Was bedeuter gute bis sehr gute studentelesitungen

Wie wichtig ist die Abschlussnote wirklich? Und lässt sich eine schlechtere Note durch Praxiserfahrung, soziales Engagement oder Persönlichkeit ausgleichen?

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Natürlich schaut man immer, welcher Abschluss erreicht wurde, wie lange das Studium gedauert hat, welche Zusatzqualifikationen der Bewerber mitbringt. Das sollte aber für jeden guten Unternehmer oder Personaler nur sekundär sein. Was nützen mir hervorragende Ergebnisse, wenn ich den Bewerber nicht im Unternehmen integrieren kann bzw. er auf der zu besetzenden Stelle unterfordert ist, weil er jemand ist, der gerne forscht und nicht gerade im Team arbeitet. Hier sollte man genau hinterfragen und sich möglichst selbst ein Bild vom potenziellen Bewerber machen. Das ist nicht nur fair, sondern sichert den Unternehmen auf Dauer hochmotivierte Mitarbeiter. Deutschland fällt ins Mittelmaß der Industriestaaten, wenn wir es nicht schaffen, unsere guten Leute im Land zu halten, ihnen einen guten Job zu geben und auch eine vernünftige Bezahlung zu garantieren. Die Unternehmen müssen wieder mehr dazu übergehen, dass die Mitarbeiter wie früher sich mit ihrem Unternehmen identifizieren und es nicht einfach nur als Job oder Karriere ansehen.

Selbstverständlich ist ein sehr guter Abschluss beeindruckend und führt eher dazu, sich davon überzeugen zu wollen, ob der Bewerber auch in anderen Bereichen durch hervorragende Leistungen überzeugt. Auf jeden Fall ist es einladender, als bei einem mittelmäßigen bis schlechten Bewerber nachzuforschen, ob er vielleicht andere herausragende Stärken hat - ehrlich gesagt, machen das wahrscheinlich auch die wenigsten Firmen. Diese Bewerber können eigentlich nur persönlich und durch hervorragende Leistung in der Praxis überzeugen. Definitiv müssen sie erheblich mehr Initiative zeigen, als Bewerber mit (sehr) guten Abschlüssen und viele Türen bleiben einfach erst einmal zu. Bei der Einschätzung eines Bewerbers mittels seiner Abschlussnote sollte man sich aber unbedingt mit den ganz unterschiedlichen Bewertungsmaßstäben der unterschiedlichen Fachbereiche und auch Hochschulformen vertraut machen, sonst verbietet es sich eigentlich "nur" aus der Note Schlüsse zu ziehen. Während ein Jurist mit einem "vollbefriedigend" wirklich Grund zum Feiern hat, wird es beispielsweise ein BWL-er mit einem "3-er-Abschluss" sehr schwer haben. Noten sind nicht alles, aber gerade besonders gute legen doch nahe, dass der Kandidat fachlich etwas drauf hat und auch einen gewissen Biss und Durchhaltevermögen mitbringt.

Trotz des Bachelor-/Master-Systems gibt es im Studium noch Gestaltungsfreiräume. Viele stellen sich deshalb die Frage: Soll ich mein Studium besser in der Regelstudienzeit abschließen und dafür auf Praxis- und Auslandserfahrungen verzichten oder sind gerade diese praktischen Erfahrungen wichtig?

Wichtig ist zunächst, dass Studenten einen Studiengang wählen, in dem sie sich wohl fühlen und dabei ihr Studium dementsprechend motiviert und zielstrebig verfolgen. Ein zügig absolviertes Studium ist eindrucksvoll und lobenswert, allerdings spielen Aspekte wie Praktika, Auslandsaufenthalte, studentische Nebenjobs/außerstudentische Tätigkeiten, sonstige Weiterbildungen oder soziales Engagement eine ebenso große Rolle. Sie zeigen Einsatzbereitschaft, Wissbegierigkeit und Eigeninitiative. Im Laufe des Studiums ist es wichtig, das Ziel, einen guten Abschluss zu erzielen, nicht aus den Augen zu verlieren, sich frühzeitig bewusst zu sein, welche Schwerpunktfächer oder Vertiefungsrichtung man wählen möchte und das Fachpraktikum darauf auszurichten. Gerade im Bezug auf die Wahl des Praktikums ist eine frühzeitige Orientierung auf dem Markt und Sondierung möglicher Unternehmen bedeutend. Das Gleiche gilt für Auslandssemester oder Auslandspraktika, da diese meist einen noch höheren Organisationsaufwand beanspruchen.

