Kann man ohne Eisen im Körper leben?

Ständige Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, trockene Haut: Die Symptome von Eisenmangel kennen viele Menschen allzu gut. Betroffene führen die Beschwerden oft auf Stress oder zu wenig Schlaf zurück. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Eisenmangel hinter den Problemen steckt, ist jedoch groß. 

Rund zwei Milliarden Menschen leiden an Eisenmangel 

Rund zwei Milliarden Menschen, das sind etwa 30 Prozent der Weltbevölkerung, sind von Eisenmangel betroffen. Auch in Deutschland ist der Mangelzustand eines der häufigsten Gesundheitsprobleme. Dass Eisenmangel so weit verbreitet ist, liegt häufig an Defiziten in der Ernährung. So wurde in der Nationalen Verzehrsstudie II festgestellt, dass insgesamt 14% der Männer und 58% der Frauen die empfohlene Zufuhr für Eisen nicht erreichen. Neben einer unzureichenden Ernährung kann ein Eisenmangel aber auch andere Ursachen haben. 

Eisen erfüllt lebenswichtige Aufgaben im Körper 

Für den menschlichen Organismus ist ein gut gefülltes Eisendepot elementar. Der gesamte Energiestoffwechsel ist von einem ausreichenden Angebot des Spurenelements abhängig. Besonders wichtig ist die Funktion, die Eisen beim Sauerstoff-Transport im Körper hat. 

Eisen und Hämoglobin – ein starkes Team 

Die roten Blutkörperchen, (der Fachausdruck lautet "Erythrozyten") haben die Aufgabe, Sauerstoff von der Lunge zu den Zellen und Organen zu transportieren. Dieser Prozess wird durch den eisenhaltigen roten Blutfarbstoff Hämoglobin ermöglicht. Die Fähigkeit, Sauerstoff zu binden und dadurch "transportfähig" zu machen, erhält das Hämoglobin erst durch seinen Hauptbestandteil Eisen. Eisen trägt zur normalen Bildung von roten Blutkörperchen und Hämoglobin bei. 

Blass, müde, depressiv: Die Symptome von Eisenmangel sind unangenehm 

Besteht im Körper ein Mangel an Eisen, können Zellen und Organe also nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Als Folge fühlen sich Betroffene dauerhaft müde und ausgelaugt, die Haut ist blass und trocken. Bleibt der Eisenmangel über einen längeren Zeitraum bestehen, können sich weitere unangenehme Symptome wie brüchige Nägel, Konzentrationsstörungen und depressive Verstimmungen einstellen. Nur wenn genug Eisen im Blut enthalten ist, wird unser Organismus optimal mit Sauerstoff versorgt und wir fühlen uns gesund und leistungsfähig. Eisen trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei. 

Der Eisenspeicher muss täglich aufgefüllt werden 

Große Aufgaben für ein Spurenelement, das nur in winzigen Mengen im Organismus vorhanden ist. Der Körper eines Menschen enthält durchschnittlich vier bis fünf Gramm Eisen, rund zwei Drittel davon im Hämoglobin. Verbraucht und ausgeschieden werden täglich ein bis drei Milligramm Eisen. Da der Körper das Spurenelement nicht selbst bilden kann, müssen die Depots regelmäßig durch eisenhaltige Nahrungsmittel wieder aufgefüllt werden. 

Wir müssen mehr Eisen zu uns nehmen, als der Körper verbraucht 

Tierische Nahrungsmittel, besonders Fleisch und Fleischprodukte, aber auch pflanzliche Lebensmittel wie Hirse, Bohnen, Petersilie oder bestimmte Pilzsorten haben einen hohen Eisenwert. Grundsätzlich ist es also kein Problem, Eisen durch die Nahrung aufzunehmen. Da aber nur ein Bruchteil des aufgenommenen Eisens auch tatsächlich vom Körper resorbiert – also aufgenommen und genutzt – wird, ist die tägliche Eisenmenge, die wir zu uns nehmen müssen, sehr viel höher, als der tatsächliche Bedarf. 

Frauen haben einen erhöhten Eisenbedarf 

Der tägliche Eisenbedarf von Männern und Frauen ist unterschiedlich. Grund dafür ist unter anderem der regelmäßige Blutverlust, der bei Frauen durch die Menstruation entsteht. Bei einer normalen Regelblutung gehen etwa 50 ml Blut und somit 25 mg Eisen verloren. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Männern, täglich rund zehn Milligramm Eisen aufzunehmen, bei Frauen liegt der tägliche Bedarf bei 15 Milligramm. Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Eisenbedarf. Daher sollten Schwangere pro Tag 30 Milligramm und Stillende pro Tag 20 Milligramm des Spurenelements zu sich nehmen. 

