Was ist wenn der gpt wert erhöht ist

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GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase = Alanin-Aminotransferase, ALT oder ALAT) ist ein in der Leber gebildetes Enzym. Es gilt als wichtigster Leberwert, der Aufschluss über die Leberfunktion geben kann. So weist ein Anstieg von GPT (ALT) darauf hin, dass die Leber geschädigt ist. Lesen Sie hier alles Wichtige über den Laborwert GPT – welche Aufgaben das Enzym hat, wann es bestimmt wird und was veränderte GPT-Werte genau bedeuten.

  • Wann bestimmt man die GPT?

  • Wann ist der GPT-Wert erhöht?

  • Was tun bei verändertem GPT-Wert?

Was ist GPT?

GPT ist die Abkürzung für das Leberenzym Glutamat-Pyruvat-Transaminase. Dieses wird auch als Alanin-Aminotransferase (ALT, ALAT) bezeichnet.

GPT ist am Abbau von Eiweißen beteiligt. Das Enzym kommt im Zytoplasma der Leberzellen in hoher Konzentration vor. Werden die Zellen krankheitsbedingt zerstört (z.B. bei Hepatitis, Leberzirrhose), wird es freigesetzt und gelangt ins Blut. Außerdem findet sich die Glutamat-Pyruvat-Transaminase in geringer Konzentration auch in Niere, Herz- und Skelettmuskulatur.

Andere Leberenzyme

Neben der Glutamat-Pyruvat-Transaminase gibt es noch weitere Leberenzyme wie GOT und GGT, die ebenfalls zur Diagnose einer Leberschädigung herangezogen werden.

Während sich die GPT zu 85 Prozent im Zytoplasma und zu 15 Prozent in den Mitochondrien der Leberzellen befindet, liegt die GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) zu 80 Prozent in den Mitochondrien und zu 20 Prozent im Zytoplasma der Leberzellen vor. Aufgrund dieser gegensätzlichen Verteilung kann anhand der Blutwerte GPT und GOT auf den Schweregrad einer Lebererkrankung rückgeschlossen werden. Man berechnet dazu den sogenannten De-Ritis-Quotienten indem man GOT durch GPT teilt. Das Ergebnis wird wie folgt beurteilt:

  • < 1.0 spricht für einen Leberschaden leichteren Grades
  • > 1.0 spricht für einen Leberschaden schwereren Grades

Zusammengefasst bedeutet das: Liegt der GOT-Wert über dem GPT-Wert, geht man von einem schweren Leberschaden aus.

Die GGT (Gamma-Glutamyl-Transferase, kurz Gamma-GT) ist größtenteils in den Zellen der Gallenwege innerhalb der Leber, aber auch in anderen Organen zu finden. Ist ihre Blutkonzentration erhöht, kann der Grund unter anderem ein Gallenstau, eine Lebererkrankung oder Alkoholmissbrauch sein.

Wenn alle drei Leberwerte (GPT, GOT und GGT) erhöht sind, liegt sehr wahrscheinlich eine Lebererkrankung vor.

Wann bestimmt man die GPT?

Die Glutamat-Pyruvat-Transaminase wird bestimmt, wenn der Arzt eine Leber- oder Gallenwegserkrankung vermutet.

Erkrankungen der Leber werden häufig erst spät erkannt, da anfangs keine spezifischen Symptome auftreten. Meist zeigen die Betroffenen Beschwerden wie Müdigkeit, Leistungsschwäche, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Gewichtsabnahme. Ein leichter Leberschaden bleibt oft lange unbemerkt und wird vielfach erst im Rahmen einer Routine-Untersuchung entdeckt.

GPT-Referenzwerte

Die Glutamat-Pyruvat-Transaminase kann schnell und einfach nachgewiesen werden, indem der Arzt Blut aus der Vene des Patienten entnimmt und im Labor analysieren lässt. Das Leberenzym wird im Blutserum oder im Plasma bestimmt. Folgende Messwerte gelten als normal (Messung bei 37 Grad Celsius):

Geschlecht

Referenzbereich

Frauen

10 - 35 U/l

Männer

10 - 50 U/l

Wann ist der GPT-Wert erhöht?

