Was ist der Unterschied zwischen EZB und Eurosystem?

Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) besteht aus der Europäischen Zentralbank (EZB) und den nationalen Zentralbanken (NZB) aller Staaten der Europäischen Union. Die Einführung des ESZB im Rahmen der dritten Stufe der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion wurde im Vertrag von Maastricht 1992 beschlossen und am 1. Januar 1999 durchgeführt.

Das ESZB ist nicht zu verwechseln mit dem Eurosystem. Während das ESZB alle EU-Staaten umfasst, gehören dem Eurosystem neben der EZB nur die nationalen Zentralbanken der Staaten der Eurozone an, also der Staaten, die den Euro als Währung eingeführt haben.

  • Die Geldpolitik der Gemeinschaft festlegen und ausführen
  • Devisengeschäfte durchführen im Rahmen der Wechselkurspolitik
  • Die offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten halten und verwalten
  • Zur Aufsicht über Kreditinstitute und zur Finanzmarktstabilität beitragen
  • Das reibungslose Funktionieren des Zahlungsverkehrs fördern
  • Europäische Zentralbank (EZB)
  1. EZB-Direktorium: Setzt sich aus dem Präsidenten der EZB, dem Vizepräsidenten der EZB sowie vier weiteren Personen zusammen. Das Direktorium besteht daher aus sechs Mitgliedern. Seine Aufgabe ist es, an den Rechtsentscheidungen mitzuwirken und diese anschließend auszuführen.
  2. EZB-Rat: Besteht aus dem EZB-Direktorium, sowie den Präsidenten der nationalen Zentralbanken der teilnehmenden Länder, d. h. der Eurostaaten. Er legt die Geldpolitik der Union fest und erlässt die für die Ausführung notwendigen Richtlinien. Eine Tagung findet in der Regel alle 14 Tage statt.
  3. Erweiterter Rat: Er wird vom Präsidenten und Vizepräsidenten der EZB, sowie allen Präsidenten der nationalen Zentralbanken der teilnehmenden und nicht teilnehmenden Länder besetzt und hat in erster Linie Beratungsfunktionen. Zudem strebt er danach, statistische Daten zu erheben und bei der Berichterstattung mitzuwirken.
  • Nationale Zentralbanken (NZBen)
  1. Zentralbanken der am Euro teilnehmenden Länder: Haben die Aufgabe bei Ratsentscheidungen mitzuwirken und führen Weisungen des Direktoriums aus.
  2. Zentralbanken der nicht am Euro teilnehmenden Länder: Nehmen über den Erweiterten Rat beratende und berichtende Aufgaben im ESZB wahr.

Der Begriff nationale Zentralbank (NZB) bezeichnet die einzelstaatliche Zentralbank eines EU-Mitgliedstaates.

Die deutsche nationale Zentralbank ist die Deutsche Bundesbank, die österreichische NZB ist die Oesterreichische Nationalbank.

Da noch nicht alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union der Währungsunion beigetreten sind, wird zwischen dem Europäischen System der Zentralbanken (ESZB) und dem Eurosystem unterschieden.

Das ESZB setzt sich zusammen aus der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt am Main und den nationalen Zentralbanken (NZBen) aller Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU). Dem ESZB gehören somit auch die Zentralbanken der EU-Länder an, die nicht Mitglied der Europäischen Währungsunion (EWU) sind, d. h. die den Euro als Währung noch nicht eingeführt haben.

Das Eurosystem umfasst die EZB und die nationalen Zentralbanken der Mitgliedstaaten, die den Euro als gemeinsame Währung bereits eingeführt haben. Seit dem Jahr 2015 sind dies 19 Staaten.

Organe des ESZB

Der EZB-Rat

Was ist der Unterschied zwischen EZB und Eurosystem?
EZB-Rat

Oberstes Entscheidungsorgan des Eurosystems ist der EZB-Rat. Ihm gehören der EZB-Präsident, der EZB-Vizepräsident, die vier weiteren Mitglieder des EZB-Direktoriums sowie die Präsidenten bzw. Gouverneure der nationalen Zentralbanken des Eurosystems an. Dementsprechend ist der Präsident der Deutschen Bundesbank Mitglied im EZB-Rat.

Dem EZB-Rat sind nicht nur die geldpolitischen, sondern auch nahezu alle anderen zentralen Entscheidungskompetenzen zugewiesen, insbesondere das Recht, Leitlinien und Entscheidungen zur Ausführung der dem Eurosystem übertragenen Aufgaben zu erlassen. Der EZB-Rat legt ferner die Geschäftsordnung und die Organisation der Europäischen Zentralbank und ihrer Beschlussorgane sowie die Beschäftigungsbedingungen für das Personal der EZB fest.

EZB-Direktorium

Das Direktorium der EZB führt die laufenden Geschäfte der Europäischen Zentralbank und bereitet die Sitzungen des EZB-Rats vor. Es ist für die einheitliche Durchführung der Geldpolitik im Eurosystem gemäß den Leitlinien des EZB-Rats verantwortlich.

Das Direktorium besteht aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten und vier weiteren Mitgliedern. Sie werden vom Europäischen Rat mit qualifizierter Mehrheit ausgewählt und ernannt. Die Direktoriumsmitglieder sollen in Währungs- und Bankfragen anerkannte und erfahrene Persönlichkeiten sein.

Erweiterter Rat

Was ist der Unterschied zwischen EZB und Eurosystem?
Erweiterter Rat

Solange nicht alle Staaten der Europäischen Union der Währungsunion angehören, gibt es neben dem EZB-Rat noch ein weiteres Beschlussorgan, den "Erweiterten Rat". Ihm gehören der EZB-Präsident, der EZB-Vizepräsident sowie die Präsidenten bzw. Gouverneure der nationalen Zentralbanken aller 28 EU-Staaten an. Der Erweiterte Rat ist das Bindeglied zu den Zentralbanken der EU-Staaten, die nicht an der Währungsunion teilnehmen. Geldpolitische Befugnisse hat er nicht. Doch leistet der Erweiterte Rat in Fragen der Erweiterung der Währungsunion sowie der Harmonisierung der Statistiken wichtige Vorarbeiten. Der Erweiterte Rat kann als "Übergangsgremium" gesehen werden. Er wird aufgelöst, sobald alle EU-Länder den Euro als gemeinsame Währung eingeführt haben.

Was versteht man unter dem Eurosystem?

Das Eurosystem, dem die Nationalbank seit dem 1. Januar 1999 angehört, besteht aus der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt und den nationalen Zentralbanken der Mitgliedstaaten, die den Euro eingeführt haben (das Euro-Währungsgebiet).

Was ist die EZB einfach erklärt?

Die EZB ist die Zentralbank der Länder der Europäischen Union, in denen der Euro verwendet wird. Unsere wichtigste Aufgabe ist es, Preisstabilität zu gewährleisten. Dies tun wir, indem wir dafür sorgen, dass die Inflation niedrig, stabil und vorhersehbar bleibt.

Welche Aufgaben hat die EZB im Rahmen des Eurosystems?

die Festlegung und Umsetzung der Geldpolitik. die Durchführung von Devisengeschäften. das Halten und Verwalten der Währungsreserven des Euroraums. die Förderung des reibungslosen Funktionierens von Zahlungssystemen.

Welche Länder sind im Eurosystem?

Seit ihrer Errichtung 1999 mit elf Staaten (Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien) traten mit Griechenland (2001), Slowenien (2007), Malta und Zypern (2008), der Slowakei (2009), Estland (2011), Lettland (2014) und Litauen (2015) acht weitere ...