Wie viele spieler darf man beim fussball auswechseln

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Fußball:Fünf Auswechslungen in Regelwerk verankert

13. Juni 2022, 14:14 Uhr

Wie viele spieler darf man beim fussball auswechseln

Mannschaften dürfen weiter fünf Spieler pro Team auswechseln. Foto: Tom Weller/dpa (Foto: dpa)

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Doha (dpa) - Fußball-Teams dürfen auch zukünftig fünf Auswechslungen pro Spiel vornehmen. Die temporäre Änderung während der Corona-Zeit wurde dauerhaft in das Regelwerk übernommen. Das entschieden die Regelhüter des International Football Association Board (Ifab) bei ihrer Versammlung in Doha.

Die Regelhüter hatten den Teams die Möglichkeit nach Beginn der Coronavirus-Pandemie eingeräumt, um den Belastungen der Spieler entgegenzuwirken. Für eine mögliche Einwechslung dürfen zukünftig 15 statt zwölf Spieler auf dem Mannschaftsbogen stehen.

In der Fußball-Bundesliga und 2. Bundesliga wird es die bis zu fünf Auswechslungen auch zukünftig geben. Dies hatte die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga bereits zuletzt beschlossen. Damit dürfen die Clubs in der kommenden Saison die Auswechslungen weiter bei drei Gelegenheiten und der Halbzeitpause tätigen. Diese Regelung galt bereits in den vergangenen beiden Spielzeiten sowie in der Saison 2019/20 nach der Corona-Pause und ist ohne zeitliche Begrenzung in der DFL-Spielordnung verankert.

Die Möglichkeit einer weiteren Auswechslung im Falle einer Gehirnerschütterung bei einem Spieler soll weiter getestet werden. Der Versuchszeitraum wurde um ein Jahr bis August 2023 ausgeweitet, um weitere Daten zu sammeln. "Es ist sehr wichtig, die Gesundheit der Spieler zu schützen", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino dazu.

Zum besseren Schutz von Unparteiischen im Breitensport soll es Tests mit Körperkameras für Schiedsrichter geben. "Es darf auf keinem Platz der Welt passieren, dass Spieler oder Eltern den Referee angreifen", betonte Weltverbandschef Infantino.

© dpa-infocom, dpa:220613-99-647664/2

In vielen Mannschaftssportarten ist die Auswechslung (oder Auswechselung) eines oder mehrerer aktiver Spieler mittels Einwechslung eines Ersatzspielers möglich. Die Auswechslung kann im Falle einer Verletzung oder aus taktischen Gründen vorgenommen werden. Die Entscheidung trifft der Trainer. Je nach Sportart gelten zur Anzahl und Durchführung von Wechseln unterschiedliche Regeln, von denen bei Freundschaftsspielen auf Absprache Ausnahmen gemacht werden.

Wie viele spieler darf man beim fussball auswechseln

Eine Schiedsrichterin zeigt die Auswechslung der Spielerin mit der Rückennummer 20 an. Die Einwechselspielerin steht bereit.

Sportarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Fußball kann seit 1967 (nach Änderung der FIFA-Regel III) ein verletzter Spieler pro Mannschaft ersetzt werden. Allerdings gab es bereits 1953/54 eine solche Möglichkeit: Bei den Qualifikationsspielen zur WM 1954 durfte jedes Team einen verletzten Spieler ersetzen, jedoch nur in der ersten Halbzeit.[1] Seit 1995 können drei Spieler – ohne Restriktionen wie Verletzungsbedingtheit – ausgewechselt werden, ausgewechselte Spieler dürfen nicht mehr eingewechselt werden. Sehr selten kommt es hierbei zu Wechselfehlern, indem ein vierter oder nicht spielberechtigter Spieler eingewechselt wird; in diesem Fall wird das Spiel in der Regel nachträglich per Sportgerichtsurteil als 0:3 verloren gewertet.

