Wo ist der Unterschied zwischen Sonographie und Ultraschall?

Wo ist der Unterschied zwischen Sonographie und Ultraschall?

Vielleicht haben Sie diese Prozedur auch schon hinter sich gebracht: Man nimmt zuerst seinen Schmuck ab, bekommt eine Metallschürze umgehängt, alle anderen Beteiligten gehen aus dem Raum und ein Gerät macht lautlose Aufnahmen ausgewählter Körperteile. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen die X-Strahlen, die schließlich nach ihm benannt wurden. Mit Hilfe dieser Röntgenstrahlen können Ärzte erkennen, ob Knochen und Organe im Körper geschädigt sind.

Doch wie funktioniert eigentlich das Röntgen? Was genau wird auf den Aufnahmen abgebildet? Und sind Röntgenstrahlen tatsächlich so gesundheitsschädlich? Antworten auf diese und weitere Fragen hat die Stiftung Gesundheitswissen auf einer Themenseite zusammengefasst.

Wussten Sie, dass die Computertomographie (CT) eine Röntgenform ist?

Das Röntgen ist aber nicht mehr die einzige Untersuchungsmethode, die einen Einblick in den Körper verschafft. Heutzutage werden ebenfalls Ultraschall, CT (Computertomographie) und MRT (Magnetresonanztomographie) eingesetzt.

Das Besondere am Ultraschall ist, dass er weder schädlich noch unangenehm ist. Deshalb sind Ultraschall-Untersuchungen ein Standard in der Schwangerschaftsvorsorge. Ärztinnen und Ärzte verwenden die Sonographie (fachsprachlich für Ultraschall) aber auch, um z. B. Gewebeveränderungen entdecken zu können, die auf Krebs oder Entzündungen hinweisen. Dabei können sie zwischen verschiedenen Ultraschall-Verfahren wählen.

Computertomographie und Magnetresonanztomographie sind deutlich seltener. Zum einen sind die Geräte und ihr Einsatz deutlich teurer. Zum anderen haben beide Verfahren für die behandelten Personen deutliche Nachteile: die CT ist aufgrund der starken Röntgenstrahlung schädlich. Für die MRT muss die Patientin oder der Patient in der Lage sein, für eine lange Zeitspanne in einer Position zu verharren.

Video: Wie funktioniert eine Computertomographie?

Die Stiftung Gesundheitswissen hat zu den Untersuchungsverfahren Röntgen, Ultraschall und CT (inkl. MRT) jeweils eine Themenseite angelegt. Dort erklärt das Expertenteam, wie die einzelnen Verfahren funktionieren, wann sie zum Einsatz kommen und was auf den Aufnahmen zu sehen ist. Röntgen, Ultraschall und CT werden zudem in kurzen Videos vorgestellt. Für Interessierte gibt es Links zu weiterführenden Informationen.

Stand: März 2020

Externe Informationen zum Thema

Marie P. aus Iphofen fragt: Mein Arzt hat mir eine Überweisung zum MRT gegeben. Was für eine Untersuchung ist das? Und was ist der Unterschied zu einem CT oder Ultraschall?

Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte bei der DKV Deutsche Krankenversicherung, dazu:

Die Abkürzung MRT steht für Magnetresonanztomografie, auch Kernspintomografie genannt. Beim MRT schiebt der Arzt den Patienten zur Untersuchung in eine Röhre. Muss der Betroffene bis zum Kopf hinein und leidet an Platzangst, sollte er das vorab mit dem untersuchenden Arzt besprechen. Beim MRT entstehen zahlreiche Schichtbilder, die ein Computer zu einer dreidimensionalen Abbildung zusammensetzt. So sind beispielsweise Knorpel oder Bänder sehr detailliert zu erkennen. Es kommen Magnetfelder und Radiowellen zum Einsatz. Daher ist die Untersuchungsmethode auch für Schwangere und Kinder geeignet.

Das ist beim CT (Computertomographie) nicht so, denn hier durchleuchten Röntgenstrahlen den Körper. Ein CT ist etwa für die detaillierte Untersuchung von Knochenbrüchen gut geeignet. Besteht bei einem Kind der Verdacht auf einen Bruch, würde die Verletzung mit klassischem Röntgen abgeklärt. Es liefert im Gegensatz zum CT nur zweidimensionale Bilder, ist dafür aber strahlungsärmer. Bei CT- und Röntgenuntersuchungen prüft der Arzt wegen der Strahlenbelastung sorgfältig, ob sie unbedingt notwendig sind.

