Was ist Kokain?
Kokain wird aus den Blättern des Cocastrauchs hergestellt. Die Blätter enthalten ca. 1% Kokain. Durch ein chemisches Verfahren resultiert daraus Kokainhydrochlorid. Kokain ist bekannt als weisses Pulver, das örtlich betäubend wirkt. Es hat eine unterdrückende Wirkung wenn es um Angst und Müdigkeit geht und fördert einen euphorischen Zustand. Aus diesem Grund wir Kokain nicht selten bei Leistungsträgern eingesetzt, die überdurchschnittliches leisten müssen, sei es im beruflichen, im schulischen oder im sportlichen Umfeld.
Wie lange ist Kokain nachweisbar?
Kokain ist eine „Auputschdroge“ die einen kurzen Rauschzustand aufweist. Dies kann zur Folge haben, dass sich Kokain Konsumenten sich selber überschätzen und sich hinter’s Lenkrad setzen. Diese getrübte Sicherheit zeigt sich vor allem dann, wenn man die Nachweisdauer etwas genauer unter die Lupe nimmt. Denn Kokain ist je nach Testart nach Tagen, Wochen oder sogar Monaten noch nachweisbar.
Nachweisdauer von Kokain
Da Kokain hauptsächlich durch die Leber abgebaut wird sind bei Blut und Urintests die Nachweisdauer nur ein Paar Tage möglich. In einer Haarprobe kann der Kokain-Konsum um einiges länger nachgewiesen werden.
Wie lange ist Kokain im Urin nachweisbar?
Wie die meisten Drogenarten ist auch Kokain im Urin nachweisbar. Spezifische Kokain Schnelltests liefern hier zuverlässige und etablierte Ergebnisse, da sie nicht die Hauptsubstanz der Droge selber ermitteln, sondern deren Abbauprodukte. Das Hauptabbauprodukt von Kokain ist das sogenannte Benzoylecgonin. Es wird gebildet durch die Spaltung seiner chemisches Elemente mittels Wasser (Hydrolyse).
Während Kokain nur einige Stunden im Urin verbleibt, ist Benzoylecgonin bis zu 3 Tage mittels Drogenschnelltest nachweisbar.
Wie lange ist Kokain im Blut nachweisbar?
Neben den etablierten Urintests gibt es auch zuverlässige Bluttests. Bei einer Blutanalyse ist die Hauptsubstanz von Kokain ca. 6 bis 24 Stunden nachweisbar. Das Abbauprodukt kann auch bei einem Kokain Bluttest noch ca. 2 – 3 Tage später ermittelt werden.
Wie lange ist Kokain im Haar nachweisbar?
Haarproben ist eine geeignete Methode um auch längerfristig den Kokainkonsum nachweisen zu können. Dies liegt daran, dass sich gewisse Substanzen im Haar ablagern. Je nach Konsummenge und Dauer kann so mehrere Wochen und Monate der Konsum nachgewiesen werden.
Im menschlichen Körper werden Drogen und Medikamente durch verschiedene Stoffwechselprozesse abgebaut und ausgeschieden. Der wesentliche Anteil der aufgenommenen Fremdsubstanzen wird über die Nieren und den Urin ausgeschieden, wobei die Ausscheidungsgeschwindigkeit durch die Molekülgröße und die Wasserlöslichkeit der jeweiligen Substanz bestimmt wird. Die Ausscheidungsgeschwindigkeit beeinflusst direkt den Zeitraum, in dem die jeweilige Droge im Urin nachgewiesen werden kann. Die Tabelle gibt eine Übersicht über die Nachweisbarkeitsdauer verschiedener Drogen im Urin.
Substanzgruppe Abbauprodukte im Urin Nachweisbarkeitsdauer nach den lettzen Konsum
Cannabis und Metabolite | THC-Carbonsäure, THC-Carbonsäure- Glucuronid | Bei Probierkonsum: ca. 2 – 3 Tage Bei gelegentlichem Konsum: ca. 2 – 4 Tage Bei Konsum mehrmals wöchentlich: ca. 5 – 14 Tage Bei Dauerkonsum: 2 – 6 Wochen, ggf. länger |
Opiate | 6-Monoacetylmorphin, Morphin, Morphinglucuronid, Codeinglucuronid | Ca. 1 – 3 Tage |
Kokain | Benzoylecgonin, Ecgoninmethylester, Kokain | Ca. 1 – 3 Tage |
Amphetamine und Designeramphetamine | Amphetamin, Hydroxyamphetamin, Methamphetamin, Methylendioxy- methamphetamin | Ca. 1 – 3 Tage |
Tabelle: Nachweisbarkeit von Drogenabbauprodukten im Urin
(Quelle: Schubert und Mattern, Beurteilungskriterien, Kirschbaum Verlag, Bonn, 2009)
Die Tabelle macht deutlich, dass viele Substanzen nach 1 bis 3 Tagen im Urin nicht mehr nachweisbar sind und deshalb ein Abstinenzbeleg auf der Basis einer einmaligen Urinkontrolle nicht zu führen ist. Um trotzdem einen stichhaltigen Abstinenzbeleg über einen Zeitraum von 12 Monaten zu erreichen, fordern die gültigen Begutachtungsrichtlinien die Untersuchung von mindestens 6 Urinproben im Abstinenzzeitraum. Zur Abgabe der Urinproben wird der Patient kurzfristig (innerhalb 24 Stunden) einbestellt und die Abgabetermine müssen zufällig über den Abstinenzzeitraum verteilt sein. Um Probenmanipulation auszuschließen, findet die Urinabgabe unter Beobachtung statt. Der Urin wird auf gängige Verfälschungsmittel untersucht. Können diese Randbedingungen nicht gewährleistet werden, so ist ein Abstinenzbeleg über Urinproben nicht möglich.