Audi-Nomenklatur: Bedeutung d. Typenschilder Das bedeuten die Audi-Typenschilder
Audi hat die Leistungskennzeichnung seiner Modelle 2017 vereinheitlicht. Die Namen für die Baureihen selbst bleiben davon unberührt. >> Mehr zum Thema News
Foto: Audi- Audi-Nomenklatur: Das bedeuten die Typenschilder
- Darum ändert Audi die Typenschilder
- Die Audi-Nomenklatur und ihre Leistungsstufen (Übersicht)
Änderung in der Nomenklatur: Audi hat die Leistungskennzeichnung seiner Autos vereinheitlicht. Die Typenschilder von 30 bis 70 zeigen eine klare Hierarchie in jeder Baureihe.
Einige haben sich bestimmt schon mal gefragt, was es eigentlich mit den Typenschildern wie zum Beispiel 30, 55 oder 70 auf neueren Audi auf sich hat? Die Antwort ist relativ simpel: Audi hat 2017 seine Nomenklatur erneuert und ersetzte die bisher unterschiedlichen Leistungsbezeichnungen mit zweistelligen Ziffernkombinationen. Die neue
Kennzeichnung soll die spezifische Antriebsleistung widerspiegeln und für Autos mit Verbrennungsmotor ebenso wie für e-tron-Modelle mit Hybrid- und Elektroantrieb gelten. Die neue Bezugsgröße für die aktualisierten Typenschilder rührt von der Antriebsleistung des jeweiligen Modells in Kilowatt (kW), unterteilt in Leistungsstufen, die von zweistelligen Ziffernkombinationen dargestellt werden. So steht die Ziffernkombination "30" am Heck jener Modelle, die zwischen 81 und 96 kW
(110 PS bis 130 PS) Leistung mobilisieren. "45" steht für den Leistungsbereich von 169 bis 185 kW (230 PS bis 252 PS). Die Spitze der Audi-Nomenklatur bildet die Leistungsklasse oberhalb von 400 kW (544 PS). Für sie steht die Ziffernkombination "70". Ergänzt werden die Ziffern jeweils von der Motorentechnologie – also TFSI, TDI, g-tron oder e-tron. Die Ziffernpaare für die Leistungskennzeichnung steigen in der Audi-Nomenklatur jeweils in Fünfer-Schritten und repräsentieren
die Hierarchie sowohl innerhalb einer Modellreihe als auch im gesamten Programm der Marke. Mehr zum Thema: Das ist der Audi e-tron S
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Darum ändert Audi die Typenschilder
Hintergrund der neuen Typenschilder ist laut Audi die zunehmende Relevanz alternativer Antriebstechnologien, mit denen der Hubraum als Leistungsmerkmal an Bedeutung verliert. Die Logik der Kennzeichnung nach Antriebsleistung soll es möglich machen, das Angebot der Leistungsstufen besser zu differenzieren. Den Anfang des Zifferntauschs machte die neue Audi A8-Generation im Herbst 2017, danach erhielten alle neu anlaufenden Audi-Modellreihen ab
Verkaufsbeginn die neuen Leistungskennzeichen. Lediglich die Nomenklaturen von Audi TT und R8 blieben bis dato unangetastet. Für reinrassige Sportwagen spielt der Hubraum auf dem Typenschild bei Audi dann doch noch eine Rolle.
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Die Audi-Nomenklatur und ihre Leistungsstufen (Übersicht)
- 30: 81 bis 96 kw
- 35: 110 bis 120 kW
- 40: 125 bis 150 kW
- 45: 169 bis 185 kW
- 50: 210 bis 230 kW
- 55: 245 bis 275 kW
- 60: 320 bis 338 kW
- 65: derzeit nicht besetzt
- 70: mehr als 400 kW
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Informationen & Tipps zur Anfahrschwäche (Gedenksekunde) der Audi 3.0 TDI Motoren mit S-Tronic DSG Getriebe
Wer einen neueren Audi A4, A5, A6 oder sogar eines der sportlicheren S4 oder S6 Dieselmodelle fährt, der ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch vom Problem der katastrophalen Anfahrschwäche in Verbindung mit dem schlecht abgestimmten S-Tronic Doppelkupplungsgetriebe oder aber der Wandler-Tiptronic betroffen.
In diesem Ratgeber möchten wir den Ursachen der “Gedenkminuten” beim Anfahren auf den Grund gehen und auch die Frage klären, ob Softwareupdates das Problem beheben können.
