Wie lange dauert eine Lymphknotenschwellung nach Impfung?

Nach der Injektion eines COVID-19-Impfstoffs hat zirka jede 20. Frau (5,3%) bis zu 2 Wochen nach der Impfung geschwollene Lymphknoten in der Axilla und 3% der Frauen im Zeitrahmen bis zu 28 Tage. Danach werden keine axillären Adenopathien mehr gefunden. Das berichten US-amerikanische Forscher in JAMA Oncology  [1].

Eine Mammografie sollte daher möglichst mindestens 28 Tage nach Injektion einer SARS-CoV-2-Vakzine erfolgen oder vor der Impfung, um Fehlinterpretationen der Bildgebung zu vermeiden, so die Schlussfolgerung aus der Studie.

Retrospektive Analyse an mammografierten Frauen

Laut den US Centers for Disease Control (CDC) berichten zirka 16% der amerikanischen Frauen, die Angaben zu potenziellen Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe machen, über symptomatische axilläre Lymphadenopathien. Vakzine-induzierte Schwellungen der Lymphknoten könnten die Befundung mammografischer Aufnahmen stören. In einem großen US-amerikanischen Zentrum für Mammografie haben daher Forscher der Mayo Clinic, Jacksonville, die Inzidenz axillärer Adenopathien bei Frauen vor einer geplanten Mammografie untersucht.

In der Studie wurde retrospektiv die axillären Lymphadenopathie bei Frauen analysiert, die maximal 90 Tage nach einer COVID-19-Impfung (1. oder 2. Dosis) mammografiert wurden, und zwar als Diagnostik bei konkretem Verdacht auf Mammakarzinom oder als Früherkennungsuntersuchung

Zur Diagnose der axillären Adenopathie haben die Forscher die Frauen zur Symptomatik (Schwellungen, eventuell schmerzhafte Schwellungen) befragt, radiologisch befundet und bei einem positiven Befund (Adenopathie) nochmals untersucht, meist auch mit Ultraschall.

„Cut-off“ für Lymphknotenschwellung zirka 3 Wochen

Von 750 untersuchten Frauen wurde bei 3% eine axilläre Adenopathie in der mammografischen Untersuchung festgestellt. 16% hatten über entsprechende Symptome berichtet.

Waren Symptome vorhanden, so war eine Anomalität in der Mammografie häufiger als bei symptomlosen Frauen. Der Unterschied war nicht signifikant (p = 0,29). Das Alter, die Art des Impfstoffs oder die Applikation als 1. oder 2. Dosis hatten keinen Einfluss. Bei Frauen mit axillärer Adenopathie waren median 10 Tage nach Impfung vergangen und bei Frauen ohne Adenopathie median 18 Tage.

Die Inzidenz einer Lymphknotenschwellung nahm mit zunehmendem Abstand zur Impfung ab: 5,3% der Frauen hatten im Zeitraum 1 bis 14 Tage nach Impfung eine axilläre Adenopathie, 2,9 % waren es im Zeitraum 15 bis 28 Tage nach Impfung. Nach 28 Tagen wurden keine Lymphknotenschwellungen mehr festgestellt. Der „Cut-off“ wird auf 22,5 Tage geschätzt.

Empfohlener Mindestabstand zu einer Mammografie 28 Tage

Vorübergehende Adenopathien sind nach Impfungen keine Seltenheit, sie werden zum Beispiel auch nach Influenza- oder HPV-Impfungen beobachtet. Die Rate selbstberichteter Lymphknotenschwellungen bei SARS-Corona-Impfung war in dieser Studie den Autoren zufolge mit 16% höher als in der Mammografie (3-5%). Es werden generell aber nur bei 0,02-0,04 % der nicht pathologischen Mammografien (Befund: kein Malignom) axilläre Lymphadenopathien festgestellt.

Daher empfehlen die Experten der Mayo Clinic, einen Abstand von mindestens 28 Tagen zu einer Mammografie. Auch Angaben zur Seite der Impfung (links, rechts) seien hilfreich.

Die Studienergebnisse einschränkend, bemerken die Autoren, dass die Zahl der Patientinnen klein gewesen sei und die Untersuchungen an lediglich einem Zentrum erfolgten. Es würden mehr Daten aus größeren Studien zu dieser Fragestellung benötigt.

Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de.
 

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    St. Louis/Missouri � Niemand kann derzeit vorhersagen, wie lange die Schutzwirkung einer Impfung gegen COVID-19 anh�lt. Die Untersuchung von Lymphknoten in Nature (2021; DOI: 10.1038/s41586-021-03738-2) zeigt jedoch, dass das Immunsystem Monate nach der Impfung auf eine m�gliche Infek�tion vorbereitet ist.

    Die Coronaepidemie hat mRNA-Impfstoffen zum Durchbruch verholfen. Bei der Impfung wird die Boten-RNA f�r das S-Protein von SARS-CoV-2 in den Muskel injiziert. Die Zellen nehmen die Gene auf und stellen daraus das S-Protein her, das der eigentliche Impfstoff ist.

    In den letzten Monaten wurden weltweit mehrere hundert Millionen Menschen mit den mRNA-Impf�stoffen von Biontech/Pfizer und Moderna geimpft (hinzu kommen weitere Million, die Vektor-basierte Impfstoffe von Astrazeneca und Janssen erhalten haben, die im Prinzip auf die gleiche Weise funktio�nieren).

