Das gefühl nicht genug luft zu bekommen

Um sich ein genaues Bild von den aktuellen Beschwerden und den möglichen Ursachen zu machen, erfolgt zuerst die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung mit einfachen Hilfsmitteln (Betrachten, Abtasten, Abhören, Abklopfen, Funktionsprüfungen, etc.). Ausgehend von der Anamnese und der körperlichen Untersuchung können weitere spezielle Untersuchungen folgen.

Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese)

  • Fragen zum Symptom Atemnot selbst: seit wann, wie schwer, in welchen Situationen (in Ruhe oder bei Belastungen), plötzlich oder allmählich aufgetreten, Verschlechterung bei körperlicher Aktivität oder in der Nacht, etc.
  • Begleitsymptome (siehe oben)
  • Vor- und Begleiterkrankungen, inklusive Operationen oder Unfälle
  • Allergien
  • Medikamenteneinnahme
  • Raucherstatus
  • Lebensumstände, beruflicher und sozialer Hintergrund
  • Lebensgewohnheiten: Ernährung, Schlaf, Genussmittel (Kaffee, Alkohol, Drogen), Stress, etc.)

Körperliche Untersuchung

Es werden Puls und Blutdruck gemessen, Herz und Lunge abgehört und Mund und Rachen inspiziert. Der Arzt achtet auf Zeichen einer gestörten Atmung (Atemgeschwindigkeit, Atemtiefe, Atemgeräusche) und eines Sauerstoffmangels (Blaufärbung der Haut, Blässe, Unruhe, Zeichen eines beginnenden Kreislaufversagens). Durch Beklopfen der Lunge kann der Arzt Unterschiede im Klopfschall feststellen, die auf eine mögliche Schleim-, Wasser- oder Luftansammlung in der Lunge hindeuten.

Bei Atemnot machen sich die meisten Betroffenen Sorgen um ihre Lunge - vor allem in der Erkältungszeit. Doch hinter dem Symptom können auch andere, teilweise ernste Erkrankungen stecken.

Ärzte denken als Ursache beispielsweise an das Herz, das den Körper zusammen mit der Lunge mit Sauerstoff versorgt. Wer an Atemnot leidet, sollte die Ursachen unbedingt bei einem Arzt abklären lassen.

So entsteht Atemnot

Beim Atmen gelangt der lebenswichtige Sauerstoff über die Lunge ins Blut. Das Herz pumpt den Blutstrom durch kräftige Schläge in den Körper, damit Muskeln und Organe den benötigten Sauerstoff erhalten. Das sauerstoffarme Blut gelangt zurück ins Herz und und von dort in die Lunge, um dort wieder mit Sauerstoff angereichert zu werden.

Bei körperlicher Anstrengung verbrauchen die Muskeln deutlich mehr Sauerstoff als gewöhnlich, sodass Herz und Lunge mehr leisten müssen. Für Gesunde ist das kein Problem. Bei einer Erkrankung von Herz oder Lunge funktioniert der Mechanismus nicht mehr so gut: Die Muskeln bekommen zu wenig Sauerstoff. Das Gehirn meldet Atemnot und versucht dadurch, Herz und Lunge weiter anzutreiben. Doch mit nachlassender Kondition gelingt das immer weniger und kann sogar gefährlich werden.

Viele Ursachen für Atemnot

Obwohl das Gefühl, keine Luft zu bekommen, bedrohlich ist, unterschätzen viele Betroffene die Bedeutung: Sie schieben die Atemnot auf ihr Alter, ihr Gewicht oder mangelnde Fitness. Doch die möglichen Ursachen können gefährlich sein:

  • Herzschwäche
  • defekte Herzklappe
  • Herzinfarkt
  • Herzrhythmusstörungen
  • Lungenentzündung
  • Asthma bronchiale
  • Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
  • Lungenembolie
  • Bluthochdruck
  • Nierenschwäche
  • Diabetes
  • Eisenmangel
  • gestörte Sauerstoffverwertung in den Muskelzellen
  • Panikstörung

Bei einer plötzlich auftretenden schweren Atemnot muss die Ursache sofort in der Klinik abgeklärt werden. Sie zählt zu den Symptomen einer möglicherweise lebensbedrohenden Herz- und Lungenerkrankungen.

Weitere Informationen

Das gefühl nicht genug luft zu bekommen

Warum habe ich das Gefühl schlecht Luft zu bekommen?

Erschwerte Atmung kann durch eine Vielzahl an körperlichen Krankheiten wie zum Beispiel COPD, Lungenembolie, Asthma, Allergien oder als Nebenwirkung von Medikamenten hervorgerufen werden. Wenn diese Symptome ohne körperliche Ursachen auftreten kann die Ursache in einer psychischen Erkrankung liegen.

Kann die Psyche Atemnot auslösen?

Bei einer Psychogenen Atemnot ist eine psychisch bedingte Ursache der Auslöser. Die häufigsten Ursachen sind Stress und angstbesetzte Situationen. Häufig können Patienten eine durch verengte Bronchien bedingte Atemnot (zum Beispiel bei Asthma bronchiale oder COPD) nicht von einer psychogenen Atemnot unterscheiden.

Wie merkt man das mit der Lunge was nicht stimmt?

Häufige Symptome einer Lungenkrankheit sind: Husten. Atembeschwerden oder Atemnot. Pfeifendes Atemgeräusch.

Was tun bei psychisch bedingter Atemnot?

Die Atemfrequenz kann reduziert werden, indem man bewusst langsam einatmet und langsam ausatmet. Das beruhigt und kann somit auch die Panik reduzieren. Hierbei sollte man, wenn möglich, durch die Nase einatmen und ausatmen. Alternativ ist eine Ausatmung durch den Mund mit der sogenannten Lippenbremse oft günstig.