Oft läutet er den Beginn der Geburt ein: der Blasensprung. Jetzt heisst es: Bereitmachen für die Geburt! Show
Lange war das Baby sanft schaukelnd in der Fruchtblase bestens aufgehoben. Zum Ende der Schwangerschaft hin schwimmen Babys in durchschnittlich 800 Millilitern Flüssigkeit, trinken etwa 400 Milliliter davon täglich – und scheiden einen Teil mit der Entwicklung der Nieren auch wieder ins Fruchtwasser aus. Weil die Plazenta aber den grössten Teil der Ausscheidung übernimmt, ist der Urin des Fötus wenig konzentriert. Platzt die Fruchtblase am Ende der Schwangerschaft, ist das ein Zeichen dafür, dass es nun losgeht und in wenigen Stunden die Wehen einsetzen werden, sofern dies nicht bereits geschehen ist. Nicht immer ergiesst sich das Fruchtwasser schwallartig. Manchmal tröpfelt es auch einfach nur heraus. Mit dem Blasensprung wird eine ganze Reihe von Aktionen im Körper angeregt: Unter anderem werden Prostaglandine, spezielle Geburtshormone, produziert. Sie lösen die Geburtswehen aus und bewirken, dass der Muttermund sich weitet. Blasensprung? Spital oder Hebamme kontaktieren!Wenn Sie Fruchtwasser verlieren, sollten Sie Ihre Hebamme oder das Spital kontaktieren. Denn allzu lange sollte sich die Geburt nach einem Blasensprung nicht hinziehen: Das Fruchtwasser ist körperwarm und sehr nährstoffreich – ein idealer Nährboden für Bakterien. Setzen die Wehen nicht von selbst ein, wird die Geburt deshalb spätestens nach 24 Stunden eingeleitet. Falls die Fruchtblase trotz Wehen nicht platzt, eröffnen die Hebammen sie manchmal künstlich – beispielsweise weil die Geburt nicht vorangeht. Dies geschieht mittels eines Fingerlings, an dem ein kleiner Haken angebracht ist. Die Fruchtblase zu sprengen ist also weit weniger dramatisch, als dies der Begriff suggeriert. Der Pik selbst tut nicht weh, die Heftigkeit der Wehen nimmt danach allerdings zu. Das treibt die Geburt voran. Vorzeitiger BlasensprungVon einem vorzeitigen Blasensprung spricht man, wenn die Fruchtblase lange vor dem errechneten Geburtstermin einreisst. Ein Fünftel aller Frauen ist davon betroffen. Eine vaginale Infektion kann die Ursache sein – aber auch zu viel Fruchtwasser oder Mehrlinge. Meist bedeutet dies für die werdenden Mütter einen Spitalaufenthalt, um einerseits das Infektionsrisiko mithilfe von Antibiotika zu minimieren, andererseits aber auch Mutter und Kind engmaschig zu überwachen und mit wehenhemmenden Medikamenten die Geburt hinauszuzögern. Fehlt das Fruchtwasser schon früh, Wenn Deine Fruchtblase platzt, steht die Geburt kurz bevor oder Du befindest Dich schon mittendrin. Mit dem Blasensprung geht in der Regel der Beginn der Wehen einher. Doch was genau ist die Fruchtblase und warum ist sie so wichtig für Dein ungeborenes Baby? Die Fruchtblase schützt Dein ungeborenes Baby vor Verletzungen, Stößen und Infektionen. Durch diese perfekte Konstruktion der Natur ist Dein Baby optimal geschützt. Was genau bei einem Blasensprung passiert und was Du dann tun solltest, erfährst Du hier.