Inhaltsverzeichnis dieses Ratgebers anzeigen
Betroffene Audi Modelle und Motoren
- alle Audi Modelle mit dem 218 PS 3.0 TDI Motor
- alle Audi Modelle mit dem 272 PS 3.0 TDI Motor
- alle Audi Modelle mit dem 45TDI Motor (231 PS)
- alle Audi Modelle mit dem 50TDI Motor (286 PS)
- alle Audi Modelle mit dem größten 55TDI Motor (347/249 PS, z.B. im S4 oder S6)
- die SQ Modelle mit oben genannten Motoren fahren gefühlt etwas schneller an, sind jedoch auch unter 2500 Umdrehungen extrem behäbig
Reaktionen der betroffenen Fahrer auf Motor-Talk:
Ich habe meinen 50er seit zwei Monaten und frage mich bis heute, welches Kraut die Entwickler bei Audi geraucht haben, um diesen fantastischen V6 Diesel und eines der besten Wandlergetriebe auf dem Markt derart zu verpfuschen.
Also bei meinem S6 bringt das aktivieren bzw. deaktivieren des Freilaufes rein gar nichts beim Anfahren. Der Wagen hat unterhalb 2000 rpm einfach keinerlei Leistung. Das sieht man auch gut im Leistungsdiagramm.
Wie äußert sich die Anfahrschwäche der TDI Motoren?
- Beim Anfahren im ersten Gang (egal welcher Fahrmodus) heult der Motor auf, der Audi bewegt sich sehr langsam und gefühlt findet kein Kraftschluss statt. Von außen hört es sich so an, als wäre es ein Schaltfahrzeug und der Fahrer würde zu viel Gas geben.
- Ab 2000-2500 Umdrehungen kommt plötzlich sehr ruckartig viel Leistung (die Motoren sind ja in der Regel auch alle sehr potent was die Leistung angeht) und der Wagen schießt los.
- Auch während der langsamen Fahrt im Stadtverkehr, z.B. beim Anrollen an einen Kreisverkehr, drückt man aufs Gaspedal und es kommt keine bzw. nur sehr wenig Leistung. Dies sorgt in vielen Situationen sogar für eine Gefährdung, denn oftmals wird es dann sehr knapp mit dem Einfädeln.
Bei mir im S6 (den ich seit November habe) ist auch eine unfassbare Anfahrschwäche. Macht keinen Spaß. Ich habe am Freitag einen Termin, um der Software per Chiptuning auf die Sprünge zu helfen. Mein Freundlicher weiß von keinem Update. Ich hoffe, dass die Getriebeabstimmung bald mal kommt. So macht das nur auf der Autobahn Laune, sobald man mal auf Touren ist. Bleibt nur beten. Ich komme vom RS3 und erhoffte mir einfach Dieselpower und Komfort und habe blind bestellt. Bin jeden Tag enttäuscht. Dieses Auto hätte so meiner Meinung nach nie in den Handel kommen dürfen… (Quelle: Motor-Talk)
Die Ursache: Der Turbo braucht Drehzahl / WLTP-Abstimmung
Fakt ist: Andere Hersteller (z.B. BMW) nutzen ebenfalls Wandlergetriebe von ZF in den 3.0 Reihensechszylindern mit ähnlichem Leistungsspektrum.
Sogar diese bekommen die Anfahrschwäche wesentlich besser in den Griff, oftmals durch den Einsatz eines zweiten Turboladers, der die unteren Drehzahlbereiche abdeckt.
Denn damit ein Kraftschluss und somit Leistung erzielt werden kann, müssen die Drehzahlen in den Bereich des mechanischen Turboladers der V6 3.0 Motoren kommen.
Allerdings wäre es zu einfach, diese immense Anfahrschwäche nur auf das Setup der Mono-Turbo Motoren/Getriebe (S- oder Tiptronic) zu schieben.
Denn wer im Stadtverkehr manuell mit der TipTronic schaltet, erfährt wesentlich dynamischere Fahrleistungen als in jedem der Automatikmodi. Somit wäre eine Besserung hier definitiv machbar – es ist kein “Stand der Technik” Problem.
Allerdings hat Audi aufgrund drohender Strafzahlungen die Schaltpunkte der Getriebesoftware so gesetzt, dass unnötig spät hoch bzw. unnötig oft heruntergeschalten wird, um die Abgaswerte zu optimieren.
Ein Software-Update könnte (zumindest laut Hersteller und Händlern) also Abhilfe schaffen.
