Kann ich mit genähter Wunde arbeiten?

Heilen Wunden mit Pflaster besser?

Ob Kratzer, Schürfwunden oder Schnitte – Bei der richtigen Wundheilung gehen die Meinungen des öfteren auseinander. Die einen plädieren für Pflaster und Verbände, die anderen schwören darauf, die Wunde an der Luft heilen zu lassen. Doch welche Methode ist nun wirklich die beste und wie bleiben nach der Wundheilung die wenigsten Narben zurück? 

Nach Ansicht vieler Experten galt lange die Annahme, dass unbedeckte Wunden austrocknen und somit die zur Heilung notwendige Feuchtigkeit verlieren. Heutzutage wird dies jedoch differenzierter betrachtet, auch wenn sich Experten noch immer nicht ganz einig sind, welche Wundbehandlung tatsächlich die beste ist. Dennoch zeigen neuere Studien, dass immerhin kleinere Wunden besser an der Luft heilen. Hiermit sind jedoch lediglich kleinere Abschürfungen oder Kratzer der oberen Hautschicht gemeint.

Große Wunden müssen verbunden werden

Kann ich mit genähter Wunde arbeiten?

Ein Pflaster oder gar Verband ist jedoch bei größeren Wunden angesagt und auch dann, wenn die verletzte Person Arbeiten verrichtet, bei der sie mit besonders viel Schmutz und Keimen in Berührung kommt. Dank eines Pflasters können Bakterien und Viren schwerer in die Wunde eindringen. Experten raten außerdem auf gewisse Sofort-Maßnahmen zu achten, um eine frische Wunde zu versorgen. Gerade bei Schürfungen kann – zumindest in Deutschland – etwas Leitungswasser zur Spülung verwendet werden. Doch auch die eigene Spucke hilft zur Reinigung. Optimal hingegen ist eine Desinfektion der Wunde mit speziellen Wundsprays, die es mittlerweile nicht nur in Apotheken, sondern auch in Drogeriemärkten gibt.

Wann bilden sich Narben?

Ob sich nach der Wundheilung Narben bilden oder nicht, hängt vor allem von der Stärke der Hautschädigung ab. Oberflächliche Schürfwunden, die nur die oberste Hautschicht betreffen, heilen in der Regel ohne sichtbare Spuren ab. Tiefer gehende Verletzungen sind jedoch in der Regel mit Narbenbildung verbunden. Doch auch genetische Faktoren können hierbei eine Rolle spielen.

Dennoch müssen auch bei tieferen Verletzungen unschöne Narben nicht unbedingt sein. Wer auf ein paar Regeln achtet, kann zumindest etwas gegen die Narbenbildung unternehmen. So ist es gerade bei genähten Wunden wichtig, dass der Patient geduldig bleibt und starken Zug auf die Wunde für längere Zeit vermeidet, was vor allem den Verzicht auf extreme körperliche Bewegung bedeutet. Experten empfehlen hier sogar etwa 3 Wochen auf Sport zu verzichten. Des Weiteren ist es wichtig frische Narben vor der Sonne zu schützen, da UV-Strahlen Pigmentverschiebungen bewirken können. Auch die Behandlung mit speziellen Narbencremes kann helfen, um sichtbare Spuren zu reduzieren.

Mehr Infos und Tipps gibt es hier: Narben entfernen

Juckende Wunden: Nicht kratzen!

Wie sich hier also zeigt, hängt die beste Methode zur Wundheilung stark von der Verletzung selbst ab. Übrigens: Die allgemein bekannte Aussage: “Wenn die Wunde juckt, dann heilt sie” ist richtig. Denn sobald sich körpereigenes “Reparaturmaterial” um die Wunde sammelt, löst dies einen Juckreiz aus. Aber Vorsicht: Das Aufkratzen von frischem Schorf sollte vermieden werden, da sonst wieder Bakterien oder andere Keime in die Wunde gelangen können.

Für weitere detaillierte Informationen besuchen Sie unsere Quellen:
lifeline.de (1) und lifeline.de (2)

Um tiefe Wunden zu verschließen, müssen diese oftmals genäht werden. Damit sie auch gut abheilen, sollte man sie fachgerecht pflegen.

Die Naht zum Verschließen von Wunden

Im Falle eines operativen Eingriffs oder einer tiefen Verletzung kommt es zu einer Durchtrennung der Haut und des darunterliegenden Fettgewebes. Da eine offene Hautwunde zum Eindringen von Krankheitserregern und dadurch zu Infektionen führen kann, muss die Wunde mit Nahtmaterial verschlossen werden.

Mithilfe von Fäden oder Klammern werden dazu die Hautränder aneinandergelegt. Auf diese Weise wird verhindert, dass schädliche Bakterien in die Tiefe des Körpers gelangen können.