Wann platzt die Fruchtblase?Im Regelfall platzt die Fruchtblase beim Einsetzen der Wehen, also zu Beginn der Geburt. Der Geburtsvorgang wird durch das Einsetzen der Wehen, den Abgang des Schleimpfropfes und das Platzen der Fruchtblase eingeleitet. Das Platzen der Fruchtblase wird auch Blasensprung genannt. Das Fruchtwasser kann dabei entweder langsam austreten oder sich als richtiger Schwall ergießen. Deshalb verwechseln manche Schwangere den Blasensprung mit einem nicht kontrollierten Urinabgang. Fruchtwasser kannst Du durch den Geruch und die Farbe von Urin unterscheiden: Fruchtwasser oder Urin Ob Du es mit Fruchtwasser oder Urin zu tun hast, erkennst Du relativ schnell. Fruchtwasser ist im Gegensatz zu Urin geruchlos. Und während Urin leicht gelblich ist, ist Fruchtwasser farblos und transparent. Blasensprung ist nicht gleich BlasensprungBei neun von zehn schwangeren Frauen kommt es nach dem Platzen der Fruchtblase automatisch zu Wehen. Falls das nicht der Fall ist, wird die Geburt eingeleitet. (Vorausgesetzt, dass die Lungen des Babys schon ausgereift sind). Denn wenn innerhalb von acht Stunden nach dem Platzen der Fruchtblase keine Wehen auftreten, kann es zum Amnioninfektionssyndrom (AIS) kommen. Das bedeutet eine Infektion der Eihäute, des Fruchtwassers, des Mutterkuchens und auch des Babys. Das Nichteinsetzen der Wehen kann also sehr gefährlich für Baby und Mutter werden. Es gibt drei verschiedene Arten eines Blasensprungs: Rechtzeitiger BlasensprungWenn die Fruchtblase im ersten Drittel der Geburt, also der Eröffnungsphase platzt, nennt man das einen rechtzeitigen Blasensprung. Ist das der Fall, ist der Muttermund bereits vollständig geöffnet und die Frau hat Wehen. Frühzeitiger BlasensprungVon einem frühzeitigen Blasensprung spricht man, wenn der Muttermund trotz Eröffnungsphase beim Platzen der Fruchtblase noch nicht vollständig geöffnet ist. Vorzeitiger BlasensprungWenn der Blasensprung schon vor der Eröffnungsphase der Geburt stattfindet, nennt man diesen vorzeitig. Für einen vorzeitigen Blasensprung gibt es verschiedene Ursachen, wie zum Beispiel vorzeitige Wehen, Mehrlingsschwangerschaften, Infektionen oder eine vorzeitige Zervixreifung. Hoher BlasensprungVon einem hohen Blasensprung spricht man, wenn die Fruchtblase sich nur im oberen Bereich und nur ein wenig geöffnet hat. Dadurch kann das Fruchtwasser nur Tröpfchenweise austreten. In diesem Fall kann der Gynäkologe eine Blasensprengung vornehmen, also die Fruchtblase künstlich öffnen. Fruchtblase geplatzt – Das musst Du beachtenWenn Deine Fruchtblase platzt, solltest Du die folgenden Dinge beachten:
Fruchtblase geplatzt? Das bedeutet EndspurtDer Blasensprung leitet die Geburt ein. Auch wenn Du vorher schon Wehen hast, wird es erst ernst, wenn Deine Fruchtblase geplatzt ist und das Fruchtwasser austritt. Wenn Du es schon so weit geschafft hast, wird es in der Regel nicht mehr lange dauern, bis Du Dein Kind endlich in den Armen halten kannst. Ist Deine Fruchtblase geplatzt oder musste sie geöffnet werden? Hattest Du Deinen Blasensprung zu Hause oder in der Öffentlichkeit? Teile gern Deine Erfahrungen mit uns in den Kommentaren. Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch. Wie oft platzt die Fruchtblase vor den Wehen?Bei etwa knapp zehn Prozent aller Schwangeren platzt die Fruchtblase vor dem Einsetzen regelmäßiger Wehen, also vorzeitig. „Tritt dieser in den frühen Schwangerschaftswochen auf, spielen meist aufsteigende Infektionen eine Rolle“, sagt die Oberärztin. Auch eine Überdehnung der Gebärmutter kann ursächlich sein.
Wie schnell sollte man nach einem Blasensprung ins Krankenhaus?Vor allem solltest du deine Hebamme oder deine Ärztin darüber informieren, dass du einen Blasensprung hattest. Wenn Du kurz vor dem Geburtstermin stehst und auch die Wehen beginnen, dann solltest du dich auf den Weg in die Klinik machen.
Wie lange nach Blasensprung wird eingeleitet?Bei einem vorzeitigen Blasensprung nach vollendeter 36. Schwangerschaftswoche (SSW) wird die Geburt eingeleitet, wenn innerhalb von acht Stunden nach dem Fruchtwasserabgang keine Wehen auftreten.
Was muss ich tun wenn die Fruchtblase platzt?Sobald du das Platzen der Fruchtblase bemerkst, musst du einen Arzt aufsuchen, am besten ist es, ins Spital zu fahren. Es existieren viele verschiedene Gründe für einen vorzeitigen Blasensprung. Die Ursachen können im Nachhinein nicht immer identifiziert werden.
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