Beste bluetooth in ear kopfhörer unter 100 euro

Brauchbare True-Wireless-Kopfhörer müssen nicht viele hundert Euro kosten. Wir haben uns einige günstige Modelle näher angesehen und miteinander verglichen.

In jüngerer Vergangenheit haben wir bereits einen Vergleichstest Bluetooth-Kopfhörer bis 30 Euro und einen Ratgeber zum Thema ANC-Kopfhörer unter 100 Euro veröffentlicht. Nun folgt ein Vergleichstest von True-Wireless-Modellen unter 100 Euro. Konkret geht es um Modelle von 1More, Holyhigh, Motorola, Taotronics, TWS, Sontinh und Zamkol.

Bei allen Kontrahenten im Vergleichstest handelt es sich um In-Ear-Kopfhörer mit Bluetooth-Anbindung, die mit einer mehr oder minder kleinen Ladeschale geliefert werden. Die Ohrhörer selbst sind mit kleinen Akkus ausgerüstet, die über die Schale wieder geladen werden. Eine alternative Verbindung per Kabel ist nicht möglich. Bis auf Holyhigh setzten alle Anbieter auf Micro-USB zum Aufladen ihrer Ladeschalen, die in allen Fällen beiliegen. Die EA2 von Holyhigh nutzen die aktuelle USB-C-Schnittstelle zum Laden. Ein Netzteil muss der Nutzer bei allen Modellen selbst beisteuern - kein Anbieter lieferte es mit. Positiv formuliert: Das sorgt für Müllvermeidung, denn die meisten Nutzer dürften allein schon durch ihre Smartphones ein USB-Netzteil besitzen.

Verarbeitung

Da es sich ausschließlich um portable Geräte handelt, die zudem auch noch mit Schweiß und Regen in Kontakt geraten können, dürfte den meisten Nutzern eine gute Verarbeitungsqualität wichtig sein. Alle Geräte sind auf den ersten Blick ordentlich verarbeitet - keine Gussnaht stört, kein Ohrhörer zerfiel beim Sturz aus 1,5 Meter Höhe in seine Bestandteile.

Anders sieht das schon bei den Ladeschalen aus. Die von Taotronics und TWS mit ihrem filigranen Scharnieren warfen wir lieber nicht im geöffneten Zustand auf den Teppichboden. Ähnlich ging es uns bei der großen Ladeschale der 1More E1026BT und dem Mini-Case der Coolbuds 2 von Sontinh. Zwar wurde hier etwas an Stabilität gespart, die Ladeschalen haben den Sturz aber immerhin überstanden. Zu oft sollte man diese Übung aber nicht durchführen. Bei der größten Ladeschale, der von Holyhigh, hatten wir beim Falltest einige Bedenken. Die einzige Ladeschale mit integrierter 5000-mAh-Powerbank ist schließlich deutlich schwerer als alle anderen Modelle. Den Sturz auf den Boden hat sie aber trotzdem überlebt.

Die röhrenförmige Lade- und Aufbewahrungshülle von Motorola wirkt mit ihrem dicken Hartplastik dagegen wie ein Panzer. Durch einen Drehmechanismus werden die Ohrhörer freigegeben, sie ansonsten hinter einer Schutzklappe geladen werden.

Bis auf die sehr billigen TWS i7S Earplugs, setzen alle Modelle auf auswechselbare Silikonohrpolster. Der Vorteil liegt auf der Hand. Durch verschieden große Aufsätze passen die In-Ears sowohl in kleine als auch in größere Ohren. Bei TWS ist die Passgenauigkeit Glückssache. Uns sind die Kunststoffohrstöpsel zu groß, weshalb sie unbequem sind und nach wenigen Minuten Schmerzen verursachen.

Die Silikonpolster für den Gehörgang wirken bei allen Geräten identisch. Wir wären nicht überrascht, wenn es irgendwo einen Hersteller gibt, der alle Anbieter damit versorgt. Sie sind allesamt austauschbar, lassen sich unter Wasser reinigen und wieder aufziehen. Das Aufsetzen ist zwar etwas fummelig, mit etwas Übung klappt es aber.

Tragekomfort

Diese kleinen Teile sollen halten? - das war der Spruch, der uns am häufigsten nach dem Öffnen der Verpackung hörten. Und tatsächlich ist der Tragekomfort und die Tragesicherheit immer noch ein Problem. Insbesondere bei den Kopfhörern ohne Silikonaufsatz.