Vor 1967 waren Auswechslungen in Pflichtspielen nicht möglich. Ausnahme war aber England: Da wurde am 29. Mai 1965 durch die englische Fußball-Liga in ihrer jährlichen Hauptversammlung mit 39:10 Stimmen beschlossen, dass zukünftig in allen Punktspielen ein verletzter Spieler in jeder Mannschaft ausgetauscht werden darf. In Italien durften ab 1965/66 Torhüter jederzeit (auch wenn sie nicht verletzt waren) ausgetauscht werden.[2][3][4]
Es wurde berichtet, dass in der 1. Runde 14 Spieler und am 28. August in 41 Ligapartien 22 Spieler gewechselt wurden.[5]

In der Saison 1967/68 durfte laut den neu herausgekommenen FIFA-Bestimmungen ein Trainer einmal im Spiel auswechseln, von 1968 bis 1994 zweimal. In der Saison 1994/95 gab es eine Regelung, wie sie auch bei der Weltmeisterschaft 1994 in den USA angewendet wurde: Es durften zwei Feldspieler und zusätzlich der Torwart gewechselt werden. Seit der Spielzeit 1995/96 können grundsätzlich drei Spieler getauscht werden.

In den Landesverbänden sind in den niedrigsten Amateurklassen (bis Kreisliga) und im Jugendbereich mehr Auswechslungen und auch Rückwechselungen erlaubt.

Der Deutsche Fußball-Bund startete zum Achtelfinale des DFB-Pokals 2016/17 ein Pilot-Projekt, durch das in diesem Wettbewerb im Falle einer Verlängerung eine vierte Auswechslung gestattet ist. Die Regelung wurde zunächst zeitlich begrenzt eingeführt, wurde aber schließlich in die Wettbewerbsbestimmungen aufgenommen und gilt inzwischen für einen überwiegenden Teil der Pokalwettbewerbe.

Die COVID-19-Pandemie führte 2020 zu engeren Spielplänen und kürzeren Erholungszeiten für die Spieler. Um dem entgegenzuwirken, wurde das Wechselkontingent vom IFAB zeitlich begrenzt auf fünf Wechsel in drei Unterbrechungen des Spiels sowie der Halbzeitpause erhöht. In der 1. und 2. Bundesliga wurde diese Änderung am 16. Mai 2020 übernommen.[6] Aufgrund der andauernden Einflüsse der Pandemie entschied der DFB, diese Regelung auch in der Saison 2020/21 weiterzuführen.[7] Diese Regelung gilt auch für die überwiegende Mehrzahl anderer Wettbewerbe bis hin in den Amateurbereich. Ausgeschlossen ist allerdings die Dritte Liga, die zu maximal drei Auswechslungen zurückkehrt.[8]

Baseball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Baseball hat jede Mannschaft neun Spieler, die aktiv am Spiel teilnehmen und sowohl defensive (Pitching, Catching, Fielding) als auch offensive Aufgaben (Batting, Running) wahrnehmen. Hier ist es wie beim Fußball in jeder Spielunterbrechung erlaubt, Spieler auszuwechseln. Ebenfalls wie beim Fußball dürfen ausgewechselte Spieler nicht wieder eingewechselt werden, allerdings darf jede Mannschaft eine unbegrenzte Anzahl Spieler im Laufe des Spiels einwechseln (es gibt also kein Limit wie drei Auswechslungen pro Spiel). Dies ermöglicht im Baseball Auswechslungen schon recht früh im Spiel, da die Mannschaften auf kein Limit achten müssen. Natürlich müssen nach jeder Auswechslung weiterhin neun Spieler am Spiel teilnehmen.

Besonders häufig kommen defensive Auswechslungen bei Pitchern vor. Aufgrund der körperlichen Anstrengung, die ein Pitcher zu erleiden hat, finden sich in den meisten Mannschaften mehr als zehn Pitcher im Kader, die sich gegenseitig ergänzen. Der Pitcher, der zu Beginn des Spiels auf dem Platz steht, wird als Starting Pitcher bezeichnet, während eingewechselte Pitcher als Relief Pitcher oder Closing Pitcher bekannt sind. Die meisten Pitcher sind auf eine dieser Rollen spezialisiert.

