der-mutterpass-2009440 (Letzter Zugriff: November 2021)
  • Frauenärzte im Netz: Mutterpass
    Unter: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/schwangerschaft-geburt/schwangerenvorsorge/mutterpass/ (Letzter Zugriff: November 2021)
  • AOK – Die Gesundheitskasse: Mutterpass erklärt – Alle wichtigen Infos rund um das Begleitheft in deiner Schwangerschaft
    Unter: https://aok-erleben.de/mutterpass-erklaert/ (Letzter Zugriff: November 2021)
  • HiPP: Der Mutterpass
    Unter: https://www.hipp.de/schwanger/ratgeber/mutterpass-einfach-erklaert/ (Letzter Zugriff: November 2021)

Wann gibt es das erste Ultraschallbild?

Die erste Ultraschall-Untersuchung findet im Allgemeinen zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche statt. Sie dient vor allem dazu, die Schwangerschaft zu bestätigen und zu prüfen, ob sich der Embryo in der Gebärmutter eingenistet hat.

Kann man in der 7 Woche schon was sehen?

SSW Ultraschall: Das ist zu sehen. Das kleine Kerlchen in Ihrem Bauch ist jetzt zwischen 5 und 10 Millimeter groß – je nachdem, ob Sie sich am Anfang oder am Ende der 7. SSW befinden. An den Stellen, wo später die Augen sein werden, kann man schwarze Punkte erkennen.

Wann soll ich zum Frauenarzt wenn ich schwanger bin?

Es liegt ganz an dir, ab wann du zum Arzt gehen möchten. Wenn du jedoch keine weiteren Beschwerden hast, raten die meisten Ärzte, ab der fünften Schwangerschaftswoche (SSW) einen Termin für die erste Untersuchung zu machen. Mit dem ersten Tag der letzten Periode beginnt die erste Schwangerschaftswoche.

Was ist in der 5 SSW zu sehen?

Auf dem Ultraschall bestätigt in der 5. SSW ein kleiner schwarzer Punkt, dass Sie schwanger sind – das ist die Fruchtwasserhöhle, die jetzt circa einen Zentimeter groß ist. Der Ultraschall bedingt, dass sie sich als schwarze Blase auf dem Bild abzeichnet. Der Embryo selbst ist noch nicht sichtbar, er ist noch zu klein.