Was soll man zwischen Weihnachten und Neujahr nicht machen?

Obwohl sich nach Weihnachten die schmutzige Wäsche nur so stapelt, darf diese nicht in die Maschine. Denn: Es ist Brauch, zwischen Weihnachten und Silvester keine Wäsche zu waschen. Doch was steckt dahinter?

In vielen Familien hält sich seit vielen Generationen der Aberglaube hartnäckig: Wenn zwischen Weihnachten und Neujahr frisch gewaschene Wäsche zum Trocknen aufgehängt wird, droht der Tod eines Angehörigen. So bleibt die Schmutzwäsche zwischen den Jahren bei so manchen im Keller liegen. Doch woher kommt der Aberglaube?

Dem Aberglauben auf der Spur

Was viele nicht wissen ist, dass es sich dabei ursprünglich um einen alten heidnischen Brauch handelt, der sich im Laufe der Jahrhunderte auch in der christlichen Tradition verankert hat. Seither gelten die Nächte um den Jahreswechsel als unheimlich.

Denn die Nächte nach der Wintersonnenwende zählen zu den längsten des Jahres und werden in zahlreichen Regionen Europas als "Rauhnächte" bezeichnet. Sie haben dem Volksglauben nach eine mystische Bedeutung: So soll das Geisterreich in den Rauhnächten offenstehen.

Die Grenzen zum Jenseits verschwimmen

thumbnailMancherorts im bayerischen Wald vertreibt man in der Zeit der Rauhnächte die Winterdämonen mit schaurigen Kostümen Kurt Bouda@Pixabay

Wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, soll am Himmel eine sogenannte "Wilde Jagd" stattfinden. So etabliert Jacob Grimm den Begriff in seiner "Deutschen Mythologie" von 1835. Doch bereits in mittelalterlicher Literatur soll eine Erzählung hierzu auftauchen.

Während dieser wilden Nacht sollen die Seelen der Toten gemeinsam mit Geistern und Dämonen über den Himmel hetzen. Demjenigen, der Zeuge dieser Geschehnisse wird, droht Unheil wie der Krieg oder ein Todesfall im näheren Umfeld. Aus diesem Grund wird an Silvester Lärm erzeugt: So sollen durch den Krach die Jäger am Himmel abgewehrt werden.

Gefahr an der Wäscheleine

Auch der Brauch, in dieser Zeit auf das Wäschewaschen zu verzichten, ist auf diese unheimliche "Wilde Jagd" zurückzuführen. Allerdings ist nicht das Waschen der Wäsche das Problem, sondern das Aufhängen: So sollen dem Volksglauben nach weiße Leinentücher bei der "Wilden Jagd" gestohlen und zu Leichentüchern umfunktioniert werden.

Vor allem der gefürchtete Toten- und Sturmgott Wotan soll der Überlieferung nach in der Silvesternacht unterwegs sein. Mit dem Brauch soll vermieden werden, dass er sich in der Wäscheleine verhängt und dadurch wütend wird.

So haben die dunklen Winternächte seit jeher die Fantasie angeregt. Und uns bleibt mehr Zeit für anderes, wie etwa für das Zubereiten köstlicher und noch dazu einfacher Silvestergerichte.

Passend zur Pandemie

Besonders wild soll die Jagd am Himmel der Überlieferung nach übrigens in vier bestimmten Nächten sein: Demnach gelten die Thomasnacht vom 20. auf den 21. Dezember, der Heiligabend vom 24. auf den 25. Dezember, das Silvesterfest vom 31. Dezember auf den 1. Januar sowie die Epiphaniasnacht vom 5. auf den 6. Dezember als die wichtigsten Rauhnächte.

Während der Rauhnächte ist allerdings nicht nur Wäschewaschen dem Brauch nach keine gute Idee: In einigen Regionen sind die Menschen darauf erpicht, das Haus besonders ordentlich zu halten, mithilfe von Weihrauch die bösen Geister zu vertreiben und nach Anbruch der Dunkelheit nicht mehr auf die Straße zu gehen.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Verunsicherungen rund um die Corona-Mutation sicher keine schlechte Idee. Na, das passt uns dieses Jahr doch ausnahmsweise mal gut in den Kram.

Auch hinter dem Freitag, dem 13., verbirgt sich ein Aberglaube, doch kaum jemand weiß den wirklichen Grund, warum man an diesem Tag besonders aufpassen soll. In diesem weiterführenden Artikel erklären wir es dir.

Es ist ein hartnäckiger Brauch, der sich seit Menschengedenken in den Köpfen hält: Zwischen den Jahren wird nicht gewaschen. Viele halten sich noch daran und befürchten Schlimmstes, sogar den Tod eines Familienangehörigen, wenn in dieser Zeit die sauberen Laken an der Leine im Wind flattern.

In Nordbremer Haushalten wird zwischen Weihnachten und Neujahr nicht gewaschen. Falls es doch sein muss, dann häufig mit einem schlechten Gefühl. "Das macht man einfach nicht", sagt Renate Rach, die auf dem Wochenmarkt am Sedanplatz Obst verkauft. Eine Kundin aus Bremen-Nord möchte zwar ihren Namen nicht sagen, doch auch sie lässt zwischen den Jahren Bettlaken, Tischdecken und Handtücher liegen. Auch wenn ihr Ehemann das für Quatsch hält.

Auf alle Fälle hat es was mit dem Tod zu tun

Aber so denken viele. Warum zwischen den Jahren keine Wäsche gewaschen werden und schon gar nicht draußen auf der Leine im Wind flattern darf, das wissen viele nicht. Es gibt immer noch Haushalte, in denen sich dieser Brauch noch im Zeitalter des Wäschetrockners hartnäckig hält, auch wenn niemand mehr weiß, warum das eigentlich so ist. Auf alle Fälle habe es etwas mit dem Tod zu tun.