Nach wie vor gilt: Das Studium ist ein wichtiger Lebensabschnitt, in dem jeder sich fachlich weiter entwickelt, aber auch persönlich reift. Klar dient das Studium in erster Linie dazu, auf einen Beruf vorzubereiten. Es soll aber auch den Horizont erweitern! Denn später im Job ist Fachwissen nicht alles und ist häufig sogar nicht mehr up-to-date. Teamfähigkeit, Kreativität und Problemlösungs-Kompetenz sind mindestens genauso wichtig. Diese Fähigkeiten kann man auch oder gerade dann erwerben, wenn man vielleicht ein Seminar besucht, das thematisch etwas abseits vom Mainstream liegt, aber von einem fähigen und erfahrenen Professor geleitet wird. Oder eben durch vielseitige Praxiserfahrung. Die Praxis gibt nämlich häufig Impulse für das Studium selbst und stärkt die Lernmotivation. Zudem bekommt der Studierende gleich ein Feedback, ob seine theoretischen Kenntnisse wirklich sitzen. Deshalb: Ein Praktikum ist nie nur für die Bewerbungsmappe wichtig, sondern auch für die persönliche Entwicklung. Nur so lernen Sie Ihre Neigungen und Fähigkeiten kennen und können ungefähr abschätzen, ob das jeweilige Berufsfeld tatsächlich zu Ihnen passt.

„Es kommt weniger auf eine (leichte) Überschreitung der Regelstudienzeit an, als auf die Kenntnisse und Erfahrungen, die im Laufe des Studiums erworben wurden!“ Viele Studenten und Studentinnen machen sich Gedanken, wenn sie ihr Studium nicht in der Regelstudienzeit abschließen und verzichten daher auf Praktika, studentische Nebenjobs, Auslandssemester- den Blick nach rechts und links. Dies soll nicht heißen, dass der Lebenslauf mit diesen Erfahrungen künstlich aufgebläht werden soll. Vielmehr soll es heißen, dass die Studenten und Studentinnen Erfahrungen sammeln sollen, die sie in ihrem späteren Berufsleben benötigen. Dabei heißt es auch „Ausprobieren“, denn nicht der erste Griff ist immer der Beste – “Fehler“ sind erlaubt. Jedoch sollte sich im Verlauf des Studiums eine Zielrichtung ergeben, die dann auch ehrgeizig verfolgt werden sollte.

Studiert von Anfang an konzentriert und Euren Neigungen entsprechend. Traut Euch, menschlich, beruflich und fachlich Dinge auszuprobieren – nur wer etwas ausprobiert hat, kann wissen, was er nicht kann/will und weiß auch, was er wirklich gut kann. Habt Spaß beim Studium – wenn Euch das Studienfach nicht entspricht, habt den Mut rechtzeitig aufzuhören. Nichts ist schlimmer als Jahre etwas zu studieren, das einem nachher nichts bedeutet. Nutzt die Optionen und Möglichkeiten, die Studenten geboten werden zu Eurer ganzheitlichen Ausbildung zum Menschen: Kurse an der Hochschule, vergünstigte kulturelle Angebote, Semesterferien für Praxiserfahrung und Auslandsaufenthalte (Reisen, Praktika, Soziales Engagement).

Ich gebe Praktikanten immer mit auf dem Weg, dass Sie die Studienzeit effektiv nutzen sollen. Dazu gehört auch, mal einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Es ist bspw. von Vorteil, wenn Studierende auch Vorlesungen anderer Fakultäten besuchen, um ihren Horizont zu erweitern. Viele Jungakademiker sind unglaublich spezialisiert, zeigen aber wenig Interesse für Inhalte abseits ihres Spezialgebiets. Ganz wichtig: Studierende sollten versuchen, möglichst viele qualifizierte Praktika zu absolvieren und auch Erfahrungen im Ausland sammeln. Eine geringfügig längere Studiendauer ist in solchen Fällen nicht problematisch. Dennoch sollte das Studium natürlich nicht unnötig in die Länge gezogen werden. Es ist entscheidend, das richtige Maß zu finden. Auch außeruniversitäres Engagement ist uns sehr wichtig. Zu denken ist bspw. an aktive Mitarbeit in Studentenorganisationen oder auch Aktivitäten wie der Formula Student, bei der Studenten aller Fachrichtungen gemeinsam einen einsitzigen Rennwagen konstruieren. Denn: Durch die dort gesammelten Erfahrungen wird das Projektmanagement erlebbar gemacht und die eigenen, wichtigen Sozialkompetenzen, wie Teamfähigkeit und Konfliktmanagement, werden gestärkt.

