Wie ist das Fest Fronleichnam entstanden?

Die katholische Kirche feiert Fronleichnam am zweiten Donnerstag nach Pfingsten, also 60 Tage nach Ostern. Es ist das Fest der leiblichen Gegenwart Christi in der Eucharistie. Der Name bedeutet übersetzt so viel wie "Fest des Leibes und Blutes Christi".

Wann das Fest eingeführt wurde

Papst Urban IV. führte Fronleichnam 1264 als allgemeines Kirchenfest ein, 1317 ordnete Papst Johannes XXII. den Donnerstag als Festtag an. Das Fest wurde eingeführt, um den Glauben zu stärken, und schon früh mit Prozessionen gefeiert, bei denen die Hostie in einer Monstranz vorangetragen wird. Die Protestanten lehnten die Fronleichnamsprozessionen als Spektakel ab, weshalb sie durch die Gegenreformation erst recht wieder in Szene gesetzt wurden.

Papst verschiebt Prozession

Der Vatikan hatte die Fronleichnams-Prozession mit Papst Franziskus 2017 auf den Sonntag verlegt, damit mehr Gläubige an ihr teilnehmen konnten. Italienische Medien gehen davon aus, dass diese Änderung auch künftig beibehalten wird. In Italien ist Fronleichnam - im Unterschied zu Österreich - seit 1977 kein staatlicher Feiertag mehr. Traditionell begeht die katholische Kirche das Fest immer an einem Donnerstag; auch die Prozession mit Papst Franziskus fand bisher zu diesem Termin statt. Wie gewohnt beginnt sie im Lateran und führt zur Papstbasilika Santa Maria Maggiore, wo der Papst einen Segen erteilt.

Anders, als es der mittelalterliche Name vermuten lässt, geht es an Fronleichnam um den lebendigen Leib Christi.

Video: © KNA/Markus Reichert

Am 60. Tag nach Ostern - am zweiten Donnerstag nach Pfingsten -  feiern die Katholiken Fronleichnam, das "Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi". Doch wissen immer weniger Menschen – seien sie nun getauft oder nicht –, was da eigentlich gefeiert wird. Schlimmer noch: Wenn sie davon hören, dass Brot und Wein zu Leib und Blut Christi werden, dann winken viele ab und bezeichnen es womöglich als "Hokuspokus". Was also hat es damit auf sich, wenn die Christen die wahrhafte Gegenwart des Gottessohns in der heiligen Eucharistie feiern?

Als Brot des Lebens, als gewandelte Hostie steht Christus selbst im Mittelpunkt der prunkvollen Fronleichnamsprozessionen. Dafür steht auch der ungewöhnliche Name Fronleichnams, denn im Althochdeutschen steht "fron" für "Herr" und "lichnam" für "Leib". Eine wichtige Rolle spielt dabei die Hostie: auf den ersten Blick nur eine kleine unscheinbare Oblate - doch für gläubige Katholiken wird sie durch die Wandlung im Gottesdienst zum "Leib Christi".

Das geht zurück auf das letzte Abendmahl, als Jesus den Aposteln Brot austeilte mit den Worten "Das ist mein Leib". Dieses Geheimnis des "heiligen Brotes" steht auch im Mittelpunkt der feierlichen Fronleichnamsprozessionen, bei denen die Hostie in einer Monstranz durch die Straßen getragen wird.

Bevor die Hostie aber ihrer eigentlichen Bestimmung zukommt, wird sie ganz normal gebacken - einfach mit Mehl und Wasser. Zum Beispiel beliefert die Benediktinerinnenabtei St. Gertrud im Kloster Alexanderdorf bei Berlin Gemeinden in ganz Deutschland. Zu Besuch in einer Hostienbäckerei.

Weitere Informationen zu Fronleichnam:

Wer Fronleichnam nicht kennt, wundert sich, dass eine Schar von Gläubigen singend und betend an seinem Haus vorbeizieht - mit dem Leib Christi vorneweg.

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Was ist der Ursprung des Festes Fronleichnam?

Entstehung des Festes Die Anregung zu diesem Fest geht auf eine Vision der heiligen Juliana von Lüttich, einer Augustinerchorfrau, im Jahre 1209 zurück, die berichtete, sie habe in einer Vision den Mond gesehen, der an einer Stelle verdunkelt war.

Wer hat Fronleichnam erfunden?

Augustinertochter erfand Fronleichnam Papst Urban IV. führte Fronleichnam 1264 als allgemeines Kirchenfest ein, 1317 ordnete Papst Johannes XXII. den Donnerstag als Festtag an. Das Fest geht zurück auf eine Vision der Augustinernonne Juliana von Lüttich im Jahr 1209; sie wurde später heiliggesprochen.

Was feiert man eigentlich an Fronleichnam?

Fronleichnam ist das "Hochfest des Leibes und Blutes Jesu Christi" in der katholischen Kirche. Es steht in engem Zusammenhang zum letzten Abendmahl am Gründonnerstag.

Was ist das Symbol von Fronleichnam?

Als sichtbares Zeichen für die wirkliche Gegenwart Christi wird das eucharistische Brot, die Hostie, in der Monstranz – einem Gefäß, das die Hostie meist hinter Glas in einem Strahlenkranz sichtbar macht – unter einem über vier Stäben gespanntem Tuch, dem sogenannten „Himmel“ durch die Straßen getragen.