Wie viel tage urlaub bei 450 euro job

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An wie vielen Tagen der Woche arbeitet man? Das spielt bei der Berechnung des Urlaubsanspruchs für Minijobber eine Rolle.

© Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Aushilfskräfte arbeiten in der Regel nicht in Vollzeit. Aber auch Minijobber und Minjobberinnen haben Urlaubsanspruch. Berechnen lässt er sich mit einer Formel. Oder noch einfacher online.

Deutsche Presse-Agentur dpa

23.10.2021, 08:00 Uhr

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Freiburg/Bochum. Auch wer einem Minijob nachgeht, hat Anspruch auf bezahlten Erholungsurlaub. Darauf weist der Haufe-Verlag in einem Online-Beitrag hin. Wie bei anderen Teilzeitbeschäftigungen auch muss der genaue Anspruch aber im Einzelfall berechnet werden. Ausschlaggebend ist, an wie vielen Tagen der Arbeitswoche geringfügig Beschäftigte tätig sind.

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Zur Berechnung des Urlaubsanspruchs gibt es eine Formel: Dazu multipliziert man die Zahl der eigenen Arbeitstage pro Woche mit 24. Das entspricht dem gesetzlichen Urlaubsanspruch von 24 Werktagen bei einer 6-Tage-Woche.

Das Produkt teilt man wiederum durch 6, also durch die Anzahl der Arbeitstage in einer Arbeitswoche von Montag bis Samstag. Kurz: individuelle Arbeitstage pro Woche x 24/6. Noch einfacher geht es mit Online-Tools, wie etwa dem Urlaubsrechner der Minijob-Zentrale.

Wie hoch ist das Urlaubsentgelt?

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Unterschiede ergeben sich dann auch beim Urlaubsentgelt. Es entspricht nach Angaben der Minijob-Zentrale für jeden Urlaubstag der Höhe des durchschnittlichen Arbeitsverdienstes, den der Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin in den letzten 13 Wochen vor Beginn des Urlaubs erhalten hat.

Heißt: Zur Berechnung des Urlaubsentgelts dividiert man den Verdienst der letzten 13 Wochen durch die Anzahl der in dieser Zeit geleisteten Arbeitstage. Diesen Wert multipliziert man wiederum mit der Anzahl der Urlaubstage.

© dpa-infocom, dpa:211022-99-700237/2

dpa

Minijobber sind keine Arbeitnehmer zweiter Klasse. Sie haben die gleichen Rechte - und damit auch einen Urlaubsanspruch. Wenn nichts anderes geregelt ist, ist die Zahl der Urlaubstage im Minijob ist die Zahl der wöchentlichen Arbeitstage entscheidend.

  • Minijobber haben den gleichen Urlaubsanspruch wie Vollzeit beschäftigte Arbeitnehmer
  • Entscheidend für die Höhe des Urlaubsanspruchs ist die Zahl der Arbeitstage pro Woche – nicht die Zahl der Arbeitsstunden pro Tag
  • Ist nichts anderes vereinbart, lässt sich die Zahl der Urlaubstage mit dieser Formel berechnen: Individuelle Arbeitstage pro Woche x 24 (Urlaubsanspruch in Werktagen) / 6 (übliche Arbeitstage, Montag bis Samstag)

Sowohl im privaten als auch gewerblichen Bereich gibt es zahlreiche Minijobber. In Privathaushalten sind Minijobber meist als Haushaltshilfen, Kinderbetreuer, Gärtner oder Pflegekräfte angestellt, während sie im gewerblichen Bereich Supermarktregale füllen, Brötchen beim Bäcker verkaufen oder im Lager tätig sind. Dabei stellt sich immer wieder die Frage ob  und welchen Urlaubsanspruch Minijobber haben.

Was ist ein Minijob?

Als Minijob bezeichnet man eine bestimmte Form der Beschäftigung, bei der Arbeitnehmer aufgrund einer bestimmten Verdienstgrenze (450 Euro im Monat) oder Zeitgrenze (zwei Monate oder 50 Tage im Jahr) nur eine geringfügige Beschäftigung ausüben. Gesetzlich normiert sind diese Grenzen im vierten Sozialgesetzbuch (SGB IV). Da die Verdienstgrenze bis 2013 noch bei maximal 400 Euro lag, wurde der Minijob bzw. die geringfügige Beschäftigung auch 400-Euro-Job genannt.

Fallen Minijobber unter das gewöhnliche Arbeitsrecht?

