Wie lange hat man bei PayPal Käuferschutz?

Sicherheit PayPal: Geld zurückfordern

PayPals Käuferschutz hilft Ihnen, Ihr Geld bei Problemen mit einer Zahlung wieder zurückzufordern.

Wie lange hat man bei PayPal Käuferschutz?

Wenn Sie in Ihrer PayPal-Übersicht eine falsche Abbuchung bemerken, können Sie als Käufer ganz einfach Ihr Geld zurückfordern. Das gilt auch, wenn Sie bezahlte Ware nicht erhalten haben oder diese beschädigt ankommt. Wie genau Sie ein solches Verfahren einleiten, erklären wir Ihnen im Folgenden.

  • Erste Maßnahme: Kontakt aufnehmen
  • So fordern Sie Ihr Geld zurück
  • Wann greift der PayPal-Käuferschutz - und wann nicht?
  • Erklär-Video

Erste Maßnahme: Kontakt aufnehmen

Bevor Sie PayPal einschalten und Ihr Geld zurückfordern, sollten Sie zuerst den Verkäufer kontaktieren. Die E-Mail-Adresse des Verkäufers finden Sie immer in den Informationen der Transaktion. Melden Sie sich also bei PayPal an und wählen Sie die Transaktion aus, für die Sie Ihr Geld zurückfordern möchten. Die Kontaktadresse finden Sie dann rechts unter den Informationen des Verkäufers. Klicken Sie dort auf die E-Mail-Adresse, öffnet sich Ihr Mail-Programm.

Als erstes sollten Sie versuchen mit dem Käufer Kontakt aufzunehmen.

Nun verfassen Sie eine E-Mail mit Ihrem Anliegen und geben zur Vereinfachung auch den Transaktionscode mit an, der ebenfalls dort steht, wo Sie die E-Mail-Adresse gefunden haben. In vielen Fällen kann das schon die Lösung sein, da viele Unternehmen dann bereit sind, Ihnen zu helfen.

So fordern Sie Ihr Geld zurück

Sollte sich der Verkäufer trotz Ihrer persönliche Anfrage weigern, Ihnen das Geld zurückzuerstatten, können Sie PayPal einschalten. Diese Möglichkeit besteht bis zu 180 Tage nach der Zahlung. Dafür loggen Sie sich bei PayPal ein und wählen dann bei Ihren Aktivitäten die Transaktion aus, für die Sie Ihr Geld zurückfordern möchten. Sie sehen unten den Button "Problem melden". Klicken Sie darauf und Sie werden zur PayPal Konfliktlösung weitergeleitet.

Dort können Sie nun zwischen vier verschiedenen Möglichkeiten wählen:

  • Sie haben den Artikel nicht erhalten.
  • Der erhaltene Artikel entspricht nicht der Beschreibung oder ist beschädigt.
  • Sie haben den Verdacht, dass jemand unbefugten Zugriff auf Ihr PayPal-Konto hatte.
  • Der Betrag, der abgebucht wurde, ist nicht korrekt.
Wenn Sie Ihr Geld wiederhaben möchten, müssen Sie auswählen wo das Problem bei der Transaktion liegt.

Sie müssen anschließend noch nähere Angaben machen. Sobald Sie das Problem gemeldet haben, hat der Verkäufer 20 Tage Zeit, um den Konflikt zu beseitigen. Nach 7 Tagen können Sie dann den Käuferschutz aktivieren, um Ihr Geld über PayPal zurück zu erhalten.

Wann greift der PayPal-Käuferschutz - und wann nicht?

Laut dem einen oder anderen Rechtsexperten kann der PayPal-Käuferschutz sogar als reine Kulanzleistung gewertet werden. Wenn PayPal sagt, dass Sie Ihr Geld nicht zurückerhalten, können Sie häufig nichts daran ändern. Einen Antrag auf Problembehandlung sollten Sie aber dennoch stellen.

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Bei Mängeln zwei Jahre Zeit zum Reklamieren

Nach dem Gesetz haben Sie – unabhängig vom Käuferschutz – zwei Jahre ab Erhalt der Ware Zeit, Mängel zu reklamieren. Wenn die Ware gar nicht angekommen ist, können Sie dies sogar noch bis zu drei Jahre später geltend machen.

Mehr zu Ihren Rechten bei Lieferverzögerungen haben wir hier zusammengestellt.

Sind Sie bereits vom Kauf zurückgetreten, verjähren Ihre Ansprüche ebenfalls erst drei Jahre später. Dasselbe gilt, nachdem Sie einen Widerruf erklärt haben. Wenn Sie also im Jahr 2021 vom Kauf zurücktreten oder ihn widerrufen, haben Sie bis zum 31.12.2024 Zeit, rechtliche Schritte einzuleiten, wenn Sie das Geld nicht zurück erhalten. Aus Beweisgründen sollten Sie Ihre Rechte dennoch möglichst schnell geltend machen und sämtliche Belege sowie Schriftverkehr (auch per E-Mail) bis zur Klärung des Problems aufbewahren.