Weil dann ein Mitglied der Verwandschaft stirbt – da war sich Renate Rasch mit Gisela Boot und anderen Passanten auf dem Wochenmarkt einig. Auch bei Klaus Peters vom Verein Burg Blomendal bleibt die Wäsche zwischen den Jahren liegen. Warum, weiß der Heimatfreund nicht, ist aber mit seinen Vermutungen nahe dran. "Wahrscheinlich ist das ein heidnischer Brauch, der mit bösen Geistern zusammenhängt", orakelt er.

Es droht Verderben

Und richtig: Wotan soll es sein, der diesem Mythos bis heute Nahrung gibt. Wotan, der nordische Gott, der mit seinem achtbeinigen Hengst Sleipnir in der Zeit zwischen Weihnachten und dem sechsten Januar unterwegs ist.

Das sind die Raunächte, in denen die Gesetze der Natur früher als aufgehoben galten. Und wehe, wenn sich Wotan draußen in den Wäscheleinen verheddert: Dann droht Verderben.

Die Wäsche allerdings einfach im Haus aufzuhängen ist einer weiteren Überlieferung nach ebenfalls gefährlich: Sie könnte von den stöhnenden, heulenden und johlenden Reitern der Wilden Jagd, die zur Zeit der Raunächte durch die Lüfte zieht, gestohlen werden und im Laufe des Jahres seinem Besitzer nur noch als Leichentuch dienen.

Zwischen Aberglaube und freier Interpretation

Das sind zwei von vielen Interpretationen, die sich um das Waschverbot in den zwölf Raunächten rankt. Und darum will Renate Rach lieber auf Nummer sicher gehen. "Ich sammle meine Wäsche und warte bis Neujahr". Gisela Boot wäscht zwar ab und an, zum Beispiel Handtücher für einen Saunabesuch, "aber ich versuche es eigentlich zu vermeiden", sagt sie. Sicher sei eben sicher. Gisela Boot hat mit dieser Tradition ein Leben lang gelebt. Auch Erna Dobschinski aus Blumenthal kennt diesen Brauch von ihrer Mutter. Trotzdem hat sie ihr ganzes Leben lang die Wäsche auch zwischen den Jahren gewaschen. Sie glaubt nicht an Wotans Rache. Eine Frau, die ihren Namen nicht nennen möchte, schon: "Ich bin sehr abergläubig". In ihrer Familie sei es auch schon passiert, dass ein Mitglied zwischen den Jahren gestorben sei. Ob es an der Wäsche lag?

Noch mehr Aberglaube zwischen den Jahren

"Allgemein ist die Wilde Jagd dem Menschen nicht feindlich gesinnt, doch ist es ratsam, sich niederzuwerfen oder sich im Hause einzuschließen und zu beten. Wer das Heer provoziert oder ihm spottet, wird unweigerlich Schaden davontragen, und wer absichtlich aus dem Fenster sieht, um das Heer zu betrachten, dem schwillt etwa der Kopf an, so dass er ihn nicht zurückziehen kann", so ist es überliefert.

Es gibt indes noch viel mehr Aberglaube zwischen den Jahren. So sollen zum Beispiel dem Volksglauben nach alle Träume in den zwölf Nächten zwischen Weihnachten und dem sechsten Januar in Erfüllung gehen. Und allein mit dem Waschverbot ist es auch nicht getan: Nähen oder Spinnen, Stall auszumisten oder Kehrricht zusammenzufegen – auch dass durfte früher nicht sein. Die christlichen Daten übrigens haben die heidnischen überlagert. Letztere sehen die Wilde Jagd ab der Wintersonnenwende, 21. Dezember, und dann zwölf Nächte lang bis zum 2. Januar über den Himmel ziehen.

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Was darf man zwischen Weihnachten und Neujahr nicht machen?

Vor allem das Aufhängen von großen weißen Tüchern gilt als streng verboten, denn dann droht besonders den jungen Frauen Gefahr. Diese 3 Sternzeichen ziehen Unglück magisch an. Übrigens: Streng genommen gilt das Waschverbot während der 12 Rauhnächte, also bis zum 6. Januar.

Was sollte man in den 12 Nächten nicht tun?

Dezember bis zum 6. Januar auch als zwölf heilige Tage oder — im alpenländischen Raum — als Rauhnächte bezeichnet. „Alltägliche Arbeiten wie spinnen, weben oder dreschen waren in dieser Zeit verboten, ebenso das Waschen. “ Wer sich nicht daran hielt, dem drohte Unheil.

Was soll man zwischen den Jahren nicht tun?

Aberglaube: Deshalb soll man zwischen den Jahren keine Wäsche waschen. Wäsche zwischen den Jahren aufhängen ist keine gute Idee – sagt zumindest der Volksglaube. In der Zeit der Rauhnächte soll niemand Wäsche waschen. Denn laut Aberglaube holt man sich sonst Unheil oder gar den Tod ins Haus.

Warum soll zwischen Weihnachten und Neujahr nicht gewaschen werden?

Der Mythos besagt, dass zwischen Weihnachten und Neujahr keine weiße Wäsche, insbesondere keine Bettwäsche und Bettlaken, aufgehängt werden dürfe, da wilde Reiter die Wäsche stehlen würden. Die gestohlenen Leintücher würden die Reiter im Folgejahr als Leichentuch für ein Mitglied des Hauses verwenden.