Geht es um die inneren Organe, ordnen Ärzte meist als Erstuntersuchung einen Ultraschall, auch Sonographie genannt, an. Hierfür fährt der Arzt mit einem Schallkopf über die Haut direkt über dem zu untersuchenden Körperteil. Da sich zwischen Schallkopf und Haut keine Luft befinden darf – sonst dringen die Schallwellen nicht in den Körper – trägt der Arzt ein Gel auf. Die Sonographie ist auch eine bewährte Methode zur Untersuchung werdender Mütter.

Was ist Ultraschall?

Der Ultraschall ist eine schnelle, sichere, weitgehend nebenwirkungsfreie und kostengünstige Untersuchungsmethode. Sie wird fachlich als Sonografie bezeichnet. Der Arzt kann mit ihrer Hilfe viele verschiedene Körperregionen und Organe beurteilen. Die Untersuchung kann ambulant in einer Arztpraxis oder in Kliniken durchgeführt werden. Ein Krankenhausaufenthalt ist dafür in der Regel nicht nötig.

Wann benötigt man einen Ultraschall?

Der Sonografie wird in der Medizin sowohl zur Diagnostik und Verlaufskontrolle von verschiedenen Erkrankungen als auch zur Live-Kontrolle technisch schwieriger Eingriffe eingesetzt. Häufige Anwendungsgebiete sind unter anderem:

  • Untersuchung der Bauchorgane (Abdomensonografie), z.B. der Nieren
  • Sonografie der Schilddrüse
  • Ultraschall des Herzens (Echokardiografie)
  • Ultraschall der Gefäße, z.B. der Aorta, der Halsschlagadern oder Beinvenen
  • Sonografie der weiblichen Brust (Mammasonografie)
  • gynäkologischer Ultraschall, z.B. zur Beurteilung der Gebärmutter, der Eierstöcke und während der Schwangerschaft
  • Ultraschall der Gelenke, z.B. des Hüftgelenks

Abdomensonografie

Der Bauch-Ultraschall dient etwa dazu, den Zustand von Leber, Milz und/oder Nieren zu beurteilen. Mehr zu dieser Form der Ultraschalluntersuchung lesen Sie im Beitrag Abdomensonografie.

Echokardiografie

Wann eine Ultraschalluntersuchung des Herzens sinnvoll ist, wie sie abläuft und welche möglichen Risiken dabei bestehen, erfahren Sie im Beitrag Echokardiografie.

Mammasonografie

Der Brust-Ultraschall kann etwa notwendig sein, um verdächtige Knoten oder andere Veränderungen im Brustgewebe abzuklären. Mehr darüber lesen Sie im Beitrag Mammasonografie.

Ultraschall: Schwangerschaft

Zu welchen Zeitpunkten während der Schwangerschaft ein Ultraschall gemacht werden sollte und wer die Kosten dafür trägt, erfahren Sie im Beitrag Ultraschall: Schwangerschaft.

Was macht man bei einem Ultraschall?

Je nachdem, welche Organe oder Körperregion der Arzt beurteilen will, findet die Ultraschalluntersuchung im Sitzen, Stehen oder im Liegen (Bauch- oder Seitenlage) statt.

Zunächst bestreicht der Arzt den Schallkopf und auch das betreffende Hautareal mit einem Ultraschallgel, um so einen gleichmäßigen Kontakt zwischen Schallkopf und Körperoberfläche herzustellen. Das Ultraschallgerät sendet über den Schallkopf Ultraschallwellen ins Gewebe. Davon spürt der Patient nichts. Die Ultraschallwellen werden vom Gewebe je nach dessen Struktur unterschiedlich reflektiert, also zurückgeworfen.

Der Schallkopf fängt diese reflektierten Wellen wieder auf, und das Ultraschallgerät kann daraus ein Bild errechnen. Das wird nun dem Arzt und Patienten am Monitor angezeigt. Der Arzt zeigt und erklärt dem Patienten oftmals direkt am Bildschirm den Befund. Einzelne, besonders aussagekräftige Bilder kann der Arzt direkt am Ultraschallgerät ausdrucken.

Endosonografie

Für manche Fragestellungen ist es wichtig, noch tiefer oder aus einer anderen Perspektive in den Körper hineinzusehen. Zu diesem Zweck gibt es spezielle Ultraschallköpfe, die sich in den Körper einführen lassen. Diese Untersuchung bezeichnet man als Endosonografie. Mit ihrer Hilfe lassen sich zum Beispiel Speiseröhre, Magen, Herz und Darm beurteilen.

