Ungewöhnliche liebesbeziehung zwischen katze und bartagame

Hase, Hamster, Hund und Katze sind die Standarthaustiere der Deutschen. fudder sucht f�r einen Beitrag ungew�hnliche Haustiere und ihre Besitzer. Egal ob W�stenrennmaus, Hausschwein, Schlange oder Bartagame...her damit!

Tiere sind zu echter Freundschaft fähig. Wie der Mensch schätzen sie die Nähe zu einem anderen Lebewesen und zeigen ihre Gefühle. Für Freundschaften zwischen Artgenossen, zwischen Tier und Mensch und sogar zwischen Tieren unterschiedlicher Arten gibt es viele Beispiele. Sie klingen kurios, doch von ungewöhnlichen Tierfreundschaften hört man oft. Da sind Hund und Wellensittich unzertrennlich, Katze und Pferd verbringen ihre Tage zusammen und sogar Ratten und Katzen können sich mögen. „Wenn zwei Pferde, zwei Kühe oder auch Hund und Katze gerne viel Zeit miteinander verbringen, dann ist das Freundschaft“, sagt der Wiener Verhaltensforscher Kurt Kotrschal, selbst Halter von zwei Hunden.

Wenn du eine Vergesellschaftung von Hund und Katze planst, kommt es darauf an, welches Tier bereits im Haushalt lebt. Gehört das Revier im Wohnzimmer der Katze, wird sie den neuen Hausgenossen zunächst als Eindringling wahrnehmen. Hunde sind als Rudeltiere in der Regel aufgeschlossener gegenüber neuen Mitbewohnern.

Gewöhn die Tiere schon vor dem Einzug des jeweils anderen an dessen Geruch und Lautäußerungen: Spiel der Katze Tonaufnahmen von Hundegebell vor – eingangs natürlich ganz leise – und nimm mit einem Tuch Duftproben vom jeweiligen Fell. So erfahren die Tiere schon voneinander, bevor sie sich erstmalig begegnen.

Der erste Kontakt sollte in einem neutralen Zimmer stattfinden. Damit ist gemeint, dass dort weder Futternapf, Schlafkorb oder Katzenklo vorhanden sein sollen. Beide Tiere sollten kurz vor der Begegnung gut gefressen haben – ein voller Bauch verhindert allzu große Anspannung. Auch ein Gassigang und eine Spielrunde mit der Katze nehmen zusätzlich Spannung heraus.

Lass die Katze als Neuankömmling zunächst in der Transportbox und halte den Hund während der Zusammenführung an der Leine. Kommt hingegen der Hund neu in den Haushalt, schließ die Tür und sorg dafür, dass die Katze den Hund aus sicherer Entfernung beobachten kann.

Ohnehin sollten die Tiere sich einander freiwillig nähern: So kann die Katze flüchten, falls die Begegnung ungünstig verläuft und die Tiere sich jagen. Halte die Katze dem Hund nicht vor die Nase, sondern warte, ob beide sich freiwillig beschnuppern. Versuche, dich dabei möglichst ruhig und neutral zu verhalten: Die Tiere spüren deine Nervosität und schwingen sich darauf ein. Wenn am Ende Mensch und Tier aufgeregt sind, ist das für die Zusammenführung hinderlich.

Lob die Tiere ausgiebig, verzichte aber in dieser Situation auf Leckerlies als Belohnung, damit kein Futterneid aufkommt. Sei auch nicht allzu enttäuscht, wenn die Katze den Hund mit einem Krallenhieb auf die Nase begrüßt oder der Hund die Samtpfote kläffend auf den Schrank jagt – die Tiere müssen zunächst Gelegenheit haben, ihre Position im Haushalt zu klären. Friedliche Toleranz ist ein schöner Erfolg. Die ersten Begegnungen sollten jeweils nur wenige Minuten dauern und grundsätzlich unter Aufsicht stattfinden. Steiger die Dauer der Treffen mit jedem Tag ein wenig, bis Hund und Katze gelassen aufeinander reagieren.

Katzen sind Jäger. Nicht nur Mäuse stehen auf ihrem Speiseplan, sondern auch Vögel, Kaninchen- und Feldhasenbabys sowie auch Echsen. Selbst wenn eine Katze drin lebt und mit Dosenfutter ernährt, steckt ein Jäger in ihr. Wer Katzen und Bartagamen zusammen lässt, geht immer ein Risiko ein, denn auch die liebste Katze kann mal ihre Meinung ändern. Schon eine kleine Verletzung, die vielleicht entsteht, weil die Katze mit der Bartagame spielen möchte, kann für diese tödlich enden.

Infektionsgefahr durch Katzenbisse

Katzenzähne sind schmal und lang. Sie dringen tief in das Gewebe ein und verursachen so äußerlich sehr kleine, aber sehr tiefgehende Verletzungen. Im Speichel der Katze befindet sich eine Vielzahl von Infektionserregern. Das bekannteste und wohl auch häufigste Bakterium ist Pasteurella multocida. Die Erreger dringen bei einem Biss in die Wunde ein. Die Wunde verschließt sich oberflächlich sehr schnell, doch die Bakterien sorgen für eine Infektion der Wunde, welche sich auf naheliegende Nerven, Sehnen und Gelenke ausbreiten und genauso zu einer Blutvergiftung führen kann, welche auch für Bartagamen tödlich verläuft.

Sollte eine Bartagame von einer Katze verletzt worden sein, muss schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Dieser wird die Wunde spülen und ein Antibiotika verabreichen. Vorbeugen ist aber besser als heilen. Deshalb: Kein Kontakt zwischen Katzen und Bartagamen zulassen.

Ungewöhnliche liebesbeziehung zwischen katze und bartagame

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Bartagamen vor Katzen schützen

Schutz von oben

Viele Katzen  lieben es, auf den Terrarien von Bartagamen zu liegen, denn oft ist dort die Wärme der Beleuchtung zu spüren. Das ist aber mit Stress für die Bartagamen verbunden, weil Bewegungen von oben an Fressfeinde erinnern. Aus diesem Grund sollte das Terrarium so beschaffen sein, dass dort keine Katzen drauf springen können.

Terrarienschloss

Es gibt Katzen, die Schiebetüren von Terrarien öffnen können und einige wenige Bartagamen, die das ebenfalls tun. Um das zu vermeiden, ist ein Terrarienschloss hilfreich. Pappstückchen oder umgebogene Büroklammern werden auch gern verwendet, sind aber bei neugierigen, verspielten Katzen wenig sicher.

Kein gemeinsamer Freilauf

Bartagamen sollten gar keinen Freilauf in der Wohnung haben, weil die Temperaturen in Wohnräumen deutlich unter denen ihres Terrariums liegen. Ein gemeinsamer Freilauf mit Katzen ist Stress für Reptilien, birgt Verletzungsgefahren mit tödlichem Ausgang und ist deshalb abzulehnen.

Warum scheint einigen Bartagamen die Nähe von Katzen nicht zu stören?

Im Internet kursieren Videos, die angeblich innige Freundschaften zwischen Katzen und Bartagamen zeigen. Wer genau hinsieht, erkennt aber häufig, dass Bartagamen ihre Augen schließen, was bei diesen Tieren ein Zeichen von Unwohlsein ist. Da es in der Wohnung viel zu kühl für die wärmeliebenden Reptilien ist, teilen sie aus der Not heraus den Sonnenplatz am Fenster mit der Katze oder suchen scheinbar ihre Nähe, weil sie Wärme ausstrahlen.