Wie schnell dreht sich die Erde um sich selbst

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Preisfrage: Wie oft dreht sich die Erde innerhalb eines Jahres um die eigene Achse? Das Kalenderjahr hat im Normalfall 365 Tage - da scheint die Antwort klar.

Doch so einfach ist es nicht: Denn die Erde dreht sich 366-mal um die eigene Achse, einmal mehr als das Jahr Tage hat.

Grund für den scheinbaren Widerspruch ist der Lauf der Erde um die Sonne. Unser Planet dreht sich in 23 Stunden und gut 56 Minuten einmal um seine Achse.

In dieser Zeit läuft die Erde aber auch ein Stück weiter um die Sonne herum. Daher muss sich die Erde jeden Tag knapp vier Minuten länger drehen, damit die Sonne wieder an derselben Position am Himmel steht.

Ein Tag - bezogen auf den Stand der Sonne - ist daher 24 Stunden lang. Doch die Erde braucht für eine Umdrehung vier Minuten weniger.

Das können Sie testen: Beobachten Sie heute Abend den hellen Stern Sirius und merken Sie sich seine Position zu einer bestimmten Uhrzeit. Morgen Abend wird er diese Stellung vier Minuten früher erreichen, übermorgen acht Minuten früher, am Montag zwölf Minuten und so weiter.

Die Erde dreht sich also in normalen Jahren 366mal. Nur auf die Sonne bezogen ist es eine Drehung weniger. Die "verlorene" Umdrehung wird im Laufe eines Jahres mit vier Minuten pro Tag zusammengestückelt. Rechnen Sie nach: Vier Minuten mal 365 ergibt die Länge eines Tages.

Wenn sich auch in Ihrem Kopf jetzt alles drehen sollte, freuen Sie sich einfach über die Erddrehung - durch die wir tagsüber die Sonne sehen und nachts die Sterne.

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Die Rotation der Erde

Wie schnell dreht sich die Erde um sich selbst
Wer mit einer Kamera den Nachthimmel über längere Zeit belichtet, kann sehen, wie sich die Erde dreht. © imago / imagebroker

Dass sich die Erde um seine Achse dreht, bekommen wir durch den Tag- und Nachtwechsel mit. Körperlich spüren wir nichts von der Geschwindigkeit, mit der sich die Erde um sich selbst dreht – zum Glück. Doch wie schnell dreht sich die Erde?

Wie schnell ist die Erde?

Wenn du in einem Flugzeug ohne Fenster sitzt, wirst du die Geschwindigkeit des Flugzeug nicht bemerken. Als träger Körper bist du jedoch Teil des Flugzeugs, dass mit über 800 Kilometern pro Stunde über den Erdboden fliegt.

So funktioniert das auch mit Planeten: Als Passagiere auf einem Gesteinsbrocken rasen wir mit einer unglaublichen Geschwindigkeit durchs All und bekommen es nicht einmal mit. Mit 30 Kilometern pro Sekunde fliegt unsere Erde durchs Sonnensystem und legt täglich etwa 2,6 Millionen Kilometer zurück.

In kosmischen Maßstäben ist das recht wenig. Unser Sonnensystem bewegt sich noch einmal um das Zentrum unserer Galaxie. Sonne und Erde bewegen sich dadurch mit einer Geschwindigkeit von 220 Kilometern pro Sekunde um das Zentrum der Milchstraße. Und ist das nicht verwirrend genug, verlaufen all diese Geschwindigkeiten in unterschiedliche Richtungen.

Warum du die Erddrehung nicht bemerkst

Mit der Erdrotation ist das vergleichbar: Nur durch den Tag- und Nachwechsel bekommt der Mensch überhaupt mit, dass sich die Erde dreht. Und selbst das hielten wir als Spezies lange Zeit für so unvorstellbar, das wir glaubten, die Sonne drehe sich um die Erde.

Warum der Mensch nichts von der Erdrotation bemerkt, ist ziemlich einfach: Alles dreht sich mit, selbst die Atmosphäre. Wie im Auge eines Sturms stehen wir im Zentrum eines tosenden Universums.

Wie schnell dreht sich die Erde um sich selbst
Wandernde Sterne am Nachthimmel sind ein Indiz dafür, dass sich die Erde dreht. Credit: imago / blickwinkel © imago / blickwinkel

Wie schnell sich die Erde dreht

Die schnellsten Menschen leben am Äquator. Dort dreht sich die Erde auf Grund seines Umfangs von über 40.000 Kilometern mit 1.670 Kilometern pro Stunde um seine eigene Achse. Würdest du dort auch nur stehen, bewegst du dich 464 Metern pro Sekunde um die Erdachse.

Zu den Polen nimmt die Geschwindigkeit der Erdrotation wieder ab. In Deutschland bewegst du dich „nur“ mit knapp 1.000 Kilometer pro Stunde um die Erdachse.

Warum dreht sich die Erde?

Die Rotationen von Planeten hat ihren Ursprung in der Entstehung unserer Sonne und damit in der Entstehung unseres Sonnensystems. Unser Stern entzündete sich in einer Scheibe aus Staub und Gestein, die bereits einen sogenannten Drall, eine Drehung, aufwies.

In dieser sich um die Sonne drehenden Scheibe aus kosmischen Geröll bildeten sich die ersten Planeten und Protoplaneten heraus. Diese drehten sich im schwerelosen Raum aufgrund der Kollisionen mit anderen Himmelskörpern.

Unsere Erde verdankte ihre Rotation tatsächlich einem etwa Mars-großen Protoplaneten, der in einem für uns vorteilhaften, geneigten Winkel mit der frühen Erde kollidierte. Dieses Ereignis brachte unseren Planeten in Schwung, sodass er sich heute einmal in 24 Stunden um seine eigene Achse dreht. Und ganz nebenbei entstand durch dieses Ereignis auch unser Trabant der Mond.

Quellen: DLR_next, eigene Recherche

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Wie oft dreht sich die Erde in 24 Stunden um sich selbst?

Das Wichtigste in Kürze Die Erde dreht sich von West nach Ost in 24 Stunden einmal um die eigene Achse. Dabei erreicht sie je nach Standort auf der Erdkugel verschiedene Geschwindigkeiten und am Äquator, wo der Erddurchmesser am grössten ist, liegt die Geschwindigkeit bei etwa 1650 Stundenkilometer.

Wie oft dreht sich die Erde an einem Tag?

Unser Planet dreht sich in 23 Stunden und gut 56 Minuten einmal um seine Achse. In dieser Zeit läuft die Erde aber auch ein Stück weiter um die Sonne herum. Daher muss sich die Erde jeden Tag knapp vier Minuten länger drehen, damit die Sonne wieder an derselben Position am Himmel steht.

Wann hört die Welt auf sich zu drehen?

Um mal die Größenordnung zu nennen: Innerhalb von 100 Jahren verlangsamt sich eine Erdumdrehung um etwa zwei Tausendstel Sekunden (genau sind es 1,7). Anders ausgedrückt: Wenn es so weitergeht, wird in 50.000 Jahren eine Erdumdrehung, also ein Tag, eine Sekunde länger dauern als heute.

Warum dreht sich die Erde und wir merken es nicht?

Und weil alles um uns herum – Bäume, Meere und selbst die Atmosphäre – ebenfalls mit der Erde reist, nehmen wir die Bewegung nicht wahr. Es ist einzig die Schwerkraft, die wir permanent spüren. Sie hält uns und alle Materie am Boden.