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Update November 2021
Ein Fahrer und CarWiki Leser hat soeben folgendes vermeldet:
Ich hatte vor 3 Wochen nun das Software-Update für meinen A6 Allroad 55 TDI (Der S6 Motor). Ich habe endlich ein funktionierendes Auto, mit dem ich in den Verkehr einfädeln kann, an zur Kreuzung runterlaufenlassen kann und dann einfach Gas geben kann. Seit dem habe ich ein geiles Auto – auch in der Stadt. Die Kombination elektrischer Verdichter & Monoturbo wird nicht mehr durch die Getriebesteuerung auf den Kopf gestellt.
Fazit: Machen lassen.
Helfen bisherige Software-Updates?
Auch wenn die Hersteller viele Kunden mit Software-Updates hinhalten (so wie im Fall unseres Redakteurs mit einem Update vom April 2020), so sind diese bisher leider wenig bis gar nicht zielführend.
Der Werkstattmeister in unserem Szenario hatte ebenfalls einen A4 mit 272 PS 3.0 TDI und klagte hinter vorgehaltener Hand über eben diese Anfahrschwäche.
Schon vor dem Update machte er wenig Hoffnung auf Besserung, was sich dann leider auch bestätigte – die Gedenkminute ist immer noch da…
Ich bin schon 3 unterschiedliche 50 TDI gefahren. Alle 3 waren grausam. Daran wird auch das nebulöse Update, mit dem momentan die Enttäuschten vertröstet und ruhig gestellt werden, nichts ändern. Audi hat es geschafft, die schlechtesten Motoren in diesem Segment zu bauen. (Quelle: Motor-Talk)
Update September 2020: Neue Servicemaßnahme für den S6 mit 55TDI Motor angekündigt
Servicemaßnahme 23CK
TPI 2060454/1 Freigabedatum: 13.08.2020
Software-Update Antriebselektronik
Technischer Hintergrund
An verschiedenen Audi Fahrzeugen mit einem V6-TDI Motor eines bestimmten Fertigungszeitraumes kann es zu einem verzögerten Drehmomentenaufbau und damit zu einer verzögerten Beschleunigung nach Fahrerwunsch kommen. Mit einer Anpassung an der Antriebssoftware kann das Motor-, Fahrzeug- und Applikationskonzept hinsichtlich dieser Thematik optimiert werden.
Hinweis: Bisher haben wir allerdings auch auf telefonische Nachfrage von Audi keine Bestätigung bekommen, dass dieses Update wirklich schon ausgerollt wird. Eine Werkstatt meinte, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit 2020 nicht mehr zu einem Update am Antriebsstrang der TDI Motoren mit S-Tronic kommen wird.
Update 25. September 2020: Wir haben im Netz zwei weitere wertvolle Beiträge von Audi A6 / A7 Fahrern gefunden, die doch etwas Hoffnung machen, dass sich ggf. etwas tut…
- Ein Nutzer berichtet, dass er am 26.10. einen Termin zur Softwareoptimierung am Antriebsstrang bekommen hat – laut Audi soll dies die Gedenksekunde deutlich minimieren.
- Ein weiterer Fahrer sagt: Habe das Update TPI 2060454/1 seit einer Woche – der Audi fährt sich nun nahezu perfekt!
Lösungsansätze zur Milderung des Problems
- Deaktivieren Sie in jedem Fall die Funktion “intelligenter Freilauf”, also den Segelmodus – diese findet sich im MMI unter “Fahrzeug/Effizienzassistent”
- Lassen Sie Ihre Getriebesoftware beim Audi Händler auf den neuesten Stand bringen
- Wählen Sie bei der Fahrprofilauswahl “Dynamic” oder “Sport”
- Sollten Sie einen gebrauchten Audi gekauft haben, lassen Sie das Getriebe zurücksetzen (Reset) – lernen Sie es dann bei der Fahrt an Ihre persönliche Fahrweise an.
Fazit: In dieser Preisklasse nicht tolerierbar
Gerade in den S4 oder S6 Modellen, sowie im SQ5 oder SQ7, die ja für eine sportliche Fahrweise stehen, ist es untragbar, in Preisklassen oberhalb der 75000 Euro Fahrzeuge auszuliefern, die im unteren Drehzahlbereich nicht vom Fleck kommen.
Natürlich kann man argumentieren, dass die 3.0 TDI Motoren ab 2500 Umdrehungen wirklich fantastisch laufen und dank der 600-700NM Drehmoment auch großen Spaß machen – aber die tägliche Realität im Stadtverkehr oder bei langsamer, rollender Fahrt ist doch immer wieder sehr ernüchternd.
Wir werden die Situation weiter beobachten und Sie über eventuelle Updates oder Neuigkeiten informieren.