Händler kontaktieren

Zum Teil verlangen Anbieter, dass Sie sich vor einem Antrag auf Käuferschutz mit dem Händler in Verbindung gesetzt haben. Auch wenn das nicht der Fall ist, empfehlen wir, dass Sie Ihre Ansprüche auf jeden Fall gegen den Händler geltend machen. Schließlich ist der Händler Ihr Vertragspartner und es kommt auf den Kaufvertrag an, ob Sie zahlen müssen oder nicht. Sollte der Händler dagegen für Sie nicht erreichbar sein, kann es sinnvoll sein, nur den Käuferschutzantrag zu verfolgen.

Die Ware kommt nicht an

Meist wird Käuferschutz für den Fall angeboten, dass die Ware nicht bei Ihnen eintrudelt. Aber Vorsicht! Der Händler muss dem Anbieter dabei oft nur einen Versandbeleg vorlegen. Ob die bestellten Schuhe oder das Notebook tatsächlich bei Ihnen angekommen sind, wird hingegen nicht geprüft. Wenn also die Ware auf dem Postweg verloren gegangen ist oder im Transportfahrzeug zerstört wurde, kommen Sie mit dem Käuferschutz nicht weiter. Anders im Gesetz: Das Transport- und Verlustrisiko der Ware trägt der Unternehmer. Vor Gericht müsste der Verkäufer also nachweisen, dass die Ware auch bei Ihnen angekommen ist. Mehr dazu lesen Sie hier.

Durch den Antrag auf Käuferschutz gehen Sie bei nicht gelieferter Ware aber zunächst kein Risiko ein. Wenn die Summen gering sind und Sie keine Rechtsschutzversicherung haben, kann der Weg über den Käuferschutz zunächst der einfachere sein.

Die Ware ist fehlerhaft

Wenn die Ware mangelhaft ist oder Sie etwas ganz anderes geliefert bekommen, können Sie das bei den meisten Online-Bezahldiensten über den Käuferschutz geltend machen. Die Anbieter haben dafür eigene Kategorien geschaffen und entscheiden "einzelfallbezogen", ob die Ware mangelhaft war. Solche Kategorien sind beispielsweise, dass die Ware nach dem ersten Gebrauch defekt ist, sie "signifikant" von der bestellten Ware abweicht oder einzelne Teile fehlen.

Als Nachweise für den Fehler genügen zum Teil Fotos oder andere geeignete Beweisstücke. Diese müssen Sie dem Anbieter zukommen lassen, indem Sie z.B. Bilder der Ware in ein entsprechendes Portal hochladen.

Zum Teil verlangen die Anbieter auch, dass die Ware an den Verkäufer zurückgeschickt wird. Dabei erstattet Ihnen der E-Payment-Anbieter die Rücksendekosten für die Ware an den Verkäufer nicht. Das kann besonders bei Rückversand ins Ausland teuer werden. Dann gehen Sie sogar noch in Vorleistung, ohne zu wissen, ob der Käuferschutzantrag auch tatsächlich durchgeht.

Ihre gesetzlichen Rechte gehen aber deutlich weiter: Rücksendekosten können Sie als Kosten der Nacherfüllung vom Verkäufer zurückverlangen. Für Transportkosten dürfen Sie sogar einen Vorschuss einfordern (§ 475 Abs. 4 BGB). Daher ist es häufig nicht ratsam, den Käuferschutz für fehlerhafte Ware in Anspruch zu nehmen, wenn Sie die Ware stets auf eigene Kosten zurückschicken müssen. Sie bleiben auf den Kosten für den Versand sitzen (z.B. bei PayPal) und verlieren ggf. ein Beweisstück.

Sie haben den Vertrag widerrufen

Einen Käuferschutz bei Widerruf gewähren nur wenige Bezahldienste. Das setzt meist nach seinen Bedingungen einen wirksamen Widerruf voraus. Es wird auch die paradoxe Bedingung gestellt, dass der Händler Sie zuvor über das Widerrufsrecht belehrt hat. Wenn das nicht der Fall ist, gibt es keinen Käuferschutz. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern: Bei fehlender Widerrufsbelehrung können Sie gegenüber dem Händler noch nach einem Jahr und 14 Tagen den Widerruf erklären. Das gilt unabhängig vom Käuferschutz. Mehr zum Widerruf lesen Sie hier.

Der Käuferschutz wird gewährt – Was ist der Mehrwert?

