Für was steht das Siegel Demeter?

Oberstes Gebot bei Demeter und auch der EG-Öko-Verordnung ist das Weglassen von chemisch-synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Demeter-Betriebe gehen hier aber noch einen Schritt weiter: Zur Qualitätssteigerung des Bodens werden spezielle Kompost- und Spritzpräparate dem Boden zugefügt. Diese bestehen aus Heilpflanzen, Rindermist und Quarzmehl, was in den Demeter-Betrieben entsprechend verarbeitet und auf den Feldern in kleinen Mengen ausgebracht werden. Wichtig ist hier die Zusammensetzung und weniger die Menge. Demeter-Bauern möchten nicht nur die Qualität des Bodens erhalten, wie es die EG-Öko-Verordnung vorschreibt, sondern gehen noch einen Schritt weiter und verbessern die Qualität des Bodens für einen rundum gesunden Anbaubereich. Ganz nach dem Motto: dem Boden mehr zurückgeben, als im entzogen wurde. Die Vorteile dieser Vorgehensweise liegen klar auf der Hand: Das Bodenleben wird aktiver, die Fruchtbarkeit gesteigert und das Wurzelwachstum angeregt. Diese positive Wirkung auf die nachhaltige Förderung des Bodens wurde mittlerweile auch in langjährigen Forschungsstudien bestätigt. Neben den wichtigen Kriterien für die Bodenbearbeitung, gibt es bei den Demeter-Richtlinien auch klare Anforderungen in Bezug auf das angebaute Getreide. Es dürfen nur samenfeste Sorten, also Sorten die Ihren Samen eigenständig im regelmäßigen Zyklus ausbilden, verwendet werden. Auf Kreuzungen zweier verwandter Saaten, den sogenannten Hybriden, oder Sorten aus Zellfusionstechnik wird verzichtet. Nach der Ernte muss auch die Weiterverarbeitung den Demeter-Qualitätsstandards gerecht werden. So sind nur wenige und absolut notwendige Zusatzstoffe erlaubt. Jod, Nitritpökelsalz und so genannte natürliche Aromen (Aromen die in der Natur zwar vorkommen, aber auch mit Hilfe von Bakterien, Hefen oder Pilzen hergestellt werden können) sind verboten. Ausschließlich die Verwendung von Aromaextrakten (aus ätherischen Ölen oder Auszüge aus pflanzlichen Ausgangsmaterialien und dienen als Hauptbestandteil eines Aromas) ist erlaubt. Ein weiterer Unterschied ist der Umfang des Wirtschaftens. Darf unter EG-Öko-Verordnung neben Bio-Anbau auch noch konventioneller Anbau bei ein und demselben Bauern betrieben werden, setzen Demeter-Höfe zu 100 % auf die bio-dynamische Anbauart.

Das Demeter-Siegel ist das Markenzeichen für Lebensmittel aus Biologisch-Dynamischer Landwirtschaft, sowie für landwirtschaftliche Betriebe, Verarbeiter und Vertragspartner in Natur- und Reformhäusern. Zu den Lebensmitteln zählen Milch, Milchprodukte, Getreide, Getreideprodukte, Obst, Gemüse, Fleisch- und Wurstwaren, Wein und Naturkosmetik. Zu den Verarbeitern zählen Molkereien, Mühlen, Bäckereien, Imker, Metzger und Winzer.

Um das Demeter-Siegel zu erhalten, müssen strenge Kontrollen zur Überprüfung der Demeter-Richtlinien sowie die der EU-Öko-Verordnung bestanden werden. Hierbei gehen die Richtlinien von Demeter weit über die der EU verordneten Standards hinaus.

Vergabekriterien des Demeter-Siegels

  • Bei der Umstellung auf Biodynamische Wirtschaftsweise muss der gesamte Betrieb umgestellt werden. Nach mindestens dreijährig erfolgter Biologisch-Dynamischer Bewirtschaftung, kann im vierten Jahr die Demeter-Anerkennung erteilt werden
  • Als einziger Verband schreibt Demeter die Tierhaltung auf den Höfen vor. Die wesensgemäße Tierhaltung steht im Mittelpunkt. Nicht nur Schnäbel- oder Schwänzekürzen bei Geflügel oder Schweinen ist untersagt, sondern auch das schmerzhafte Enthornen der Kühe ist bei Demeter untersagt
  • Die Tiere müssen mit 100% Biofutter gefüttert werden: Im Winter mit einem hohen Anteil Heu – im Sommer mit mindestens 50% Grünfutter
  • Die Böden müssen regelmäßig mit biologisch-dynamischen Präparaten behandelt werden. Sie bestehen aus Heilpflanzen und Kuhmist und dienen der Bodenverbesserung und Pflanzenstärkung
  • Zur Düngung darf Kupfer in niedrigen Mengen pro Hektar verwendet werden
  • Bei einer Erkrankung der Tiere werden diese mittels der Naturheilkunde kuriert
  • In der Verarbeitung erlaubt Demeter nur 13 unbedingt notwendige Zusatzstoffe. Nitritpökelsalz und natürliche Aromen sind ausgeschlossen
  • Biodiversitätsflächen müssen zehn Prozent der gesamten Betriebsfläche ausmachen — diese Flächen werden nicht bewirtschaftet und bilden einen natürlichen Raum für Wälder, Wiesen, Streuobst, Hecken, Wasserflächen und seltene Tierarten
  • Für Verarbeiter und Händler der Produkte gelten strenge Demeter-Richtlinien bei der Lagerung, Schädlingsbekämpfung, Verpackung und Erzeugung

Wie wird die Einhaltung kontrolliert?

Für das Demeter-Siegel werden eine der umfangreichsten Kontrollen durchgeführt. Jährlich finden Kontrollen zur Einhaltung der EU-Öko-Verordnung, sowie verbandseigene Kontrollen statt. Des Weiteren sind jährliche Beratungs- und Betriebsentwicklungsgespräche durchzuführen, in denen die weiteren Schritte auf dem Weg zum Ideal festgelegt werden.

Für was steht das Label Demeter?

Demeter steht für biologisch-dynamisch produzierte Lebensmittel. In der Schweiz müssen die produzierenden Höfe zusätzlich Bio Suisse zertifiziert sein, wodurch die Produkte in vielen Bereichen für inländische Erzeugnisse überdurchschnittliche Resultate erzielen.

Was bedeutet Demeter einfach erklärt?

Der Name kommt von der griechischen Göttin Demeter, die für die Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides, der Saat und der Jahreszeiten zuständig war.

Welche Kriterien hat Demeter?

100 Prozent des Futters muss Bio-Futter sein. 2/3 des gesamten eingesetzten Futters muss Demeter sein, bei Wiederkäuern muss der Demeter-Anteil bei 80 Prozent liegen. Mindestens 50 Prozent des Futters muss vom eigenen Hof oder einer Betriebskooperation stammen. Kein schmerzhaftes Enthornen der Kühe.

Woher kommt das Wort Demeter?

Bereits 1930 entstand der Demeter-Wirtschaftsbund als Nachfolgeorganisation einer 1927 von anthroposophischen Landwirten gegründeten Verwertungsgenossenschaft. ... Demeter (Deutschland).