Der Minijob ist entgegen der weitverbreiteten Ansicht kein „Arbeitsverhältnis zweiter Klasse“. Es gibt zwar einige Besonderheiten im Minijob, diese führen aber gerade nicht dazu, dass für Minijobber ein eigenes Arbeitsrecht gilt und die üblicherweise zwingenden Vorschriften außer Kraft gesetzt sind.

Im Gegenteil: Minijobber sind trotz des geringen Entgelts oder der kurzfristigen Beschäftigung rechtlich normale Arbeitnehmer, sodass die zahlreichen arbeitsrechtlichen Vorschriften auch in ihren Arbeitsverhältnissen gelten. Aus arbeitsrechtlicher Sicht unterscheiden sich Minijobber deshalb nicht von Vollzeitbeschäftigten. Sie haben die gleichen arbeitsvertraglichen Rechte und Pflichten wie jeder andere Arbeitnehmer. Hierzu zählt auch das Recht auf bezahlten Erholungsurlaub.

Welcher Urlaubsanspruch besteht im Minijob?

Da das   Bundesurlaubsgesetz (BurlG) auch für den Minijobber gilt, haben sie grundsätzlich den gesetzlichen Mindesturlaubsanspruch von 24 Werktagen. Das Gesetz geht bei der Festlegung des Mindesturlaubs jedoch von einer 6-Tage-Woche aus. Bei Arbeitnehmern mit weniger Arbeitstagen in der Woche wird der Urlaubsanspruch entsprechend gekürzt.

Für die Frage, wie viele Tage bezahlter Urlaub einem Minijobber zustehen, kommt es daher entscheidend darauf an, wie viele Tage er in der Woche arbeitet – die Zahl der Stunden pro Tag spielt hingegen keine Rolle. Arbeitet ein Minijobber z. B. an fünf Tagen der Woche jeweils zwei Stunden, hat er einen gesetzlichen Urlaubsanspruch von zwanzig Tagen, Minijobber, die drei Tage die Woche fünf Stunden arbeiten, haben einen Urlaubsanspruch von zwölf Tagen und Minijobber mit zwei Arbeitstagen à fünf Stunden lediglich acht Tage Erholungsurlaub. Variiert die Anzahl der wöchentlichen Arbeitstage, richtet sich der Urlaubsanspruch nach der Zahl der durchschnittlichen Wochenarbeitstage. 

Die Zahl der Urlaubstage lässt sich mit dieser Formel berechnen: Individuelle Arbeitstage pro Woche x 24 (Urlaubsanspruch in Werktagen) / 6 (übliche Arbeitstage, Montag bis Samstag)

Der Urlaubsanspruch kann aber auch höher sein. Da das BUrlG nur das absolute Minimum vorschreibt, können Arbeitgeber ihren Mitarbeitern auch mehr Urlaubstage gewähren. Daher findet sich häufig in Tarifverträgen, Betriebsvereinbarungen oder Arbeitsverträgen eine Regelung, wonach dem Arbeitnehmer mehr als 24 Werktage Urlaub zusteht. Nach dem arbeitsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz darf der Arbeitgeber seine Minijobber nicht schlechter behandeln als vergleichbare vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer, sodass dieser höhere Urlaubsanspruch auch den beschäftigten Minijobbern zusteht.

Fazit: Weigert sich ein Arbeitgeber, Minijobbern bezahlten Urlaub zu gewähren, handelt er rechtswidrig.Der weit verbreitete und gelebte Glaube, dass Minijobber keinen Urlaubsanspruch haben, ist juristisch gesehen nicht haltbar. Rechtlich steht jedem Minijobber ein gesetzlicher Urlaubsanspruch zu, der nach den wöchentlichen Arbeitstagen zu berechnen ist. Gewährt ein Arbeitgeber seinen Mitarbeitern generell mehr Urlaubstage als gesetzlich vorgeschrieben, muss er dies auch bei Minijobbern tun.

Hat eine 450 Euro Kraft Anspruch auf bezahlten Urlaub?

Wie andere Angestellte haben auch Minijobber einen Anspruch auf bezahlten Urlaub. Dieser Anspruch ist unabdingbar. Dies bedeutet, dass weder im Arbeitsvertrag, noch mittels einer Erklärung des Arbeitnehmers darauf verzichtet werden kann. Auch nicht freiwillig.

Wie viel Urlaub bei Minijob 3 Tage Woche?

Arbeiten Sie also an drei Tagen pro Woche, beträgt Ihr gesetzlicher Mindesturlaubsanspruch zwölf Tage. Wenn Sie nur an einem Tag in der Woche arbeiten, stehen Ihnen vier freie Tage pro Jahr zu. Die Anzahl der tatsächlich geleisteten Stunden spielt dabei keine Rolle.