Arthrose wo ist der unterschied arthritis

Im Volksmund werden die Krankheitsbilder Arthrose, Arthritis und Rheuma oft synonym gebraucht. Es handelt sich jedoch um unterschiedliche Erkrankungen mit vielfältigen Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.

Arthrose und Arthritis sind zunächst einmal Gelenkerkrankungen.

Bei Arthrose wird zwischen der primären Gelenkform, die vermutlich genetisch bedingt ist, und den sekundären Gelenksarthrosen unterschieden, welche durch Überbelastungen, Fehlbelastungen oder auch durch Verletzungen verursacht werden. Diese Mechanismen führen zu einem Verschleiß des Gelenkknorpels. Dieser dient im  Gelenk dazu, dass es sich möglichst reibungslos und schmerzfrei bewegen kann.

Aufgrund der demographischen Veränderung der Gesellschaft ist Arthrose die bei weitem häufigste Gelenkerkrankung in Deutschland.

Wenn jedoch der Knorpel geschädigt ist durch diese degenerativen Veränderungen und die Fehlbelastung weiterhin besteht, wird eine Entzündung im Gelenk in Gang gesetzt. Diese Entzündung schädigt den Knorpel weiter,  so dass in einem Endstadium sogar der darunterliegende Gelenkknochen angegriffen werden kann. Risikofaktoren für derartige Knorpelschädigungen sind neben dem zuvor genannten lokalen Gelenkverschleiß vor allem fortgeschrittenes Alter und Übergewicht.

Am häufigsten sind Hüft-, Knie- und Handgelenke betroffen. Aufgrund der demographischen Veränderung der Gesellschaft ist Arthrose die bei weitem häufigste Gelenkerkrankung in Deutschland.

Die sogenannte Arthritis ist der Oberbegriff für die entzündungsbedingte Gelenkerkrankung. Es gibt zwei Hauptformen: die seltene infektionsbedingte, bei der Krankheitserreger entweder direkt ins Gelenk eindringen oder durch eine andere Eintrittspforte in den Körper gelangen. Am bekanntesten und häufigsten ist die Rheumatoide Arthritis auch chronische Polyarthritis genannt. Hier entsteht die gelenkzerstörende Entzündung durch eine Autoimmunreaktion des Körpers.

Aus bisher unbekannten Gründen beginnt das Abwehrsystem der betroffenen Patienten den Gelenkknorpel wie einen Fremdkörper zu behandeln. Es werden Antikörper gegen körpereigenes Knorpelgewebe gebildet, die dieses in der Folge attackieren und über die Zeit das Gelenk vollständig zerstören.

Die Erkrankung verläuft zumeist in sehr schmerzhaften Schüben, mit starken Entzündungszeichen.

Charakteristische klinische Zeichen einer Arthrose sind zunächst der Anlaufschmerz, später Schmerzen unter Belastung und in einem späteren Stadium schließlich Dauerschmerzen. Eine Arthritis dagegen ist in der frühen Phase durch die Morgensteifigkeit großer Gelenke, beidseitige Schwellung der Finger und später durch massive, schmerzhafte Verformungen und Einsteifungen charakterisiert.

Die Erkrankung verläuft zumeist in sehr schmerzhaften Schüben, mit starken Entzündungszeichen.

Beide Erkrankungen, sowohl die Arthrose als auch die Arthritis können nicht geheilt werden – dennoch gibt es heutzutage für nahezu alle Phasen der Erkrankung effektive Behandlungen, die sich zum Teil sehr ähneln. Schmerzen und Entzündungen können medikamentös (z.B. mit Diclofenac oder Ibuprofen) oder Kälte- beziehungsweise Wärmeanwendungen eingedämmt werden.

Bei der Rheumatoiden Arthritis kann die gelenkzerstörende Autoimmunreaktion medikamentös zumindest abgeschwächt werden.

