Was tun wenn halsschmerzen nicht weggehen

Kurzübersicht

  • Ursachen: u.a. Infektionen (Erkältung, Grippe, Mandelentzündung, Mumps, Röteln, Masern, Scharlach, Herpangina, Mundsoor, Pfeiffersches Drüsenfieber, Diphtherie, Schilddrüsenentzündung etc.), Entzündung der Speiseröhre, Luftröhre oder Bronchien, Refluxkrankheit, Verätzung oder Verbrennung des Rachens oder der Speiseröhre, Tumoren, Insektenstiche oder Fremdkörper in Rachen oder Speiseröhre
  • Wann zum Arzt? Bei sehr heftigen und sehr plötzlich einsetzenden Beschwerden, starken Schluckbeschwerden, länger anhaltenden oder sich verschlimmernden Halsschmerzen, schwerwiegenden Begleitsymptome (wie hohes Fieber, Atembeschwerden, Übelkeit und Erbrechen, Krämpfe oder Nackensteife). Auch bei einem verschluckten Fremdkörper, Verätzungen oder Verbrennungen in Rachen oder Speiseröhre sowie bei Insektenstichen oder -bissen in Hals oder Rachen sofort zum Arzt!
  • Was hilft bei Halsschmerzen? Bei infektbedingten Halsschmerzen und Schluckbeschwerden werden etwa Kartoffel- oder Quarkwickel, Gurgeln, kühle Getränke, flüssige und weiche Speisen empfohlen. Bei Bedarf Schmerzmittel sowie lokal betäubende und desinfizierende Medikamente (Lutschpastillen, Spray etc.). Nach Möglichkeit Behandlung der Ursache z.B. Antibiotika bei bakterieller Infektion sowie Antipilzmittel bei Pilzinfektion.

Halsschmerzen: Ursachen

Für Halsschmerzen und Schmerzen beim Schlucken kommen viele unterschiedliche Ursachen infrage. Hier die wichtigsten:

Halsschmerzen durch Infekte

Am häufigsten sind Viren und Bakterien verantwortlich für eine Halsentzündung und Halsschmerzen:

  • Fast immer treten bei Erkältungen und grippalen Infekten Halsschmerzen auf. Zusammen mit Schnupfen, Müdigkeit, Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen tragen die Halsschmerzen zum ausgeprägten Krankheitsgefühl bei.
  • Auch bei der echten Grippe (Influenza) sind Halsschmerzen oft ein ausgeprägtes Symptom.
  • Eine Mandelentzündung (Tonsillitis) erkennt man an weiß-gelblichen Belägen auf den geschwollenen, meist stark schmerzenden Mandeln.
  • Die Kehldeckelentzündung (Epiglottitis) löst typischerweise hohes Fieber, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Atemnot, Blässe und ein pfeifendes Geräusch beim Einatmen aus.
  • Diphtherie ist eine ansteckende bakterielle Infektion der oberen Atemwege. Auch sie kann mit starken Halsschmerzen und Schluckbeschwerden einhergehen.
  • Pfeiffersches Drüsenfieber wird durch das Epstein-Barr-Virus hervorgerufen und verläuft meist harmlos. Viele Betroffene tragen den Erreger in sich, werden aber nicht krank. Zu den Symptomen gehören grippeähnliche Beschwerden und oft auch Halsschmerzen.
  • Auch eine Schilddrüsenentzündung, die durch Viren oder Bakterien verursacht wird, kann Halsschmerzen auslösen. Zudem kommt es meist zu Schluckbeschwerden und Druckempfindlichkeit der Schilddrüse. Manchmal sind nicht Keime, sondern eine Autoimmunreaktion des Körpers der Auslöser einer Schilddrüsenentzündung. Dann können Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden auch fehlen.

