Am den tag wenn wir angekommen sind

Heute ist Tag 42 (!) in unserer Quarantäne-Bucht auf Martinique. Seit einundvierzig Tagen hängen wir hier an unserem Anker und wissen noch immer nicht so recht, wie es weitergeht. Es fühlt sich langsam einfach unwirklich an, das alles. Nein, auch nach 42 Tagen können wir noch nicht ganz glauben, was passiert. Und jedes Mal, wenn der Lockdown oder die Grenzschließungen verlängert werden, können wir’s noch weniger glauben…

Eigentlich sollten wir gerade mit Gästen irgendwo zwischen Antigua und Barbuda herumsegeln, tagsüber im Meer plantschen und abends beim Sundowner zusammensitzen und Karten spielen. Auch hier plantschen wir zwar ab und zu im Meer und spielen ab und zu Karten. Aber Gäste? Puh, wann wir wohl das nächste Mal Gäste an Bord begrüßen können… wer weiß. Und so gut es uns hier in Anses d’Arlet auf Martinique auch geht - im Vergleich zu vielen anderen Buchten oder Inseln. Das Gefühl, nicht zu wissen, ob wir uns und unser Boot in einem Monat vor der Hurrikansaison in Sicherheit bringen können oder nicht, ist einfach zermürbend. Da hilft auch kein glasklares Wasser und kein wunderschöner Sonnenuntergang.

Im Augenblick können wir nur abwarten, die Nachrichten verfolgen und uns in Geduld üben. Und hoffen. Hoffen, dass Curacao, unser erwähltes Ziel für die Hurrikansaison, wo wir schon im Jänner (!) einen Platz für den Haul-Out vorreserviert hatten, bald die Grenzen für uns Segler öffnet. Und dass wir endlich wieder Segel setzen können. Und bald in Sicherheit sind.

Sicherheit. Das ist die erste Priorität. Was uns erwartet, wenn wir erst einmal auf Curacao angekommen sind, wie sich die weltweite Lage entwickeln wird, und ob es überhaupt nächste Saison wieder möglich sein wird, in der Karibik von Insel zu Insel zu segeln - das ist wieder ein ganz andere Geschichte. Aber auch hier müssen wir uns wohl gedulden und einfach hoffen, dass alles gut wird.

Also hoffen wir mal.

Datum: 13.3.2022
Autorin: Ann
Position: Horta, Azoren
Nautische Position: 38‘31.845 28‘37.515
Etmal: 0 NM

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Krass, jetzt ist einfach schon mein letzter Tagesbericht. Und ich berichte ein bisschen von unserem ersten Tag auf den Azoren, nachdem wir gestern Abend angekommen sind.

Zuallererst haben wir, wie immer wenn wir in einem neuen Hafen ankommen, das ganze Schiff auf Hochglanz gebracht und ganz viel neues Essen eingeladen.

Als das alles fertig war, haben wir unsere neuen Watches erfahren und wer wir beim Handover sind. Ich bin Cook. Mittags durften wir dann an Land und die Gegend erkundigen. Horta ist eine echt idyllische Stadt. Wir waren im Supermarkt und haben dann ein Picknick auf einer Wiese gemacht, die wir auf dem Weg gefunden hatten.

Danach haben wir uns noch die Thor Heyerdahl angeguckt, das Schiff von KUS. Denn wie ich noch gar nicht erzählt habe, liegen wir zusammen mit der Thor Heyerdahl und der Alexander von Humboldt im Hafen.

Mit einigen Schüler:innen haben wir uns schon unterhalten und uns über unsere verschieden aber doch ähnlichen Reisen ausgetauscht. Ich finde es echt cool, das hier drei Tall Ships im Hafen liegen.

Am den tag wenn wir angekommen sind

Nach dem Besuch sind wir zum Schiff zurückgekehrt und als in der Galley alles sauber war, durften wir nochmal raus. Wir haben uns Pizza geholt und an den Hafen gesetzt. Es war eine echt tolle Stimmung. Wir hatten alle einen schönen Tag und es war schönes Wetter.

Am den tag wenn wir angekommen sind

Da dies mein letzter Tagesbericht ist, möchte ich mich zuerst bei Ocean College und Seas Your Future bedanken für die tolle Reise bisher. An meine Freunde an Bord: Wir sind so ein cooles Team und es hat alles so Spaß gemacht mit euch! Danke auch an meine Familie, die mir diese Reise ermöglicht hat und an alle, die mich immer unterstützt haben. Ich hab euch ganz dolle lieb und freu mich, euch bald wieder zu sehen!

P.S.: Alles alles Gute zum Geburtstag nachträglich an meine Tante Tati, hab‘ Dich lieb<3