Warum kamen Maria und Josef nach Bethlehem?

Weihnachtsgeschichte

Der weite Weg nach Bethlehem

Wenn Maria vorher zum Arzt gegangen wäre, dann gäbe es keine Weihnachtsgeschichte. Keinen Stall, keine Krippe. Keine Tiere. Keine Hirten. Denn der Arzt hätte gesagt: "Viel zu gefährlich!"

Schließlich war Maria schwanger. Und wie! Ihr Bauch war dick. Beim Gehen kam sie sofort aus der Puste. In ein paar Wochen sollte sie ihr Kind bekommen. Da konnte sie doch jetzt nicht mehr aus ihrem Heimatdorf Nazareth bis nach Bethlehem laufen! Das waren 130 Kilometer. Wenn man 130 Kilometer von Berlin nach Norden geht, kommt man fast bis zur Ostsee. Und in Galiläa und Judäa, wo Maria und ihr Mann Josef wohnten, kamen auch noch Berge dazu.

Aber Maria ging nicht zum Arzt. Wie auch? Vor 2000 Jahren gab es gar keinen Arzt in ihrem kleinen Dorf Nazareth. Und selbst wenn es einen gegeben hätte: Maria hätte nicht auf ihn gehört. Denn sie musste unbedingt nach Bethlehem. Befehl vom Kaiser Augustus.

Dieser Kaiser, dessen römische Soldaten das Land beherrschten, wollte endlich genau wissen, wie viele Menschen in seinem riesigen Reich lebten. Das war wichtig für ihn. Denn wenn der Kaiser wusste, wie viele Untertanen er hatte, dann wusste er auch, wie viele Steuern er von ihnen bekommen konnte. Und dann konnte er Betrügern auf die Schliche kommen.

Viele seiner Beamten nämlich steckten Steuergelder aus den Provinzen in die eigene Tasche. Dem Kaiser in Rom schickten sie nur einen kleinen Rest. Aber diesen Betrug konnte man den Beamten nicht nachweisen. Denn in Rom wusste ja keiner, wie viele Steuern in den Provinzen tatsächlich zusammenkamen. Weil man eben nicht wusste, wie viele Steuerzahler dort lebten. Das aber wollte der Kaiser nun herausbekommen, indem er seine Untertanen zählen ließ. Dazu gab es in jedem Ort eine Liste. In die musste sich jeder eintragen, der in dem Ort geboren war.

In den alten Zeiten ging es dabei nur um Männer. Wenn ein Mann aus Bethlehem kam, musste er nun mit seiner Frau dorthin gehen, auch wenn er mittlerweile woanders wohnte. Zum Beispiel in Nazareth wie Josef, der Mann von Maria.

Josef musste also mit der schwangeren Maria von Nazareth nach Bethlehem marschieren. Drei Wochen dauerte das. Bergauf. Bergab. Im Regen. In stechender Sonne. Sie schliefen in Ställen oder draußen. Nachts wird es dort sehr kalt.

Vielleicht hatten sie einen Esel dabei, auf dem Maria unterwegs sitzen konnte. Aber Esel wackeln so beim Laufen. Für eine Frau mit einem Kind im Bauch ist das die Hölle. Also lieber gehen. Doch Maria wurde immer schwächer. Sie könnte ohnmächtig werden. Das Kind könnte sterben.

Sie schafften es bis Bethlehem. Doch die Stadt war rappelvoll, weil auch viele andere Männer mit ihren Familien zur Volkszählung nach Bethlehem gekommen waren.

Also blieb Maria und Josef nur ein Stall zum Übernachten. Und da wurde das Kind geboren. Da war die Krippe, in die das Kind gelegt wurde. Da waren die Tiere, die aus ihren großen braunen Augen zusahen. Und da waren die Hirten, die aus dem Staunen gar nicht mehr herauskamen: erst die ganzen Engel auf dem Feld, die die Nachricht verkündeten. Dann dieses seltsame Licht dort im Stall rund um das kleine Kind.