Die Hersteller versuchen über die Silikon-Spitzen oder mit kleinen Ohrbügeln für Halt zu sorgen. Taotronics und Holyhigh ahmen Apple nach und integriert ein recht langes Beinchen an den In-Ears. Alle Systeme haben sich am Ende nur mittelmäßig gut geschlagen.

Besonders die großen und schweren Motorolas fielen uns mehrmals bei leichten Kopfbewegungen aus dem Ohr und auch die Silikonbügel der 1More E1026BT halten nicht, was sie versprechen. Die Modelle von Sontinh und Zamkol sitzen da schon deutlich besser. Die Modelle von Taotronics und die Holyhigh schlagen sich am besten. Zuviel Bewegung sollte man aber auch ihnen nicht zumuten – sonst fallen auch diese Stöpsel irgendwann aus dem Ohr.

Sound

Die Soundqualität ist uns bei einem Kopfhörer natürlich am wichtigsten. Hier sind die True-Wireless-Kopfhörer von Taotronics, die uns trotz ihrer mattschwarzen Farbe noch am ehesten an die AirPods von Apple erinnern, ganz weit vorn. Die Sprachqualität beim Telefonieren ist ordentlich.

Wir bewerten die Wiedergabequalität bei Pop-Musik als etwas bassarm, die Höhen sind klar, Mitten fein ausbalanciert. Jazz und Klassik haben wir mit den In-Ears ebenfalls ausprobiert. Einzelne Instrumente sind nur mit viel Mühe und einem guten Gehör isoliert zu erkennen. Das gelingt mit teureren Bluetooth-Ohrhörern deutlich besser.

Die Verbindungsqualität der True Wireless Kopfhörer ist allerdings etwas durchwachsen. Manchmal halten sie stundenlang die Bluetooth-5.0-Verbindung und dann gibt es auf einmal knackende Aussetzer. Dies ist uns insbesondere bei den Earbuds von TWS und Zamkol regelmäßig passiert. Die Verbindung der Coolbuds von Sontinh und der EA2 von Holyhigh ist da deutlich zuverlässiger.

Die Motorola VerveOnes+ ME sind zwar nur mit Bluetooth Version 4.1 kompatibel, doch das tut der Tonqualität keinen Abbruch. Zwar fehlt es hier nicht am Bass, doch insgesamt ergab sich ein etwas detailarmer Klang, auch im Pop- und Rockbereich. Ein leichtes Rauschen fiel und in leisen Passagen auf. Anspruchsvolle Klassikmusik wurde nicht besonders gut wiedergegeben - hier wurden einfach zu viele Details geschluckt. Die Sprachqualität beim Telefonieren ist auch bei diesem Modell gut - sowohl für uns, als auch für unseren Gesprächspartner.

Die 1More E1026BT haben uns im Hinblick auf ihre Tonqualität überrascht. Die durch ihren Silikonbügel ziemlich wuchtig erscheinenden Ohrhörer mit Bluetooth 4.2 liefern zwar keine übersatten Bässe, bieten jedoch eine sehr gute Mittenwiedergabe und können auch bei mit vielen Höhen durchsetzen Stücken einigermaßen ordentlichen Klangteppich erzeugen. Im Jazz- und Klassikbereich können die 1More E1026BT zeigen, dass auch günstige Bluetooth-In-Ears nicht in dieser Kategorie nicht unbedingt schlecht sein müssen. Auch beim Telefonieren enttäuschten sie uns nicht.

Die EA 2 von Holyhigh, die Coolbuds 2 von Sontinh und die TWS-U9 von Zamkol arbeiten mit Bluetooth 5.0. Der Klang hat uns bei allen drei Modellen positiv überrascht. Zwar liefern auch sie keinen perfekten Sound mit satten Bässen, für den gelegentlichen Musikgenuss ist die Qualität aber vollkommen in Ordnung. Bei keinem der Kopfhörer kommt es zu deutlichen Überzeichnungen. Die Sprachqualität beim Telefonieren ist gut. Unsere Stimme kommt zwar minimal blechern, aber insgesamt zufriedenstellend beim Gesprächspartner an.

Die billigen TWS i7S fallen im Sound-Check komplett durch. Der Klang erinnert an billige Kopfhörer aus den Achziger Jahren. Ja, sie geben Sound wieder, die Qualität ist allerdings unterirdisch.

