Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit in den Wechseljahren schwanger zu werden?

Frauen zwischen 45 und 50 Jahren sollten auch nach dem Ende ihrer Menstruation noch etwa ein Jahr verhüten, wenn sie eine Schwangerschaft sicher vermeiden wollen. Darauf weist der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) hin.

Hormone ticken anders

Die letzte Monatsblutung – die Menopause – ist das Ende der fruchtbaren Zeit. Trotzdem kann es danach zu einem Eisprung und zu einer Schwangerschaft kommen. Doch wie lässt sich feststellen, wie lange man fruchtbar ist? Die Messung von Hormonen bietet kaum Sicherheit, weil sich der Hormonhaushalt oft schon lange vor der Menopause deutlich verändert. Daher ist der Hormonstatus kein guter Anhaltspunkt dafür, wann eine Frau nicht mehr schwanger werden kann.

Schwanger in den Wechseljahren

Die Menopause tritt bei Frauen in Mitteleuropa im Durchschnitt mit 51 Jahren ein. Völlig ausgeschlossen sind Schwangerschaften danach nicht: Laut Statistischem Bundesamt kommt es pro Jahr zu etwa 700 Schwangerschaftsabbrüche in den ersten zwölf Wochen bei Frauen zwischen 45 und 55. Da die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft ab 52 Jahren aber sehr gering ist, halten die Frauenärzte das Verhüten ab diesem Alter für unnötig.

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Vorzeitige Wechseljahre bei Kinderwunsch: Welche Möglichkeiten habe ich noch, um schwanger zu werden?

Letzte Aktualisierung am 16.08.2021

Es ist der Punkt in deinem Leben gekommen, an dem du dir eine eigene Familie wünschst. In deinem Beruf bist du zufrieden und du merkst, dass sich deine Prioritäten geändert haben. Erfolg und Karriere sind nicht mehr so wichtig wie sonst, deine innere Uhr macht sich bemerkbar. Ja, du kannst es kaum abwarten ein kleines, süßes Baby in deinen Armen zu halten. Nachdem sich dein Kinderwunsch nach einigen Monaten nicht erfüllt, lässt du dich untersuchen und da kommt die Diagnose: „Sie sind in den vorzeitigen Wechseljahren.“

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit in den Wechseljahren schwanger zu werden?

In einer Sekunde wird dir deine geplante Zukunft genommen, der Boden unter dir bricht zusammen. Fakt ist: Du bist nicht alleine. Immer mehr junge Frauen unter dem 50. Lebensjahr müssen mit dem Ergebnis "vorzeitige Wechseljahre mit Kinderwunsch" leben. Häufig aber kann eine Schwangerschaft durch Unterstützung noch eintreten.

Vorzeitige Wechseljahre bei Kinderwunsch: Bedeutung der Menopause

Mit dem Begriff „Wechseljahre“ wird das Ende der fruchtbaren Lebensphase der Frau bezeichnet. Sobald keine Eifollikel mehr vorhanden sind, stellt der Körper die Funktion der Eierstöcke nach und nach ein. Das ist aber kein Prozess, der von heute auf morgen geschieht. Dies dauert oft Monate oder sogar Jahre. Üblicherweise machen sich erste Symptome ab dem 50. Lebensjahr bemerkbar. Es ist also noch genug Zeit für den Kinderwunsch, denkt man. 

Bei den vorzeitigen Wechseljahren, auch „Klimakterium praecox“ genannt, ist das leider nicht der Fall. Die Funktion der Eierstöcke nimmt dann schon vor dem 40. Lebensjahr ab. Bevor die Eierstockfunktion aber in den verfrühten Ruhestand geht, verabschiedet sie sich schleichend. Der Eierstock arbeitet also noch, wenn auch verlangsamt. Du hast dann vielleicht weniger Eisprünge im Jahr, kannst aber gegebenenfalls noch schwanger werden. Deswegen ist es gut, wenn du diese Diagnose noch im frühen Stadium erhältst.

