Was passiert 2 Stunden nach dem Tod?

Verschiedene Merkmale (Todeszeichen) signalisieren den eingetretenen Tod. Als "unsichere" Todeszeichen gelten Atemstillstand und starre Pupillen. "Sichere" Zeichen sind Leichenstarre und Leichenflecken. Die sicheren Zeichen sind nach einer Zeitspanne von 30 Minuten bis zu 2 Stunden nach dem eigentlichen Tod zu beobachten.

2. Phasen des Todes

Der Sterbeprozess zieht sich über mehrere Stunden hin, da einzelne Körperzellen deutlich über den Tod hinaus aktiv sein können.

  • Der klinische Tod ist gekennzeichnet durch Atem- und Kreislaufstillstand.
  • Der Hirntod ist gekennzeichnet durch den irreversiblen Ausfall aller Hirnfunktionen.
  • Der biologische Tod ist gekennzeichnet durch das Ende aller Organ- und Zellfunktionen.

Zu diesen klinischen oder "unsicheren" Todeszeichen kommen noch starre Pupillen, Abkühlung der Haut und Hautblässe. Es beginnt das Absterben der einzelnen Zellen, wobei als erstes die Gehirnzellen absterben. Bis etwa 30 Minuten nach dem Tod kann es zu Stuhlgang kommen. Einige Stunden lang kann es supravitale (= über den Tod hinaus) Muskelreaktionen geben, z.B. an Augenlidern, Mund oder Händen.

Der Sterbeprozess, auch Agonie genannt, ist der Übergang vom Leben in den Tod. In der Regel ist dieser Prozess fließend, sofern der Tod nicht plötzlich (z.B. durch einen Unfall) eintritt. Beim Sterbeprozess löst sich die sterbende Person Stück für Stück von ihren Lebensaktivitäten und ihrem Körper. Die einzelnen Zellen des Körpers sterben nach und nach ab und verändern sich. Man kann allerdings nicht genau sagen, in welchem Moment genau dieser Prozess beginnt.

Was passiert 2 Stunden nach dem Tod?

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Anzeichen für die Einleitung des Sterbeprozesses

Die folgenden Zeichen sind weder abschließend, noch treffen sie auf jeden Menschen gleichermaßen zu. Denn jeder Mensch hat einen anderen, ganz individuellen Prozess mit unterschiedlich ausgeprägten oder gar keinen Anzeichen. Meist zeigen sich in den letzten zwei Tagen vor dem Tod, vor allem wenige Stunden vorher deutliche Veränderungen.

Eines der am häufigsten auftretenden Symptome ist das nachlassende Hunger- und Durstgefühl, bis hin zum vollständigen Verzicht. Weitere Anzeichen sind zunehmendes Schwächegefühl, Unruhe oder auch Apathie, Ängste, Müdigkeit und die Veränderung des Stoffwechsels, insbesondere das Versagen der Nierenfunktion. Die Außenwelt wird nicht mehr richtig wahrgenommen, das Bewusstsein ist getrübt. Die Atmung und die Durchblutung des im Sterben liegenden Menschen verändert sich. Hierbei wird der Puls schwächer und schneller und die Körpertemperatur sinkt. Jegliche Körperaktivität nimmt so stark ab, bis das Herz aufhört zu schlagen. Wenige Augenblicke danach setzt auch der Hirntod ein.

Biologischer Sterbeprozess

Der Körper verliert im Sterbeprozess nach und nach einzelne Vitalfunktionen. Man hat herausgefunden, in welchen Phasen im Sterbeprozess die einzelnen Körperteile reagieren und sich letztendlich ganz ausschalten. Als allererstes erzeugt eine verringerte Hirnaktivität eine Einschränkung der Wahrnehmung. Die Atmung wird flacher und das Sehvermögen schlechter. Das Hörvermögen wird schwächer und die Sehfähigkeit geht komplett verloren. Wenn der Herzstillstand eintritt, ist der Betroffene nach wenigen Minuten hirntot. Zehn bis zwanzig Minuten nach dem Hirntod sterben Zellen des Herzgewebes ab. Danach sterben Leber- und Lungenzellen. Die Nieren überleben noch bis zu zwei Stunden. Weil der Stoffwechsel nicht mehr funktioniert, fängt nach und nach die Zersetzung an und immer mehr Teile des Körpers sterben ab. Auch nach dem Tod verändert sich der Körper weiterhin. Die Veränderungen kann man an der Abkühlung des Körpers, der zunehmenden Blässe der Haut, der Muskelerschlaffung und wenig später an den Leichenflecken und der Leichenstarre erkennen.

