Wer Wind sät, wird Sturm ernten Beispiele

Sprichwörter sind seit langer Zeit ein täglicher Bestandteil des Lebens. Sie begleiten uns und begegnen uns immer wieder. Sprichwörter lehren uns Weisheiten und Wahrheiten.
Dieser Band führt Kinder in die Welt der Sprichwörter ein, macht sie mit diesen bekannt und vertraut und regt sie dazu an, sie selbst im Alltag einzusetzen.

44 Seiten, mit Lösungen

Ein Kommentar zu den Geschehnissen rund um das Relegationsspiel und wieso eine Minderheit mit solch einem Verhalten der gesamten Fanszene schadet.

Disclaimer: Dieser Kommentar wurde von Spielverlagerung-Autor Tobias Escher angefertigt. Er vertritt darin seine persönliche Meinung. Diese Meinung stimmt nicht zwangsläufig mit der Sichtweise der übrigen Spielverlagerung.de-Redaktion überein.

Wer Wind sät, wird Sturm ernten Beispiele

Szene aus der 95. Minute

Nach diesem Abend bleibe selbst ich lustlos zurück. Normalerweise analysiere ich sehr gerne Fußballspiele, mir bereitet jeder Artikel viel Freude. Auch dieses Spiel hätte genug Stoff für eine zünftige Taktikanalyse gegeben. Ich könnte darüber schreiben, wie sich Fortuna Düsseldorf nach dem frühen Führungstreffer zu weit zurückzog und Hertha die Initiative übernahm. Wie durch ihre tiefe Stellung und den großen Abstand zwischen Abwehr und Angriff Konter nur schwer möglich waren. Wieso Fortuna bis zur Pause eine Passgenauigkeit von 53% hatte und warum sich diese nach einigen Umstellungen in der zweiten Halbzeit wesentlich verbesserte. Nur: Selbst ich, der versucht, jedes Spiel  analytisch zu betrachten, weiß, dass das, was auf dem Platz passiert ist,  an diesem Abend von den Geschehnissen auf den Rängen überstrahlt wurde.

Was war passiert? In der 60. Minute fingen Hertha-Fans an, Bengalos in Richtung Eckfahne zu werfen. Wenige Sekunden zuvor fiel das 2:1 für Fortuna, eine mögliche Rettung der Hertha war dadurch in weite Ferne gerückt. Ein Ausgleich wäre allerdings immer noch möglich gewesen, gerade wenn man bedenkt, dass Hertha bis zur Halbzeit das bessere Team war. Allerdings war die Verzögerung der Fans ein Schlag ins Gesicht der eigenen Mannschaft: Sie nahmen jenen Spielern, die sie eigentlich unterstützen sollten, minutenlang die Chance, die Enttäuschung über das Gegentor in wütende Angriffe umzuwandeln. Thomas Kraft und seine Mitspieler waren zum Warten verdammt, hilflos und ohnmächtig.

Dass die Partie nach knapp zehn Minuten Unterbrechung weiterging, war für den Spielverlauf eigentlich egal. Die Hertha-Spieler hatten aufgesteckt, der Ausgleich war der erste vernünftige Angriff und zugleich einziger Torschuss der zweiten Halbzeit. Statt spielerischer oder kämpferischer Höhepunkte konnten die Fernsehzuschauer nur noch ein Highlight bestaunen: einen Platzsturm der Fortuna-Fans. Als diese nach einem Pfiff dachten, das Spiel sei beendet, stürmten sie den Platz – zwei Minuten vor dem Ende. Nach 20 Minuten Unterbrechung wurde das Spiel erneut angepfiffen, es war jedoch kein Wunder, dass angesichts der äußeren Umstände eine Schlussoffensive der Berliner ausblieb. Für den Aufstieg der Fortuna und den Abstieg der Herthaner interessierte sich nach der Partie so gut wie niemand.

In den letzten Jahren gab es mehr und mehr eine Entwicklung, nach der eine Minderheit der Stadiongänger den Ruf weiter Teile der Fankultur zerstört. Ich benutze mit Absicht das Wort „Minderheit“, da ich glaube, dass ein Großteil der übrigen Stadiongänger solch ein Verhalten ablehnt, auch innerhalb der viel gescholtenen Ultraszene. Und doch schafft es diese Minorität immer wieder, die Schlagzeilen nach dem Spiel zu diktieren.

