Was passiert wenn ich schimmel esse

Manchmal geht es schnell, eine Scheibe Brot ist geschmiert und plötzlich spürt man etwas Pelziges auf der Zunge. Schimmel, manchmal kaum sichtbar oder schon als flauschiger Belag erkennbar, sind mal mehr, mal weniger in der Luft nachweisbar und suchen sich, z. B. Brot oder frisches Obst bzw. Gemüse, um sich dort abzulassen und zu wachsen. Stimmt der Feuchtigkeitsgehalt und pH-Wert bzw. setzt die Fäulnis ein, bildet sich früher oder später Schimmel. Bei Brot kann es beispielsweise passieren, dass in der Brottüte die untere Scheibe schimmelt, ein paar Scheiben darüber aber noch kaum sichtbaren Schimmelsporen ausweist. Schnell ist von dieser leicht schimmligen Scheibe abgebissen. Doch, was sollte man tun, wenn man doch mal Schimmel gegessen hat?

Was passiert, wenn man Schimmel isst? 

Ein bisschen Schimmel schadet tatsächlich nicht, solange das Immunsystem ordnungsgemäß funktioniert. Der Körper wird schnell darauf reagieren, sodass oftmals keine oder nur sehr wenige Symptome sichtbar werden. Sie können leichte Magenverstimmungen bekommen oder sich unwohl fühlen. In der Regel wird das verzehrte Lebensmittel normal verdaut und ausgeschieden.

Bei größeren Mengen Schimmel können sich die Giftstoffe jedoch im Körper bemerkbar machen und es kann zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen. Um das zu unterbinden, können Sie Kohletabletten einnehmen. Diese binden Giftstoffe im Körper. Kohletabletten gibt es in Apotheken, Drogeriemärkten oder online, z.B. als 30er-Packung von SOS oder Merck.

Sollte es in der Folge zu stärkeren Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Erbrechen kommen, können ebenfalls klassische Hausmittel gegen Magen-Darm-Beschwerden helfen. Also zum Beispiel viel Trinken, vor allem Kräutertees und eine Wärmflasche auf den Bauch legen. 

Wichtig: Bei größeren Mengen Schimmel oder schweren Symptomen sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Auch Kinder, Schwangere und Personen mit einem geschwächten Immunsystem sollten schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen, wenn Sie Schimmelpilze verzehrt haben. Über eine Blutprobe können Folgeschäden ausgeschlossen werden. Gegebenenfalls wird ein Darmeinlauf durchgeführt, um die Giftstoffe aus dem Darm zu spülen.

Schimmel gegessen: Vergiftung durch Toxine

Schimmelpilze enthält sogenannte Aflatoxine, die über einen längeren Zeitraum gesundheitsschädlich sein können. Bei häufigerem Schimmelverzehr kann es zu Erkrankungen wie Leberschäden, Nierenschäden, Allergien und Schäden am Immunsystem kommen. Zudem kann bei längerem Verzehr der Schimmel krebserregend wirken.

Schimmel wegschneiden – welche Lebensmittel kann man noch essen?

Auch wenn noch kein Schimmel sichtbar ist, kann er schon im Lebensmittel sein. Das gilt besonders für wasserhaltiges Obst und Gemüse sowie für Brot. Dort reicht es nicht, die betroffenen Stellen wegzuschneiden, sondern das gesamte Lebensmittel zu entsorgen. Selbiges gilt für:

  • sämtliche Teig- und Backwaren
  • gekochte Speisen
  • Joghurt und andere Milchprodukte
  • Fleisch- und Fischprodukte
  • Nüsse

Wichtig: Ist zum Beispiel nur ein Apfel im Netz leicht verschimmelt oder eine Erdbeere, brauchen Sie nicht das gesamte Obst zu entsorgen. Es ist vollkommen ausreichend, das schimmelige Stück zu entsorgen und die anderen Früchte gut abzuwaschen.

Trockene Lebensmittel wie Hartkäse, Salami-Stangen und festen Obst und Gemüse wie Kohl oder Karotten müssen nicht gleich entsorgt werden. Es reicht, die betroffenen Stellen großzügig abzuschneiden. Das gilt auch für Marmelade: Einfach mit einem Löffel die schimmelige Stelle abnehmen. Der restliche Aufstrich ist noch genießbar.

Schimmelbefall vorbeugen

Lagern Sie Obst und Gemüse in einer sauberen und kühlen Umgebung. Heimische Früchte mögen es kühl und dunkel, z. B. im Kühlschrank oder Keller, Südfrüchte können hingegen längere Zeit bei Zimmertemperatur gelagert werden. Das gilt auch für Tomaten, die im Kühlschrank sonst ihren Geschmack verlieren. Auch Brot gehört nicht in den Kühlschrank, da es sonst Feuchtigkeit zieht und schneller schimmelt. Stattdessen sollte es in trocken, z. B. in einer luftdurchlässigen Dose aufbewahrt werden.

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Was passiert wenn man etwas Schimmel gegessen hat?

Der Verzehr von geschimmeltem Essen kann akute Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber und Atemwegsprobleme hervorrufen. Vor allem für Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere, ältere Personen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann Schimmel gefährlich werden.

Wie wirkt sich Schimmel auf den Körper aus?

Schimmel in Wohnräumen ist verantwortlich für verschiedene Erkrankungen, Reizungen und Allergien sowie Infektionen. Häufig zeigen sich Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit. In einigen Fällen entstehen schwere gesundheitliche Beschwerden und Krankheiten, oft auch mit chronischem Verlauf.

Was tun wenn man Schimmel getrunken hat?

Falls Sie nach dem Genuss eines angeschimmelten Lebensmittels keine Beschwerden haben, ist kein Handlungsbedarf nötig. Falls Sie allerdings Übelkeit oder dergleichen verspüren, können Sie Kohletabletten einnehmen. Diese helfen, die Toxine im Verdauungstrakt zu binden und sie schließlich auszuscheiden.