Aufgaben des Bestatters nach dem Sterbeprozess

Bestatter haben die Aufgabe, den Leichnam nach dem Todesfall zu kühlen, damit weitere Verwesungsprozesse aufgehalten werden, bis der Verstorbene entweder ins Krematorium überführt oder bei einer Trauerfeier verabschiedet wird. Es kommt oft vor, dass der Verstorbene in einem offenen Sarg bei der Trauerfeier aufgebahrt wird, damit sich die Hinterbliebenen noch ein letztes Mal verabschieden können. Um gegen die Blässe und andere Erscheinungen des Todes vorzubeugen, stellt ein Thanatopraktiker die Leiche so her, dass sie gepflegt und hygienisch ist und für die Betroffenen einen eher schlafenden Eindruck macht. Diese Form der Aufbahrung kann bei der Trauerbewältigung helfen. Die ersten Phasen der Trauer werden dadurch bekräftigt.

Es geht schon direkt nach unserem Ableben los: Unser Körper verwandelt sich langsam, aber stetig in Dünger. Körpereigene Enzyme spalten Zellen auf und sorgen für eine Auflösung von Zellstrukturen, der Körper verflüssigt sich.

25. Juni 2019 | Aktualisiert: 10. Februar 2021

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Unser Immunsystem gibt den Geist auf, die Temperatur im Körper verändert sich. Gut für die Kolonien von Mikroben, die in und auf uns wohnen. Fäulnisbakterien gelangen durch Darm, Haut oder Luftwege in den Körper und nutzen nun ungehindert unsere Zellbestandteile für ihren Stoffwechsel.

Unsere Haut verfärbt sich grün – und wir fangen an zu stinken. Schuld daran ist die Bildung von Ammoniak. Die Venen sind nun gut sichtbar, da die sulfhämoglobinhaltigen Blutfarbstoffe aus den Gefäßen ins Gewebe treten. Besonders unschön: Bauch, Hoden und Gesicht treiben nun auf, es entwickelt sich Gas durch die Fäulnis. Bei schwangeren Frauen ist durch den Druck sogar eine postmortale Austreibung des Fötus möglich.

Pilze und Bakterien spalten mithilfe von Sauerstoff die organischen Verbindungen des Gewebes auf, zum Beispiel in Wasser, Harnstoff, Kohlenstoffdioxid und Phosphat.

Und dann kommen die Aasfresser zum Einsatz. Meist sind Schmeißfliegen die ersten Feinschmecker vor Ort. Gefolgt von anderen Fliegen und Käfern samt Larven. Die tierischen Besucher sind vor allem für die Forensik interessant: Je nachdem, welche Insekten sich auf den verwesenden Überresten tummeln, wissen Experten, wann der Mensch in etwa gestorben ist.

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Doch die Zersetzung eines Körpers ist ein Prozess, der von vielen Faktoren abhängig ist. Einen Einfluss haben zum Beispiel die Umwelt, das Klima, das Verhalten von Bakterien, Insekten oder Wirbeltieren, die sich an der Leiche zu schaffen machen. Aber auch der Kadaver selbst besitzt Eigenschaften, die eine Zersetzung beschleunigen können oder verlangsamen. Zum Beispiel durch die Einnahme von Medikamenten zu Lebzeiten.

Der Verwesungsprozess bleibt spannend bis zum Schluss: Entweder löst sich der ehemalige Mensch komplett auf – oder er wird durch äußere Faktoren zu einer Wachsleiche, bei der ein Abbauprozess durch Feuchtigkeit im Boden gestoppt wird. Denn: Ist zu wenig Sauerstoff vorhanden, kann es passieren, dass sich auf der Haut der Leiche eine wachsartige Substanz ablagert – und so die Verwesung verhindert.

Über den Autor:

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Anke Riedel

Wissenschaftsjournalistin für Online, TV und Hörfunk. Lieblingsthemen: Psychologie, Umwelt und Gesundheit.

Was passiert in den Stunden nach dem Tod?

Einige Stunden nach dem Tod setzt die Totenstarre ein (rigor mortis). Der Prozess beginnt mit den Augenlidern und der Nackenmuskulatur, gefolgt vom Rest des Körpers. Der Grund liegt im Abbau des Adenosintriphosphats. Dieser ist für die Entspannung der Muskelfasern nach einer Kontraktion verantwortlich.

Wie sieht eine Leiche nach 24 Stunden aus?

Austrocknen des Körpers Die Austrocknung des Körpers beginnt am Kopf und an den Extremitäten. Bei offenen Augen trübt sich nach etwa ein bis zwei Stunden die Hornhaut ein, bei geschlossenen Augen nach etwa 24 Stunden. Dabei verfärbt sich die Bindehaut zunächst gelblich, dann bräunlich und später schwarz.

Was passiert kurz nach dem Sterben?

Nach und nach sterben jetzt die Körperzellen ab, genauso wie die Organe, die von nun an nicht mehr mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden. Und auch das Gehirn stirbt. Bereits 30 Sekunden nach dem Herzstillstand beginnt es, seine Funktionen einzustellen.

Wie lange ist man nach dem Tod warm?

Nach einem anfänglichen Temperaturplateau von 2–3 h Dauer fällt die Temperatur etwa 0,5–1,5 °C/h ab, abhängig von Umgebungstemperatur, Lagerung, Bekleidung, Bedeckung, Körperproportionen und Witterungsbedingungen.