Für begleitende An- und Zugehörige, Freunde und Freundinnen ist es eine enorme Herausforderung, einen schwerkranken Menschen in seiner letzten Lebenszeit zu unterstützen und zu begleiten. Zugleich sind sie es, die den Schwerkranken durch Zuwendung und Nähe Sicherheit und Geborgenheit vermitteln können. Angehörige und FreundInnen haben den Wunsch, dem Patienten, der Patientin Gutes zu tun und ihn/sie zu entlasten. Es gibt viele Möglichkeiten, zum Wohlbefinden sterbender Menschen beizutragen. Eine Umgebung, die Geborgenheit und Sicherheit vermitteln kann, und Menschen, die in der Lage sind, auf die aktuellen Bedürfnisse der Kranken einzugehen sind jetzt besonders unterstützend. Show Dabei ist es wichtig zu wissen, dass das Sterben eines Menschen immer ein sehr individuelles Geschehen ist. Es gibt lange Sterbeprozesse, die Wochen, vielleicht sogar über Monate dauern, andere verlaufen rasch und der Tod tritt unerwartet schnell ein. In der Betreuung und Begleitung sterbenskranker Menschen kann es nicht darum gehen, das Sterben hinaus zu zögern, das Ziel ist vielmehr, für ein möglichst hohes Maß an Wohlbefinden für die Patientin, den Patienten zu sorgen. Deshalb müssen sich auch alle Maßnahmen ganz nach den momentanen Bedürfnissen der Kranken richten. Es gibt nichts, was er/sie jetzt tun muss und andererseits dürfen die Kranken jetzt alles. Sterbende Menschen brauchen nicht immer Anwesenheit rund um die Uhr. Sie brauchen viel mehr Zeiten der Präsenz von An- und Zugehörigen oder Freunden und Freundinnen, sie brauchen aber ebenso Zeiten der Distanz, des Alleinseins und der Ruhe. Die Zeit des Sterbens ist eine besonders intensive und vielleicht auch eine sehr wichtige Phase in unserem Leben. Sterbende Menschen sind sehr verletzlich und in besonderer Weise auf die Fürsorge anderer angewiesen. Was tun?Wer schwerkranke Menschen begleitet, sollte bereit sein, die Art und Weise zu akzeptieren, die diese für sich wählen, – auch, wenn das vielleicht den eigenen Vorstellungen widerspricht. Nur dann kann man Sterbende auch innerlich begleiten. Es ist schließlich ihr Sterben, um das es geht. Sterbende zu betreuen und begleiten erfordert nicht nur Kraft, es ist oft auch mit belastenden Erfahrungen verbunden. Um die Sterbenden entsprechend unterstützen zu können, ist es wichtig, dass die BegleiterInnen auch gut für sich sorgen, denn nur so können sie hilfreich sein. Oft stellt sich die Frage nach der verbleibenden Zeit. Nicht nur der/die Kranke fragt sich, wie viel Zeit noch bleibt, sondern auch die BegleiterInnen fragen sich oft, wie lange das Sterben noch dauern kann. Es ist meist schwer vorher zu sagen, denn die Dauer des Sterbeprozesses hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Die Frage „Wie lange noch?“ ist eine sehr normale und verständliche Frage. Geht es doch auch darum, die eigenen Kräfte einzuteilen. Nur wer gut für sich sorgt, kann auch gut für andere sorgen! Wer Sterbende begleitet, wird rasch mit der Grenze der eigenen Belastbarkeit konfrontiert – auch, wenn man plötzlich mehr Kraft hat, als man sich je vorstellen konnte. Vergessen Sie als BegleiterIn nicht auf sich selbst. Nehmen Sie sich neben der Begleitung Zeit für sich alleine, treffen Sie FreundInnen, üben Sie Aktivitäten aus, die Ihnen Freude bereiten. So tanken Sie erneut Kraft für die Begleitung. Durch die Möglichkeiten der modernen Schmerztherapie mit Tabletten, Zäpfchen, Tropfen, Pflaster, Säften und Infusionen können Schmerzen unterschiedlicher Art weitgehend gelindert werden. Das erleichtert Betroffenen das Leben und verhindert unnötiges Leid. Es gibt zudem zahlreiche Maßnahmen, die das körperliche und seelische Wohlbefinden verbessern und Schmerzen lindern, wie Massagen, Wickel, Bäder, Lymphdrainage oder auch Musik. Hospizteams und Mobile Palliativteams können wesentlich zu größtmöglichem Wohlbefinden des/der Kranken beitragen. Darüber hinaus kann ein Mobiles Palliativteam Sie nicht nur in allen Fragen um Schmerztherapie und Symptombehandlung beraten, sondern Sie auch in psycho-sozialen Belangen unterstützen. Zudem bieten die MitarbeiterInnen des Mobilen Palliativteams PatientInnen und Angehörigen Hilfestellung bei Übergängen zwischen Krankenhaus und Pflege daheim. Ehrenamtliche HospizbegleiterInnen werden durch eine eigene Ausbildung für ihre Tätigkeit vorbereitet. Sie bieten Entlastung durch Anwesenheits-Dienste (zum Beispiel, wenn Sie Erledigungen machen müssen). Ihr Dasein bringt oft Farbe in den Alltag, indem sie GesprächspartnerInnen sind, vorlesen, zuhören, kleine Dienste übernehmen und bei Bedarf bei Spaziergängen oder zu Untersuchungen begleiten. „Der Mensch kann nur Mensch werden, wenn nach seiner Geburt Menschen da sind, für ihn, mit ihm. Er kann sich aus seinem Leben als Mensch nur verabschieden, wenn er in seinem Sterben nicht allein ist, sondern jemand da ist, für ihn, mit ihm.“ Heinrich Pera Gerade bei längerer und intensiver Betreuung zu Hause kann es sein, dass betreuende Angehörige eine Betreuungs-Pause benötigen, um neue Kraft zu schöpfen. Vielleicht ist es auch erforderlich, die Behandlung aufgetretener Symptome (z.B. Schmerzen) im Rahmen einer vorübergehenden stationären Aufnahme neu einzustellen. |