Wie lange vor dem Flug muss Heparin gespritzt werden?

Hallo, ich habe innohep 20.000 Anti-Xa.I.E./ml Fertigspritzen 0,4 ml pro Spritze Wann wirkt das Mittel und wieviel soll ich vor einem Langstreckenflug spritzen. Ich habe erhöhte Lungenembolie-Gefahr ? Kann ich mir 0,4 ml 1 Std. Vor Flug spritzen?

2 Antworten

Wie lange vor dem Flug muss Heparin gespritzt werden?

Community-Experte

Medikamente

Ja, das wäre gut. Die Wirkung setzt nach 15 - 30 Minuten ein und hält ca 20 Stunden an. Bei Flügen nach Australien oder Neuseeland wäre eine Auffrischungsspritze nach 12 Stunden angezeigt. Bei einem höheren Thromboserisiko sollte immer alle 12 Stunden gespritzt werden. Und immer noch am Folgetag weiterspritzen.

Wie lange vor dem Flug muss Heparin gespritzt werden?

Die Spritze wirkt 24 Std. Also mußt Du abwägen, wie lange der Flug sein wird...ich denke 2-3 Stunden vorher  wäre gut.

Vergiß nicht genügendeFlüssigkeitszufuhr und hin und wieder Fuss-Kippbewegungen !

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Reisethrombose vorbeugen: Tipps für einen guten Flug - ohne die Beinvenen zu belasten

Auf langen Flug- oder Autoreisen kann die Durchblutung der Beine stocken. Kleine Tricks helfen Urlaubern, thrombosefrei ans Ziel zu kommen.

Besonders auf Langstreckenflügen und langen Autofahrten tritt die Reisethrombose auf. Denn wer stundenlang mit abgewinkelten Beinen sitzt, dessen Blutfluss in den Venen verschlechtert sich. Die Folge sind schwere Beine, es kann sich Flüssigkeit einlagern und in ungünstigen Fällen sogar eine Thrombose entstehen. Dabei bildet sich in einer Beinvene ein Blutpfropf. Dieser Thrombus kann sich lösen und eine Lungenembolie verursachen.

Langes Sitzen ist Gift für die Venen

Statt Reisethrombose sprechen viele auch vom sogenannten Touristenklasse-Syndrom. „Dieser Begriff ist allerdings irreführend“, erklärt Phlebologe Eberhard Rabe, Oberarzt der Dermatologischen Klinik der Universität Bonn . „Das prominenteste Reisethrombose-Opfer, der ehemalige amerikanische Präsident Richard Nixon, erlitt 1974 eine Flugthrombose in der Air Force 1.“ Es droht also auch in der Business-Class Gefahr, genauso in Bahn, Bus oder Auto. „Üblicherweise wird eine Flugdauer ab sechs Stunden als Risiko angesehen. Auch langes Sitzen vorher zählt dazu, beispielsweise eine lange Fahrt mit dem Bus zum Flughafen.“

Kleine Tricks helfen, das Thromboserisiko selbst auf langen Autofahrten und Interkontinentalflügen zu reduzieren - damit die Reise eine Erholung wird und kein Risiko für die Gesundheit.

Video: Neues Medikament gegen Blutgerinnsel

Bewegung in den Wolken

Beim stundenlangen Sitzen winkeln Flug- und Autoreisende die Beine im Knie und in der Leiste an. Das erschwert den Blutrückfluss von den Füßen zum Herzen und das Blut kann sich in den Knöcheln und Unterschenkeln stauen. Bewegung schafft hier Abhilfe. Wer einmal pro Stunde den Flugzeug- oder Autositz verlässt, herumläuft oder Venengymnastik macht, unterstützt seinen Blutfluss. Viele Fluglinien bieten sogar eigene Sportprogramme an, wie „Flyrobic“ der Lufthansa, die sie auf Langstreckenflügen zeigen.

Auf unruhigen Flügen ist es schwieriger, sich ausreichend zu bewegen, da die Passagiere oft angeschnallt sein müssen. Dann hilft es, die Waden regelmäßig kräftig zu massieren, dabei immer von den Knöcheln zum Knie streichen, um die Venen in Richtung Herz zu leeren.

