Man muss immer etwas mehr ... als man schneiden kann

Stand: 18.10.2022 15:41 Uhr

Zum Schutz brütender Vögel dürfen Hecken in Deutschland nur in den Wintermonaten stark geschnitten werden. Ein Gesetz regelt, in welchem Zeitraum welcher Rückschnitt erlaubt ist.

Hecken gehören zu den interessanten Elementen, um einen Garten zu gliedern und zu gestalten. Als Sichtschutz sind sie nicht nur an der Grundstücksgrenze beliebt, sondern auch, um auf größeren Flächen lauschige Plätze zu schaffen. Allerdings verbietet es das Bundesnaturschutzgesetz, in der Zeit vom 1. März bis 30. September Hecken "abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen", also knapp über dem Boden zu kappen. Das gilt auch für "lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze". Ein starker Rückschnitt für eine Umgestaltung des Gartens ist in diesem Zeitraum also nicht möglich.

Laut Gesetz schonender Form- und Pflegeschnitt erlaubt

Man muss immer etwas mehr ... als man schneiden kann

Vögel bauen ihre Nester gern in dichten Hecken.

Die Vorschrift dient dem Vogelschutz, denn die Tiere suchen im Frühjahr nach Brutplätzen. In Hecken und Gebüschen finden sie geeignete Stellen, um Nester zu bauen. Gartenfreunde sollten darauf auch Rücksicht nehmen, wenn sie ihre Büsche mit einem "schonenden Form- und Pflegeschnitt" bearbeiten wollen, den das Gesetz ausdrücklich ganzjährig erlaubt. Bevor man die Schere ansetzt, sollte man also vorsichtig prüfen, ob sich in der Hecke bereits ein Vogel eingenistet hat und den Schnitt in diesem Fall um einige Wochen verschieben. Besonders in immergrünen Pflanzen wie Koniferen fallen Nester auf den ersten Blick kaum auf.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Garten: Alles Möhre, oder was?! | 20.01.2021 | 19:05 Uhr

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Gartengestaltung

Zierpflanzen

Man muss immer etwas mehr ... als man schneiden kann

Man muss immer etwas mehr ... als man schneiden kann

Hortensien richtig gießen

"Hortensien brauchen viel Wasser: Bei anhaltender großer Hitze sollten sie morgens und abends gegossen werden."

BAYERN 1 Gartenexpertin Karin Greiner

Die Pflanzen verlieren viel Wasser über die vielen Blätter. Wenn man Hortensien also ein oder zwei Tage mal nicht gießen kann, lohnt es sich, eine kleine Gieß-Konstruktion zu bauen. Dazu kaufen Sie sich im Baumarkt einen einfachen Maurerkübel aus Kunststoff. In den Kübel bohren Sie ein Loch in den Boden und befüllen ihn mit Wasser. Stellen Sie den vollen Kübel neben die Hortensie ins Beet. Das Wasser tropft langsam durch das kleine Loch in den Wurzelbereich der Pflanze und hilft ihr so über den heißen Tag.

Hortensien umtopfen

Man muss immer etwas mehr ... als man schneiden kann

Viele Hortensien gedeihen nicht nur im Garten, sondern auch gut in einem ausreichend großen Blumenkübel. Je nach Größe der Pflanze sollten Sie Ihre Hortensie alle zwei bis vier Jahre umtopfen. Der neue Topf sollte zwei oder drei Nummern größer sein als der alte. Achten Sie darauf, dass der Topf Löcher im Boden hat. Legen Sie Scherben über die Löcher, damit überschüssiges Gießwasser ablaufen kann. Beim Umtopfen können Sie die Pflanze einige Zeit tauchen, damit sich die Wurzeln mit Wasser vollsaugen. Danach die Hortensie vorsichtig aus dem alten Gefäß lösen und in den neuen Topf stellen. Eventuell etwas Substrat unten einfüllen. Pflanzenexpertin Greiner empfiehlt außerdem einen humusreichen Boden. Besonders gut geeignet ist dafür reifer Kompost. Topf um die Hortensie herum mit Erde auffüllen und andrücken. Dabei etwa ein bis zwei Zentimeter Platz zum Topfrand lassen.

Hortensien - Standort

Man muss immer etwas mehr ... als man schneiden kann

Hortensien fühlen sich windgeschützt und im Halbschatten am wohlsten.

Entscheidend für die Blütenpracht ist der Standort: Ideal ist ein windgeschütztes und halbschattiges Plätzchen - im Schatten fällt die Blüte deutlich bescheidener aus.

Verblühte Hortensienblüten abschneiden oder nicht?

Im Sommer kann Verblühtes entfernt werden, hier ist es allerdings besser, die verblühte Dolde nur wegzubrechen und zwar über dem nächsten Blattansatz. Wenn Sie lieber zur Schere greifen: Nehmen Sie eine ganz scharfem, ganz saubere Gartenschere und schneiden Sie die verblühten Hortensienblüten direkt unterhalb der Dolde ab.

