Wieviel rente gibt es 2022 mehr

  1. Startseite
  2. Wirtschaft

Erstellt: 20.07.2022, 15:10 Uhr

KommentareTeilen

Menschen, die in Rente sind, dürfen sich ab Juli 2022 auf mehr Geld freuen. Aber auf wie viel genau eigentlich? Alle Informationen hier im Überblick.

Frankfurt – Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner* in Deutschland können sich auf eine satte Erhöhung ihrer Bezüge zum 1. Juli freuen. Im Westen beträgt das Plus 5,35 Prozent, im Osten 6,12 Prozent.

Das teilte das Bundesarbeitsministerium am Dienstag (22.03.22) in Berlin mit. Damit fällt die turnusgemäße Rentenanpassung deutlich höher aus als zunächst angenommen. 

Wieviel rente gibt es 2022 mehr

Die deutschen Rentner dürfen sich ab Juli über eine satte Rentensteigerung freuen. © Lino Mirgeler/dpa

Rente in Deutschland: Steigerung deutlich höher als bisher gedacht

Ende November hatte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) noch 4,4 Prozent genannt. Der Grund für die höchste Rentenerhöhung seit 1983 (5,59 Prozent) ist die positive Lohnentwicklung. Bereits berücksichtigt ist die von der Koalition angekündigte Wiedereinsetzung des sogenannten Nachholfaktors. Diese geplante Änderung der Berechnung dämpft die Rentenerhöhung; sie würde sonst noch kräftiger ausfallen.

Hintergrund ist, dass es im vergangenen Jahr trotz eines Einbruchs der Einnahmen wegen der Corona-Pandemie* keine Rentenkürzung gab, sondern eine Rentengarantie noch für eine Nullrunde gesorgt hatte. Dies soll mit dem Nachholfaktor ausgeglichen werden, der noch gesetzlich auf den Weg kommen soll.

Heil betonte gestern, dass die deutliche Rentenanpassung eine gute Nachricht für die Menschen sei, „die durch ihre Arbeit jahrelang den Laden am Laufen gehalten“ hätten. Gerade angesichts der steigenden Preise und der internationalen Krisenlage sei es wichtig zu sehen, dass „unser Rentensystem funktioniert“, so Heil. Die Entwicklung der Renten dürfe nicht von der Entwicklung der Löhne abgekoppelt werden.

Rente steigt: So viel mehr Geld gibt es ab Juli 2022

Aber wie viel bedeutet das Renten-Plus nun im Detail? Einen Überblick liefert unsere Tabelle.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund kritisierte, dass die Erhöhung durch den sogenannten Nachholfaktor geringer ausfallen soll. DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel sagte: „Weitere Preiserhöhungen drohen, insbesondere bei den Energiekosten.“

Unionsfraktionsvize Sepp Müller (CDU) sagte, die Erhöhung schmelze unter der aktuellen Inflationsrate „wie Butter in der Sonne dahin“. „Die Bundesregierung steht in der Pflicht, die Bürger bei ihren Lebenshaltungskosten erheblich zu entlasten“, so Müller. (Patricia Huber) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Auch interessant

Weiter mit Tracking durch Dritte

Besuchen Sie unsere Website mit personalisierter Werbung und Werbetracking durch Dritte. Details und Informationen zu Cookies, Verarbeitungszwecken sowie Ihrer jederzeitigen Widerrufsmöglichkeit finden Sie in der Datenschutzerklärung und in den Privatsphäre-Einstellungen.

Nutzen Sie unser Angebot ohne Werbetracking durch Dritte für 4,99 Euro/Monat. Kunden mit einem bestehenden Abo (Tageszeitung, e-Paper oder PLUS) zahlen nur 0,99 Euro/Monat. Informationen zur Datenverarbeitung im Rahmen des PUR-Abos finden Sie in der Datenschutzerklärung.

Wieviel rente gibt es 2022 mehr

Große Rentenerhöhung 2022 und 2023 geplant: So viel mehr Geld bekommen Rentner nach der Änderung der Rentenformel. Foto: pixabay/Symbolbild

  • Erhöhung der Rentenzahlung 2022: Rentner in Deutschland kriegen deutlich mehr Geld
  • Auch 2023 soll es eine Rentenerhöhung geben
  • Warum die Rentenerhöhung 2022 eigentlich noch höher ausgefallen wäre 
  • Nachteil für einige Rentner*innen: Sie müssen plötzlich Steuern auf ihre Rente zahlen

Das gab es schon lange nicht mehr: In diesem Jahr kommt endlich eine Rentenerhöhung, die so hoch ist wie schon seit Jahren nicht mehr. Und dabei wird es voraussichtlich nicht bleiben. 2023 soll bereits die nächste größere Anpassung kommen. "Das ist auch bitter nötig", werden viele denken. Einerseits steigen die Energie- und Lebenshaltungskosten, andererseits hat sich bei den Renten im vergangenen Jahr wegen der Corona-Krise kaum etwas getan. Im Westen war die Erhöhung 2021 komplett ausgefallen, im Osten lag sie bei nur 0,72 Prozent. Was es mit der diesjährigen Erhöhung auf sich hat, erfahren Sie hier.

Rentenerhöhung in 2022 und 2023: Wer profitiert?

Das Jahr 2021 war ein Flautenjahr für die meisten Rentner*innen. Zwar wurde im vergangenen Jahr erstmals die Grundrente ausgezahlt. Doch bei der gesetzlichen Rente passierte fast nicht. Im Westen wurden sie gar nicht erhöht, im Osten nur ganz geringfügig.