Die Symptome der vorzeitigen Wechseljahre

Die Symptome der vorzeitigen Wechseljahre gleichen denen der „normalen“ Menopause. Diese sind meistens ein unregelmäßiger Zyklus oder ein Ausbleiben der Regelblutung, Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Antriebslosigkeit und Erschöpfung, Libido-Verlust und Schlafstörungen

Der Frauenarzt/die Frauenärztin kann durch eine Hormonuntersuchung Klarheit schaffen. AMH (Anti-Müller-Hormon) und Östrogen sind dann kaum mehr nachweisbar bzw. vorhanden, das FSH (Follikelstimulierendes Hormon) ist deutlich erhöht.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit in den Wechseljahren schwanger zu werden?

Ursachen der vorzeitigen Wechseljahre

Du fragst dich, warum gerade du von den vorzeitigen Wechseljahren betroffen bist? So genau kann man das leider nicht feststellen. Es gibt jedoch einige Ursachen, die Grund sein könnten. Die Vererbung spielt dabei eine sehr große Rolle. Die meisten Frauen können eine Wiederholung in der Familiengeschichte sehen. Auch Autoimmunerkrankungen, Virusinfektionen, genetische Störungen und Stoffwechselerkrankungen können Auslöser sein. Dies ist aber eher selten der Fall. 

Weitere Risikofaktoren sind das Rauchen, der Konsum von Alkohol, Übergewicht und Untergewicht.

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Die Stimulationstherapien bei vorzeitigen Wechseljahren

Wurden die vorzeitigen Wechseljahre frühzeitig diagnostiziert und sind noch wenige Eifollikel im Eierstock, könnte eine Stimulationstherapie helfen. Dabei werden bestimmte Hormone gespritzt oder oral eingenommen, welche für das Heranreifen des Follikels wichtig sind. Durch regelmäßiges Ultraschallscreening kann dann die Entwicklung beobachtet werden. Ist das Ei herangereift, kann der Eisprung mithilfe einer Injektion ausgelöst werden. Wann du dann Geschlechtsverkehr haben sollst, wird dir dein Frauenarzt/deine Frauenärztin sagen. Meist sollte dies am gleichen Tag und am Folgetag geschehen.

Sind die vorzeitigen Wechseljahre schon voll im Gange, ist eine künstliche Befruchtung der letzte Ausweg. Dies gestaltet sich aber häufig schwierig, da eine Eizelle benötigt wird. In Deutschland ist die kommerzielle Eizellspende von Dritten jedoch durch das Embryonenschutzgesetz eindeutig verboten.

Die Embryonenspende

Im Gegensatz zur rechtlichen Lage der Eizellspende ist die der Embryonenspende nicht klar geregelt. Nicht verboten ist allerdings die nicht-kommerzielle Vermittlung von Embryonen, die während einer Kinderwunschbehandlung bei einem Paar legal entstanden sind und nicht bei der Kinderwunschpatientin eingesetzt werden konnten. Grund dafür könnte eine bereits entstandene Schwangerschaft sein. Möchte das Paar die restlichen Eizellen nicht verwerfen lassen, können sie diese spenden. Um eine Embryospende annehmen zu können, müssen aber einige Punkte berücksichtigt werden:

  • Die Embryonenspende ist für Paare, bei denen jegliche Behandlung mit eigenen Eizellen und Samenzellen nicht mehr sinnvoll bzw. möglich ist.
  • Paare, die bereits gesetzliche Kinder haben, dazu zählen auch Adoptivkinder, dürfen keine Spende erhalten.
  • Die Embryonenspende erfolgt anonym.
  • Altersgrenze für die Frau: Vollendung des 44. Lebensjahres
  • Altersgrenze für den Mann: Vollendung des 54. Lebensjahres

Sicherlich ist eine solche Diagnose im ersten Moment ein Schock. Versuche dich ausgiebig zu informieren, spreche mit deinem Frauenarzt/deiner Frauenärztin und lasse dich gegebenenfalls in eine Kinderwunschklinik überweisen. Wir wünschen dir, dass dein Wunschbaby sich bald auf den Weg machen kann und dein Traum in Erfüllung geht.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit in den Wechseljahren schwanger zu werden?

