Wie qualifiziert man sich für die champions league

Fußball | Bundesliga Europapokal: Welcher Platz in welchen Wettbewerb führen kann

Stand: 06.05.2022 10:19 Uhr

Der DFB-Pokalsieger könnte dem Tabellensiebten in den Europapokal verhelfen und in der Europa League hat Eintracht Frankfurt die Chance, einen fünften Platz für die Bundesliga in der Champions League zu erspielen.

Grundsätzlich hat der deutsche Fußball auch in der Saison 2022/23 sieben Plätze im Europapokal:

  • Champions League: vier Bundesliga-Teams in der Gruppenphase
  • Europa League: der DFB-Pokalsieger und ein Bundesliga-Team in der Gruppenphase
  • Europa Conference League: ein Bundesliga-Team in den Playoffs

WettbewerbTeilnahme durch
Champions League (Gruppenphase) Bundesliga Plätze 1 - 4
Europa League (Gruppenphase) DFB-Pokalsieger, Bundesliga Platz 5
Conference League (Playoffs) Bundesliga Platz 6

DFB-Pokal kann Plätze verschieben

Wenn der DFB-Pokalsieger bereits über die Bundesliga für die Champions League oder die Europa League qualifiziert sein sollte, geht der Europa-League-Platz aus dem Pokal zurück an die Bundesliga. Der Tabellensechste würde dadurch in der Gruppenphase der Europa League spielen, der Siebte in den Playoffs zur Europa Conference League.

Der SC Freiburg und RB Leipzig, beide momentan unter den Top 5, spielen im Pokalfinale in Berlin am 21. Mai. Die Chance, dass sich Plätze in der Bundesliga-Tabelle verschieben, ist also hoch.

DFB-Pokalsieger erreicht ...Folge in der Bundesliga
Bundesliga Platz 1 - 4 Plätze 5 und 6 EL-Gruppenphase, Platz 7 ECL-Qualifikation
Bundesliga Platz 5 Platz 6 EL-Gruppenphase, Platz 7 ECL-Qualifikation
Bundesliga Platz 6 Platz 5 EL-Gruppenphase, Platz 7 ECL-Qualifikation
Bundesliga Platz 7 - 18 bzw. kommt nicht aus der Bundesliga Platz 5 EL-Gruppenphase, Platz 6 ECL-Qualifikation

Wenn Frankfurt die Europa League gewinnt

Der Grundsatz lautet: Der Europa-League-Sieger spielt in der kommenden Saison garantiert in der Gruppenphase der Champions League. Nach dem Finaleinzug hat Eintracht Frankfurt als deutsches Team noch diese Chance und könnte so für einen fünften Platz für die Bundesliga in der Champions League sorgen.

Frankfurt wird in der Bundesliga eine europäische Qualifikation sicher verpassen. Der Platz in der Champions League käme daher hinzu, an der Verteilung im oberen Bereich der Tabelle würde sich aber nichts ändern. Das Ergebnis: Acht statt sieben deutsche Teams wären international dabei.

Wichtig: Ein Bundesligist kann nicht von der Leistung eines anderen Bundesligisten in Europa profitieren. Der achte Platz reicht in keinem Fall für das internationale Geschäft - es sei denn, der Achte holt selbst einen Europapokal.

Nicht mehr möglich: Hätte Leipzig die Europa League gewonnen und wäre gleichzeitig in der Bundesliga bzw. im DFB-Pokal europäisch qualifiziert gewesen, wäre der in der Liga erreichte Platz weggefallen und an die UEFA zurückgegangen.

Europa-League-Sieger erreicht ...Folge in der Bundesliga
Platz 1 - 4 doppelt erreichter CL-Platz geht an Frankreich
Platz 5 - 6 (7)* ein CL-Platz mehr, ein Platz Abzug EL/ECL
Platz 7 (8)* - 18 ein CL-Platz mehr

*in Klammern mögliche Verschiebung durch den DFB-Pokal-Sieger

Champions League und Conference League ohne Einfluss

Auch die beiden anderen Wettbewerbe hätten Einfluss auf die Platzvergabe nehmen können. Mittlerweile sind aber alle gestarteten Bundesligisten aus der Champions League und der Europa Conference League ausgeschieden.

DFB-Pokalfinale und Fair-Play-Wertung keine Hintertüren mehr

Viele Jahre lang war die Fair-Play-Wertung der UEFA eine Möglichkeit, einen Startplatz in der ersten Qualifikationsrunde der Europa League zu bekommen. Doch diese Regel hat die UEFA lange abgeschafft, der fairste Verband erhält seit 2015 ein Preisgeld statt des Startplatzes.

Der unterlegene Finalist im DFB-Pokal geht in jedem Falle leer aus, das gilt seit Beginn der Saison 2015/16 - der VfB Stuttgart schaffte es 2013 noch als unterlegener Pokalfinalist in die Europa League.

"Ist der Champions-League-Sieger automatisch qualifiziert?" - So funktioniert die Teilnahme am europäischen Vereinswettbewerb

Die Champions-League ist die Königsklasse des europäischen Vereinsfußballs. Wer aber darf daran teilnehmen? Ist beispielsweise der Sieger fürs darauffolgende Jahr automatisch qualifiziert? Diese und andere Fragen sind genau geregelt.

Wie qualifiziert man sich für die champions league
Die Champions League garantiert volle Stadien. © wattwurm25 / Pixelio

Die UEFA Champions League

Die Champions League ist der Nachfolge-Wettbewerb des früheren Europapokals der Landesmeister, bei dem die Meister einzelner europäischer Ligen gegeneinander antraten und den Europapokalsieger der Landesmeister ermittelten.