Allerdings sind die Fäden Fremdkörper, die nach einigen Tagen wieder entfernt werden müssen. Zwar gibt es auch resorbierbare Fäden, die sich von selbst auflösen, doch diese verwendet man vor allem für tiefer gelegene Strukturen des Körpers. Je nachdem an welchem Körperteil die Naht vorgenommen wurde, entfernt man die Fäden in einem Zeitraum von fünf bis vierzehn Tagen.

Schnittwunden zeitig fachmännisch vernähen lassen

Im Falle einer tiefen Schnittwunde sollte man jedoch so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen, denn das Vernähen muss spätestens sechs bis acht Stunden nach der Verletzung erfolgen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die Keime in der Wunde so stark vermehrt haben, dass mit einer Infektion gerechnet werden muss.

  • Vernäht man die Wunde also zu spät, wäre eine Infektion sozusagen vorprogrammiert.
  • Wird eine Schnittwunde nicht vernäht, muss sie von alleine abheilen, wodurch es zu unschönen Narben kommen kann.

Nahtmaterial

Beim Vernähen einer Wunde benutzt man spezielles Nahtmaterial wie monophile, polyphile oder pseudomonophile Fäden. Manchmal kann eine Wunde aber auch geklammert oder geklebt werden. Während des Vernähens legt der behandelnde Arzt die Hautränder aneinander und verschließt die Wunde mit den Fäden. Für oberflächliche Strukturen verwendet man nicht resorbierbare Fäden, das heißt, die Fäden müssen nach ein paar Tagen wieder gezogen werden.

Umgang mit der frischen Naht

Nachdem eine Wunde vernäht worden ist, sollten einige Dinge beachtet werden, damit der Heilungsprozess möglichst ungestört verlaufen kann.

  • So ist es sehr wichtig, während der Belüftung Nässe und Schmutz von der Wunde fernzuhalten, da sich sonst das Risiko einer Wundinfektion erhöht. Vor allem in der ersten Woche ist große Vorsicht angebracht.

  • Bis zur Entfernung der Fäden ist es ratsam, auf Sport oder sonstige körperlich anstrengenden Aktivitäten zu verzichten. Durch moderate Bewegung wie z.B. Spazierengehen wird die Wundheilung in der Regel jedoch nicht beeinträchtigt.

Fädenziehen

Nach ein paar Tagen werden die Fäden der Wunde gezogen, was nicht weiter schmerzhaft ist. Das Ziehen des Nahtmaterials wird zumeist mit

  • einer Pinzette
  • einer Schere oder
  • einem spitzen Skalpell

vorgenommen. Dabei hebt der Arzt den Knoten des Fadens etwas von der Hautoberfläche ab und schneidet die Fadenschlaufe durch. Dieser Vorgang nimmt nur wenig Zeit in Anspruch.

Wann genau die Naht entfernt wird, hängt von der behandelten Körperstelle ab.

  • Hautfäden an den Augenlidern entfernt man zum Beispiel schon nach fünf Tagen wieder.
  • Am Hals werden die Fäden nach sieben bis neun Tagen gezogen und
  • an Händen oder Füßen nach zwölf bis vierzehn Tagen.

Pflege der Narbe

Auch nach der Entfernung des Nahtmaterials sollte die Wunde für ein paar Tage mit einem Wundpflaster geschützt werden. Verläuft die Heilung positiv, können keine Bakterien mehr in die Tiefe vordringen und die Wunde darf auch wieder nass werden.

Zur Pflege der Narbe ist es ratsam, nach dem Ziehen der Fäden für zwei bis drei Wochen eine fetthaltige Creme anzuwenden. In manchen Fällen kann auch eine spezielle Narbensalbe hilfreich sein.

Historie

Aktualisiert am 10. August 2020

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Kann man mit Fäden arbeiten?

Die Entfernung der Fäden er- folgt bei unkomplizierten Fällen am zehn- ten postoperativen Tag. Arbeitsfähigkeit: Je nach beruflicher Belastung und Verlauf der Erkrankung besteht ab dem zehnten postoperativen Tag Arbeitsfähigkeit.

Wie lange dauert es bis eine genähte Wunde heilt?

Das hat den Zweck, die Wundränder einander anzunähern, damit die Wunde unter optimalen Bedingungen schnell und ohne Komplikationen heilen kann. Je nach Wunde und Körperbereich werden die Nähte bei chirurgischen Wunden nach 5 bis 14 Tagen entfernt.

Was beachten bei genähter Wunde?

So ist es gerade bei genähten Wunden wichtig, dass der Patient geduldig bleibt und starken Zug auf die Wunde für längere Zeit vermeidet, was vor allem den Verzicht auf extreme körperliche Bewegung bedeutet. Experten empfehlen hier sogar etwa 3 Wochen auf Sport zu verzichten.

Kann eine Wunde nach dem Fäden ziehen aufgehen?

Möglich ist das aber immer. Wenn die Wunde wieder aufgegangen ist, weil sie sich eventuell doch infiziert hat oder der Körper auf die Fäden reagiert hat, dann muss je nach Größe und Situation die Wunde erneut sauber gemacht und verschlossen werden.