Doch in diesem Jahr ist das anders: Zum 1. Juli 2022 sollen die Renten um 5,35 Prozent in Westdeutschland und um 6,12 Prozent in Ostdeutschland steigen. So eine massive Rentenerhöhung gab es seit mehr als 40 Jahren nicht. 

Rentenerhöhung 2022: Darum wäre sie eigentlich noch höher ausgefallen

Noch Ende des vergangenen Jahres hatte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil mit einer Steigerung von über 5 Prozent in Westdeutschland und über 6 Prozent in Ostdeutschland gerechnet. Dass die Rentenerhöhung nun doch deutlich darüber liegt, ist auf die positive Lohnentwicklung zurückzuführen. Die verlief nämlich zuletzt besser als erwartet.

Hätte der SPD-Bundesarbeitsminister nicht den sogenannten "Nachholfaktor" eingerechnet, wäre die Erhöhung noch etwas größer ausgefallen. Mit dem Nachholfaktor werden in Krisenzeiten die Auswirkungen sinkender Löhne und Gehälter ausgeglichen. Die müssten nämlich im Folgejahr eigentlich zu sinkenden Renten führen. Da es jedoch eine Rentengarantie gibt, passiert genau das nicht. Stattdessen wird die Kürzung mit der jährlichen Rentenerhöhung verrechnet. So kann es - wie im Jahr 2021 in Westdeutschland - zu einer Nullrunde bei den Rentenanpassungen kommen. Im Jahr 2018 war der Nachholfaktor ausgesetzt worden. Auf Druck der FDP hatte die aktuelle Regierung beschlossen, ihn wieder zu reaktivieren. 

Rentenerhöhung 2022 abhängig von mehreren Faktoren

Wäre der Nachholfaktor gegen den Willen der FDP weiter ausgesetzt worden, hätte das den Staat teuer zu stehen kommen können. In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung schätzte der Professor Alex Börsch-Supan Ende 2021 die möglichen Kosten der Rentenerhöhung für den Staat auf rund vier Milliarden Euro.

Amazon-Bestseller: Endlich im Ruhestand - Und jetzt?: Über 100 inspirierende Ideen für ein erfülltes Leben nach der Arbeit

In den Jahren nach 2022 wären es immerhin noch drei Milliarden Euro. Laut Börsch-Supan könnten sich die Rentenausgaben wegen des ausgesetzten Nachholfaktors bis 2050 zu fast 100 Milliarden Euro summieren. Vorausgesetzt, die Wirtschaft würde sich nach der Pandemie wieder erholen.

Gegenüber dem Tagesspiegel schilderte Börsch-Supan im Jahr 2021 ein Szenario, das vom Prinzip her tatsächlich so eintrat: Durch die Wiedereinführung des Nachholfaktors reduzierte sich die Rentenerhöhung 2022. Dennoch fiel sie üppig aus. Im März 2022 bestätigte das Bundesarbeitsministerium eine massive Erhöhung der Rentenzahlungen in diesem Jahr.

Viele Rentner*innen überschreiten durch Erhöhung erstmals Steuerfreibetrag 

Eigentlich ist diese Nachricht ja ein Grund zur Freude. Doch für einen Teil der Rentner*innen dürfte die Rentenerhöhung einen ziemlich bitteren Beigeschmack haben. Sie müssen aufgrund der Erhöhung nämlich zum ersten Mal Steuern auf ihre Bezüge zahlen, weil sie mit dem steuerpflichtigen Teil ihrer Jahresbruttorente nun plötzlich die Freibetragsgrenze überschreiten.

Diese liegt für Alleinstehende im Jahr 2022 bei 9.984 Euro und für Verheiratete bei 19.968 Euro. 

Die WAZ berichtet unter Berufung auf eine kleine Anfrage der Linken an das Bundesfinanzministerium, dass nach der Rentenerhöhung im Sommer 2022 rund 103.000 Rentner*innen erstmals steuerpflichtig werden. Insgesamt werden dann laut Finanzministerium fast 6 Millionen Renten besteuert.

Auch interessant:

  • Rente einfach berechnen: So viel Geld steht dir im Ruhestand zur Verfügung.
  • Hier erfährst du alles, was du rund um das Thema Rente wissen musst. 

Artikel enthält Affiliate Links

Wer bekommt ab 2022 mehr Rente?

Grundrente, Rente und Rentenerhöhungen: Was sich 2022 für Rentnerinnen und Rentner ändert. Zuallererst konnten sich Seniorinnen und Senioren über eine deutliche Rentenerhöhung im Juli 2022 freuen. Die Bezüge im Westen Deutschlands haben sich im Juli um 5,35 Prozent und im Osten des Landes um 6,12 Prozent erhöht.

Wie viel Prozent steigt die Rente 2023?

In Westdeutschland sollen die Renten im Juli 2023 um rund 3,5 Prozent steigen und in Ostdeutschland um gut 4,2 Prozent. Das geht aus dem Entwurf des Rentenversicherungsberichts 2022 hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Wann bekommen die Rentner die 300 €?

Der Bundestag hat der Energiepreispauschale von 300 Euro für Rentnerinnen und Rentner zugestimmt. Die Pauschale soll bis Mitte Dezember als Einmalzahlung ausgezahlt werden.

Wer bekommt Renten Nachzahlung?

Wer 2020 schon in Rente war, bekommt den Grundrentenzuschlag in der Regel bis Ende 2022 berechnet und ausgezahlt – rückwirkend zum 1. Januar 2021 mit einer entsprechenden Nachzahlung. Aufgrund der vielen Rentenzahlungen dauert es leider so lange, bis alle Konten geprüft sind.