Kann man gegen einen Bären gewinnen

Größenwahnsinnige Amerikaner – klar, das ist ein Klischee. Manchmal lebt es aber, wie etwa die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zeigen. Denn immerhin sechs Prozent der Befragten glauben, in einem Kampf gegen Grizzlys gewinnen zu können…

Umfrage findet größten Kämpfer im Tierreich

Für eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „YouGov“ sollten 1.224 US-Amerikaner angeben, welches Tier ihrer Meinung der größte Kämpfer im Tierreich sei – darunter auch der Mensch.

Dafür wurden den Befragten unterschiedliche Paarungen von Tieren gezeigt und die Teilnehmer mussten angeben, welches Tier den Kampf vermutlich gewinnen würde. Das Ergebnis: Auf dem ersten Platz landet der Elefant mit 74 Prozent der Stimmen. Den Preis muss sich der Dickhäuter allerdings mit dem Nashorn teilen, das ebenfalls 74 Prozent erlangte.

Diese Tiere verlieren die meisten Kämpfe

Nach Elefanten und Nashörnern wählten die US-Amerikaner Grizzlybären, Tiger, Nilpferde und Löwen auf die oberen Plätze. Der Eisbär landet allerdings nur auf Platz 10 im Ranking, obwohl aus zoologischer Sicht deutlich aggressiver als der Grizzlybär ist. Fakten spielen für die „YouGov“-Umfrage aber eine untergeordnete Rolle. Es geht nur um die persönliche Einschätzung der Befragten.

Kann man gegen einen Bären gewinnen
Foto: YouGov

Die wenigsten Chancen in einem Kampf rechneten die Amerikaner den Gänsen zu. Nur 14 Prozent glaubten, dass die großen Vögel ihren Gegner besiegen könnten. Auf dem vorletzten Platz folgen dann auch schon wir Menschen selbst. Einem unbewaffneten Menschen gaben nur 17 Prozent der Befragten eine Chance. Ebenfalls schlecht schnitten zudem Vogelstrauße, Schimpansen und Pferde ab.

Könnten Amerikaner Grizzlys schlagen?

In einer weiteren Umfrage sollten die 1.224 US-Amerikaner zudem angeben, gegen welches Tier sie ihrer Meinung nach im Kampf gewinnen würden. Bei den Ergebnissen fällt deutlich auf, dass die Befragten eher zurückhaltend sind und sich selbst kaum Chancen im Kampf mit dem Tierreich ausrechnen. Am ehesten glauben die Amerikaner, eine Ratte besiegen zu können. 72 Prozent sehen sich als Sieger aus dem Kampf hervorgehen.

Allerdings hielten sich immerhin auch sechs Prozent der Amerikaner für stark genug, um einen Grizzly zu schlagen. Und neun Prozent rechneten sich Siegeschancen im Kampf mit einem Krokodil aus.

Chase Dellwo wollte Elche jagen. Dabei stolperte er über einen schlafenden Grizzlybären. Das Tier erwischte ihn an Kopf und Bein und hätte ihn fast getötet. Da besann er sich auf einen Rat seiner Oma.

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Wer durch den Glacier Nationalpark Park im amerikanischen Montana wandert, weiß, wie er sich bei einem Angriff eines Grizzlybären zu verhalten hat – zumindest in der Theorie. „Rennen sie auf keinen Fall weg“, heißt es da auf den Warnschildern, die in regelmäßigen Abständen an den Wegen stehen. „Der Bär wird sie verfolgen und einholen.“ Ein Grizzly kann fast 50 km/h schnell laufen. Der Tipp der Parkwächter: „Legen sie sich mit dem Bauch nach unten flach auf den Boden und stellen sie sich tot.“

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Einen anderen Rat hat Chase Dellwo: Erinnern sie sich an den Rat ihrer Oma!

Der 26-Jährige war am vergangenen Wochenende mit seinem Bruder Shane nahe dem Glacier Nationalpark mit Pfeil und Bogen auf der Elchjagd, als ihn ein fast drei Zentner schwerer Grizzlybär überraschte. „Er stand auf einmal vor mir“, erzählte er der Lokalzeitung „Great Falls Tribune“. „Kaum einen Meter von mir entfernt.“ Dellwo, der sich kurz von seinem Bruder getrennt hatte, glaubt, dass er den vermutlich schlafenden Bären gestört haben muss.

