Beide lieben sich gleich viel

Ganz gleich, wie viel Mühe man in die Partnerschaft investiert: Um diese neun Phasen kommen die wenigsten Paare herum

Sind Sie gerade frisch verliebt? Oder ist Ihr Lieblingsmensch schon einige Jahre an Ihrer Seite? Vielleicht haben Sie auch eine Freundschaft Plus und fragen sich, ob mehr daraus werden kann? Je nachdem, wie lange Sie schon gemeinsam durchs Leben gehen, stecken Sie in unterschiedlichen Beziehungsphasen. Von frisch verliebt bis altvertraut ist alles dabei. Diese neun Stufen einer Beziehung durchlaufen die meisten Paare in ihrer gemeinsamen Zeit.

1. Die große Verliebtheit

Hat sich ein Pärchen ganz frisch zusammengefunden, steckt es mitten in der Phase der absoluten Verliebtheit. Keiner möchte auch nur eine Sekunde ohne den anderen verbringen und einfach alles über die andere Person wissen. Oft wird man in dieser Phase belächelt, dabei kann man gar nicht anders: Chemische Reaktionen bringen unser Hirn in absolute Hochstimmung. Wie Wissenschaftler festgestellt haben, liegt der Serotoninspiegel bei Frischverliebten etwa so hoch wie bei zwangsgestörten Menschen. Zudem sind die gleichen Hirnregionen aktiv wie bei Kokain-Konsumenten. Gleichzeitig wird das Glückshormon Dopamin in Massen ausgeschüttet. Sind Sie also gerade vollkommen aufgedreht, glücklich, voller Tatendrang und komplett von Ihrer neuen Flamme besessen, sorgen Sie sich nicht, lieben Sie! In dieser Phase fühlt sich übrigens Sex sensationell an.

Typischer Satz: "Du bist so toll!"

2. Das große Verständnis

In dieser zweiten Phase lernen Sie sich immer besser kennen. Sie führen abendlange Gespräche, in denen Sie viel von sich preisgeben und Ihrem Partner hochinteressiert zuhören. In dieser Phase kommt alles auf den Tisch: Familie, Ex-Partner, die Arbeit ... So offen und ehrlich wie jetzt sind die meisten nie wieder in ihrer Beziehung. An die Stelle von Dopamin und Serotonin treten nun Oxytocin und Vasopressin. Die beiden "Bindungshormone" geben uns nicht nur das Gefühl von Ruhe und Geborgenheit, sondern sorgen außerdem dafür, dass in unserem Hirn die Idee heranreift, sich dauerhaft an die andere Person zu binden.

Typischer Satz: "Ja, das verstehe ich vollkommen."

3. Die kleinen Stolperer

Nach einigen Monaten kommt so gut wie jedes Paar in die dritte Phase der Beziehung. Die totale Besessenheit sollte inzwischen deutlich schwächer geworden sein. Hat sich bei einem der Partner die anfängliche extreme Verliebtheit nicht gelegt, ist dies für Psychologen ein Anhaltspunkt dafür, dass der weiterhin massiv Verliebte unsicher ist oder es andere Probleme in der Beziehung gibt. Verlustängste könnten auch eine Rolle spielen. Die Beziehung besteht nun weniger aus Sex und endlosen Gesprächen und geht hin zum gemeinsamen Alltag. Oft gibt es in dieser Phase die ersten kleineren Streitigkeiten. 

Typischer Satz: "Du könntest ruhig auch mal einkaufen gehen."

4. Die unterschiedlichen Erwartungen

Die Beziehung ist nun noch einige Monate älter. Jeder hat sich über den anderen eine Meinung gebildet und bestimmte Erwartungen an die andere Person entwickelt. Doch um den anderen exakt einschätzen zu können, ist noch nicht genug Zeit vergangen. Deshalb kommt es in dieser Phase entweder zu besonders positiven oder aber negativen Erfahrungen, wenn der Partner den eigenen Erwartungen nicht entspricht.

Typischer Satz: "Ich hätte gedacht, Dir macht das nichts aus."

5. Die kleinen Änderungsversuche

Läuft die Partnerschaft weiter, kommt es in der nächsten Phase dazu, dass der eine den anderen oder sich beide gegenseitig ändern möchten, um den perfekten Partner zu bekommen. Dies geschieht viel zu selten in Form des offen formulierten Wunsches und viel häufiger als mehr oder minder subtiler Versuch, den Partner von der eigenen Meinung zu überzeugen und ihn dazu zu bringen, künftig anders zu handeln. Wut entsteht und manchmal kommt es auch zu offenen Machtkämpfen.

Typischer Satz: "Mach' das lieber anders."