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Was sagt das Anti-Müller-Hormon über meine Fruchtbarkeit aus?

Anders als bei einem Mann, wird eine Frau mit einer bestimmten Anzahl an Eizellen geboren, die sie in ihrem Leben zur Verfügung haben wird. Produziert ein Mann während seines gesamten Lebens meist immer eine identische Spermienmenge, verringert sich bei der Frau die Anzahl ihrer Eizellen stetig. Daher kommt auch der Spruch „Meine biologische Uhr tickt“, denn die ersten Symptome der Wechseljahre können schon vor dem 50. Lebensjahr auftreten. 

Bist du gesund und auch relativ schnell schwanger geworden, wirst du das Anti-Müller-Hormon (AMH) wahrscheinlich nicht kennen. Frauen, die aber schon länger einen Kinderwunsch hegen und am Baby basteln, haben davon sicherlich schon gehört. Denn der AMH-Wert wird immer häufiger angewendet, um die „ovarielle Reserve“ der Frau zu ermitteln.

Der Eizellvorrat

Dein Eizellvorrat (ovarielle Reserve) kann medizinisch folgendermaßen bestimmt werden

  • Durch Auszählen der Follikel im Ultraschall
  • Durch Messen folgender Blutspiegel: FSH (follikelstimulierendes Hormon), Östradiol und AMH
  • Das AMH wird in den sogenannten Granulosazellen der Eierstöcke gebildet und umgibt die Follikel. Ist die Anzahl der reifungsfähigen Follikel hoch, ist somit auch der AMH-Wert entsprechend hoch.

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In Kinderwunschkliniken kann man mithilfe des AMH-Wertes unter anderem auch den Erfolg einer In-vitro-Fertilisation (IVF) abschätzen und so die Dosierung einer hormonellen Stimulation präziser wählen. 

Im Grunde ist es ganz einfach: Hast du einen geringen AMH-Wert, bilden sich bereits nur noch wenige stimulierbare Eibläschen. Ist der Wert hoch, verfügen deine Eierstöcke über genügend Eizellen. Der durchschnittliche AMH-Wert von Frauen zwischen 18 bis 30 Jahren liegt bei 1 bis 5 ng/ml. Die Werte sind stabil und zeigen keine zyklusbedingten Schwankungen auf. Ab dem 30. Lebensjahr sinken die AMH-Konzentrationen.

Pro Zyklus können 40 bis 1000 Follikel verbraucht werden. Sobald die Eizellreserve ausgeschöpft ist, tritt die Menopause ein.

Auch für die Diagnose unterschiedlicher Erkrankungen kann das AMH hilfreich sein. Dazu zählen Zyklusstörungen, Polyzystisches Ovar-Syndrom (PCOS), Endometriose oder auch die Wechseljahre.

Was tun bei einem niedrigen Anti-Müller-Hormon Wert?

Bis heute gibt es keine Medikamente oder medizinische Eingriffe, die eine Abnahme der ovariellen Reserve aufhalten können. Krankheiten, genetische Veranlagungen oder auch der Lebensstil zählen zu den Faktoren, die Auswirkungen auf die Abnahme der Eizellreserve haben können. 

So wurde festgestellt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft bei Raucherinnen jährlich um bis zu 4% sinkt. Deswegen ist es ratsam, das Rauchen so schnell wie möglich bleiben zu lassen. Auch Übergewicht kann die Chance auf eine natürliche Schwangerschaft senken. Kann das Hormon gar nicht gemessen werden, solltest du nicht verzweifeln, denn dies ist kein hundertprozentiger Indikator für eine Unfruchtbarkeit.