Die letzten abgeblühten Blüten des Jahres im Herbst müssen Sie übrigens nicht abschneiden, die sind ein prima Winterschutz. Deshalb kommen sie erst im Frühling weg.

Wann sollte man Hortensien schneiden?

Man muss immer etwas mehr ... als man schneiden kann

Wenn die Krokusse blühen, heißt es Hortensien schneiden.

Damit die Sträucher im Sommer in voller Pracht blühen, müssen alte und vertrocknete Blumenstände und erfrorene Zweige abgeschnitten werden. "Schnittzeitpunkt ist das zeitige Frühjahr, wenn Krokusse und Narzissen zu blühen beginnen", empfiehlt BAYERN 1 Pflanzenexpertin Karin Greiner. Der Rückschnitt dient allerdings nicht nur der Ästhetik, durch das Entfernen vertrockneter Äste sollen auch mögliche Eintrittspforten für Krankheiten entfernt werden.

Hortensien schneiden! Aber wie?

Die Blütenknospen für die kommende Saison bildet die Hortensie bereits im Vorjahr. Entscheidend ist beim Schnitt daher, nicht die schon angelegten Knospen abzuschneiden.

"Bauern-, Teller-, Samt- und Eichenblatthortensien muss man beim Rückschnitt besonders achtsam behandeln, denn bei ihnen kommen nur Blütenknospen an jungen, im Vorjahr gebildeten Trieben zur Blüte - wer die entfernt, bringt sich um die Pracht."

Karin Greiner, BAYERN 1 Pflanzenexpertin

Bei diesen Hortensien empfiehlt Greiner deshalb nur die alten Blütenstände direkt über einem neuen Knospenpaar mit einer scharfen Schere zu schneiden.

Dauerblühende Hortensien zurückschneiden

"Dauerblühende Hortensien wie 'Endless Summer' oder 'Forever & ever' oder 'Diva fiore', die ebenfalls zu den Bauernhortensien zählen, bilden an jedem Trieb über den ganzen Sommer Blüten"

BAYERN 1 Pflanzenexpertin Karin Greiner.

Dauerblühende Hortensien werden in den ersten Jugendjahren noch nicht geschnitten, dann aber sollte man regelmäßig einen Verjüngungsschnitt vornehmen, denn diese Sorten vergreisen schnell und bilden immer weniger Blüten. "Hier kommt es darauf an, starke Äste zu erzielen, die den reichen Blütenflor gut tragen und zur Geltung bringen. Man kann dafür entweder alle Triebe scharf zurückschneiden oder turnusmäßig immer wieder die ältesten herausnehmen. Schneiden Sie etwa ein Drittel der alten Triebe bis Handbreit über den Boden zurück. Das gilt ebenso für Schneeball- und Rispenhortensien", empfiehlt Karin Greiner. Bei diesen Sorten können Sie den Schnitt auch noch nachholen - andere sollten nur zu Beginn des Frühjahrs geschnitten werden.

Hortensien überwintern

Hortensie im Topf überwintern

Die Kübelpflanze kann und sollte so lange wie möglich noch draußen bleiben. Hortensien vertragen schon was. 40 cm Durchmesser sollte der Topf allerdings schon haben. Und Sie sollten den Kübel auf Vierkanthölzer oder Füßchen stellen, damit sich zwischen dem Boden und dem Topf keine Kältebrücke bildet. Umwickeln Sie den Kübel mit einem speziellen Winterschutz - Vlies oder mit Noppenfolie - und stellen ihn an eine geschützte Stelle, beispielsweise an die Hauswand, dann kann die Pflanze noch lange draußen bleiben. Wenn 's dauerhaft richtig kalt wird, sollten Sie die Pflanze ins Haus holen und einen kühlen Platz (fünf bis maximal zehn Grad) stellen.

Wann Hortensie nach dem Winter schneiden?

Normalerweise werden Hortensien nicht zurückgeschnitten. Sollte Ihre Hortensie zu groß sein, schneiden Sie sie im Frühling und zwar dann, wenn man auch Rosen schneidet: zur Forsythienblüte.

Hortensien im Frühling

Im Frühling sollten sie gepflanzt und geschnitten werden. BAYERN 1 Gartenexpertin Karin Greiner empfiehlt im Umgang mit Hortensien besonders aufmerksam beim Gießen zu sein.

Hortensien nach draußen pflanzen

Der Herbst ist die ideale Pflanzzeit. Setzen Sie die Hortensie raus und häufeln Sie sie mit Laub an, das schützt vor Kälte, so Karin Greiner. Wenn Sie die Hortensie in ein Hochbeet setzen, können Sie auch davon ausgehen, dass sie dort gut überwintert - abgedeckt mit einigen Tannenzweigen schaut es auch fesch aus und schützt die Hortensie vorm Erfrieren.