In der Offensive wechseln Mannschaften häufig aus, um Spieler mit einer höheren Batting Average (Trefferquote) ins Spiel zu bringen, der eingewechselte Spieler wird dann Pinch Hitter genannt. Spieler, die den Ball getroffen haben und eine Base erreicht haben, werden manchmal ausgewechselt, um durch einen schnelleren Spieler, dem sogenannten Pinch Runner, ersetzt zu werden.

Nach dem Ende eines Innings (wenn eine Mannschaft von der Offensive wieder in die Defensive gehen muss oder umgekehrt), werden häufig Spieler ausgewechselt, die nur für eine dieser Aufgaben ins Spiel gebracht wurden. So kann zum Beispiel ein rein defensiv agierender Pitcher extra für die Offensive durch einen Pinch Hitter ersetzt werden, der anschließend für einen anderen Relief Pitcher herausgenommen wird.

Basketball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Basketball gibt es zusätzlich zur Startfünf bis zu sieben weitere Bankspieler, die beliebig ein- und wieder ausgewechselt werden, und zwar jederzeit, sofern das Spiel unterbrochen ist.[9]

Hockey[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Hockey gilt das sogenannte Interchanging, d. h., es kann jederzeit ein- und wieder ausgewechselt werden. Im Feld dürfen insgesamt 16 Spieler eingesetzt werden, von denen jeweils 11 Spieler auf dem Feld sind.[10] In der Halle sind sechs Spieler von insgesamt zwölf auf dem Spielfeld.[11] Während einer Strafecke darf nicht ausgewechselt werden. Wechselfehler werden mit einer Zeitstrafe geahndet.

Reservisten, Ersatzbank und „Zweiter Anzug“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um erfolgreich an Meisterschaften und Turnieren teilnehmen zu können, brauchen Mannschaften einen Kader, der erheblich größer ist als die zu Spielbeginn antretende Anzahl von Spielern. Um Ersatzspielern, die nur selten eingesetzt werden, die nötige Fitness und Spielpraxis zu ermöglichen, werden Reservemannschaften aufgestellt, die untereinander Spiele austragen. Diese Mannschaften trugen früher auch den Namen ihres Vereins mit dem Zusatz Reserve; heute spricht man von „Zweiter Mannschaft“ oder bei Profivereinen teilweise von Amateuren, obwohl dies heute nicht mehr immer korrekt ist.

Bei zunehmender Leistungsdichte im modernen Mannschaftssport ist die Qualität der Ersatzspieler von großer Bedeutung. Da durch Verletzungen und Formschwankungen eine Mannschaft im Verlauf einer Saison beziehungsweise eines Turniers zwingend verändert werden muss, kann der sogenannte „Zweite Anzug“ für das Endergebnis entscheidend sein. Im Idealfall findet sich auf der Ersatzbank für jede Position auf dem Spielfeld ein gleichwertiger Ersatz. Bei Klubs im Profisport, die über die notwendigen finanziellen Mittel verfügen, sitzen oft Nationalspieler auf der Reservebank, die in schwächeren Mannschaften einen Stammplatz in der Startaufstellung sicher hätten. Solche Spieler werden deshalb auch „Edelreservisten“ genannt.

Spezialisten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Sportarten, die beliebig viele Auswechslungen erlauben, hat sich der Einsatz von spezialisierten Spielern und Mannschaftsteilen eingebürgert. So werden zum Beispiel im Eishockey drei oder vier Sturmreihen komplett gegeneinander ausgewechselt; im Handball kommen einzelne Spieler nur im Angriff oder nur in der Verteidigung zum Einsatz. Am weitesten fortgeschritten ist die Spezialisierung im American Football, wo je nach Ballbesitz fast die ganze Mannschaft ausgewechselt wird.

Joker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insbesondere Offensivspieler können darauf spezialisiert beziehungsweise vom Trainer dazu ausersehen sein, regelmäßig nur gegen Ende des Spieles und besonders bei ungünstigem Spielstand eingesetzt zu werden. Sie sollen ihre körperliche Frische sofort in den aktuellen Spielverlauf einbringen können. Sind diese Spieler nach ihrer Einwechslung häufig erfolgreich, werden sie als Joker bezeichnet.

