Was ist die kunst wer macht die kunst

Ja, wenn man die Geduld von Richard, Cosima und Franz hätte, die ihr ein wenig langweiliges, aber sicher glückliches Leben führen. Wenn man wie die weißen Esel zwischen Röhrensee und Finsterem Weiher vor sich hin essen und verdauen würde und die Ruhe eines Buddhisten besäße, könnte man darauf verzichten, Vorspiele wie diese zu schreiben.

Denn kurz vor Weihnachten hat der Kulturbrief eine Bitte an alle, die an dieser Zeitschrift Vergnügen haben: Geben Sie sich einen Ruck und verschenken Sie, weil Weihnachten auch in Bayreuth vor der Tür steht, ein Kulturbrief-Abonnement, am besten gleich an sich selbst. Sie würden uns und damit sich einen großen Gefallen tun, denn Kunst kommt nicht allein von Können, sondern (auch) vom vermaledeiten Geld. Es ist ja kein Zufall, dass der Künstler in Emilia Galotti auf die Frage des Fürsten: „Was macht die Kunst?“ die Antwort gibt: „Die Kunst geht nach Brot.“ Die weißen Esel sind keine Künstler, aber auch sie brauchen ihre Art von Brot.

In diesem Sinne, weil man in einer Zeitschrift alles bringen kann, vorausgesetzt die Subsidien stimmen, würden wir uns darüber freuen, wenn Sie ebenso zustimmend auf unser Weihnachts-, Neujahrs- und Ganzjahresgeschenk reagieren würden. Konkret: Da das Geschenk „du selber“ bist (Ringelnatz wusste das), machen Sie doch Ihren Lieben mit dem Jahreskalender des Bayreuther Kulturbriefs eine Freude; das Nähere finden Sie in unserer Selbstanzeige auf Seite 42.

Wie, Sie haben schon einen Kalender? Oder schenken immer denselben? Dann wechseln Sie einmal die Perspektive und beharren Sie nicht auf dem Katzen- oder normalen Kunstkalender, sondern fördern nebenbei auch uns: die Propagandisten der Bayreuther Kulturgeschichte, die Richard, Cosima und Franzi so eng verbunden sind.

Brotlose Kunst bezeichnet Tätigkeiten und Handlungen, in der Regel beruflicher Art, die für den Ausführenden zwar wichtig sind, von anderen allenfalls als interessant empfunden werden, aber nicht in ausreichendem Maße zum Lebensunterhalt des Ausführenden beitragen.

Begriffsbestimmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Begriff Brot steht dabei stellvertretend für ein auskömmliches Einkommen an sich, was darauf zurückgeht, dass in der vorindustriellen Gesellschaft Brot lange Zeit das wichtigste Grundnahrungsmittel war. Das zeigt sich schon in der von dem Dichter Juvenal geprägten Wendung Brot und Spiele (lat. panem et circenses), wie auch in der Zeile unser tägliches Brot gib uns heute im Vaterunser, dem geläufigsten Gebet der Christenheit. Der Begriff Kunst bezeichnete ursprünglich nicht nur die schönen Künste, sondern jede berufliche Fertigkeit schlechthin.

Der Begriff wird nicht selten als ein Schlagwort gegenüber Jugendlichen gebraucht, deren Berufswahl nicht mit den Wünschen ihrer Eltern übereinstimmt. Salomon Heine bemerkte über seinen Neffen Heinrich „Hätten gelernt machen Geschäfte, hätten nicht brauchen schreiben Gedichte“.

Historisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Tropus „Brot“ im Sinne von Broterwerb wird schon seit dem 16. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Kunst gebraucht. Michael Neander erwähnt 1590 in seiner Sammlung der deutschen Sprichwörter: „Kunst gehet nach Brot“,[1] Martin Luther wird zitiert mit: „Kunst gehet itzt nach Brot, aber Brot wird ihr wieder nachlaufen und nicht finden“ [2]. Gotthold Ephraim Lessing schuf in seinem Trauerspiel Emilia Galotti das bekannte Zitat auf die Frage des Prinzen „[...] Was macht die Kunst?“; als er den Hofmaler Conti antworten lässt: „Prinz, die Kunst geht nach Brot.“[3]

All dem zu Grunde liegt die sich über die Jahrhunderte ziehende Kluft zwischen der Kunst als Ausdrucksform des Schönen, die ihre Rechtfertigung in sich findet, und dem Kunstbegriff, der seine Motivation auch aus der Sicherung des Lebensunterhalts eines Künstlers bezieht.

Eine gewisse Bekanntheit hat die Kalendergeschichte Brotlose Kunst[4] von Johann Peter Hebel, die erstmals 1808 im Rheinländischen Hausfreund und dann 1811 im Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes erschien. Die von Hebel erzählte Anekdote hat ihre Wurzeln in einer Geschichte des römischen Rhetorikers Quintilian. Vor Hebel hatte u. a. bereits Gottfried August Bürger die Anekdote verwendet, und auch Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Johann Georg Hamann, Gottfried Wilhelm Leibniz, Michel de Montaigne und Friedrich Nietzsche griffen den Text bzw. das Motiv auf.[5][6]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Orchideenfach
  • Kleine Fächer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Neander (1590), S. 338. 
  2. Zitiert nach Büchmann (1898), S. 123. 
  3. Lessing (1772), Erster Aufzug, zweiter Auftritt.
  4. Johann Peter Hebel: Brodlose Kunst (Originalschreibweise). In: Wikisource [1]
  5. Michael Stolleis: Brotlose Kunst – Vier Studien zu Johann Peter Hebel. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2006, 48 S. (= Wissenschaftliche Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main – Sitzungsberichte [WGF-S] Band XLIV, Nr. 2 [44,2]) ISBN 978-3-515-08916-6
  6. Vgl. Rezension von Rudolf Walther: Wie weit Anekdoten wandern. Stolleis spürt mit historisch-philologischem Scharfsinn den Quellen von Hebels Geschichten nach. In: Forschung Frankfurt 3/2007, S. 105.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Büchmann: Geflügelte Worte. Der klassische Zitatenschatz. Ullstein, München 2007, ISBN 978-3-548-36953-2.
  • Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti. Trauerspiel in 5 Aufzügen. Reclam, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-15-000045-8.
  • Michael Neander: Ethice vetus et sapiens veterum Latinorum sapientum ... Latzenberger, Leipzig 1590.

Ist das Kunst Wer macht die Kunst?

In Teil 1 – "Wer macht die Kunst?" – werden mit Amoako Boafo, Anne Imhof und Alicja Kwade drei Kunstschaffende vorgestellt, um deren Praxis die ganze Serie kreist. Kunstwerke und -werte lassen sich natürlich nicht von den Künstlerinnen und Künstlern trennen. Aus verschiedenen Gründen ist das Trio gut ausgewählt.

Was macht die Kunst zu Kunst?

Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber auch der Prozess bzw. das Verfahren selbst sein. So wie die Kunst im gesamten ist das Kunstwerk selbst gekennzeichnet durch das Zusammenwirken von Inhalt und Form.

Was gibt es für Künstler?

Zu den Formen der darstellenden Kunst zählen: das Theater. der Tanz. die Medienkunst (z.B. Filme).
die Malerei..
die Bildhauerei..
die Baukunst..
die Zeichnung..
die Grafik..
das Kunsthandwerk..

Ist das Kunst Was kostet die Kunst?

Immer wieder versetzten schier unglaubliche Rekordwerte, die Kunstwerke bei internationalen Auktionen erzielen, die Welt in Erstaunen. Doch wie entsteht eigentlich der Wert eines Kunstwerkes? Was macht die Kunst zu Kunst?