Wie die Ultraschalluntersuchung im Körperinneren abläuft und welche Risiken sie birgt, lesen Sie im Beitrag Endosonografie.

Dopplersonografie

Zur Diagnose von Gefäßverengungen und -verschlüssen ist die Beurteilung des Blutflusses notwendig. Das gelingt mit einer speziellen Sonografie-Untersuchung, der Dopplersonografie.

Wie diese besondere Form von Ultraschall funktioniert und in welchen Fällen sie zur Anwendung kommt, erfahren Sie im Beitrag Dopplersonografie.

Kontrastmittel-Sonografie

Eine weiterentwickelte Form der herkömmlichen Ultraschall-Untersuchung ist die Kontrastmittel-Sonografie. Dabei wird dem Patienten zu Beginn ein Kontrastmittel verabreicht, mit dem sich etwa die Durchblutung von Organen sowie Tumore besser darstellen lassen.

Das für den Ultraschall verwendete Kontrastmittel hat weniger Nebenwirkungen als jenes, das bei Röntgenuntersuchungen eingesetzt wird.

3D-Sonografie

Mit modernen Ultraschallgeräten kann der Arzt dreidimensionale Aufnahmen (3D) machen, auf denen ein ganzes Organ im Überblick zu sehen und zu beurteilen ist.

Welche Risiken birgt ein Ultraschall?

Die klassische Sonografie bietet keinerlei Risiken. Die Schallwellen sind für den Patienten nicht spürbar und verursachen keine Verletzungen. Außerdem handelt es sich nicht um Strahlen, wie sie etwa beim Röntgen oder bei der Computertomografie zum Einsatz kommen. Deshalb ist der Ultraschall auch für Schwangere und Kinder gefahrlos einsetzbar.

Was muss ich bei einem Ultraschall beachten?

Nach der Untersuchung gibt der Arzt Ihnen ein Tuch, um das Ultraschallgel abzuwischen. Sollte es mit Ihrer Kleidung in Berührung gekommen sein, müssen Sie sich keine Sorgen machen: Die heutzutage üblichen Gele sind sehr wasserhaltig und hinterlassen in der Regel keine bleibenden Flecken auf der Kleidung. Besondere Vorsichtsmaßnahmen bezüglich Ernährung, Autofahren oder Ähnlichem gibt es für die Zeit nach dem Ultraschall nicht. 

Autoren- & Quelleninformationen

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Vorlage:

Dr. med. Markus Kirchgeorg

Autor:

Wo ist der Unterschied zwischen Sonographie und Ultraschall?

Lena Machetanz

Quellen:

  • Becker, D. & Schmidt, G.: Kursbuch Ultraschall. Georg Thieme Verlag, 6. Auflage, 2015
  • Delorme, S. et al.: Duale Reihe Sonografie. Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2012.
  • Kefalianakis, F.: Leitfaden Sonografie für Anästhesisten. Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2006.
  • Lutz, H.: Ultraschallfibel Innere Medizin. Springer-Verlag, 3. Auflage, 2007

Wann wird eine Sonographie gemacht?

Ultraschall eignet sich bei Untersuchungen von: Leber, Gallenblase, Milz, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Lymphknoten auf Tumore, Zysten und Steinleiden. Schilddrüse auf Vergrößerung oder Verkleinerung, Hohlräume (Zysten) und Tumore. Herz auf krankhafte Veränderungen. Gelenke auf Gelenkergüsse.

Was kann man bei einer Sonographie sehen?

Der Ultraschall eignet sich zu folgenden Organuntersuchung:.
Leber, Gallenblase, Milz, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Lymphknoten auf Tumore, Zysten und Steinleiden..
Schilddrüse auf Vergrößerung oder Verkleinerung, Hohlräume (Zysten) und Tumore..
Herz auf krankhafte Veränderungen..
Gelenke auf Gelenkergüsse..

Wie aussagekräftig ist eine Sonographie?

Im Bereich der Halsweichteile, der Schilddrüse und der Nieren ist die Sonographie sehr aussagekräftig. Mit speziellen Ultraschallsonden ist die Mammasonographie eine hervorragende Ergänzung zur Mammographie und ggf.

Was sind die Vorteile der Sonographie?

Die Sonografie ist eine schmerzlose, risikoarme, röntgenstrahlenfreie Methode, daher ist die Untersuchung beliebig oft wiederholbar. Ohne Belastung des Patienten können dank des Ultraschalls oftmals bereits bei Klinikaufnahme Diagnosen gestellt werden.