Im übertragenen Sinn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da geschlossene aktive Gruppen auch außerhalb des Sports als „Mannschaft“ bezeichnet werden, zum Beispiel die Bundesregierung als „Regierungsmannschaft“, haben alle mit der Auswechslung zusammenhängenden Begriffe Eingang in den übertragenden Sprachgebrauch gefunden. So spricht man von Ministern oder Managern, die „reif für die Auswechslung“ seien, oder von einer schwachen „Ersatzbank“ von Parteien und Firmen, die sich schwertun, Führungspersönlichkeiten adäquat zu ersetzen.

  • Schiriwiki: Regelung zur Auswechslung im Fußball

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Jessen/Volker Stahl/Erik Eggers/Johann-G. Schlüper: Fußballweltmeisterschaft 1954 Schweiz. AGON, Kassel 2003, ISBN 3-89784-218-1, S. 28; Dietrich Schulze-Marmeling (Hg.): Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft. Die Werkstatt, Göttingen 2004, ISBN 3-89533-443-X, S. 136
  2. Spalte 5 oben: «Sensation in England: Spielertausch erlaubt». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 30. Mai 1965, S. 15 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).
  3. „Verletzter Spieler darf ausgetauscht werden“ in »Volkszeitung Kärnten« Nr. 123 vom 30. Mai 1965, Seite 9, Spalten 2 und 3
  4. Spalte 5, Mitte: «Torhüteraustausch». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 7. August 1965, S. 11 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).
  5. „Reger Spielerwechsel in England“ in «Volkszeitung Kärnten» Nr. 198 vom 29. August 1965, Seite 9, Mitte rechts
  6. Spielbetrieb 2019/20: Bis zu fünf Wechsel pro Spiel. In: bundesliga.com. Bundesliga, 16. Mai 2020, abgerufen am 15. Juli 2020.
  7. Danial Montazeri, Jörn Meyn: Fünf Auswechslungen auch in der neuen Bundesliga-Saison: Spielchen wechsel dich! Der Spiegel, abgerufen am 13. Oktober 2020.
  8. 3. Liga entscheidet: Rückkehr zu drei Wechseln. Kicker Sportmagazin, abgerufen am 13. Oktober 2020.
  9. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Ein- und Auswechseln Basketball.)
  10. Regeln für Feldhockey 2012/13. (PDF; 517 kB) Abgerufen am 14. April 2013.
  11. Regeln für Hallenhockey 2011/12. (PDF; 555 kB) Abgerufen am 14. April 2013.

Warum darf man jetzt 5 mal wechseln?

Als Reaktion auf die Corona-Krise wollte die FIFA allen Mannschaften vorübergehend bis zu fünf statt wie gewohnt drei Auswechslungen pro Partie erlauben. Diesem Vorschlag hat das IFAB am Freitag zugestimmt. Hintergrund ist der engere Zeitplan und die damit höhere Belastung für die Spieler.

Wie viele Spieler darf man im Spiel auswechseln?

Bei Spielen eines offiziellen Wettbewerbs der FIFA, einer Konföderation oder eines Mitgliedsverbands dürfen bis zu drei Spieler ausgewechselt werden. In den Wettbewerbsbestimmungen wird festgelegt, wie viele Auswechselspieler gemeldet werden können: drei bis höchstens zwölf.

Wie oft darf gewechselt werden em 22?

Die Mannschaften dürfen nur so viele Auswechslungen vornehmen, wie ihnen zum Zeitpunkt des Spielabbruchs noch zustanden.

Wie viele Spieler auf der Ersatzbank?

Hinsichtlich der Anzahl der auf der Bank sitzenden Spieler gibt es laut DFBnet keine klare Beschränkung. Im Regelfall befinden sich in einem Fußball Kader jedoch jeweils 18 für ein Spiel nominierte Spieler. Hiervon befinden sich elf Spieler in der Startelf und sieben Spieler auf der Bank.