Die Studierenden sollten bei der Wahl von Vertiefungsrichtungen überlegen, was ihnen wirklich Spaß macht und in welchem Bereich sie gerne arbeiten möchten. Für die Suche nach dem ersten Job haben aus unserer Sicht diejenigen besonders gute Erfolgschancen, die während des Studiums bereits praktische Erfahrungen - in Form von Nebenjobs, Werkstudententätigkeiten oder Praktika - gesammelt haben. Durch die Umstellung auf den Bachelor-Abschluss ging bei vielen Studiengängen leider auch ein Praxissemester verloren. Deshalb raten wir Studierenden der Hochschulen aber auch der Universitäten, sich zu überlegen, ein freiwilliges Praktikum zu absolvieren, auch wenn sich dadurch die Studiendauer um ein Semester verlängert. Außerdem sollte jeder für sich prüfen, ob er nicht ein Semester im Ausland in seinen Studienablauf integrieren kann und möchte. Auslandsaufenthalte sind nicht nur ein großer Vorteil bezüglich der erworbenen Sprachkenntnisse, sondern tragen aus unserer Sicht auch stark zur persönlichen Entwicklung bei. So haben wir zum Beispiel die Erfahrung gemacht, dass Studenten, die im Ausland waren, im Regelfall sehr selbstständig sind.

Die Studienzeit ist eine spannende Zeit. Doch sollte sie auch sinnvoll genutzt werden. Das fängt bei der passenden Studienwahl an (keine wohlklingende Exotenkombination, sondern eher auf den guten Ruf der Hochschule und einen vernünftigen Fächermix achten), beinhaltet ein zügiges und trotzdem umfassendes Studium (Fremdsprachen, Auslandsaufenthalt, evt. Auslandsstudium) und sollte so viele Praxiskontakte (Nebenjobs, Seminararbeiten/Thesis mit Unternehmen) wie möglich enthalten. Rechtzeitig vor dem Studienende lohnt sich der Besuch von Fach- und Absolventenmessen, um Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern aufzunehmen. Dies kann mit professionellen Unterlagen auch gerne online erfolgen. Sofern es sich einbauen lässt, sind Praktika während des Studiums empfehlenswert, gerade für eine sehr praxisorientierte Branche wie die Hotellerie. Kempinski - Hoteliers since 1897 arbeitet mit vielen Hochschulen erfolgreich zusammen, sowohl Hotelmanagement, Sales/Marketing wie auch Finanzen/Controlling sind bei uns gern gesehene Studienausrichtungen. Für einen erfolgeichen Einstieg sind jedoch Praxiskenntnisse ebenso wichtig und vorteilhaft. Dazu bieten wir weltweit Management Trainee Programme an.

Unsere Empfehlung an Studierende lautet: Praktika so früh als möglich abzuleisten – dies auch über die verbindlichen Pflichtpraktika hinaus. Warum sind wir dieser Überzeugung? Auf diesem Wege ist es Studierenden möglich, nicht nur eine eigene Orientierung „am Markt“ sondern auch im angestrebten Berufsfeld frühzeitig „Witterung aufzunehmen“. Häufig erlebt man es, dass die eigenen Vorstellungen recht weit von den in der Realität vorherrschenden Begebenheiten abweichen. Dies kann eigene Motivation dämpfen. Diesem versuchen wir bereits in den ersten Kontakten zu Studierenden vorzubeugen. Jeder Studierende sollte proaktiv auf Firmen zugehen. Hierbei müssen die eigene, echte Motivation und der Wille etwas erlernen und sich einzubringen zu wollen, deutlich spürbar sein. Hierbei zählen nicht alleine gute Noten – vielmehr ist es die Persönlichkeit, in Verbindung mit der fachlichen Entwicklung, die überzeugt. Praktika bieten die Möglichkeit, seinen potentiellen zukünftigen Arbeitgeber frühzeitig und sehr intensiv kennen zu lernen. Umgekehrt hinterlassen sie mehr als nur Ihre Visitenkarte im Unternehmen. Möglichst viele Fragen und das Einbringen eigener Ideen ermöglichen es, Lern- und Erfahrungswerte zu schaffen. Nur wer etwas „Handfestes“ selbst getan, darüber intensiv nachgedacht oder es mit Experten diskutiert hat, dringt tief in die Materie ein. Dies vereinfacht das Lernen an der Hochschule und das Erkennen von Gesamtzusammenhängen. Für uns ist die gezielte Nachwuchsförderung ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Das leben wir und das spüren und erfahren die Studierenden, die bei uns arbeiten. Mit diesem Motto agieren wir – die AVL SCHRICK GmbH – bereits seit Jahren erfolgreich mit Benzin im Blut und Spaß an der Entwicklung von Motoren von Morgen. Lernen Sie uns kennen!