Eisenmangel kann verschiedene Ursachen haben 

Bei vielen Menschen ist eine unausgewogene Ernährung Grund für einen bestehenden Eisenmangel. Es können aber auch andere Ursachen vorliegen oder hinzukommen. An einem zu niedrigen Eisenspiegel leiden häufig:  

  • Vegetarier
  • Frauen mit starker Menstruationsblutung 
  • Schwangere, Stillende 
  • Senioren  
  • Kinder und Jugendliche in Wachstumsphasen 
  • aktiv Sporttreibende und Leistungssportler  

Auch bestimmte Krankheiten bzw. deren medikamentöse Behandlung können einen erniedrigten Eisenspiegel hervorrufen: 

  • Rheuma 
  • Darmentzündung (z.B. Morbus Crohn), Darmpolypen
  • Herz- und Niereninsuffizienz  
  • Tumore und Chemotherapie 

Symptome und Beschwerden bei Eisenmangel

Wird ein Eisenmangel nicht ausgeglichen, können zu den bereits bestehenden Symptomen weitere Symptome hinzukommen, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Im Anfangsstadium werden die Symptome von Eisenmangel von Betroffenen oft nur für ein "kleines Leistungstief" gehalten. Zu den frühen Anzeichen gehören:  

  • Blässe 
  • Müdigkeit 
  • Infektanfälligkeit. 
  • Eisenmangel kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein 

Mediziner unterscheiden verschiedene Schweregrade des Eisenmangels. Mit sinkendem Eisenspiegel werden die Begleiterscheinungen des Mangels ausgeprägter und werden von Betroffenen als zunehmend belastend empfunden. In der Frühphase des Eisenmangels kann der Körper noch auf gespeicherte Eisenreserven zurückgreifen. Dabei werden vorhandene Eisendepots nach und nach abgebaut. Ist das im Körper gespeicherte Eisen aufgebraucht, kann der Organismus nur noch auf das im Blut befindliche Eisen zurückgreifen. Der Eisenspiegel ist erniedrigt, viele Betroffene leiden in diesem Stadium bereits an unangenehmen Mangelerscheinungen. Wenn die Eisenspeicher im Körper schon über einen längeren Zeitraum vollständig entleert sind, wird auch das Transporteisen im Blut (Hämoglobin) aufgebraucht. Die Symptome des Eisenmangels schränken die Lebensqualität der Betroffenen dann stark ein.

Betroffene können Symptome des Eisenmangels bemerken: 

  • blasse, spröde oder trockene Haut, Müdigkeit    
  • eingerissene, entzündete Mundwinkel 
  • erhöhte Infektanfälligkeit 
  • verlangsamtes Haar- und Nagelwachstum 
  • Kopfschmerzen 
  • Nervosität 
  • Kälteempfindlichkeit
  • vermehrter Leistungsabfall
  • Herzrasen 
  • brüchige Fingernägel    
  • nächtliche Schlaflosigkeit trotz Müdigkeit

Eisenmangel bei Kindern 

Nicht selten entwickeln auch Kinder einen Eisenmangel. Wenn in Wachstumsphasen Muskelmasse und Blutmenge zunehmen, erhöht sich auch ihr Eisenbedarf. Werden die Depots nicht durch eisenreiche Ernährung aufgefüllt, kommt es auch bei Kindern zu den typischen Mangelerscheinungen. 

So erkennen Sie, ob ihr Kind an Eisenmangel leidet 

Die Symptome von Eisenmangel bei Kindern sind ähnlich wie bei Erwachsenen. Betroffene Kinder werden meist schnell krank (erhöhte Infektanfälligkeit). Viele klagen auch vermehrt über Müdigkeit, haben weniger Hunger und können an Lern- und/oder Konzentrationsschwäche leiden. Als äußerliche Anzeichen können eingerissene Mundwinkel und/oder trockene, brüchige Haare und Fingernägel auftreten. Im Falle eines manifesten Eisenmangels kann es zu Wachstums- und Entwicklungsstörungen kommen. 

Vorbeugung und Therapie von Eisenmangel 

Um den Körper ausreichend mit Eisen zu versorgen, muss die regelmäßige Zufuhr des Spurenelements höher sein als der Verbrauch. Leichte Mangelerscheinungen können häufig mit gezielter Ernährung ausgeglichen werden. In bestimmten Situationen können mit Eisen angereicherte Nahrungsergänzungsmittel helfen den Bedarf zu decken. 

Eisenspiegel beim Arzt bestimmen lassen 

Müdigkeit, Kopfschmerzen, trockene Haut und Schleimhäute – die Symptome von Eisenmangel können lästig sein. Mit fortschreitendem Mangel können die Folgen eines niedrigen Eisenspiegels die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken. Wenn Sie vermuten, an Eisenmangel zu leiden, ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin (Hausarzt, Internist, Hämatologe) aufzusuchen. Der Eisengehalt im Blut lässt sich mit einer einfachen Blutuntersuchung bestimmen. 