Durch gezielte Physiotherapie und gelenkschonenden Sport werden muskuläre Führung und Gelenkfunktion stabilisiert. Wenn der Knorpel oder das Gelenk stark geschädigt oder gar zerstört sind, kann mit einer Operation eine Endoprothese, d.h. ein Kunstgelenk eingesetzt werden.

So kann das schmerzfreie Gehen in der Mehrzahl der  Fälle wieder erreicht werden. Bei der Rheumatoiden Arthritis kann die gelenkzerstörende Autoimmunreaktion medikamentös zumindest abgeschwächt werden.

Der Begriff „Rheuma“ wird im allgemeinen Sprachgebrauch als Synonym für die chronische Polyarthritis verwendet. In der Medizin werden unter dem Begriff der „Rheumatischen Erkrankungen“ oder „Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis“ eine Vielzahl von Gelenkerkrankungen zusammengefasst.

Neben entzündlichen Erkrankungen, wie z. B. Arthritis und den degenerativen, wie z. B. Arthrose gehören auch der Weichteilrheumatismus beispielsweise Schleimbeutelentzündungen (Bursitiden),  Muskelrheumatismus und der sogenannte Tennisellenbogen dazu.

Arthrose und Arthritis (genauer: rheumatoide Arthritis) – zwei Erkrankungen, die nicht nur ähnlich klingen, sondern auch noch die gleichen Körperregionen betreffen, nämlich die Gelenke. Auch die Symptome ähneln sich sehr. Kein Wunder also, dass Arthrose und Arthritis, auch Polyarthritis genannt, so häufig verwechselt werden, beziehungsweise vielen gar nicht bewusst ist, dass überhaupt ein Unterschied existiert. Bei genauerer Betrachtung wird allerdings klar, dass es sich um zwei grund­verschiedene Erkrankungen handelt. Wir gehen auf die Gemeinsam­keiten ein, die natürlich vorhanden sind, betrachten aber vor allem die Unterschiede von Arthrose und Arthritis. Dabei soll nicht nur deutlich werden, wie verschieden die beiden Gelenkerkrankungen tatsächlich sind. Bei genauerer Betrachtung werden Sie sogar feststellen, dass sich so manche vermeintliche Gemein­samkeit als Unterschied entpuppt.

Arthrose und Arthritis – das haben die Erkrankungen gemein

1. Degenerative Gelenk­erkrankungen

Die grundlegende und offensichtliche Gemeinsamkeit zwischen Arthrose und Arthritis ist, dass es sich bei beiden um eine Erkrankung der Gelenke handelt. Genauer gesagt, spricht man von degenera­tiven Gelenkerkrankungen, da diese mit der Zeit schwere Schäden davontragen können.

2. Die Art der Symptome

Gelenkschmerzen und Morgen­steifigkeit sind zwei Symptome, die für beide Erkrankungen typisch sind. Außerdem können die Gelenke geschwollen, gerötet und heiß sein und unter Umständen nicht mehr richtig bewegt werden. Doch bei genauerer Betrachtung unterscheiden sich die Beschwerden. Für Sie kann die Art der Symptome daher ein wichtiger Anhaltspunkt sein, um welche der beiden Erkrankungen es sich handeln könnte.

3. Die Therapie­möglichkeiten

Für beide Gelenk­erkrankungen gilt: Sie sind nicht heilbar. Doch je früher eine Therapie eingeleitet wird, umso besser stehen die Chancen, dass der Krankheitsverlauf verzögert oder sogar eingedämmt werden kann und Menschen mit Arthrose oder Arthritis von besonders starken Schmerzen weitgehend verschont werden können.