1More E1026BTHolyhigh EA2Motorola VerveOnes+ MESontinh Coolbuds 2Tao Tronics True WirelessTWS i7sZamkol TWS-U9
Verbindung Bluetooth 5.0 Bluetooth 5.0 Bluetooth 4.1 Bluetooth 5.0 Bluetooth 5.0 Bluetooth 5.0 Bluetooth 5.0
Laufzeit 5 Stunden 5 Stunden 1 Stunde 50 Minuten 4 Stunden 5 Stunden 2 Stunden 4 Stunden
Laufzeit mit Ladecase 15 Stunden 480 Stunden 8 Stunden 20 Stunden 40 Stunden 6 Stunden 80 Stunden
App Nein Nein Ja Nein Nein Nein Nein
Gewicht (Paar) 12 g 10 g 12 g 8 g 11 g 9 g 8 g
Klang Sehr gut gut gut gut Gut mangelhaft gut

Besonderheiten

Die EA2 von Holyhigh haben die mit Abstand größte Ladeschale. Der integrierte 5000-mAh-Akku sorgt für eine gigantische Gesamtlaufzeit von über 450 Stunden. Wer will, kann mit Ladeschale auch das Smartphone oder andere Gadgets laden. Für den Transport in der Hosentasche ist die große Kunststoffbox allerdings am wenigsten geeignet. Geht es um möglichst kompakte Abmessungen für den Transport in der Hosentasche, sind die Modelle von Sontinh und Taotronics am besten geeignet.

Die Motorola VerveOnes+, die TWS-U9 von Zamkol, die Ea2 von Holyhigh und die E1026BT von 1More verfügen über einen großen Knopf pro Ohrstöpsel. Die Bedienung mit klar definiertem Druckpunkt gefällt uns in der Praxis am besten. Bei den 1More E1026BT ist der Knopf allerdings nicht sofort zu ertasten.

Die Motorola-Kopfhörer haben als einziges Modell eine IP57 Zertifizierung. Die Modelle von Holyhig und Zamkol sind immerhin nach IPX5 zertifiziert und somit ebenfalls resistent gegen Schweiß und Regen. Dieses Versprechen geben die Hersteller anderen Modelle nicht ab.

Die Modelle von Sontinh, Taotronics und TWS haben keine richtigen Bedienpaneele - also keine Knöpfe, sondern werden durch Antippen bedient. Das klappt zwar, ist aber weniger zuverlässig und intuitiv. Die Tippfolgen vergisst man schnell oder tippt nicht in der nötigen Frequenz - das kann schnell nerven.

Zu den VerveOnes+ Me gehört zudem eine App mit Ortungsfunktion. Geht der Kontakt verloren, wird der Punkt auf der Karte vermerkt und die Chance erhöht, dass man die Geräte wiederfindet. Irgendwie muss der Hersteller geahnt haben, dass die Funktion bei seinen Ohrhörern besonders wichtig ist - denn sie sitzen zumindest in unseren Ohren am schlechtesten und gingen wirklich kurzfristig verloren.Zu Alexa, Siri und Google Now sind die Modelle von 1More, Motorola, Sontinh und Taotronics kompatibel. Das funktioniert aber nur per Tipp- oder Knopfeingabe. Zur Erinnerung: Bei den AirPods 2 (Testbericht) reicht ein laut gesprochenes Hey Siri und schon ist der Assistent von Apple ganz Ohr.

Preis

Fazit

Ein In-Ear-Kopfhörer mit Bluetooth muss nicht nur gut klingen, sondern auch ergonomisch sitzen, lange durchhalten und nicht bei jeder Bewegung aus dem Ohr fallen. Das sind ganz schön viele Kriterien, in denen die Geräte glänzen sollen. Und tatsächlich, es gibt kein Modell, das in allen Disziplinen überragend ist. Am besten klingen die 1More E1026BT und Zamkol TWS-U9. Am längsten halten die Taotronics durch. Und am besten sitzen die EA2 von Holyhigh und die Coolbuds 2 von Sontinh. Dafür sind die Verarbeitungsqualität und das Bedienkonzept der Motorola VerveOnes+ ME am besten. Die häufigsten Funkabbrüche gibt es mit den Zamkol TWS-U9 und den TWS i7s.

Wenn wir zu einem konkreten Modell raten sollen, dann wären das die True-Wireless-Kopfhörer von Taotronics, weil sie ausgewogen und zudem günstig sind. Wenn die Abmessungen der Ladebox nicht so wichtig sind, macht auch das Modell von Holyhigh eine gute Figur. Das einzige nicht empfehlenswerte Modell sind die TWS i7s (Testbericht) .

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