6. Die große Zufriedenheit

Hat die Beziehung bis hierhin gehalten, folgt die nächste Phase in der Partnerschaft. Und in dieser setzt die große Zufriedenheit ein. Beide Partner haben erkannt, dass Kompromisse nötig sind, um gemeinsam zu bestehen. Die Erwartungen an den Partner sind inzwischen klar und außerdem deutlich realistischer als noch in Phase 4. Die Beziehung läuft unspektakulär, aber beständig weiter und beide Partner fühlen sich dem jeweils anderen gegenüber tief verbunden. Hochzeit wird in dieser Phase oft ein Thema und auch über Kinder wird nachgedacht. Schuld am Kinderwunsch ist wiederum das nach wie vor ausgeschüttete Oxytocin, dass dem Hirn die Idee der Fortpflanzung überaus attraktiv erscheinen lässt.

Typischer Satz: "Willst du mich heiraten?"

7. Die großen Zweifel

Viele Menschen verbinden die Beziehung untrennbar mit dem Lebensglück und kommen deshalb an den Punkt, an dem sie noch einmal genau hinschauen: Ist diese Beziehung wirklich das, was ich für mein Leben möchte? Ist er der Richtige? Wäre ein anderer Partner vielleicht noch besser geeignet? Die Ungewissheit führt dazu, dass Sie sich umschauen, wie andere Beziehungen laufen und ob diese vielleicht glücklicher sind als Ihre. Sind Einengung sowie Monotonität in der Beziehung ein Thema, ist diese Phase jene, in der die Partnerschaft zerbricht. In dieser Phase kommt es außerdem besonders häufig zu Seitensprüngen.

Typischer Satz (zu sich selbst): "Was will ich eigentlich wirklich?"

8. Der große Umschwung im Bett

Sind Paare erst einmal eine längere Zeit zusammen, wird Sex irgendwann ein großes Thema: entweder, weil gar nichts mehr läuft oder die Partner versuchen, Neues auszuprobieren und nicht nur die Beziehung zu retten, sondern auch den Spaß am Sex zu erhalten. Läuft trotzdem sexuell gar nichts mehr oder unterstützt der eine nicht die Bemühungen des anderen, das Sexleben attraktiv zu gestalten, droht eine Affäre. Gelingen die Auffrischungsversuche im Bett jedoch, schweißt dies ein Paar in dieser Phase besonders stark zusammen.

Typischer Satz: "Wow, so kenne ich dich ja gar nicht!"

9. Das endlose Vertrauen

Nähe ist in dieser Phase genauso relevant wie die Tatsache, dass beide Partner eigene Interessen haben, denen sie (auch ohne den Partner) nachgehen. Die Liebe ist in dieser Phase an einem Punkt angelangt, an dem sie absolut und kaum noch zu besiegen ist. Und auch das Vertrauen in den Partner ist fast grenzenlos. Das Glück hat an dieser Stelle somit eine reelle Chance. Jedoch nur, wenn beide Partner nach wie vor bereit sind, in die Beziehung zu investieren und den Partner nicht als Selbstverständlichkeit anzusehen.

Typischer Satz: "Ich liebe dich."

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Kann man 2 Menschen gleich stark lieben?

Ja, das gibt es. Man kann sich in zwei Menschen gleichzeitig verlieben – oder sogar in mehrere. Wenn man also in einer Beziehung lebt, andere Menschen auch liebt, aber den eigenen Partner sowieso, dann spricht man von Polyamorie. Das ist eine Form des Liebeslebens, in der man mehrere Menschen gleichzeitig liebt.

Warum verlieben sich zwei Menschen ineinander?

Botenstoffe wie das sogenannte Glückshormon Dopamin überschwemmen unser Denkorgan. Verliebte sind euphorisch – genau wie suchtkranke Menschen. Gleichzeitig sinkt bei vielen Personen gleichzeitig der Serotoninspiegel. Auch hier handelt es sich um eine Art Glückshormon.

Kann eine Beziehung funktionieren wenn man sehr unterschiedlich ist?

Dass beide Partner unterschiedlich sind, ist grundsätzlich gar nicht schlimm. Denn bekanntlich ziehen sich Gegensätze an. Allerdings kommt es darauf an, in welchen Punkten sie sich voneinander unterscheiden. So sind Äußerlichkeiten weniger relevant als Differenzen in puncto sozialer Stand, Bildung und Kultur.

In welchem Jahr gehen die meisten Beziehungen kaputt?

Für das "verflixte fünfte Jahr" spricht auch noch eine andere Statistik: Laut statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2017 am häufigsten Ehepaare geschieden, die es zuvor (nach der Hochzeit) fünf Jahre lang zusammen ausgehalten hatten.