Bären rennen schnell

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„Ich hatte einen Pfeil in meinem Bogen, doch keine Chance ihn auch zu spannen und zu benutzen“, berichtete der verheiratete Mann aus Belgrade, Montana. Der Bär habe ihn mit einem Schlag seiner Pranke zu Boden gestreckt. „Er stand über mir und brüllte, so laut, wie er es noch nie gehört hatte.“ Der Grizzly habe ihm zunächst in den Kopf gebissen, dann ins rechte Bein. „Er hat mich mit seinem Maul gepackt, an mir gezerrt und in die Luft geworfen.“ Erst dann habe das mächtige Tier von ihm abgelassen, um kurz darauf ein zweites Mal anzugreifen.

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„In dem Moment habe ich mich an einen Rat meiner Oma erinnert“, erzählte Dellwo vom Krankenbett aus. Diese hatte ihm vor vielen Jahren einen Zeitungsartikel gezeigt, in dem stand, dass Bären über einen schlechten Schluckreflex verfügen. Eine Schwäche, die dem Jäger das Leben retten sollte.

„Ich habe dem Grizzly meinen rechten Arm tief ins Maul gestoßen“, erinnerte sich Dellwo an die scheinbar aussichtslose Situation. Der riskante Trick funktionierte. Der Bär habe sofort von ihm abgelassen und sei geflüchtet.

Bären schlucken schlecht

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Doch gerettet war der schwerverletzte Jäger, der in seinem Leben schon häufiger auf Bären getroffen ist, aber noch nie angegriffen wurde, noch nicht. „Ich musste mich erst einmal beruhigen und versuchen, nicht in Panik zu verfallen“, sagte Dellwo. „Ich brauchte dringend ärztliche Hilfe.“

Nachdem er sich das Blut aus den Augen gewischt hatte, habe er sich auf die Suche nach seinem Bruder gemacht. „Chase winkte von Weitem, und ich dachte zunächst, er habe Elche entdeckt“, berichtete Shane, der den blutüberströmten Dellwo sofort in das 20 Autominuten entfernte Teton Medical Center brachte. Dort wurden die Wunden geklammert und mit mehr als 100 Stichen genäht.

Dellwo wäre fast das zweite Opfer eines Bären in diesem Jahr geworden. Im August hatte ein Grizzly im Yellowstone Nationalpark, südlich von Glacier, den 63 Jahre alten Wanderer Lance Crosby getötet.

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Bärenangriffe auf Menschen sind im Westen der USA dennoch selten. In der 143 Jahre alten Geschichte des 1872 eröffneten Yellowstone National Parks mit seinen heute etwa 1200 Grizzlys und Schwarzbären starben bisher nur sieben Menschen durch einen Angriff. In Glacier, mit insgesamt 900 Bären, zählten die Wächter in den vergangenen 105 Jahren seit der Gründung des Parks zehn Opfer. In beide Nationalparks reisen jedes Jahr mehrere Millionen Besucher.

„Der Bär hat keinen Fehler gemacht“, sagte Dellwo nach seinem Überlebenskampf mit dem Grizzly. „Ich habe ihn im Schlaf überrascht, und er hatte vermutlich genauso viel Angst wie ich.“ Sein Tipp an andere Jäger und Wanderer: „Haben sie immer ein Antibärenspray dabei. Und wenn gar nichts mehr hilft, erinnern sie sich an das, was meine Oma gesagt hat.“

Wie wehrt man sich gegen einen Bären?

Bleiben Sie ruhig stehen und machen Sie den Bären durch lautes Reden und Bewegen der Arme auf sich aufmerksam. Nicht weglaufen! Verhalten Sie sich nicht ängstlich, aber vermeiden Sie alles, was der Bär als Bedrohung empfinden könnte.

Was mache ich wenn ich einen Bären treffe?

Sollte es doch zu einer Begegnung mit Bären kommen, dann bleiben sie ruhig und entfernen sie sich langsam – nicht hektisch und schnell – vom Bären. Versuchen Sie NICHT vor dem Bären wegzulaufen, dass könnte nur den Jagdtrieb des Bären auslösen.

Was mögen Bären nicht?

Im Allgemeinen meidet der Bär die Menschen. Hat er eine Chance dem Mensch auszuweichen, so wird der Bär dies auch tun.