Niedrige Eisenspiegel mit gezielter Ernährung ausgleichen 

Liegt ein Eisenmangel vor, hängt es vom Schweregrad des Mangels und der Symptome ab, auf welche Weise das Eisendefizit ausgeglichen werden sollte. Häufig ist die Ursache von Eisenmangel eine unausgewogene Ernährung. Ist der Eisenspiegel leicht erniedrigt, kann es in manchen Fällen ausreichen, regelmäßig gezielt eisenhaltige Lebensmittel zu sich zu nehmen. 

Eisenhaltige Lebensmittel 

Tierische Produkte wie Fleisch, Wurst und Innereien sind zuverlässige Eisenquellen. Aber auch Vollkornprodukte, grünes Gemüse und Hülsenfrüchte können helfen, einen Eisenmangel zu beheben. Die Aufnahme von Eisen kann durch die Kombination mit bestimmten Lebensmitteln sowohl positiv, als auch negativ beeinflusst werden.

Eisenhaltige Nahrungsergänzungsmittel 

Nicht immer ist ein Eisenmangel auf unausgewogene oder einseitige Ernährung zurückzuführen. Die Ursache des Mangels können auch chronische Krankheiten, regelmäßige oder chronische Blutungen (z.B. besonders starke Menstruationsblutungen oder Blutungen bei chronischer Darmentzündung) oder Infektionen sein. Nicht selten kommen auch mehrere Ursachen zusammen.

Kann man ohne Eisen im Körper leben?

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Eine Umstellung der Ernährung reicht nicht immer aus 

Die Entscheidung, wie ein Eisenmangel behoben werden sollte, hängt vom Schweregrad des Mangels ab. Ist der Eisenspiegel sehr niedrig, reicht eine Umstellung der Ernährung oft nicht mehr aus. In solchen Fällen kann nach ärztlicher Rücksprache ein Eisen-Präparat eingenommen werden. In besonders schweren Fällen gibt es die Möglichkeit, sich Eisen beim Arzt per Blutinfusion verabreichen zu lassen.

Tipps bei Eisenmangel

Die wirksamste Maßnahme, um einem Eisenmangel vorzubeugen, ist eine ausgewogene Ernährung. Damit der Körper das Spurenelement aus der Nahrung optimal aufnehmen kann, ist es ratsam, eisenreiche Speisen in Kombination mit bestimmten anderen Lebensmitteln zu verzehren. 

Vitamin C hilft dem Körper, Eisen optimal zu verwerten 

Der Körper kann eisenreiche Lebensmittel besser verwerten, wenn ihm gleichzeitig Vitamin C zugeführt wird. Bereits 100 Milligramm Vitamin C führen zu einer deutlich verbesserten Resorption (d.h. Aufnahme und Verwertung) des Spurenelements. Die Aufnahme von eisenreicher Nahrung und Vitamin C sollte zeitgleich erfolgen. Wenn Sie Ihren Eisenspiegel positiv beeinflussen möchten, sollten Sie also gezielt Kombinationen aus eisenhaltigen und Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln zu sich nehmen. 

Ein Glas Orangensaft zur eisenreichen Mahlzeit 

100 Milligramm Vitamin C ist beispielsweise in einem Glas (200 ml) frisch gepresstem Orangensaft, 100 Gramm Brokkoli oder in wenigen Streifen roter Paprika enthalten. Auch Petersilie, Sanddorn (z.B. als Konfitüre) und schwarze Johannisbeeren sind besonders Vitamin-C-reiche Lebensmittel. Auch Apfelsäure (z.B. in naturtrübem Apfelsaft), Weinsäure (z.B. in Ananas, schwarzem Pfeffer und Obstessig) und Zitronensäure (z.B. in Grapefruits, Orangen und Limetten) fördern die Eisenresorption. 

Diese Speisen sollten Sie bei Eisenmangel meiden 

Es gibt auch Lebensmittel, welche dem Körper die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung erschweren. Dazu gehören Kaffee, schwarzer Tee und Rotwein. Auch Milch kann durch das enthaltene Calcium die Aufnahme von Eisen hemmen.

Was passiert wenn es kein Eisen mehr gibt?

Ist zu wenig Eisen vorhanden, kann die Hämoglobinkonzentration im Blut sinken. Dadurch ist der Sauerstofftransport zu den Körperzellen beeinträchtigt und es kann zu einer Unterversorgung kommen. Die Eisenmangelanämie ist mit achtzig Prozent die häufigste Form der Blutarmut .

Was passiert wenn man kein Eisenmangel hat?

Eine Eisenmangelanämie ist eine der häufigsten Ursachen einer Blutarmut. Bei einer Anämie werden die Organe unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Typische Symptome sind Müdigkeit und ein allgemeines Schwächegefühl.

Kann zu wenig Eisen gefährlich sein?

Gefährlich können vor allem die Auslöser und mögliche Folgen des Eisenmangels sein – etwa die erhöhte Sturzgefahr. Kurzatmigkeit und Schwächegefühle schränken zudem die Lebensqualität der Betroffenen zum Teil stark ein.