Was können Schmerzen in der Wade bedeuten?

Eine Achillessehnenentzündung kann die Ursache für Schmerzen in der Wade sein, wobei die Schmerzen vor allem

  • im unteren Bereich der Wade und
  • an und oberhalb der Ferse lokalisiert sind.
  • Zusätzlich zu den Schmerzen kann eine Schwellung der entsprechenden Bereiche auftreten.

Die Entzündung entsteht durch

  1. eine Überlastung oder Fehlbelastung der Achillessehne.
    Dies kann zum Beispiel durch zu viel Training und durch Muskelverkürzungen entstehen.
    Dadurch entsteht eine vermehrte Belastung der Achillessehne und sie entzündet sich.
  2. einen Erreger, der zum Beispiel über eine Hautverletzung in den Körper eingedrungen ist.
    Dies ist aber als Ursache eher selten.

Lesen Sie auch mehr im Artikel Achillessehnenentzündung, Achillessehne.

Was können Schmerzen in der Wade bedeuten?

MRT Fuß seitlich T2

  1. Schienbein (Tibia)
  2. oberes Sprunggelenk (OSG = Articulatio talocruralis)
  3. Sprungbein (Talus)
  4. schwere Achillessehnenentzündung mit Teilriss der Achillessehne
  5. gesunder Anteil der Achillessehne
  6. Fersenbein (Calcaneus)
  7. gesunde Plantarfaszie ohne Fersensporn

Schmerzen in der Wade nach einem Krampf

Ein Krampf in der Wade ist ein häufiger Auslöser für Wadenschmerzen.

Ein Krampf entsteht durch

  • Ermüdung der Muskulatur bei zu starker Belastung oder
  • einen gestörten Elektrolythaushalt mit Mangel an Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium.
  • Aber auch Störungen vom Hormonhaushalt und des Stoffwechsels sowie
  • Muskelerkrankungen können die Ursache für Wadenkrämpfe sein

und sollten daher beim Arzt abgeklärt werden.

Bei einem Wadenkrampf kontrahiert sich die Wadenmuskulatur unkontrolliert.
Diese starken Kontraktionen verursachen während des Krampfes Schmerzen.
Aber je nachdem wie lange der Krampf gedauert hat und dadurch die Muskulatur gereizt hat, können die Schmerzen auch nach dem Krampf noch länger bestehen bleiben.

Mehr Informationen finden Sie in unserem gesonderten Artikel Wadenkrampf.

Muskelzerrung

Eine Ursache für Schmerzen in der Wade kann auch eine Muskelzerrung sein.

Diese entsteht, wenn die Wadenmuskulatur zu stark gedehnt wird, das passiert häufig bei plötzlicher zu starker Belastung, meist beim Sport.

Häufig ist ein nicht ausreichendes Aufwärmen vor dem Sport der Grund für eine Zerrung.
Aber nicht nur beim Sport, sondern auch in anderen Lebenssituationen können unnatürliche Bewegungen der Wadenmuskulatur zu einer Zerrung führen.

  • Diese äußert sich mit Schmerzen, die eher langsam entstehen und dann stärker werden.
  • Der Schmerzcharakter ist krampfartig und ziehend.
  • Eine Zerrung ist eine Überdehnung der Muskulatur und noch kein Muskelfaserriss, daher heilt sie mit ausreichender Schonung meist innerhalb von wenigen Tagen gut aus.

Die Wadenzerrung ist die kleiner Verletzungsform gegenüber dem Muskelfaserriss der Wade.
Mehr Informationen finden Sie in unseren Artikeln Ziehen in der Wade und Wadenzerrung.

Was können Schmerzen in der Wade bedeuten?

Abbildung der Anatomie einer Muskelfaser

Muskelfaserriss

Unsere Muskeln bestehen aus mehreren Fasern, die nebeneinander liegen.