Arthrose und Arthritis – das unterscheidet die beiden Erkrankungen

1. Die Ursachen

Bei Arthrose handelt es sich um reinen Gelenk­verschleiß, der in seiner Folge zu Entzündungen führen kann. Die Gelenke nutzen sich also mehr oder weniger schnell ab. Arthrose kann in eine primäre und eine sekundäre Form gegliedert werden. Primäre Arthrose ist nach heutigem Kenntnisstand wahrscheinlich genetisch bedingt. Es besteht hier also vermutlich bereits eine Veranlagung, die dazu führt, dass es schneller zu einer Abnutzung der Gelenke kommt. Von einer sekundären Arthrose spricht man, wenn die Erkrankung durch äußere Umstände wie Über- beziehungsweise Fehlbelastung oder Verletzungen ausgelöst wird. Dadurch kommt es zu einem Verschleiß des Gelenkknorpels, der am Ende sogar vollständig abgenutzt werden kann, sodass die Knochen aneinander reiben und selbst ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden. Während des Krankheits­verlaufes wird die Gelenkhaut gereizt, weshalb Entzündungen entstehen können. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit für Arthrose, weshalb ältere Menschen deutlich häufiger betroffen sind als jüngere Erwachsene.


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Im Gegensatz zur Arthrose handelt es sich bei rheumatoider Arthritis nicht um eine mechanische Degenerations­erkrankung. Sie wird durch Entzündungen bedingt, die Schmerzen auslösen und schließlich dazu führen können, dass sich die Gelenke verformen und unbeweglich werden. Auch hier kann zwischen zwei grundlegenden Ursachen unterschieden werden. Am häufigsten handelt es sich um eine Autoimmun­reaktion des Körpers. Wie bei jeder Autoimmun­krankheit greift dabei der Körper eigene Strukturen an. In diesem Fall bildet das Immunsystem Antikörper gegen das Knorpelgewebe der Gelenke. Die Entzündungs­reaktionen, die dabei entstehen, führen dazu, dass das Gelenk mit der Zeit zerstört wird. Seltener ist die infektions­bedingte Arthritis. Dabei bilden sich aufgrund von Infektionen Abszesse im Gelenk. Auch durch Verletzungen, durch die Krankheits­erreger über das Blut zu den Gelenken gelangen, können die entzündlichen Prozesse in Gang gesetzt werden.

2. Die Ausprägung und das Auftreten der Symptome

Die Symptome von Arthrose und Arthritis ähneln sich auf den ersten Blick sehr. Allerdings lassen – zumindest im Anfangsstadium – die Beschwerden bei Arthrose im Laufe des Tages nach, wenn das Gelenk bewegt wird. Bei Arthritis verschlimmern sich die Beschwerden dagegen im Tagesverlauf und sind oft am Abend besonders ausgeprägt.

Sowohl Arthrose als auch rheumatoide Arthritis gehen mit Gelenk­schmerzen einher. Bei Arthrose besteht allerdings zunächst kein Problem, wenn das Gelenk in Ruhe ist. Vor allem am Anfang kommt es zu Bewegungs­schmerzen, die oft auftreten, wenn ungewohnte Bewegungen ausgeführt werden. Auch der sogenannte Anlaufschmerz ist besonders in der frühen Phase der Arthrose charakteristisch. Die Gelenke schmerzen, wenn sie längere Zeit in Ruhe waren, was sich aber schnell wieder legt. Erst unter längerer und intensiver Belastung treten die Schmerzen unter Umständen wieder auf. Mit der Zeit werden die Schmerzen allerdings schlimmer und häufiger.

Etwas anders verhält es sich bei der Arthritis. Hier sind die Schmerzen deutlich schlimmer, wenn die Gelenke in Bewegung sind. Allerdings bleibt man auch nicht von den Schmerzen der Arthritis verschont, wenn man sie schont. Während ein solcher Ruheschmerz bei Arthritis zum typischen Krankheitsbild gehört, tritt er bei Arthrose erst in späteren Phasen auf, wenn die Gelenke schon stark in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Auch ein weiteres Symptom – die Morgen­steifigkeit – ist bei beiden Erkrankungen gegeben und lässt sie daher auf den ersten Blick so ähnlich erscheinen. Allerdings verschwindet diese Problematik bei Arthrose schnell wieder, wenn die betroffenen Gelenke bewegt werden. Die Morgensteifigkeit bei Arthritis hält dagegen länger als fünfzehn Minuten an.

