Was bedeutung die budda handzeichen

Mudras sind symbolische Handgesten, die insbesondere im Hinduismus und im Buddhismus eine große Rolle spielen. Daneben aber sind Mudras auch im indischen Tanz und Yoga wichtiger Bestandteil – im Yoga haben sie nicht nur symbolischen Charakter, sondern sollen auch auf den Körper und Geist wirken.

Gerade aber, wenn man sich für buddhistische Ikonografie interessiert, kommt man nicht umhin sich auch ein wenig mit Mudras zu beschäftigen. Denn sie helfen auch bei der Identifizierung verschiedener Buddhas, Bodhisattvas und Gottheiten (siehe dazu auch unseren Beitrag: Die 10 wichtigsten Buddhas und Gottheiten). Wir wollen euch die 10 wichtigsten Mudras im tibetischen Buddhismus vorstellen.

Bhumisparsa Mudra – die Erdberührunggeste

Was bedeutung die budda handzeichen

Die Bhumisparsa Mudra oder Erdberührungsgeste spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte des historischen Buddha. Während Buddha unter dem Bodhibaum meditierte, wurde er von Mara, dem Gott der sinnlichen Begierde, durch Heimsuchungen von nackten Mädchen gestört. Doch Siddharta ließ sich nicht von seinem Weg zur Erleuchtung abhalten und berührte mit den Fingerspitzen seiner rechten Hand die Erde und sagte: „Die Erde soll meine Zeugin sein, ich lasse mich nicht verführen.“
Darstellung: Die rechte Hand berührt mit den Fingerspitzen die Erde (die Handflächen nach innen), während die Beine in Meditationshaltung verweilen.
Verweist auf den historischen Buddha Siddharta Gautama


Varada Mudra – die Geste der Wunschgewährung

Die Varada Mudra ist die Geste der Wunsch- oder Segensgewährung bzw. auch des Gnadenerweises. Sie steht symbolisch für das „Geschenk der Wahrheit“ (=die buddhistische Lehre) von Buddha. Die fünf Finger stehen dabei für die 5 Perfektionen: Großzügigkeit, Moral, Geduld, Fleiß, meditative Versenkung.

Darstellung: Im Gegensatz zur Bhumisparsa Mudra ist die Handfläche bei Varada nach aussen gerichtet und hängt nach unten. Meist berührt sie dabei das rechte Bein. Die Varada Mudra findet man meist gemeinsam mit Abhaya Mudra (siehe unten).

Die Varada Mudra findet man u.a. bei Darstellungen der grünen und weißen Tara.

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Dhyana Mudra – die Meditationsgeste

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Die Dhyana Mudra symbolisiert den Zustand der tiefen Versenkung während der Meditation. Buddha hat auf diese Weise unter dem Bodhibaum meditiert.

Darstellung: Während die Beine überkreuzt sind (Meditationshaltung/Lotussitz), liegen die beiden Hände locker im Schoß – die Daumen berühren sich dabei. Die Dhyana Mudra kann jedoch auch nur mit einer Hand (meist der linken) dargestellt werden (halbes Dhyana Mudra – beim historischen Buddha in Verbindung mit Bhumisparsa Mudra).

Meist findet man diese Mudra beim historischen Buddha, meist jedoch in Kombination mit Bhumisparsa. Mit beiden Händen in Dhyana Mudra wird bspw. Amithaba dargestellt.


Abhaya Mudra – die „Fürchte Dich nicht“-Geste

Die Abhaya Mudra kann mit Ermutigungsgeste übersetzt werden. Sie symbolisiert Schutz, Frieden und den Abbau von Furcht.

Darstellung: Die rechte Hand wird mit der Handfläche nach aussen zum Betrachter hin in der Höhe der Brust angehoben. Man findet diese Geste oft in Verbindung mit Varada Mudra (siehe oben).

Zu finden bei Tara- und stehenden Buddha-Darstellungen. Der fünfte Dhyani-Buddha Amogasiddhi wird mit Abhaya Mudra dargestellt.

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Dharmacakra Mudra – die Geste der Lehre

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Die buddhistische Lehre (Dharma) wird symbolisch häufig als Rad (Cakra) dargestellt. Die Dharmacakra Mudra steht damit symbolisch für die Vermittlung buddhistische Lehre und wird auch als Predigergeste übersetzt. Die Geste steht für einen der wichtigsten Momente im Leben Buddhas, als er seinen fünf Schülern im Park bei Sarnath die 4 edlen Wahrheiten und den achtfachen Pfad (die wichtigsten Säulen des Buddhismus) vermittelte.

Darstellung: Beide Händer werden vor der Brust gehalten. Die rechte Hand liegt bei leicht angewinkeltem Arm auf der Brust, die Handfläche nach außen. Die linke Hand bedeckt sie, Handfläche nach innen. Daumen und Zeigefinger beider Hände berühren sich vermitteln das „Anschnippsen“ des Rades der Lehre.