Weitere Ursachen

Weitere mögliche Auslöser von Halsschmerzen oder Schmerzen beim Schlucken sind zum Beispiel:

  • Entzündungen der Luftröhre, Bronchien oder Speiseröhre: Sie können zu Schmerzen im Hals und hinter dem Brustbein sowie zu Schluckbeschwerden führen.
  • Refluxkrankheit: Dabei fließt saurer Mageninhalt in die Speiseröhre zurück. Das kann dem Betroffenen Schmerzen und Schluckbeschwerden bereiten. Häufiges saures Aufstoßen oder eine Entzündung des Kehlkopfs deutet auf eine Refluxkrankheit hin.
  • Fremdkörper im Rachen oder in der Speiseröhre: Sie können Reizungen, Entzündungen, Schmerzen und Schluckstörungen auslösen.
  • Verätzungen und Verbrühungen des Rachens oder der Speiseröhre: Sie können ebenfalls der Grund für Halsschmerzen und Schluckbeschwerden sein.
  • Insektenbisse oder -stiche im Rachen: Sie können Schmerzen und starke Schleimhautschwellungen auslösen, die sogar lebensbedrohlich werden können!
  • Tumoren: Tumoren wie Rachen-, Speiseröhren-, Tonsillen-, Kehlkopf- oder Zungentumoren zählen zu den besonders schwerwiegenden Ursachen anhaltender Halsschmerzen.
  • Reizstoffe: Chronische Halsbeschwerden (raues, trockenes Gefühl im Hals, Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Kloßgefühl) entstehen oft dadurch, dass die Rachenschleimhaut länger oder wiederholt schädlichen Einflüssen wie Nikotin, Alkohol, Chemikalien, Staub, Reizgasen oder bestimmten Medikamenten ausgesetzt ist.

Halsschmerzen bei Kindern

Kinder leiden besonders oft an Halsschmerzen. Auslöser können neben einer banalen Erkältung Kinderkrankheiten wie Mumps, Masern oder Röteln sein. Aber auch Scharlach und Mandelentzündungen sind bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen. Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Schwellung im Rachen können so stark werden, dass die kleinen Patienten keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen mögen.

Hier eine Zusammenfassung der häufigsten Ursachen für Halsschmerzen bei Kindern:

  • Mundsoor ist eine Pilzerkrankung mit weißlich-grauen Belägen auf der Mund- und Rachenschleimhaut. Babys in den ersten sechs Lebensmonaten erkranken besonders oft daran. Versucht man, die Beläge zu entfernen, kommt es leicht zu Blutungen. Neben Halsschmerzen können Fieber und Trinkschwäche auftreten.
  • Scharlach ist zwar keine typische Kinderkrankheit, tritt aber bei Kindern häufiger auf als bei Erwachsenen. Die bakterielle Infektion macht sich mit gelb-weißen Pünktchen auf den Mandeln und roten Flecken auf der Haut bemerkbar.
  • Mumps ist eine durch Viren verursachte Kinderkrankheit, die (neben anderen Symptomen) oft Halsschmerzen auslöst.
  • Auch Röteln, Masern kündigen sich oft durch erkältungsähnliche Symptome und Halsschmerzen an.
  • Die durch das Coxsackie-Virus ausgelöste Herpangina ist eine Entzündung der Mundschleimhaut, die vor allem die Gaumenbögen und Mandeln betrifft. Fieber, Abgeschlagenheit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Halsschmerzen sind typische Symptome.

Was hilft gegen Halsschmerzen?

Das einfachste und effektivste Mittel gegen Halsschmerzen und damit verbundene Schluckbeschwerden ist es, Druck und Reibung an den gereizten Schleimhäuten zu vermeiden. Statt harter Speisen sind deshalb weiche oder flüssige Speisen wie Brei, Suppen, Joghurt und Säfte zu empfehlen - sie erleichtern das Schlucken. Kurzzeitig schmerzlindernd wirken oft kühle Getränke oder Speiseeis.

Tipp: Verzichten Sie bei Mumps auf saure Lebensmittel und säurehaltige Getränke! Diese regen nämlich den Speichelfluss an, was die entzündete Ohrspeicheldrüse zusätzlich reizt.

Medikamente gegen Halsschmerzen

Die medikamentöse Behandlung von Halsschmerzen bekämpft nach Möglichkeit die Ursache der Beschwerden. Bei schweren bakteriellen Infektionen im Hals oder einer Mandelentzündung können beispielsweise Antibiotika nötig werden. Bei einer Pilzerkrankung im Mund können spezielle Antipilzmittel (etwa als Mundspülung) helfen.