Viel trinken – aber keinen Alkohol

In Flugzeugen ist die Luftfeuchtigkeit sehr gering, sie gleicht Wüstenluft. Das trocknet den Körper aus. Während eines Flugs von Frankfurt nach New York verliert der Körper etwa einen Liter Wasser. Um ihn zu ersetzen, sollten Reisende viel trinken und zwar pro Stunde einen Viertelliter. Am besten eignen sich Mineralwasser und verdünnte Fruchtsäfte, das gleicht auch den Elektrolythaushalt aus.

Alkohol erweitert die Gefäße, was den Blutrückfluss erschwert. So kann sich mehr Blut in den Beinen stauen. Rauchen verengt die Gefäße, die Durchblutung verschlechtert sich. Wer seinen Körper schonen will, verzichtet schon vor dem Abflug auf Zigaretten und Bier zum Überbrücken der Wartezeit.

Video: So schädlich ist Alkohol - nicht nur auf Reisen

Vitamin-E hilft, Schlafmittel schadet

Wenn sich die Beinmuskeln durch Bewegung zusammenziehen, drücken sie auch das Blut in benachbarten Venen nach oben. Das Blut kann leichter von den Füßen zurück zum Herzen fließen. Schlafmittel verringern diese Muskelpumpe. Wer trotzdem im Flieger schlafen will, sollte versuchen, eine bequeme Haltung zu finden, ohne die Beine übereinanderzuschlagen oder extrem anwinkeln, damit das Blut ungestört fließen kann.

Nüsse essen zur Blutverdünnung

Viele Reisende nehmen Aspirin, das blutverdünnend wirkt, um Thrombosen vorzubeugen. Amerikanische Studien haben jedoch gezeigt, dass Kapseln mit natürlichem Vitamin E wesentlich wirksamer sind. Sie halten das Blut flüssig. Statt einer Kapsel vor dem Flug helfen auch Vitamin-E-reiche Lebensmittel, wie Nüsse und pflanzliches Öl.

Beine so oft wie möglich ausstrecken

Je stärker die Beine angewinkelt sind, umso langsamer fließt das Blut zum Herzen zurück. Wenn möglich, sollten Flugreisende darum die Beine immer wieder ausstrecken. Auf Gangplätzen ist das einfach. Wer in der Mitte sitzt, sollte sich mit dem Sitznachbarn arrangieren.

Video: Vitamine richtig dosieren

Bequeme Kleidung hilft entspannen

Bequem geht vor: Deshalb sollten einschneidende Kleidungsstücke, wie enge Hosen, Röcke oder Gürtel in den Koffer. Am relaxten kommen Reisende an, die etwas zum Wechseln, wie einen Trainingsanzug, ins Handgepäck nehmen und den Flug zum Entspannen nutzen.

Stützstrümpfe für den Flug

Fluggäste mit erhöhtem Risiko können mit medizinischen Stützstrümpfen das Thromboserisiko um 90 Prozent senken, belegt eine Studie aus Oxford. Die Strümpfe erzeugen von außen Druck auf das Bein und das Blut kann sich nicht an Knöcheln und Unterschenkeln sammeln. Es gibt sie in unterschiedlichen Längen, von der richtigen Strumpfhose bis hin zu Kniestrümpfen. Im Sanitätsfachhaus kosten sie ab etwa 25 Euro. Moderne Kompressionsstrümpfe lassen sich kaum noch von Seidenstrümpfen unterscheiden.

Heparin verdünnt das Blut

Heparin ist ein stark blutverdünnendes Medikament. Es eignet sich auch für Reisende mit erhöhtem Thromboserisiko. Der Nachteil: Es muss unter die Haut ins Fettgewebe gespritzt werden, beispielsweise in die Oberschenkel oder in den Bauch. Das ist dank Fertigspritzen allerdings so unkompliziert, dass es viele Flugreisende selbst erledigen. Zwei Fertigspritzen kosten etwa 20 Euro. Venenexperte Eberhard Rabe warnt allerdings übereifrige Fluggäste. Sie sollten die Spritzen nur in Abstimmung mit einem Arzt verwenden und nicht als Routineprophylaxe auf langen Flügen, sonst überwiege leicht das Risiko den Nutzen.

Fachliche Beratung: Prof. Dr. med. Eberhard Rabe, Oberarzt der Dermatologischen Klinik der Universität Bonn; Petra Hager-Häusler von der Deutschen Venen-Liga e. V., Bad Bertrich

Video: Schlafen am Flughafen