Bei zu starker Belastung, etwa bei

  • abrupten Bewegungen, wie sie oft beim Fußball oder Tennis vorkommen,
  • aber auch wenn man untrainiert ist und dann die Muskulatur plötzlich zu extrem belastet

können diese Fasern einzeln oder auch zu mehreren reißen, es entsteht ein Muskelfaserriss.
Dieser äußert sich durch

  1. einen plötzlich auftretenden, stechenden Schmerz.
  2. Die Muskulatur ist nicht mehr voll belastbar und
  3. es kann zusätzlich zu einem Bluterguss kommen.

Lesen Sie auch mehr im Artikel Muskelfaserriss der Wade oder Muskelfaserriss in der Kniekehle.

Muskelprellung in der Wade

Eine Muskelprellung in der Wade entsteht durch Krafteinwirkung auf die Muskulatur von außen, etwa durch Schläge oder Stürze auf die Wade, und wird häufig auch als Pferdekuss bezeichnet.

Die Prellung ist eine sehr häufige Sportverletzung und wird besonders oft in Mannschafts- oder Zweikampfsport durch Tritte oder Schläge verursacht.

  • Durch den Schlag wird das Muskelgewebe beschädigt und
  • es entsteht ein Bluterguss in der Muskulatur.
  • Es kommt zu Schmerzen und einer Schwellung in der Wade.

Bandscheibenvorfall L5/S1

Die Bandscheiben sitzen zwischen den Wirbelkörpern der Wirbelsäule.

Bei einem Bandscheibenvorfall kommt es durch Degeneration oder Überlastung der Wirbelsäule zu einer Vorwölbung der Bandscheibe, die dann auf die Nervenwurzeln drücken kann.

  • Es kann dann zu Sensibilitätsstörungen und Schmerzen in den Bereichen kommen, die durch die komprimierten Nervenwurzeln sensibel versorgt werden (Dermatome).
  • Außerdem kann es zu Lähmungen der durch die Nervenwurzeln versorgten Muskeln kommen.

Eine häufige Lokalisation für einen Bandscheibenvorfall ist zwischen dem Lendenwirbel 5 (der letzte Lendenwirbel) und dem Sakralwirbel 1 (also sehr weit unten an der Wirbelsäule). Ein Eindrücken der Nervenwurzeln in diesem Bereich kann zu

  1. Sensibilitätsstörungen und Schmerzen an der Wade führen.
  2. Aber auch auf dem Fußrücken und
  3. der Fußaußenkante sowie
  4. an der Vorderseite des Unterschenkels und
  5. am Oberschenkel

kann sich ein Bandscheibenvorfall von L5/S1 bemerkbar machen.
Je nachdem ob der Bandscheibenvorfall eher nach rechts oder links verlagert ist oder sogar beide Nervenwurzeln eindrückt kann auch die Symptomatik entweder einseitig oder beidseitig auftreten.

Druck auf die Nervenwurzel S1 kann sich als Schmerzen in der Wade oder einem gefühlten Wadenkrampf äußern.

Lesen Sie auch mehr zum Thema unter Bandscheibenvorfall LWS.

Was können Schmerzen in der Wade bedeuten?

MRT der LWS (seitlich, T2) mit einem Bandscheibenvorfall L5/S1:

  1. Wirbelkanal (Spinalkanal)
  2. Dornfortsatz
  3. Bandscheiben L3
  4. Bandscheibenvorwölbung L 4/5
  5. Wirbelkörper L5
  6. Bandscheibenvorfall L5/S1

Thrombose

Eine Beinvenenthrombose ist ein Blutgerinnsel, das sich an einer Vene festsetzt und diese verschließt oder schlechter durchgängig für den Blutfluss macht.

Ein solches Gerinnsel entsteht häufig

  • nach langem Sitzen 
    zum Beispiel nach langen Busfahrten oder Flügen.
  • Weitere Risikofaktoren sind zu wenig Flüssigkeitszufuhr,
  • Übergewicht,
  • Rauchen und
  • die Anti-Baby-Pille.

Eine Thrombose in der Wade verursacht

  • eine Schwellung,
  • Schmerzen und
  • ein Spannungsgefühl in der Wade.
  • Außerdem kommt es zu einer rot-bläulichen Verfärbung und
  • Überwärmung des betroffenen Bereichs.
  • Da sich ein Thrombus von der Venenwand lösen und mit dem Blutstrom zum Gehirn oder zur Lunge getragen werden kann, kann er dort wichtige Gefäße verschließen.
    Dies führt dann zu einer Lungenembolie oder zu einem Hirninfarkt.