Bei Viruserkrankungen und den meisten "Kinderkrankheiten" ist dagegen oft nur eine symptomatische Behandlung möglich: Mit geeigneten Mitteln versucht man, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen zu lindern. Dafür stehen vor allem Schmerz- und Fiebermittel sowie lokal betäubende und desinfizierende Medikamente zur Verfügung. Beispielsweise gibt es in der Apotheke schmerzstillende und desinfizierend wirkende Lutschtabletten und Sprays, die gegen Halsschmerzen helfen können. Viele davon sind ohne Rezept erhältlich.

Hausmittel gegen Halsschmerzen

Was hilft gegen Halsschmerzen? Neben Medikamenten gibt es auch verschiedene Hausmittel, die gegen Halsschmerzen helfen. Dazu gehören Tees, Halswickel, Gurgellösungen und bestimmte Lebensmittel.

Wie Sie die Hausmittel gegen Halsschmerzen richtig anwenden, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

Tee gegen Halsschmerzen

Tees helfen gegen Halsschmerzen schon aufgrund der Wärme, die die Beschwerden lindert. Außerdem wirken die enthaltenen Heilpflanzen zum Teil leicht desinfizierend und entzündungshemmend. Das kann den Heilungsprozess beschleunigen.

Wenn Sie Halsschmerzen schnell loswerden wollen greifen Sie am besten zu folgenden Heilpflanzen-Tees:

  • Salbei: Salbeitee wirkt gegen Bakterien und Viren. Zudem ist er krampflösend und hat eine zusammenziehende Wirkung auf die Schleimhäute. Deshalb ist Salbeitee bei Halsschmerzen eine gute Wahl.
  • Ingwer: Ein Tee aus frischem Ingwer hilft ebenfalls gegen Halsschmerzen, denn das Knollengewächs enthält antientzündliche Wirkstoffe.
  • Königskerze: Die Blüten der Königskerze wirken gegen verschiedene Erkältungssymptome, insbesondere Halsschmerzen. Wegen ihres angenehmen Geschmacks und der milden Wirkung eignet sich die Heilpflanze auch gut für Kinder.
  • Eisenkraut: Eisenkraut soll leicht antibakteriell und entzündungshemmend wirken.
  • Thymian: Ein Tee aus Thymiankraut wirkt krampflösend auf die Bronchien, auswurffördernd und entzündungshemmend.
  • Spitzwegerich: Ein Tee aus Spitzwegerich-Blättern wirkt entzündungshemmend und bakterientötend (bakterizid), stimuliert das Immunsystem und hemmt zusätzlich Hustenreiz. Der Tee ist ein gutes Halsschmerzen-Hausmittel.

Mehr über die Zubereitung, die Anwendung und die Tagesdosis der Tees lesen Sie in den entsprechenden Heilpflanzen-Texten.

Gurgeln: Halsschmerzen schnell loswerden

Auch Gurgeln ist ein Hausmittel das Halsschmerzen lindert.

Gurgellösungen

Geeignet sind auch Gurgellösungen aus der Apotheke. Sie können sich aber auch selbst eine Gurgellösung zubereiten. Eine Gurgellösung wirkt schleimlösend, hemmt Bakterien und lindert Halsschmerzen. Geeignete Zusätze sind:

  • Salz
  • Zitronensaft
  • Apfelessig

Anwendung: Ein Glas lauwarmes Wasser entweder mit zwei Esslöffeln Apfelessig, einem Esslöffel Zitronensaft oder einem Teelöffel Meersalz vermischen und gut umrühren. Eine kleine Menge der Gurgellösung in den Mund nehmen und mehrmals täglich Mund und Rachen spülen und gurgeln.

Darüber hinaus können Sie folgende Aufgüsse zum Gurgeln bei Halsschmerzen verwenden:

Mehr zur richtigen Anwendung lesen Sie im Beitrag Gurgeln.

Tees zum Gurgeln

Alle oben genannten Tees, die Sie gegen Halsschmerzen trinken, können Sie zum Gurgeln verwenden. Den frisch zubereiteten Tee dazu etwas abkühlen lassen und mehrmals täglich damit gurgeln.