Diese Geste spielt eine wichtige Rolle bei der Darstellung des Buddha Maitreya (Buddha der Zukunft) oder auch bei Tsongkhapa (Gründer der Gelugpa-Schule), denn beide sollen das Rad der Lehre wieder zum Drehen bringen/gebracht haben, nachdem es zum Stillstand gekommen ist/kam.


Vitarka Mudra – die Geste der Diskussion

Die Vitarka Mudra ist die Geste der Diskussion und Argumentation. Wer diese Geste zeigt, wird als Lehrer charakterisiert und untermauert damit seine Lehren.

Darstellung: Der rechte Arm ist gebeugt, die Hand mit den Handflächen nach aussen erhoben. Daumen und Zeigefinger berühren sich und bilden damit das „Rad der Lehre“.

Man findet diese Geste bei Buddhadarstellung, jedoch auch bei Abbildungen/Skulpturen der Tara.

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Tarjani Mudra – die Geste der Warnung

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Nicht nur Eltern verwenden die Tarjani-Mudra 😉 – auch im Buddhismus sind sie Ausdruck der Warnung.

Darstellung: Die rechte Hand wird dabei vertikal vor der Brust gehalten und nur der Zeigefinger ist nach oben ausgestreckt, während die anderen Finger und der Daumen zur Faust werden.

Man findet diese Geste vor allem bei zornvollen Gottheiten. Achtung: in manchen Quellen wird die Tarjani Mudra mit Karana Mudra vertauscht (siehe unten).


Namaskara Mudra – die Geste des Gebets und der Begrüßung

Zwar spielt diese Mudra im tibetischen Buddhismus zwar keine sehr wichtige Rolle, trotzdem wollten wir sie hier anführen, weil sie im Alltag Indiens noch heute sehr weit verbreitet ist. Die Namaskara-Mudra ist die Geste der Begrüßung (Namaskar ist Hindi für „Guten Tag“), aber auch des Gebets und der Bewunderung.

Darstellung: Bei dieser Geste sind beide Handflächen vor der Brust gefaltet. Die Finger liegen flach aneinander und weisen nach oben.

Dieses Mudra findet man nicht bei Buddhas, sondern nur bei Mönchen, Nonnen oder Jüngern, die damit symbolisieren, dass sie jemanden verehren (bspw. Buddha).

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Karana Mudra – die Geste zur Abwehr von Dämonen

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Das Karana Mudra wehrt symbolisch Dämonen ab und soll Negatives in Schach halten.

Darstellung: Bei dieser Mudra wird die Hand vertikel oder horizontal ausgestreckt und die Handflächen nach vorne gedrückt. Die beiden mittleren Finger werden mit dem Daumen nach unten gedrückt. Der kleine und der Zeigefinger sind ausgestreckt.


Uttarabodhi Mudra – die Geste der höchsten Erleuchtung

Das Uttarabodhi Mudra steht für die höchste Erleuchtung und soll positive Energie und Vibrationen bringen. Wer dieses Mudra macht, soll sich auf diese Weise mit der universellen göttlichen Energie verbinden.

Darstellung: Beide Hände werden vor der Brust gefalten. Die beiden Zeigefinger werden aufgestellt und berühren sich. Die Daumen verschränken sich. Die restlichen Finger umschließen die Hand.

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Welcher Buddha steht für Gesundheit?

Phật Dược Sư Lưu Li Quang / Phật Dược Sư dt. Medizin-Buddha, syn. Medizin-Guru) ist ein Buddha der Heilung, der besonders im tibetischen Buddhismus und im japanischen Buddhismus und in der tibetischen Medizin bekannt ist. Nach der Lehre des Mahayana heilt er alle Krankheiten, auch die der Unwissenheit.

Was symbolisiert die Buddha Figur?

Buddha Figuren stehen für Erleuchtung, Meditation und Fokussierung. Die vielseitigen Bedeutungen der Buddha Statuen werden durch deren Ausstrahlung und positiven Energien verstärkt und können wohltuende Effekte hervorrufen. Buddha Figuren sind somit weitaus mehr als ein nettes Dekorationsobjekt in einem Wohnraum.

Was bedeutet die Sitzposition von Buddha?

Der Meditierende sitzt aufrecht im Lotussitz, die Beine sind überkreuzt. Diese Geste steht für Andacht und Meditation und hilft dabei, zur Ruhe zu kommen und die eigene Mitte zu finden. Viele Statuen zeigen den Buddha in dieser Haltung.

Wie bringt ein Buddha Glück?

Es soll angeblich Glück und Wohlstand bringen, wenn man einer Buddha-Figur den Bauch reibt. Der dicke Bauch steht für Wohlstand und sein Lachen stellt das Glück dar.