Daher ist es sehr wichtig bei Zeichen einer Thrombose einen Arzt aufzusuchen um die potentiell lebensbedrohlichen Folgen zu vermeiden.

Wadenschmerzen

Schmerzen in der Wade können sich je nach Ursache sehr unterschiedlich äußern.

  1. So kann es bei kleineren Verletzungen wie einer Zerrung eher an ganz spezifischen, genau begrenzten Stellen zu Schmerzen kommen,
  2. bei einem Bandscheibenvorfall dagegen ist das Schmerzgebiet großflächiger und kann sich auf weitere Teile des Beins erstrecken.

Auch der Schmerzcharakter kann unterschiedlich ausfallen.

  1. So spricht ein stechender Schmerz eher für eine akute Verletzung,
  2. ein dumpfer Schmerz eher für eine Thrombose.

Außerdem ist es wichtig zu unterscheiden, ob die Schmerzen nur bei Belastung oder auch in Ruhe auftreten.

  1. Leichtere Muskelverletzungen wie Muskelkater oder Zerrungen schmerzen meist nur unter Belastung.
  2. Sind die Schmerzen auch schon in Ruhe vorhanden, dann handelt es sich eher um eine Thrombose, einen Bandscheibenvorfall oder eine schwerwiegende Verletzung der Muskulatur.

Schmerzen in der Kniekehle

Schmerzen in der Wade, die zusammen mit Schmerzen in der Kniekehle auftreten können viele verschiedene Ursachen haben.

  1. Am häufigsten sind orthopädische Probleme die Ursache für diese kombinierten Schmerzen.
    Es kann sich um Verletzungen des Kniegelenks handeln, wie zum Beispiel Bänderrisse und Meniskusverletzungen, die bis in die Wade ausstrahlen.
  2. Auch eine Bakerzyste (Ausstülpung der Kniegelenkkapsel in die Kniekehle),
  3. eine Beinvenenthrombose oder
  4. eine Arthrose des Kniegelenks können die Ursache für Schmerzen in der Kniekehle und der Wade sein.
  5. Außerdem kann eine Sehnenentzündung von Sehnen, die in der Nähe des Kniegelenks ansetzen, zu diesen Beschwerden führen.
    Zu einer solchen Entzündung kommt es oft im Rahmen von einer Überlastung der Muskulatur und Sehnen durch zu viel Training.
    Hierbei kann es dazu kommen, dass die Sehnen wiederholt über andere Strukturen, wie zum Beispiel Knochenvorsprünge, reiben und dadurch gereizt werden.
  6. Schmerzen, die sowohl die Wade als auch die Kniekehle betreffen können auch von dem großem Wadenmuskel, dem Gastrocnemiusmuskel ausgehen.
    Er verläuft vom unteren Ende des Oberschenkelknochens durch die Kniekehle, erstreckt sich über die Wade und setzt mit der Achillessehne an der Ferse an.
    Wenn dieser Muskel durch zu hohe Belastung verspannt oder verkrampft ist, dann erstrecken sich die Schmerzen von der Wade bis in die Kniekehle.

Weitere Informationen zu relevanten Themen lesen Sie hier:

Schmerzen in der Wade beim Gehen

Treten die Schmerzen in der Wade vor allem beim Gehen auf, sind meist muskuläre Verletzungen die Ursache.
Die Schmerzen können entweder nur beim Gehen auftreten, sie können aber auch schon in Ruhebestehen und sich beim Gehen dann verstärken.