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Studiengänge sind heute oftmals eher generalistisch angelegt. Hinter Namen, wie z. B. General Management mag sich durchaus guter Inhalt verbergen. Aber gerade im verbergen liegt das Problem. Daher mein Rat: Fokussieren Sie sich im Studium auf zwei oder drei Schwerpunkte, die durch die Fächerwahl, die Praktika und Projektarbeiten deutlich werden. Dann weiß man, wofür Sie als Bewerberin/Bewerber stehen. Aus der Erfahrung heraus ein zweiter Rat: Denken Sie nicht, dass Noten in der heutigen Zeit unwichtig sind. Es ist kein alter Zopf, wenn ich Ihnen rate, intensiv zu lernen, sodass sich dies in den Leistungsnachweisen zeigt. Bevor sich ein Arbeitgeber auf die Suche nach Ihren verborgenen Talenten macht, möchte er sehen, was Sie geleistet haben. Und damit geht der Blick erst mal auf die Noten.

Am wichtigsten ist, herauszufinden, was man will und was man kann. Dabei dienen die Uni-Kurse der Groborientierung, doch die echten Schatzgrabungen muss man selbst machen, indem man konkret programmiert, ein Experiment aufbaut oder ein Paper schreibt. Da muss man auf Übungsblätter abschreiben und Bierchen zischen verzichten. Wenn man keine eigenen Ideen hat: Sich die Firmen und (z.B. bei Open Source) Communities raussuchen, die die besten sind, und dort so viele Praktika machen oder Beiträge leisten wie möglich. Wettbewerbe, z.B. von der ACM, nützen sehr, zumal man dann ernüchternd erkennt, wie verdammt gut die anderen Kids auf der Kugel sind. Dass Auslandsaufenthalte viel bringen, ist ein Klischee, aber ein sehr wahres. Wenn es für echtes Ausland nicht reicht: Von Berlin nach Bayern zu kommen ist fast dasselbe :-). Summa summarum: Tut was - am Besten etwas, vor dem man Angst hat, denn dann lernt man mehr!

Neben dem Grundsatz, sein Studium möglichst stringent und in kürzester Zeit zu absolvieren ist es empfehlenswert, sich bereits während des Studiums Gedanken über die weiteren beruflichen Ziele zu machen und diese durch praktische Erfahrungen entweder zu untersetzen oder zu verändern. Erstens erfolgt über diesen Weg die konkrete Auseinandersetzung mit Branche und Arbeitsmarkt, zweitens können darüber Netzwerkkontakte für einen späteren beruflichen Einstieg gewonnen werden, drittens ist es auf diese Weise möglich, Studien- und Diplominhalte auf den späteren beruflichen Einstieg hin zu spezifizieren und zusätzliche Qualifikationen zu erwerben. Hier spielt auch der Kostenfaktor eine Rolle, bestimmte Ausbildungsinhalte sind für einen Studenten kostengünstiger zu realisieren als nach der Exmatrikulation. Treten Zweifel an der Wahl der Studienrichtung auf, ist es besser, sich schnellstmöglich beraten oder coachen zu lassen, um entweder einen Richtungswechsel einzuschlagen oder frisch motiviert weiterzustudieren. Wichtig ist auch immer die Entwicklung und Erweiterung von sog. Schlüsselqualifikationen wie Kommunikations- und Problemlösungsfähigkeiten. Auch Teamfähigkeit ist ein gefragtes außerberufliches Qualifikationsmerkmal, was in bestimmten Studienrichtungen kaum entwickelt werden kann. Darüber hinaus spielen auch methodische Kompetenzen wie Moderations- und Präsentationstechniken eine zunehmend wichtigere Rolle beim beruflichen Einstieg.

Ich würde den Studenten vor allem raten, den Blick in die Praxis zu richten und das im Studium erworbene, theoretische Wissen im Rahmen von Werkstudententätigkeiten, Praktika, praxisnahen Studien- und Diplomarbeiten anzuwenden und so potentiellen Arbeitgebern zu zeigen, dass man nicht nur einen guten akademischen Hintergrund hat, sondern auch fähig ist, dieses theoretische Wissen in die Praxis zu übertragen. Das im Studium erworbene bildet, wenn man so will, die Basis, auf die man dann im Berufsleben zurückgreifen kann; und wenn man schon gezeigt hat, dass man dazu in der Lage ist, ist das natürlich ein klarer Pluspunkt bei einer Bewerbung.