  • Ringelblumentee: Als Tee zubereitet wirken die Blätter der Ringelblume entzündungshemmend und fördern die Wundheilung. Gurgeln mit Ringelblumentee ist daher ein gutes Hausmittel bei Halsschmerzen. Anwendung: Ein bis zwei Gramm Ringelblumen-Blüten mit 150 Milliliter heißem Wasser übergießen. Zehn Minuten ziehen lassen. Pflanzenteile abseihen. Mit dem abgekühlten Aufguss mehrmals täglich gurgeln oder den Mundraum spülen.
  • Eichenrindentee: Die Rinde der Eiche enthält Gerbstoffe und wirkt dadurch zusammenziehend auf die Schleimhäute. Eine Gurgellösung aus Eichenrindentee hält Viren in Schach und kann die Heilung unterstützen. Anwendung: 20 Gramm Eichenrinde mit einem Liter kaltem Wasser ansetzen und aufkochen (ab dem zehnten Lebensjahr). Fünf bis zehn Minuten ziehen lassen und anschließend durch ein Tuch abseihen. Sobald die Abkochung abgekühlt ist, können Sie den Tee sie als Gurgellösung bei Halsschmerzen oder einer leichten Entzündung der Mundschleimhaut verwenden.

Für Kinder von ein bis drei Jahren wird die Abkochung mit fünf bis zehn Gramm Eichenrinde pro Liter Wasser hergestellt, für vier- bis neunjährige Kinder mit zehn bis zwanzig Gramm pro Liter.

Halswickel bei Halsschmerzen

Schnelle Hilfe bei Halsschmerzen versprechen Halswickel. Sowohl warme, als auch kalte Wickel können Halsschmerzen lindern. Ob Wärme oder Kälte besser geeignet ist, hängt vom persönlichen Empfinden des Patienten ab.

Kalte Halswickel

Manchen Halsschmerzpatienten empfinden kühle Halswickel als angenehm.

  • Quarkwickel gegen Halsschmerzen: Eine kalte Quarkauflagen wirkt entzündungshemmend, kühlend und lindert Halsschmerzen. Anwendung: Dazu ein- bis zweimal täglich 250 bis 500 Gramm Quark auf Zimmertemperatur bringen und auf eine Mullkompresse streichen. Kompresse mit dem überstehenden Mull und einem Baumwolltuch abdecken. Quarkauflage um den Hals legen und dabei die Wirbelsäule auslassen. Mit einem weiteren Tuch abdecken und fixieren. Je nach Körpertemperatur bis zu vier Stunden wirken lassen, bis der Quark warm ist.
  • Prießnitz-Halswickel: Ein kühl-feuchter Halswickel nach Prießnitz regt den Stoffwechsel an, senkt den Blutdruck und lindert Halsschmerzen. Anwendung: Dazu ein Tuch in kaltes Wasser (10-18 Grad) legen, auswringen und um den Hals legen. Die Wirbelsäule aussparen. Mit einem trockenen Tuch abdecken und 30 Minuten bis mehrere Stunden wirken lassen. Nach dem Abnehmen des Wickels den Hals vor Kälte schützen. Einen Prießnitz-Halswickel einmal am Tag anwenden.
  • Heilerdeauflage: Eine kalte Heilerdeauflage lindert Schmerzen und hemmt Entzündungen. Anwendung: Die gewünschte Menge an Heilerde mit etwas kaltem Wasser zu einem streichfähigen Brei verrühren und ca. 0,5 bis 2 cm dick direkt auf den Hals auftragen. Mit einem Tuch abdecken und mit einem weiteren Tuch fixieren. Ein bis zwei Stunden wirken lassen, bis die Heilerde trocken ist. Anschließend die Haut reinigen, abtrocknen und bei Bedarf mit Olivenöl pflegen. Die Heilerdeauflage können Sie ein- bis zweimal täglich anwenden.

Warme Halswickel

Manchen Halsschmerzpatienten verschaffen warme Halswickel mehr Erleichterung.