Die typischen Entzündungs­anzeichen, nämlich gerötete, geschwollene Gelenke, die sich heiß anfühlen machen sich bei Arthritis bereits am Anfang bemerkbar. Vorkommen können diese Beschwerden auch bei Arthrose, allerdings erst im späteren Verlauf der Erkrankung.

3. Das allgemeine Wohlbefinden

Während sich Menschen mit Arthrose allgemein fit fühlen – natürlich abgesehen von Symptomen, die die Gelenke direkt betreffen – kann es bei Arthritis zu weiteren unspezifischen Krankheitsanzeichen kommen. Oft fühlen sich diese Menschen müde und schlapp und es tritt ein allgemeines Krankheitsgefühl auf, das beispielsweise von einer Grippe bekannt ist. Sogar erhöhte Temperatur aber auch Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder starkes Schwitzen können vorkommen.

4. Der Krankheitsverlauf

Die Arthrose schreitet langsam voran. Anfangs bemerkt man sie nicht einmal, da der Knorpel und das Gelenk noch nicht zerstört sind. Ist der Schaden allerdings erst einmal angerichtet, schreitet der Verlauf voran und die Symptome verschlimmern sich schleichend.

Eine Arthritis verläuft dagegen meist schubweise. Das bedeutet, dass sich Phasen, in denen die Gelenke akut entzündet sind, mit solchen abwechseln, in denen die Erkrankung wieder schlummert. Dazwischen verbessern sich die Beschwerden wieder. Allerdings kann die Entzündung im Laufe der Zeit auf immer mehr Gelenke übergreifen. Seltener verschlimmert sich die Arthritis in sehr kurzer Zeit so stark, dass viele Gelenke ganz plötzlich betroffen sind.

5. Die betroffenen Gelenke

Eine Arthrose kann prinzipiell in jedem Gelenk entstehen. Allerdings beginnt sie häufig in den Gelenken, die oft und besonders stark beansprucht werden. Dies gilt für Knie- und Hüftgelenke.

Die Arthritis macht sich dagegen immer symmetrisch bemerkbar. Dies bedeutet, wenn Arthritis an einem Kniegelenk vorhanden ist, auch das andere Kniegelenk betroffen ist. Prinzipiell können auch hier alle Körpergelenke erkranken – mit Ausnahme der Wirbelsäule. Meist beginnt die Arthritis aber in den Finger- oder Zehengelenken und befällt später auch Knie oder Schultern. Auch auf die inneren Organe, Haut oder Augen können sich die Entzündungsreaktionen der Arthritis auswirken. Dies sind sichere Zeichen dafür, dass es sich bei den Symptomen nicht um eine Arthrose handelt.

Was ist schlimmer Arthritis oder Arthrose?

Aber: Wenn ein Patient ein fast noch gesundes Gelenk hat, jedoch an einer hochgradigen Arthritis leidet, sind die Schmerzen deutlich stärker als bei einer massiven Arthrose.

Was ist der Unterschied zwischen Arthrose Arthritis und Rheuma?

Rheumatoide Arthritis wird manchmal mit Arthrose verwechselt. Arthrose unterscheidet sich aber in verschiedenen Punkten von Rheuma: Arthrose ist durch den altersbedingten Abbau von Gelenkknorpel bedingt – nicht durch Entzündungen. Bei Arthrose sind andere Gelenke zuerst betroffen als bei Rheuma.

Wie merkt man dass man Arthritis hat?

Die typischen Symptome bei Arthritis (Gelenkentzündung) sind Schwellungen, Rötungen und Erwärmungen an den betroffenen Gelenken. Außerdem treten entweder dauerhaft oder bei Bewegung Schmerzen auf.

Wie kann Arthrose zu Arthritis führen?

Forschern zufolge genetisch bedingt. Verletzungen oder Überbelastung und Fehlbelastung der Gelenke und möglicher Verschleiß und Entzündung des Gelenkknorpels. Auch Folge von Übergewicht. Bei der infektionsbedingten Arthritis gelangen Bakterien ins Gelenk und entzünden sich.