In Bethlehem war vor langer Zeit der König David geboren worden, ein großer und mächtiger König für das Volk Israel. Der neue König jetzt war klein und schwach. Aber doch schon ein Held. Denn zur Welt kam er nach einer Reise, die jeder Arzt verboten hätte. Ein ganz besonderes Kind.

Wie ist Matth. 2,1-11 im Vergleich zu Luk. 2,39 zu erklären? Nach der Matthäusstelle scheint der Aufenthaltsort des Joseph und der Maria mit dem Kindlein Jesus zur Zeit des Besuches der Magier vom Morgenlande Bethlehem gewesen zu sein, und zwar waren sie in einem Hause, nicht mehr im Stalle, während nach der Lukasstelle ihr Wohnort Nazareth war.

Antwort

In Lukas Kap. 2 wird uns V. 1-7 berichtet, dass Joseph mit Maria, seinem Weibe, der angeordneten Einschreibung wegen aus der Stadt Nazareth nach Bethlehem hinaufzog und dort der Herr Jesus geboren wurde. In V. 21 sehen wir, dass Er, „als acht Tage erfüllt waren”, beschnitten und Sein Name Jesus genannt wurde. Und V. 22 lesen wir: „Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Moses erfüllt waren, brachten sie Ihn nach Jerusalem hinauf, um Ihn dem HERRN darzustellen.” Nach 3. Mo. 12,1-4 trat dieser Zeitpunkt - das Erfülltsein der Tage ihrer Reinigung - 40 Tage nach der Geburt ein: 7 Tage war sie „unrein”, und 33 Tage musste sie „im Blute der Reinigung bleiben”. So lange also hatten Joseph und Maria mit dem Kindlein Jesus in Bethlehem verweilt. Dann zogen sie in Befolgung des Gesetzes zu dem in V. 22 und 23 angegebenen Zwecke nach Jerusalem hinauf. Weiteres über ihr Dortsein lesen wir in V. 25-38. Und von Jerusalem kehrten sie dann in ihre Stadt Nazareth zurück, wie V. 39 uns sagt. Aus diesem Bericht ersehen wir klar, dass Joseph und Maria zu jener Zeit ihren Wohnsitz in Nazareth hatten und nach Verlauf der V. 4-38 berichteten Dinge diesen Wohnsitz auch beibehielten.