    Derzeit wird gehofft, dass die hohe Immunogenit�t und die Schutzwirkung von l�ngerer Dauer sein werden. Die Untersuchungen der letzten Wochen haben jedoch gezeigt, dass die Antik�rpertiter langsam fallen.

    F�r Ali Ellebedy von der Washington University School of Medicine in St. Louis spricht dies nicht gegen eine l�ngere Schutzwirkung. Entscheidend sei, so der Immunologe und Pathologe, ob das Immunsystem ein immunologisches Ged�chtnis aufbaut, das im Fall einer Infektion eine schnelle Reaktion mit der Bildung von Antik�rpern und T-Zellen erlaubt.

    K�rzlich konnte Ellebedy nachweisen, dass das Knochenmark langfristige B-Ged�chtniszellen bildet, die im Fall einer Infektion rasch die Produktion neuer Antik�rper veranlassen.

    In der aktuellen Studie haben Ellebedy und Mitarbeiter die Lymphknoten von 14 Personen untersucht, die den Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer erhalten hatten. Die Forscher sp�rten zun�chst in der Achselh�hle mittels Dopplerultraschall die Lymphknoten auf, die zum Drainagegebiet des Deltamuskels geh�ren, in den der Impfstoff injiziert wird. Dort wurde dann per Feinnadelbiopsie eine Gewebeprobe entnommen und im Labor unter die Lupe genommen.

    Das Ziel der Untersuchung war der Nachweis von sogenannten Keimzentren, in denen nach einem Anti�gen�kontakt die Immunabwehr orchestriert wird. Tats�chlich wurden bei allen Patienten Keimzentren in den Lymphknoten gesichtet. Dort fanden die Forscher B-Zellen, die das S-Protein von SARS-CoV-2 erken�nen, was die Voraussetzung f�r eine Antik�rperproduktion ist.

    Die Forscher haben auch herausgefunden, an welchen Stellen auf dem S-Protein die Antik�rper binden. Von 37 identifizierten Antik�rpern erkannten 17 die Rezeptorbindungsstelle und 6 die N-terminale Do�m�ne (die Spitze des S-Proteins). Diese neutralisierenden Antik�rper sind in der Regel in der Lage, die Viren von der Infektion weiterer Zellen abzuhalten. 3 Antik�rper erkannten auch das Betacoronavirus OC43 und 2 von diesen auch das Betacoronavirus HKUI. Beide geh�ren zu den saisonalen Erk�ltungs�viren. Eine Impfung mit Comirnaty, die diese Antik�rper bildet, k�nnte die Geimpften im Prinzip auch vor bestimmten banalen Erk�ltungen sch�tzen. OC43 und HKUI geh�ren zu den zahlreichen Erk�ltungsviren.

    In den Lymphknoten wurden auch die Plasmablasten gefunden, die in der Fr�hphase einer Infektion die Antik�rper gegen die Krankheitserreger produzieren. Diese Zellen sind bei einer akuten Infektion (oder direkt nach einer Impfung) auch im Blut nachweisbar, verschwinden dort aber sp�ter wieder.

    Dass die Plasmablasten 5, 7 und 15 Wochen nach der Impfung noch in den Lymphknoten vorhanden waren, wertet Ellebedy als Hinweis auf eine l�nger dauernde Immunit�t. Daf�r spreche auch, dass die Keimzentren in den Lymphknoten in dieser Zeit noch erkennbar waren.

    Wie lange Lymphknotenschwellung nach BioNTech?

    Im März stellte eine spanische Arbeitsgruppe eine Fallserie von 20 Patientinnen vor, die nach der Erst- (6 Patientinnen) oder Zweitimpfung (14 Patientinnen) mit der BioNTech- oder der Moderna-Vakzine eine subklavikuläre Lymphadenopathie entwickelten. Die Zeit zwischen Piks und Lymphknotenschwellung betrug 1–24 Tage.

    Wie lange dauert es bis Lymphknoten wieder Abschwellen?

    Geschwollene Lymphknoten aufgrund einer Virusinfektion bilden sich von selbst wieder zurück, wenn die Infektion vorbei ist. Kleine Knötchen können bestehen bleiben, dies ist jedoch normal. Antibiotika helfen bei Virusinfektionen nicht. Die Therapie geschwollener Lymphknoten aus anderen Gründen hängt von der Ursache ab.

    Was kann man tun damit Lymphknoten Abschwellen?

    Hausmittel gegen geschwollene Lymphknoten.
    warme und kalte Kompressen: Diese legst du einfach für fünf bis zehn Minuten auf die Schwellungen. ... .
    Honig: Ein bis drei Teelöffel Honig am Tag sollen entzündungshemmend bei Infektionen des Hals- und Mundraumes wirken und dadurch das Abschwellen der Gewebeknoten fördern..

    Was tun bei Schwellung nach Impfung?

    Leichte Reaktionen an der Einstichstelle können meist schon durch Kühlen gelindert werden. Eine Kühlmanschette oder ein Kühlakku können gezielt auf die betroffene Stelle gelegt werden und so Linderung verschaffen.