  1. Bei Zerrungen handelt es sich um eine Überdehnung der Muskulatur, die Verletzung ist nicht so stark wie bei einem Muskelfaserriss.
  2. Bei einem Muskelfaserriss kommt es zu einer Zerstörung des Muskelgewebes und daher kann zusätzlich zu den Schmerzen auch ein Bluterguss und eine Bewegungseinschränkung auftreten.
  3. Auch eine Prellung der Wadenmuskulatur kann vor allem bei Bewegung Schmerzen verursachen.
  4. Eine weitere wichtige Ursache für Schmerzen in der Wade beim Gehen ist die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK).
    Hier kommt es zu einer Verengung der Gefäße, die die Wade versorgen.
    In den meisten Fällen entsteht diese Verengung durch eine Arteriosklerose, bei der sich Kalk an den Gefäßwänden ablagert.
    Je nach Ausprägung der Verengung kann die Krankheit verschiedene Symptome verursachen.
    So kann bei starken Verengungen der Unterschenkel durch den Mangel an Sauerstoff, der zur Muskulatur gelangt, schon in Ruhe schmerzen (sogenannter Hypoxieschmerz). Meist kommt es aber zur Claudicatio intermittens, das sind belastungsabhängige, krampfartige Muskelschmerzen, die sich durch Pausen verbessern.
    Bei Bewegung steigt nämlich der Sauerstoffbedarf der Muskulatur, eine ausreichende Versorgung kann aber durch die Verengung der Blutgefäße nicht mehr gewährleistet werden.

Die häufigsten Muskelverletzungen, die zu Schmerzen in der Wade beim Gehen führen, sind Muskelzerrungen und Muskelfaserrisse.
Interessant hierzu ist auch unserer Artikel zu Ziehen in der Wade.

Schmerzen in der Wade beim Joggen

Schmerzen in der Wade beim Joggen sind meist ein Zeichen für eine Überlastung oder Fehlbelastung der Muskulatur.
Beim Joggen findet eine hohe Dauerbeanspruchung der Wadenmuskulatur statt.

  • Dadurch kann es zur Ermüdung der Wadenmuskulatur und zu Verspannungen kommen,
    beides äußert sich durch Schmerzen und Ziehen in der Wade beim Joggen.
  • Aber auch Fehlstellungen der Beine (zum Beispiel O- oder X-Beine) oder Füße und
  • unpassende Laufschuhe können die Muskulatur falsch beanspruchen und dadurch Schmerzen auslösen.
    Ein Ausgleich dieser Fehlstellungen mit Schuheinlagen kann oft schon die Schmerzen beim Joggen verhindern.
  • Muskelverletzungen wie Zerrungen oder Muskelfaserrisse treten oft schon beim Gehen auf und verstärken sich beim Joggen.
    In solchen Fällen sollte das Joggen auf jeden Fall pausiert werden und die Muskulatur ausreichend geschont werden.

Diese Form der Schmerzen kann man relativ sicher durch eine professionelle Laufbandanalyse abstellen.

Was können Schmerzen in der Wade bedeuten?

Abbildung der Achillessehne

  1. M. peroneus longus Sehne
  2. Achillessehne
  3. Fersenbein (Calcaneus)
  4. M. peroneus brevis Sehne

Schmerzen in der Wade im Ruhezustand

Schmerzen in der Wade im Ruhezustand kann viele verschiedene Ursachen haben.
Typische Ursachen für Schmerzen in der Wade im Ruhezustand können sein:

  • Muskelkater (äußerlich unauffällig)
  • Muskelfaserriss in der Wade (Hämatom, Delle in der Wade)
  • Thrombose (Spannungsgefühl)
  • Banscheibenvorfall L5/S1 (begleitet von Rückenschmerzen im unteren Rücken)
  • S1 Syndrom (meist auch Schmerzen im hinteren Oberschenkel)
  • Medikamentennebenwirkung (Statine)
  • Läuferknie / ITBS (seitliche Schmerzen am Knie und Wade (Außenseite)

Begleitende Symptome

Je nach Ursache für die Schmerzen in der Wade, können sie von verschiedenen Symptomen begleitet werden.