  • Heißer Halswickel: Ein heißer Halswickel fördert die Durchblutung, wirkt entspannend und lindert dadurch Schmerzen. Anwendung: Baumwolltuch von beiden Seiten zur Mitte hin aufrollen und längs in ein Geschirrtuch einrollen. Diese Rolle so in eine Schüssel legen, dass beide Enden herausragen. Den Wickel mit 500 bis 750 Milliliter kochendem Wasser übergießen. Kurz durchziehen lassen und gut auswringen. Das heiße Baumwolltuch dann vorsichtig an den Hals anlegen und dabei die Wirbelsäule aussparen. 20 bis 30 Minuten wirken lassen. Bis zu zweimal täglich anwenden.

Durch das heiße Wasser besteht Verbrennungsgefahr! Ist der Wickel noch zu heiß, etwas abkühlen lassen.

  • Kartoffelwickel: Ebenfalls schmerzlindernd bei Halsschmerzen wirkt ein warmer Kartoffelwickel.Anwendung: Dazu 500 Gramm weichgekochte Kartoffeln abgießen und abdampfen lassen. Die Kartoffeln auf ein Tuch legen und mit einer Gabel oder einer Messerklinge zerdrücken. Die Auflage zu einem Päckchen schließen. Ein Zwischentuch auf den Hals legen und die Kartoffelauflage darauf platzieren. Mit einem weiteren Tuch fixieren und 30 bis 60 Minuten wirken lassen.

Warme Halswickel sind bei einigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder neurologischen Beschwerden ungeeignet. Sprechen Sie vor der Anwendung mit Ihrem Arzt.

Mehr zu den verschiedenen Wickeln und deren Anwendung lesen Sie im Beitrag Halswickel gegen Halsschmerzen.

Was essen bei Halsschmerzen?

Halsschmerzen: Was tun, damit die Beschwerden schnell vergehen? Das einfachste und effektivste Mittel gegen Halsschmerzen und damit verbundene Schluckbeschwerden ist es, Druck und Reibung an den gereizten Schleimhäuten zu vermeiden. Weiche oder flüssige Speisen wie Brei, Suppen, Joghurt und Säfte sind deshalb empfehlenswert - sie erleichtern das Schlucken.

Als weiterer Tipp gegen Halsschmerzen gilt der Verzehr bestimmter Lebensmittel. Sie eignen sich durch ihre entzündungshemmenden Eigenschaften als Hausmittel gegen Halsschmerzen. Dazu gehören:

  • Honigmilch: Honig kann gegen Halsschmerzen eine wahre Wunderwaffe sein. Honigmilch etwa beruhigt die gereizte Rachenschleimhaut und fördert zudem einen guten Schlaf. Die Kombination aus Milch und Honig wirkt außerdem leicht schleimlösend und entzündungshemmend. Anwendung: Ein Glas Milch erwärmen und einen Teelöffel Honig darin auflösen. Die Milch bei Halsschmerzen warm und in kleinen Schlucken trinken.
  • Zwiebel: Ein weiteres Halsschmerzen-Hausmittel ist die Zwiebel. Ihre Inhaltsstoffe wirken entzündungs- und keimhemmend und können gegen die Schmerzen helfen. Anwendung: Um einen Zwiebelsaft gegen Halsschmerzen selbst herzustellen, eine große Zwiebel schälen und würfeln und in ein sauberes Einmachglas füllen. 2 Esslöffel Zucker hinzugeben, das Glas fest verschließen und schütteln. Nach etwa zwei Stunden bildet sich ein süßer Zwiebelsirup. Sieben Sie nun die Zwiebel-Stücke heraus und nehmen Sie mehrmals täglich ein bis zwei Esslöffel davon ein.
  • Knoblauch: Die Knolle wirkt keimhemmend und desinfizierend. Als wirksame Dosis gelten vier Gramm frischer Knoblauch pro Tag. Das entspricht etwa zwei bis drei Zehen. Wer den Knoblauch nicht roh kauen mag, kann ihn kleinschneiden und im Salat oder auf einem Brot verzehren.
  • Schwarzer Johannisbeersaft: Schwarze Johannisbeeren enthalten viel Vitamin C. Den ungesüßten Saft mit heißem Wasser verdünnen und in kleinen Schlucken trinken. Das ist bei einer Erkältung oder Grippe mit Halsschmerzend wohltuend.

Eis bei Halsschmerzen?