  • Die Champions League wurde vom europäischen Fußballverband UEFA zur Saison 1992/93 eingeführt, um einige Änderungen gegenüber dem Europapokal der Landesmeister, vorzunehmen, die vor allem auch in wirtschaftlichen Interessen begründet lagen. Anders als die Champions League wurde der Europapokal der Landesmeister, von Anfang an im K.-O.-System mit einem Hin- und Rückspiel ausgetragen. Das bedeutete für die großen europäischen Vereine, dass sie, wenn es unglücklich für sie lief, schon in der ersten Runde ausscheiden und in einem internationalen Wettbewerb kein Geld mehr verdienen konnten.
  • Vor allem im Interesse der mächtigen Vereine wurde deshalb bereits im letzten Jahr des Europapokals 1991/92 eine Gruppenphase, wie sie auch von Welt- und Europameisterschaften bekannt ist eingeführt, sodass für jeden Verein mehrere Spiele und damit gewisse Einnahmen garantiert waren. Ab dem darauf folgenden Jahr hieß der Wettbewerb dann UEFA Champions League.

Im Laufe der Jahre wurden in der Champions League einige Veränderungen sowohl den Austragungsmodus als auch die Teilnehmerzahl und die Qualifikation betreffend vorgenommen. So gab es zum Beispiel zeitweise zwei Gruppenphasen, damit die Vereine, die die erste Gruppenphase überstanden hatten, noch einmal mehrere Spiele austragen konnten, erst danach ging es ab dem Viertelfinale in die K.-O.-Spiele 

  • Seit der Saison 2003/2004 startet die Champions League mit einer Gruppenphase, danach beginnen mit dem Achtelfinale die K.-O.-Spiele. Sowohl in den Gruppen- als auch in den K.-O.-Spielen finden jeweils Hin- und Rückspiele statt. Eine Ausnahme ist das Endspiel, hier wird nur eines ausgetragen und der Sieger falls nötig per Elfmeterschießen ermittelt.
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    Jeder Fan träumt davon, dass der eigene Fußballverein in einer Saison in drei Wettbewerben …

  • Die Zahl der möglichen Teilnehmer pro Liga wurde zur Saison 1999/2000 auf bis zu vier erweitert. In den ersten Jahren des neuen Wettbewerbs waren dagegen nur die Landesmeister qualifiziert, ab der Saison 1997/98 konnten aus den starken europäischen Ligen auch die Zweitplatzierten teilnehmen.
  • Um zu ermitteln, welche europäische Liga wie viele Startplätze bekommt, führt die UEFA eine Rangliste, die unter dem Namen UEFA-Fünfjahreswertung oder UEFA-Koeffizient bekannt ist. Diese Rangliste legt außerdem auch fest, welche Ligen mit wie vielen Teilnehmern an der Europa League, dem früheren UEFA-Pokal, teilnehmen dürfen. Je besser eine Liga in der Rangliste platziert ist, umso mehr Plätze stehen ihr in der Champions League zu, für schwache Ligen bedeutet das, dass selbst die Landesmeister nicht automatisch qualifiziert sind.
  • Für die ersten drei Länder auf der Liste sehen die Regeln beispielsweise vor, dass sowohl die Meister als auch die Vizemeister und die Drittplatzierten der nationalen Ligen an der Champions League teilnehmen dürfen, der Viertplatzierte kann sich in mehreren Qualifikationsrunden qualifizieren. In diesen Qualifikationsrunden besteht auch für die Meister aus den schwächeren Ligen die Möglichkeit, sich die Teilnahmeberechtigung zu erspielen.   
  • Ist die Champions League aber noch eine Champions League, wenn sogar Viertplatzierte mitspielen dürfen? Darüber lässt sich streiten und manch einer ist der Meinung, dann könne man ja gleich auch den fünften, siebten oder zehnten mitspielen lassen. Das aber ist zumindest theoretisch ohnehin schon möglich, nämlich dann, wenn eine Mannschaft in der Liga nur den fünften, siebten oder zehnten Platz belegt, aber den großen Henkeltopf gewinnt, denn der Sieger des Vorjahres ist stets automatisch qualifiziert.  

Die UEFA regelt ihren wichtigsten Vereinswettbewerb also sehr genau.

Weiterlesen:

  • Europa und Champions League im Fußball - Unterschiede
  • Champions League - die Sterne bedeuten das
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Wie funktioniert die Champions League Qualifikation?

In der ersten Phase spielen 32 Mannschaften in acht Vierergruppen. Die Ersten und Zweiten verbleiben im Wettbewerb, die Drittplatzierten steigen in die Europa League ab. Die Viertplatzierten der acht Gruppen scheiden aus. Russische Vereine sind von den UEFA-Wettbewerben 2022/23 ausgeschlossen.

Wer kann sich alles für die Champions League qualifizieren?

Grundsätzlich lautet die Regel bezüglich der Teilnahme an Europa und Europa Conference League: Der Sieger des DFB-Pokals und der Fünfte der Bundesliga spielen in der Gruppenphase der Europa League, der Sechste startet in der Play-off-Runde zur Europa Conference League.

Wie viele Mannschaften qualifizieren sich für die Champions League?

Grundsätzlich hat der deutsche Fußball auch in der Saison 2022/23 sieben Plätze im Europapokal: Champions League: vier Bundesliga-Teams in der Gruppenphase. Europa League: der DFB-Pokalsieger und ein Bundesliga-Team in der Gruppenphase.

Ist man für die Champions League qualifiziert wenn man die Europa League gewinnt?

Der Gewinner des Wettbewerbs spielt seit 2000 gegen den Sieger der UEFA Champions League um den UEFA Super Cup und erhält seit der Saison 2014/15 einen Startplatz in der UEFA Champions League der folgenden Saison.