Wer ist der neue oberbürgermeister von rostock

Wer ist der neue oberbürgermeister von rostock
Eva-Maria Kröger (Linke) wurde in der Stichwahl am Sonntag zur neuen Oberbürgermeisterin in Rostock gewählt.

Stichwahlen

Eva-Maria Kröger (Linke) wird neue Oberbürgermeisterin in Rostock. Das haben die Rostocker am Sonntag entschieden. Die Wahlbeteiligung war überraschend.

Wer ist der neue oberbürgermeister von rostock

27.11.2022, 19:38 Uhr

Rostock

In Mecklenburg-Vorpommerns größter Stadt Rostock haben die Wähler am Sonntag Eva-Maria Kröger zur neuen Oberbürgermeisterin gewählt. 58,4 Prozent der Rostocker wählten die Linken-Politikerin (36.545 Stimmen), so das vorläufige Ergebnis nach Auszählung aller 142 Wahllokale.

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Es war die zweite Runde der Oberbürgermeisterwahlen. Der parteilose Michael Ebert, der von CDU/FDP unterstützt wurde, unterlag in der Stichwahl mit 41,6 Prozent (26.082 Stimmen). Die Wahlbeteiligung lag mit 36,9 Prozent auf einem geringen Niveau. 35 Prozent der Wähler hatten per Briefwahl teilgenommen.

Kröger erzielte damit ein ähnlich hohes Wahlergebnis wie ihr Vorgänger, Claus Ruhe Madsen. Der Däne hatte 57,1 Prozent bei der Rostocker Oberbürgermeisterwahl 2019 erreicht. Madsen wechselte im vergangenen Juni nach nur drei Amtsjahren nach Schleswig-Holstein und wurde Wirtschaftsminister.

Gleichauf in erster Runde

Kröger und Ebert waren in der ersten Runde am 13. November nahezu gleichauf. Kröger erreichte vor zwei Wochen 25,3 Prozent der Stimmen, Ebert 23,6 Prozent.

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Bei der Direktwahl waren rund 172.000 Wahlberechtigte ab 16 Jahren aufgerufen, einen neuen Oberbürgermeister oder eine neue Oberbürgermeisterin zu wählen. Das Amt wird auf sieben Jahre vergeben. Beide Kandidaten hatten sich in den vergangenen Tagen in mehreren Live-Foren den Fragen von Journalisten, Unternehmern sowie Bürgerinnen und Bürgern gestellt.

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Eva-Maria Kröger (Linke) wird neue Oberbürgermeisterin von Rostock – bei der Stichwahl hat sie sich heute mit 58,4 Prozent der Stimmen gegen Michael Ebert durchgesetzt.

27. November 2022, von

Wer ist der neue oberbürgermeister von rostock
Eva-Maria Kröger gewinnt OB-Stichwahl 2022 in Rostock

Die Verwaltung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock wird künftig erstmals von einer Frau geführt. Eva-Maria Kröger (Linke) setzte sich in der Stichwahl mit einem Stimmenanteil von 58,4 Prozent gegen den von CDU, FDP und UFR unterstützten Einzelbewerber Michael Ebert (parteilos) durch.

Erneut waren heute 171.462 wahlberechtigte Rostocker dazu aufgerufen, ihren künftigen Oberbürgermeister oder ihre künftige Oberbürgermeisterin zu wählen. Nachdem es vor zwei Wochen keinem der 17 Kandidaten und Kandidatinnen gelang, die absolute Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen zu erreichen, kam es heute zur Stichwahl zwischen den beiden Bewerbern mit den meisten Stimmen. Eva-Maria Kröger und Michael Ebert lieferten sich bei der Hauptwahl mit 25,3 und 23,6 Prozent der Stimmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Als letztes Gebiet meldete „Briefwahl Stadtmitte II“ kurz nach 20 Uhr seine Ergebnisse. Nach Auszählung der insgesamt 85 Urnen- und 57 Briefwahlbezirke kommt Eva-Maria Kröger auf einen Stimmenanteil von 58,4 Prozent (36.545 Stimmen), Michael Ebert auf 41,6 Prozent (26.082 Stimmen).

Kröger hatte in 15 der 21 Stadtteile die Nase vorn. Am erfolgreichsten war die künftige Verwaltungschefin in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt – hier erhielt sie knapp 75 Prozent aller Stimmen.

So haben die Rostocker Stadtteile gewählt:

Stimmen Kröger Ebert
Seebad Warnemünde 2.282 1.026 (45,0%) 1.256 (55,0%)
Seebad Diedrichshagen 926 403 (43,5%) 523 (56,5%)
Seebad Markgrafenheide, Seebad Hohe Düne,
Hinrichshagen, Wiethagen, Torfbrücke
602 306 (50,8%) 296 (49,2%)
Lichtenhagen 2.862 1.508 (52,7%) 1.354 (47,3%)
Groß Klein 2.473 1.319 (53,3%) 1.154 (46,7%)
Lütten Klein 3.332 1.882 (56,5%) 1.450 (43,5%)
Evershagen 3.584 2.048 (57,1%) 1.536 (42,9%)
Schmarl 1.548 870 (56,2%) 678 (43,8%)
Reutershagen 5.806 3.287 (56,6%) 2.519 (43,4%)
Hansaviertel 3.298 2.163 (65,6%) 1.135 (34,4%)
Gartenstadt/Stadtweide 1.253 666 (53,2%) 587 (46,8%)
Kröpeliner-Tor-Vorstadt 6.614 4.945 (74,8%) 1.669 (25,2%)
Südstadt 4.927 2.917 (59,2%) 2.010 (40,8%)
Biestow 1.431 726 (50,7%) 705 (49,3%)
Stadtmitte 6.765 4.457 (65,9%) 2.308 (34,1%)
Brinckmansdorf 3.892 1.864 (47,9%) 2.028 (52,1%)
Dierkow-Neu 1.939 1.134 (58,5%) 805 (41,5%)
Dierkow-Ost, Dierkow-West 942 437 (46,4%) 505 (53,6%)
Toitenwinkel 2.828 1.536 (54,3%) 1.292 (45,7%)
Gehlsdorf 1.874 893 (47,7%) 981 (52,3%)
Hinrichsdorf, Krummendorf, Nienhagen,
Peez, Stuthof, Jürgeshof
419 195 (46,5%) 224 (53,5%)