Eis schlecken kann bei Halsschmerzen kurzfristig Linderung verschaffen. Ebenso wirken kalte Getränke. Sie kühlen die gereizte Schleimhaut im Mund und Rachen. Das empfinden viele Patienten als angenehm. Gegen die Entzündung hilft Speiseeis allerdings nicht.

Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, trotz Behandlung nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

Halsschmerzen: Beschreibung

Halsschmerzen werden von Betroffenen oft als brennende, kratzende oder stechende Schmerzen im Rachen oder Kehlkopfbereich beschrieben. Ein Trockenheitsgefühl im Hals, Schmerzen beim Schlucken und Heiserkeit können hinzukommen. Auch ein Kloßgefühl kann auftreten. Es wird von Patienten meist tiefer im Hals lokalisiert.

Was tun wenn halsschmerzen nicht weggehen

In den meisten Fällen sind solche akuten Beschwerden verbunden mit einer Entzündung der Rachenschleimhaut durch Viren oder Bakterien. Die Schleimhaut ist dann auffällig gerötet und oft auch sichtbar geschwollen. Auch die Mandeln und die von außen seitlich unter dem Unterkiefer tastbaren Lymphknoten können infektbedingt geschwollen sein – ein Zeichen für den Abwehrkampf des Körpers gegen die Krankheitserreger.

Infektbedingte Halsschmerzen klingen meist innerhalb einiger Tage von allein wieder ab. Sie zählen zu den häufigsten Beschwerden, mit denen Patienten einen Allgemeinarzt aufsuchen.

Halsschmerzen: Wann zum Arzt?

In den meisten Fällen ist die Ursache von Halsschmerzen ein sogenannter Bagatellinfekt – eine grippale Erkrankung, die in der Regel durch Viren ausgelöst wird. Die Halsschmerzen halten dabei nur wenige Tage an. Ein Arztbesuch ist in der Regel nicht nötig. Sollten sich die die Halsschmerzen aber nicht binnen weniger Tage bessern oder sogar noch zunehmen und eventuell von schwerwiegenderen Beschwerden begleitet werden (wie Lymphknotenschwellung oder Fieber), sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Starke Halsschmerzen in Verbindung mit Fieber, auffällig gerötete und entzündete Mandeln und Schluckbeschwerden sollten Sie ebenfalls ernst nehmen. Besonders, wenn schwerwiegende Symptome wie hohes Fieber oder Atemnot hinzukommen, sollten Sie zum Arzt gehen.

Auch bei Verdacht auf eine Refluxkrankheit ist ein Arztbesuch ratsam. Betroffene klagen vor allem morgens oft über Halsschmerzen, Heiserkeit und den Drang, sich zu räuspern.

Derbe und nicht nach kurzer Zeit wieder abklingende Schwellungen im Rachen oder im Bereich der Zungenwurzel sowie von außen tastbare Schwellungen der Lymphknoten können auf eine ernste Erkrankung (wie einen Tumor) hindeuten. Die Ursache solcher Beschwerden sollte deshalb so schnell wie möglich ärztlich abgeklärt werden.

Ein Fall für den Kinderarzt

Klagt Ihr Kind über Halsschmerzen, hängt die Dringlichkeit des Arztbesuches von der Schwere der Symptome ab. Bei Verdacht auf Mundsoor oder Scharlach beim Baby oder Kleinkind sollten Sie umgehend einen Kinderarzt aufsuchen. Auch bei Mumps, Röteln, Masern und Herpangina sollte ein Arzt die Diagnose stellen.

Halsschmerzen als Notfall

Falls ein Fremdkörper im Hals- oder Rachenraum die Schmerzen auslöst und Sie diesen nicht selbstständig entfernen können, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Auch bei Verätzungen oder Verbrühungen von Mund und Rachen dürfen Sie mit dem Arztbesuch nicht zögern.

Ein Notfall sind auch Insektenbisse oder -stiche im Mund oder Rachen. Das Gift kann eine starke allergische Reaktion der Schleimhaut verursachen. Mitunter wird die Schwellung innerhalb von Minuten so stark, dass sie die Atmung behindert. Besonders kleine Kinder können die Ursache der plötzlichen Halsschmerzen oft nicht benennen. Bei Verdacht auf einen Insektenstich sollten Sie deshalb einen Notarzt rufen.