Solche Aktionen schaden dabei dem Ansehen der gesamten Fanszene. Eine schlechtere PR als diesen Abend kann es gar nicht geben:  Pro Saison zeigt das Free-TV genau vier Bundesligaspiele, Hin- und Rückrundenauftakt sowie die Relegationsspiele. Nun durften Millionen Fans, die normalerweise die Bundesliga höchstens in der Sportschau sehen, live und in Farbe dabei zusehen, wie Chaoten 22 Fußballspieler daran hindern, eine den Auf- und Abstieg entscheidende Partie auszutragen. Und spätestens morgen werden die gleichen Fans, die gestern Pyros warfen und unnötigerweise bereits in der 90. Minute auf den Platz drängten, auf „den Polizeistaat“ und die „Bonzen vom DFB“ schimpfen, wenn diese drakonische Strafen, noch mehr Kontrollen und eine Abschaffung der Stehplätze fordern. Doch sie sind selber Schuld daran.

Spätestens diese Partie könnte eine Eigendynamik in Gang setzen, die kaum ein Stadiongänger will. Die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland englische Verhältnisse bekommt, sprich: hohe Ticketpreise und wenig Stimmung, steigt mit jedem medienwirksam inszenierten Fehltritt jener Minderheit. Je mehr sich die Bundesliga für alle Gesellschaftsschichten öffnet (und das hat sie seit der WM 2006 definitv getan), desto größer wird der Aufschrei bei Pyrotechnik und Platzstürmen. Da wird dann schnell verallgemeinert und verschiedene Gruppen in einen Topf geworfen. Die Zahl der Gelegenheitsfußballschauer, die ein undifferenziertes „Die Stadien müssen mit allen Mitteln von solchen Idioten gesäubert werden“ rufen, steigt mit jeder solchen Aktion. Nur: Schuld daran sind nicht in erster Linie die empörte Öffentlichkeit oder die  Marktschreier der Medien oder die opportunen Funktionäre, sondern die Chaoten, die den Mist verzapfen. Wer Wind sät, wird Sturm ernten.

Es ist besonders schade, dass der eigentliche Mittelpunkt des Geschehens, das Spiel an sich, teilweise vollkommen in den Hintergrund tritt. Jene Fans können noch so oft behaupten, sie tuen alle ihre Aktionen aus bedingungsloser Liebe zum Fußball, doch ihre Aussagen werden nicht wahrer. Genau das Gegenteil trifft zu: Solche Aktionen zeigen ein totales Desinteresse am Sport, das, was auf dem Platz passiert, ist nur der Rahmen für Zurschaustellungen von fehlverstandener Rebellion und Überlegenheitsgehabe. Beispiel Pyrotechnik: Es gibt sicherlich Gründe, Pyrotechnik als Emotion zu respektieren und in Teilen zu legalisieren, allerdings kann mir keiner erzählen, dass das Werfen von Bengalos auf den Rasen beim Kassieren eines Gegentreffers etwas anderes bezweckt als die Schädigung der Lieblingsmannschaft zugunsten der eigenen Selbstdarstellung.

Bei mir haben sie es jedenfalls geschafft: Ich habe keine Lust mehr, mich mit diesem an und für sich sehr interessanten Fußballspiel zu beschäftigen. Die Minderheit hat gewonnen.

Was bedeutet Wer Wind sät wird Sturm ernten?

Das Sprichwort "Wer Wind sät, wird Sturm ernten" stammt aus dem Alten Testament der Bibel. Denn in Hosea 8, Vers 7 sagt der Prophet "Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten". Damit ist gemeint, dass jemand für das, was er tut, früher oder später zur Rechenschaft gezogen wird.

Wer ernten will muss säen Beispiele?

Beispiel: Ein Saatkorn wird gepflanzt. Daraus entsteht mit der Zeit ein Pflänzchen das weiter zur stattlichen Pflanze heranwächst. Übertragen wir diesen Gedanken ins berufliche Lebenswerk: Wer etwas erreichen will, muss etwas dafür tun. Wer etwas bekommen will, muss die Voraussetzungen dafür schaffen.

Wer Wind sät wird Sturm ernten Wiki?

Wer Wind sät, wird Sturm ernten ist ein Sprichwort, das auf eine Bibelstelle im Buch Hosea zurückgeht („Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten“, Kapitel 8, Vers 7 Hos 8,7). Wer den Wind sät steht für: Wer den Wind sät (Theaterstück), Theaterstück von Jerome Lawrence und Robert E. Lee (1955)

Wer sät erntet dicht?

säen: …ernten will, muss säen wer etwas erreichen will, muss etwas dafür tun; wer etwas bekommen will, muss die Voraussetzungen dafür schaffen Wer Wind sät, wird Sturm ernten oder Wer Wind sät, erntet Sturm wie gesät: dicht und gleichmäßig in großer Menge…