  1. Geht die Ursache der Schmerzen mit einer Verletzung von Gewebe einher, zum Beispiel bei einem Muskelfaserriss oder einer Prellung, dann kommt es zusätzlich zu einer Schwellung und einem Bluterguss. Das dadurch erhöhte Volumen kann Druck auf das Muskelgewebe, das von Faszien umhüllt ist, ausüben und dadurch ein Spannungsgefühl in der Wade verursachen.
  2. Im Falle einer Entzündung ist die Haut über der betroffenen Stelle erwärmt und gerötet und besonders schmerzempfindlich.
  3. Auch eine Beinvenenthrombose in der Wade geht mit einer Erwärmung und Rötung des betroffenen Bereichs einher.
  4. Im Gegensatz dazu ist bei einer arteriellen Verschlusskrankheit (zum Beispiel durch Arteriosklerose) die Wade zu schlecht mit Blut versorgt, daher ist sie eher kalt und blass.
    Die mangelnde Blutversorgung der Muskulatur kann starke Schmerzen auslösen.
  5. Ist die Ursache für die Schmerzen in der Wade ein Bandscheibenvorfall L5/S1, dann können die Schmerzen mit Sensibilitätsstörungen und Kribbeln an der Wade und an weiteren Stellen wie Oberschenkel oder Fuß einhergehen. Außerdem kann es zu Schwächen und Lähmungen der Muskulatur kommen.

Diagnose

Für die Stellung einer Diagnose erfolgt zunächst die Anamnese.

  • Hierbei erfragt der Arzt das genaue Beschwerdebild,
  • den Schmerzcharakter,
  • die Ausstrahlung der Schmerzen und
  • ob es einen Sportunfall oder ähnliches gab.

Danach folgt die körperliche Untersuchung,

  1. hier tastet der Arzt die Wade nach Dellen, Überwärmungen oder Schwellungen ab und
  2. testet die Beweglichkeit des Unterschenkels.

Um die Diagnose zu sichern, kann der Arzt zusätzlich bildgebende Verfahren wie den Ultraschall oder eine MRT-Untersuchung nutzen.

Bei dem Verdacht auf eine Thrombose können nach einer Blutentnahme die D-Dimere im Blut bestimmt werden, die bei einer Thrombose erhöht sind.

Ultraschall

Die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) eignet sich besonders zur Darstellung von Flüssigkeiten.
Bei Schmerzen in der Wade kann sie genutzt werden um Schwellungen und Blutergüsse zu beurteilen.
Auch das Ausmaß einer Muskelverletzung, wie zum Beispiel bei einem Muskelfaserriss, kann mit dem Ultraschall beurteilt werden.

Aber auch eine Beinvenenthrombose kann mit dem Ultraschall dargestellt werden (allerdings nicht beim Orthopäden!).
Mit einer speziellen Form, der Doppler-Sonographie, können Blutströme in Gefäßen dargestellt werden und oft kann man auch direkt das Blutgerinnsel im Gefäß sehen.
Diese Untersuchungen können Sie bei einem Internisten oder Pflebologen durchführen lassen.

EMG

Die EMG (Elektromyographie) ist eine Untersuchungsmethode, welche die elektrische Aktivität von Muskeln misst.
Mithilfe der EMG kann die Aktivität der Wadenmuskulatur gemessen und verglichen werden.
Überbelastungen können somit diagnostiziert werden.

In Verbindung mit der Laufanalyse kann dann der Grund für diese Überbelastung analysiert werden und Therapiemethoden eingeleitet werden.
Diese können aktiv als auch passiv sein.

Lesen Sie mehr über die EMG-Messung in dem Artikel bei uns EMG - Elektromyographie.

Wann braucht man ein MRT der Wade?

Wenn die genaue Ursache für die Schmerzen durch die vorherige Diagnostik nicht gefunden wurde, dann kann ein MRT (Magnetresonanztomographie) weiterhelfen.

Die MRT-Aufnahme ermöglicht eine sehr genaue Darstellung von sämtlichen Gewebearten.
So können sowohl Flüssigkeiten als auch Weichteile wie Muskeln aber auch Knochen beurteilt werden.

Mit einem MRT kann man das Ausmaß einer Wadenschädigung beurteilen.

Auch eine Thrombose würde man im MRT teilweise erkennen.

Eine besondere Bedeutung bekommt die MRT-Untersuchung bei dem Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall.
Mit dieser Bildgebung lässt sich die genaue Lokalisation, sowie die Größe und das Ausmaß des Bandscheibenvorfalls beurteilen.