Wenn Patienten mit Halsschmerzen und Fieber zusätzlich Krämpfe oder Nackensteife entwickeln, muss ebenfalls sofort ein Arzt verständigt werden. Es besteht der Verdacht auf eine Hirnhautentzündung (Meningitis)!

Halsschmerzen: Untersuchungen

Im Gespräch mit dem Patienten (bei Kindern: mit den Eltern) kann der Arzt als erstes die Krankengeschichte erheben (Anamnese). Er fragt dabei unter anderem, seit wann die Halsschmerzen bestehen, wie stark sie sind und ob noch andere Beschwerden (Fieber, Schluckbeschwerden, Kopfschmerzen etc.) bestehen.

Dann folgt eine körperliche Untersuchung. Ein Blick in den Rachen verrät dem Arzt, ob eine Entzündung besteht, erkennbar etwa an Rötung, Schwellung, Bläschen oder Eiter in Mund oder Rachen. Zusätzlich tastet der Arzt die Lymphknoten insbesondere unter dem Unterkiefer und entlang der Halsorgane ab. Möglicherweise sind sie vergrößert und/oder verhärtet. Bei Mumps-bedingten Halsschmerzen ist eine starke Schwellung der Ohrspeicheldrüse typisch; außerdem können bei Jungen zusätzlich Hodenschmerzen auftreten. Stehen die Halsschmerzen in Zusammenhang mit Scharlach, Masern oder Röteln, erkennt der Arzt dies an den typischen Hautveränderungen.

Speichel-, Blut-, und Gewebeproben

Mit einem Rachenabstrich kann der Arzt nach Erregern fahnden, die oft für die Schmerzen im Hals verantwortlich sind. Eine Blutuntersuchung kann ebenfalls Hinweise auf Infektionen oder Entzündungen im Körper geben. Außerdem lassen sich auf diese Weise Tumormarker und Hormonwerte überprüfen. Bei einer Geschwulst im Mundraum, Rachen oder Hals kann der Arzt auch eine Gewebeprobe (Biopsie) entnehmen, um einen Tumorverdacht abzuklären.

Weiterführende Untersuchungen

Bei Bedarf kann der Arzt auch bildgebende Untersuchungen zur Abklärung von Halsschmerzen einsetzen. Per Ultraschalluntersuchung lassen sich viele Veränderungen wie Schwellungen, Tumoren, Aussackungen in der oberen Speiseröhre oder Veränderungen an der Schilddrüse erkennen. Noch mehr Informationen über Form und Beschaffenheit der Halsorgane gibt eine Kernspintomographie (Magnetresonanztomografie, MRT), die insbesondere bei einem Tumorverdacht eingesetzt wird.

Mittels Kehlkopfspiegelung, Bronchoskopie (Untersuchung der Bronchien per Endoskop) und Magenspiegelung kann der Arzt innere Schleimhautveränderungen aufspüren, die hinter Schmerzen im Hals und Schluckbeschwerden stecken können.

Für solche weiterführenden Untersuchungen bei ungeklärten Halsschmerzen stellt der Hausarzt oft eine Überweisung an einen Spezialisten (wie HNO-Arzt, Radiologen oder Gastroenterologen) aus.

Was tun bei lang anhaltenden Halsschmerzen?

Viel Schlaf und Ruhe sowie bewährte Hausmittel wie heiße Milch mit Honig oder Kräutertees helfen hier am besten. Ein Besuch beim HNO-Arzt ist nur dann nötig, wenn das Fieber stark ansteigt oder die Halsschmerzen nach wenigen Tagen nicht abklingen.

Wie lange kann man Halsschmerzen haben?

Akute Halsschmerzen bei unkomplizierten Atemwegsinfektionen klingen in der Regel innerhalb von drei bis acht Tagen von selbst und ohne Folgen wieder ab. Länger andauernde Halsschmerzen sollten ärztlich abgeklärt werden.

Habe seit 3 Wochen Halsschmerzen?

Einseitige, zunächst vielleicht nur geringe Halsschmerzen ohne Fieber sollten nicht länger als drei Wochen bestehen. Sie können die ersten Anzeichen einer Krebserkrankung sein, insbesondere wenn Sie rauchen oder regelmäßig Alkohol trinken.