Sollte ich einen Anti-Müller-Hormon Test durchführen lassen?

Viele Gynäkologen/innen empfehlen einen solchen Test wirklich nur dann, wenn er medizinisch notwendig ist. Denn mit diesem Test kann auch ein gewisser Druck und Unsicherheit entstehen.

Dennoch kann er für die Familienplanung von Bedeutung sein: Möchtet ihr lieber noch einige Zeit warten und auf Nummer sicher gehen, kann ein solcher Test aussagen, ob du noch ausreichend viele Eizellen hast. Bist du an einem derartigen Test interessiert, solltest du mit deinem/r Frauenarzt/Frauenärztin Rücksprache halten. Bei Vorliegen einer medizinischen Notwendigkeit werden die Kosten für diesen Test sogar von den meisten Krankenkassen übernommen. 

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Was sollte ich noch über das Anti-Müller-Hormon wissen?

Nimmst du die Pille? Hormonelle Verhütungsmittel können einen großen Einfluss auf die AMH-Konzentration haben. Je länger du sie einnimmst, desto stärker kann der AMH-Wert sinken. 

Auch wenn du eine große Reserve an Eizellen hast, so kann dieser Test nichts über deren Qualität aussagen. Die Fruchtbarkeit kann z.B. durch eine geringe Eizellqualität oder verklebte Eileiter sinken.

Interview: Unerfüllter Kinderwunsch

Unerfüllter Kinderwunsch – erzählt aus Sicht einer Betroffenen Luisa. Welches Gefühlschaos Luisa durchlebt hat und wie sie trotzdem optimistisch in die Zukunft Blickt erzählt sie in diesem Interview.

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Und nicht vergessen: Täglich Folsäure nehmen!

Für die Schwangerschaft und Stillzeit ist Folsäure besonders wichtig, denn sie hilft bei allen Zellteilungsvorgängen. Das hat für das Entstehen des neuen Lebens eine besondere Bedeutung, denn schließlich bilden sich aus einer befruchteten Eizelle 100 Milliarden neue Zellen! Außerdem trägt Folsäure zur normalen Blutbildung und zum normalen Wachstum des mütterlichen Gewebes bei.

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Kann man in den Wechseljahren schwanger werden?

Frauen mit regelmäßigen ovulatorischen Zyklen können noch in den Wechseljahren schwanger werden. Eine zuverlässige Verhütung bis zum 52. Lebensjahr ist daher wichtig. Hormonbestimmungen geben dabei keine Sicherheit für die Notwendigkeit von Empfängnisverhütung, sondern sind nur eine Momentaufnahme ohne Konsequenz.

Wie merke ich in den Wechseljahren dass ich schwanger bin?

Anzeichen für die Wechseljahre.
Schwankungen im Zyklus (z.B. ungewöhnlich längere/kürzere Zyklen).
sogenannte. „Hitzewallungen“.
spannende Brüste..
Kopfschmerzen..
trockenere Haut und vermehrte Bildung von Falten..
Scheidentrockenheit..
körperliche Abgeschlagenheit..
Wassereinlagerungen..

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit in der Menopause schwanger zu werden?

Aufgrund der hormonellen Umstellung während der Wechseljahre kommt es zu Schwankungen im weiblichen Zyklus. Der Eisprung wird seltener, das heißt, es gibt immer wieder Zyklen ohne einen Eisprung. Damit ist eine Schwangerschaft bei Frauen über 45 Jahren zwar noch möglich, aber zunehmend unwahrscheinlich.

Wie wahrscheinlich ist es mit 49 schwanger zu werden?

Die spontane Schwangerschaftsrate jenseits der 40 liegt nur mehr bei ca. 2 – 7 Prozent. Das bedeutet, dass von 100 Paaren, die ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten, zwei bis max. 7 Frauen schwanger werden.