Sehr geringe Wahlbeteiligung

Insgesamt gaben heute nur 63.229 der 171.883 wahlberechtigte Rostocker und Rostockerinnen ihre Stimme ab. Die Wahlbeteiligung betrug damit lediglich 36,9 Prozent. Es gab 602 ungültige Stimmen.

Zum Vergleich: Bei der Hauptwahl lag die Wahlbeteiligung bei 43,7 Prozent, bei der Stichwahl 2019 haben 44,1 Prozent (Hauptwahl 59,1 Prozent) von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Bei der Wahl von Roland Methling war die Beteiligung 2012 mit 36,6 Prozent sogar noch etwas geringer als heute.

Der Anteil der Briefwähler betrug 34,4 Prozent.

Das endgültige Wahlergebnis soll der Gemeindewahlausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch, dem 30. November 2022, um 15 Uhr im Beratungsraum 2 des Rathauses feststellen. Ein Datum für die Amtsübernahme steht noch nicht fest.

Direktwahl des Oberbürgermeisters seit 1998 möglich

In der Wende- und Nachwendezeit wurde das Stadtoberhaupt mit einfacher Mehrheit von der Bürgerschaft gewählt. Erst seit 1998 kann der Rostocker Oberbürgermeister direkt durch die wahlberechtigten Einwohner für eine Amtszeit von sieben Jahren gewählt werden.

Erstes direkt gewähltes Stadtoberhaupt wurde Arno Pöker (SPD). Er setzte sich am 28. April 2002 in der Stichwahl gegen Alexander Prechtel (CDU) durch. Nach seinem Rücktritt folgte 2005 und 2012 Roland Methling (parteilos), der jeweils direkt die absolute Mehrheit holte.

2019 setzte sich der Däne Claus Ruhe Madsen (parteilos) in der Stichwahl gegen Sozialsenator Steffen Bockhahn (Linke) durch. Im Sommer gab Madsen sein Amt nach nur rund drei Jahren auf und ging als neuer Wirtschaftsminister nach Schleswig-Holstein. Die Gesamtkosten für die dadurch notwendig gewordene vorgezogene Neuwahl bezifferte die Verwaltung incl. Stichwahl mit etwa 600.000 Euro.

Vita von Eva-Maria Kröger (Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle):

Eva-Maria Kröger wurde am 16. Juni 1982 in Rostock geboren.
Aufgewachsen ist sie im Stadtteil Dierkow, dort besucht sie bis 1999 ein Gymnasium, ihr Abitur absolvierte sie schließlich im Jahr 2001 am ehemaligen Goethe-Gymnasium, heute das Innerstädtische Gymnasium.

Bereits während der Schulzeit wurde ihre Tochter Luca Victoria geboren.
Luca Victoria Kröger ist mittlerweile ausgebildete Kindergartenerzieherin.

Eva-Maria Kröger startete nach dem Abitur mit dem Studium der Politikwissenschaften und des Öffentlichen Rechts an der Universität Rostock. Nach dem Bachelor zog Frau Kröger 2004 mit ihrer Tochter nach Tübingen (Baden-Württemberg) und setzte ihren Masterstudiengang dort fort. Seit Ende 2006 lebte und arbeitete sie in Mannheim, bis sie zwei Jahre später zurück nach Rostock zog.

In Rostock wieder angekommen, startete Frau Kröger ihr politisches Engagement in der Partei DIE LINKE. Im Frühling 2009 wurde sie in die Rostocker Bürgerschaft gewählt und leitete dort 13 Jahre lang ihre Fraktion als Vorsitzende. Währenddessen war Frau Kröger im Rahmen ihres ehrenamtlichen Engagements auch mehrere Jahre Vorsitzende des Aufsichtsrates der Volkstheater Rostock GmbH.

2012 heiratete Frau Kröger den damaligen Landesgeschäftsführer der LINKEN in Mecklenburg-Vorpommern, Kay Spieß. 2018 verstarb ihr Mann nach langer Krankheit. Frau Kröger lebt heute in einer Partnerschaft.

2016 kandidierte Frau Kröger für den Landtag Mecklenburg-Vorpommern und wurde über den Listenvorschlag des Landesverbandes der Partei DIE LINKE in den Landtag gewählt. Dort engagierte sie sich bis zur Wahl als Oberbürgermeisterin in den Themenbereichen Wohnen, Bauen, Digitalisierung, Kunst und Kultur, Petitionen und Bestattungsrecht.

Frau Kröger ist aktuell noch Finanzerin des Christopher Street Day e.V. in Rostock, eine Aufgabe, die ihr viel Spaß gemacht hat und die sie demnächst abgeben wird.

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