Behandlung / Therapie

Je nach Ursache können Schmerzen in der Wade unterschiedlich behandelt werden.

  1. Bei akuten Verletzungen ist das PECH-Schema anzuwenden
    P=Pause
    E=Eis, also Kühlen
    C=Compression und
    H=Hochlagern
  2. Bei Zerrungen und Muskelfaserrissen sollte die betroffene Muskulatur ausreichend geschont werden um eine Heilung zu gewährleisten.
    In den meisten Fällen heilen solche Verletzungen durch ausreichende Schonung problemlos ab.
  3. Bei einem Wadenkrampf sollte die krampfende Unterschenkelmuskulatur gedehnt werden, dies kann den Krampf unterbrechen.
    Um die Beschwerden nach dem Krampf zu lindern, kann die Muskulatur leicht massiert werden.
    Um weiteren Krämpfen vorzubeugen muss eine Therapie der Grunderkrankung erfolgen.
  4. Eine Thrombose wird mittels Thrombolyse behandelt. Dabei handelt es sich um Medikamente, die das Gerinnsel auflösen.
    Anschließend bekommt der Patient Blutverdünner um eine erneute Entstehung eines Gerinnsels zu vermeiden.
  5. Ein Bandscheibenvorfall kann je nach Ausmaß konservativ oder operativ behandelt werden.

Kinesiotape

Bei Muskelverletzungen sind Kinesiotapes eine sinnvolle Unterstützung für die Therapie.
Ein Kinesiotape ist ein elastisches, selbstklebendes Tape, das auf der Haut über dem betroffenen Bereich angebracht wird.
Sie unterstützen und stabilisieren die Muskulatur, ermöglichen aber durch ihre Elastizität immer noch ein großes Bewegungsausmaß.

Kinesiotapes können Heilungsprozesse beschleunigen und wohltuend auf die Haut und das Gewebe wirken.

Dauer

Die Dauer von Schmerzen in der Wade kann sehr unterschiedlich ausfallen.

  1. Ist eine Zerrung der Wadenmuskulatur die Ursache, dann können die Schmerzen mit ausreichender Schonung schon nach ein paar Tagen wieder abklingen.
  2. Die Heilung eines Muskelfaserrisses kann schon länger dauern, heilt aber auch oft komplikationslos aus.
  3. Ein Wadenkrampf kann Sekunden bis Minuten dauern, wobei die Dauer durch Dehnung und Massage der Wade verkürzt werden kann.
  4. Die Heildauer von einem Bandscheibenvorfall hängt stark vom Ausmaß des Vorfalls und der Therapie ab.
    Unter konservativer Therapie braucht ein Bandscheibenvorfall meist vier bis sechs Wochen zur Heilung,
    tritt nach dieser Zeit keine Besserung der Symptomatik ein, kann über eine Operation nachgedacht werden.
  5. Eine Thrombose muss über längere Zeit behandelt werden, meist wird eine Blutverdünnung über mehrere Monate nötig,
    wenn es schon häufiger zu Thrombosen kam, dann kann auch eine längerfristigen Blutverdünnung nötig werden.

Laufbandanalyse

Eine Laufbandanalyse dient zur Ursachenfindung und Prävention, damit Sie nach Ausheilung der Wadenschmerzen unter gleiche Belastung nicht wieder gleiche Symptome bekommen.

Da sich Fehlbelastungen vor allem schlecht auf die Gelenke auswirken, aber auch die Muskulatur und Muskelansatzsehnen falsch belastet werden, ist eine Laufbandanalyse auch bei Schmerzen in der Wade sinnvoll.

Bei der Laufbandanalyse geht und läuft der Patient auf einem Laufband und dabei werden seine Bewegungsmuster aufgezeichnet.
So können sein Laufstil und Fehler im Bewegungsablauf ermittelt werden.
Die Fehler im Bewegungsablauf können entstehen durch:

  • Beinfehlstellungen,
  • aber auch durch Muskelverkürzungen,
  • unpassende Laufschuhe oder
  • einfach aus Gewohnheit 

Mithilfe der Laufbandanalyse kann ermittelt werden, was die Ursachen für falsche Bewegungsabläufe sind und diese dann dementsprechend behandelt werden.