Was in Mt. 2 berichtet wird, ist in Lk. 2 unberührt gelassen, und umgekehrt. In beiden Fällen entspricht dies dem Charakter des betreffenden Evangeliums: Matthäus zeigt uns den Herrn Jesus als den König Israels - darum die Feststellung, dass Er zu Bethlehem geboren wurde, gemäß der Weissagung über die Geburt des erwarteten „Führers”, und der Bericht über die Magier aus dem Morgenlande, die Verfolgung seitens des Herodes und die Flucht nach Ägypten. Lukas aber zeigt Ihn als den vollkommenen Menschen - darum der eingehende Bericht über Seine Geburt usw. unter Übergehung der eben aufgeführten Dinge.
Was nun die Schwierigkeit des Einsenders obiger Frage betrifft, dass nach Mt. 2 Joseph und Maria mit dem Kindlein Jesus in einem Hause in Bethlehem gewohnt zu haben scheinen, als die Magier vom Morgenlande zu ihnen kamen (V. 11), während nach Lk. 2,39 sie ihren Wohnsitz in Nazareth hatten, so erinnern wir uns zunächst mit aller Entschiedenheit daran, dass es im Worte Gottes keine Widersprüche gibt. Also liegt auch hier auf keinen Fall ein solcher vor. Wie wir gesehen haben, ergibt sich aus Lk. 2 ganz klar, dass Joseph und Maria vor ihrer Reise nach Bethlehem in Nazareth wohnten, dass sie nach Bethlehem nur reisten, um sich dort „einschreiben” zu lassen und dort nur blieben, bis „die Tage ihrer Reinigung erfüllt waren”, dass sie dann nach Jerusalem gingen, nur um dort dem Gesetz betreffs des Kindleins Jesus zu genügen, und dass sie dann nach Nazareth zurückkehrten, also weiter dort wohnten. Die Flucht nach Ägypten war später. Von Ägypten in das „Land Israel” zurückgekehrt, nahmen Joseph und Maria mit dem Kindlein Jesus wiederum ihren Wohnsitz in Nazareth, wie Mt. 2,19-23 uns sagt, ohne dass dort ersichtlich ist, dass sie schon vorher dort gewohnt hatten. Letzteres kam für Matthäus nicht in Betracht. - Wie ist es nun mit V. 11 in Mt. 2? War das in Bethlehem, oder wo sonst? Der unbeeinflußte und nicht voreingenommene Leser von Mt. 2 wird nicht anders denken, als dass es in Bethlehem war. (Und das nimmt der Schreiber dieser Zeilen auch an.) V.8 lesen wir, Herodes und die Magier betreffend: „Und er sandte sie nach Bethlehem und sprach: Ziehet hin und forschet genau nach dem Kindlein ...” Folglich war ihr Ziel nun Bethlehem, und wir lesen nichts davon, dass sie anderswohin gegangen seien, sondern nur, dass der Stern vor ihnen herging und sie dahin leitete, wo das Kindlein war. Wenn es nun so ist, dass es in Bethlehem war, dann sehen wir, dass Joseph und die Maria mit dem Kindlein Jesus in einem Hause waren, nicht in einem Stalle. Wenn letzteres überhaupt einmal der Fall war - die Schrift sagt es nicht -, dann war es eben nicht mehr so. Und was die Zeit betrifft, müßte das Eintreffen der Magier bei Joseph und Maria und dem Kindlein Jesus vor Ablauf der vorerwähnten Aufenthaltszeit der ebengenannten in Bethlehem geschehen sein, also höchstens 40 Tage nach der Geburt des Herrn Jesus; nicht erst später, wie vielfach angenommen wird. Denn wenn letzteres (dass die Magier erst später eingetroffen seien) der Fall gewesen wäre, dann könnten sie das Kindlein Jesus nicht mehr in Bethlehem gefunden haben, sondern nur in Nazareth. Dann müßte also das in Mt. 2,11 Berichtete in Nazareth geschehen sein. Das ist aber nach dem ganzen Bericht Mt. 2 unwahrscheinlich. Deshalb nehmen wir an, dass es in Mt. 2,11 sich um Bethlehem handelt, ehe Joseph und Maria mit dem Kindlein Jesus von dort wieder weggegangen waren, und dass sie danach von da, wie Lk. 2,22-39 berichtet, nach Jerusalem gingen und von dort nach Nazareth zurückkehrten.
Th. Küttner.


Warum sind Maria und Josef nach Bethlehem gegangen?

Er wollte ganz genau wissen, wie viele Untertanen er hatte um zu sehen, wie mächtig er war. Um gezählt zu werden, musste sich jeder im Heimatort des Familienvaters melden. Auch Maria und Josef machten sich auf den Weg. Maria war zu der Zeit gerade schwanger und ihr erstes Kind sollte schon bald geboren werden.

Warum musste Jesus in Bethlehem geboren werden?

Laut Matthäus 2,1 EU und Lukas 2,4-11 EU wurde Jesus von Nazareth in Bethlehem geboren, sein Geburtsort war höchstwahrscheinlich eine Höhle, die schon seit dem 2. Jahrhundert zum Pilgerort avancierte und an deren Stelle heutzutage die Geburtskirche Jesu steht.

Warum Bethlehem?

Der Ort Bethlehem wurde nach biblischer Überlieferung als Haus Davids bzw. als „Stadt Davids“ angesprochen. Dies war der Grund, weshalb sich die Familie Jesu im Zuge der Volkszählung unter Kaiser Augustus nach Bethlehem begab, nämlich weil sie vom Hause Davids abstammte.

Woher kommt Maria und Josef?

Nach beiden Evangelien wurde Jesus in Betlehem geboren. Lukas zufolge musste sich der in Nazaret wohnende Josef wegen einer Volkszählung mit seiner Frau in seine Geburtsstadt Betlehem begeben.