Was tun bei verändertem GPT-Wert?

Die Leberwerte GPT, GOT und GGT sind die wichtigsten Parameter, um den Zustand der Leber beurteilen zu können. Zeigen sich im Blutbild GPT-Werte, die vom Normbereich abweichen, wird der Arzt die Ursache für die Leberschädigung abklären und eine entsprechende Therapie einleiten.

So wird etwa eine Leberentzündung (Hepatitis) mit geeigneten Medikamenten behandelt. Liegt eine Leberzirrhose vor, sollte der Patient leberschädigende Substanzen wie Alkohol meiden und die Einnahme jeglicher Medikamente mit dem Arzt absprechen. Bei einer fortgeschrittenen Leberzirrhose ist in manchen Fällen eine Lebertransplantation die einzige Chance auf Heilung.

Da die GPT nur langsam abgebaut wird, kann sie auch nach Behandlung der Ursache noch eine Zeit lang erhöht sein.

Autoren- & Quelleninformationen

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Vorlage:

Dr. med. Karlheinz Zeilberger

Autoren:

Was ist wenn der gpt wert erhöht ist

Dr. med.  Mira Seidel

Dr. med. Mira Seidel ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion.

Was ist wenn der gpt wert erhöht ist

Eva Rudolf-Müller

Eva Rudolf-Müller ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie hat Humanmedizin und Zeitungswissenschaften studiert und immer wieder in beiden Bereich gearbeitet - als Ärztin in der Klinik, als Gutachterin, ebenso wie als Medizinjournalistin für verschiedene Fachzeitschriften. Aktuell arbeitet sie im Online-Journalismus, wo ein breites Spektrum der Medizin für alle angeboten wird.

Quellen:

  • Deutsche Leberstiftung: Check-up für die Leber, unter www.deutsche-leberstiftung.de, abgerufen am 08.10.2021
  • Dormann, A., Isermann, B., Heer, Ch.: Laborwerte, 7. Auflage, Urban & Fischer, 2018
  • Dörner, K.: Taschenlehrbuch Klinische Chemie und Hämatologie, Georg Thieme Verlag, 8. Auflage, 2013
  • Hallbach, J.: Klinische Chemie und Hämatologie für den Einstieg, Georg Thieme Verlag, 2. Auflage, 2006
  • Halwachs-Baumann, G.: Labormedizin: Klinik – Praxis – Fallbeispiele Taschenbuch, Springer Verlag, 2. Auflage, 2010

Welcher GPT

GPT-Wert – Laborwert und Bedeutung Liegt der Wert um 0,7, ist von einer akuten und meist auch kurzfristigen Entzündung auszugehen. Steigt dieser Wert jedoch über 1,0 weist das auf eine stärkere und oftmals auch chronische Lebererkrankung hin, die das Organ schon sehr schwer geschädigt und verändert hat.

Warum kann der GPT

Bei Erkrankungen der Leber wie Leberzirrhose, Entzündungen (zum Beispiel Hepatitis) sowie Tumoren des Organs ist der GPT-Wert erhöht. Aber auch manche Krankheitsbilder an der Galle können zu einem erhöhten Wert führen. Bestimmte Medikamente oder ein Herzinfarkt können ebenso die Ursache eines zu hohen ALAT-Werts sein.

Bei welchem Leberwert wird es gefährlich?

GPT, Glutamat-Pyruvat-Transaminase Die Werte von GOT und GPT sollten jeweils bei Frauen unter 35, bei Männer unter 50 liegen. „Sind diese Werte stark erhöht, kann etwas sehr Ernsthaftes, Akutes dahinterstecken, etwa eine akute Hepatitis“, warnt der Professor.