Manchmal reicht schon

  • ein Wechsel des Schuhwerks oder Schuheinlagen.
  • Muskelverkürzungen können durch gezielte Dehnungs- und Trainingsübungen ausgeglichen werden. 

Lesen Sie mehr dazu in dem gesonderten Artikel Laufbandanalyse.

In der Regel könenn wir auf Basis der Laufbandanalyse die Ursache klar identifizieren und abstellen.

Trainingsübungen

Muskelverletzungen, die zu Schmerzen in der Wade führen, entstehen oft durch eine plötzliche zu starke Belastung von zu schwach trainierter Muskulatur.
Daher kann vielen Verletzungen durch ein ausreichendes Training der Wadenmuskulatur vorgebeugt werden.

Um eine Verletzung zu verhindern ist immer ein ausreichendes Aufwärmen der Muskulatur wichtig.

Eine einfache Übung für Zuhause zur Stärkung der Wadenmuskulatur ist das Wadenheben, also das Aufstehen auf die Zehenspitzen mit mehreren Wiederholungen.

Alle Trainingsübungen stellt Lumedis als persönliches Trainingsprogramm auf Basis der Laufbandanalyse zusammen.

Dehnübungen

Um einer Verkürzung und Verletzungen der Wadenmuskulatur vorzubeugen ist ein ausreichendes Dehnen von zentraler Bedeutung.

Für eine einfache Dehnübung für die Wadenmuskulatur

  1. stellt man sich etwa einen Meter vor eine Wand oder ähnliches zum Abstützen.
  2. Dann lehnt man sich nach vorne und stellt das eine Bein leicht angewinkelt etwas weiter nach vorne, das andere Bein bleibt gestreckt.
  3. Wenn man nun seinen Körper nach vorne drückt und die Ferse des gestreckten Beines dabei die ganze Zeit den Boden berührt, sollte eine Dehnung der Wadenmuskulatur gespürt werden.

Diese Übung sollte man pro Seite etwa 2 x 15 Sekunden durchführen.

Wichtig ist beim Dehnen, nicht zu starke Schmerzen zu provozieren, da zu starkes Dehnen auch zu Verletzungen der Muskulatur führen kann.

Wann sollte man mit Wadenschmerzen zum Arzt?

Wenn solche Crampi sich häufiger einstellen, sehr schmerzhaft sind und länger als ein paar Sekunden anhalten, sollten Sie mit Ihrem Hausarzt oder Internisten darüber sprechen. Das gilt in besonderem Maße, wenn oft Schmerzen im Bein, Taubheitsgefühle oder Kribbeln auftreten.

Wann sind Wadenschmerzen gefährlich?

Wadenschmerzen weisen auf tödliche Gefahr hin. Wer beim Gehen ein Stechen in der Wade fühlt, das im Stehen nachlässt, sollte beim Arzt sein Herz untersuchen lassen. Darauf weist die Deutsche Herzstiftung hin. Die Beschwerden deuten auf Arteriosklerose hin, Ursache für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Was machen wenn die Wade weh tut?

Wenn die Waden schmerzen, gibt es einige Hausmittel, die Abhilfe schaffen..
Magnesium: Magnesium wirkt entkrampfend und beugt Krämpfen vor..
Lavendel- oder Arnikaöl: Leichtes Massieren der Waden mit Öl wirkt entspannend. ... .
Kalte oder warme Wadenwickel mit Quark: Dem Einen hilft Wärme mehr, dem Anderen Kälte..

Was verursacht Schmerzen in der Wade?

Am häufigsten gehen Wadenschmerzen von der Wadenmuskulatur aus, die sich zwischen Ferse und Kniegelenk befindet. Sie besteht aus drei Muskeln: dem Gastrocnemius, Soleus und Plantaris. Meist entstehen diese Schmerzen durch Überbelastung, sind kurzlebig und wenig besorgniserregend.