Ist der Käuferschutz erfolgreich beantragt und das Geld zurück auf dem eigenen Konto gelandet, wiegt man sich in Sicherheit. Doch Vorsicht! Sie können nicht erwarten, dass es endgültig dabei bleibt. Der Bundesgerichtshof hat 2017 entschieden, dass der Verkäufer trotz erfolgreichem Käuferschutz sein Geld zurückverlangen kann (BGH-Urteil vom 22.11.2017, Az. VIII ZR 83/16 und VIII ZR 213/16). Grund dafür ist, dass Ihr Vertrag mit dem Verkäufer Vorrang hat vor den Regeln des Käuferschutzes. Kommt es zum Streit zwischen Ihnen und dem Verkäufer, entscheiden nicht PayPal und Co. als letzte Instanz, wer Recht hat, sondern Gerichte.

Das heißt also: Allein durch die Rückbuchung auf das PayPal- oder Amazon-Konto ist die Angelegenheit nicht geklärt. Der erfolgreiche Antrag auf Käuferschutz hat nur den Vorteil, dass nun der Verkäufer gegen Sie klagen muss, wenn er sein Geld zurückverlangt. Der Käuferschutz hält also nicht, was der Name verspricht, und schützt nicht davor, dass der Verkäufer Geld von Ihnen verlangen kann.

Der Käuferschutz wird abgelehnt – Was tun?

Die Ablehnung hat keinen Einfluss auf Ihre Ansprüche gegenüber dem Händler, bei dem Sie gekauft haben. Sie haben Ihre gesetzlichen Rechte nicht verloren. Sie sollten allerdings sämtliche Beweisstücke vom Händler oder E-Payment-Anbieter zurückverlangen, wenn Sie etwas dorthin geschickt haben.

Welche Rechte habe ich sonst noch gegenüber dem E-Payment-Anbieter?

Ansprechpartner bei Problemen mit der Bestellung ist grundsätzlich der Onlinehändler. Davon gibt es aber – unabhängig vom Käuferschutz – eine wichtige Ausnahme: Zum Teil lassen sich E-Payment-Anbieter den Anspruch auf Kaufpreiszahlung vom Händler übertragen. Juristisch spricht man von einer Abtretung. Das geschieht häufig beim Kauf auf Rechnung.

Das bedeutet, dass nun der Online-Bezahldienst direkt von Ihnen das Geld verlangen kann und das nicht nur im Auftrag des Händlers macht. Gibt es eine solche Abtretung, haben Sie mehr Rechte gegen den E-Payment-Anbieter. Sie können sich gegen die Forderung des Bezahldienstes mit Ihren Rechten aus dem Kaufvertrag wehren. Sie können sich also weigern, an den Bezahldienst zu zahlen, wenn die Ware nicht ankommt oder Mängel aufweist.

Wie erfahren Sie von einer Abtretung?

Von der Abtretung erfahren Sie zum Teil bereits, wenn Sie den Kauf auf Rechnung als Zahlungsweise auswählen. Spätestens erfahren Sie es, wenn der Bezahldienst und nicht der Händler von Ihnen eine Zahlung verlangt. Auf der Rechnung finden Sie meistens ebenfalls einen Hinweis, dass die Zahlung auf den Bezahldienst übertragen wurde. Sie können auch in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Bezahldienstes nachsehen, ob Kaufpreisforderungen des Händlers auf den Dienst übertragen werden.

Sind Sie trotzdem unsicher, können Sie beim Zahlungsdienstleister Auskunft darüber verlangen, ob die Forderung abgetreten wurde und im eigenen oder in fremdem Namen geltend gemacht wird.

Wie lange kann man bei PayPal das Geld zurückfordern?

So fordern Sie Ihr Geld zurück Diese Möglichkeit besteht bis zu 180 Tage nach der Zahlung. Dafür loggen Sie sich bei PayPal ein und wählen dann bei Ihren Aktivitäten die Transaktion aus, für die Sie Ihr Geld zurückfordern möchten. Sie sehen unten den Button "Problem melden".

Hat man immer Käuferschutz bei PayPal?

Laut der Auskunft auf der PayPal-Website greift der Käuferschutz immer dann, „wenn Ihr gekaufter Artikel nicht ankommt oder ganz und gar nicht der Beschreibung entspricht“. Wird Ihre Ware gar nicht, kaputt oder fehlerhaft geliefert, sollten Sie von PayPal das Geld zurück erhalten.

Wann gilt der PayPal Käuferschutz nicht?

Der Käuferschutz soll Sie vor betrügerischen Transaktionen schützen – zum Beispiel wenn die Ware nicht ankommt oder stark von der Beschreibung abweicht. Die PayPal-Freunde-Funktion ist nicht für das Online-Shopping gedacht. Daher entfällt mit ihr auch der Käuferschutz.

Wie lange kann ich Käuferschutz beantragen?

Fristen einhalten nach der Bestellung den Antrag auf Käuferschutz stellen (z.B. 180 Tage). Zum Teil müssen Sie auch innerhalb weniger Tage auf die Rückfragen des Bezahldienstes reagieren, sonst scheitern Sie mit Ihrem Käuferschutzantrag.