Schädlinge
Ameisenbefall eindeutig erkennen
26.08.2013Lesedauer: 1 Min.
Ameisen können schwere Schäden an Bauwerken verursachen. Wer also die kleinen Krabbler im Haus entdeckt, sollte sofort handeln. Ein gutes Erkennungszeichen für Ameisen sind kleine Häufchen feinen Staubs an der Fußleiste. "Es ist selten, dass es etwas anderes ist", sagt Bärbel Holl vom Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung (VFöS) in Düsseldorf. Die Tiere haben dann bereits die Wände des Gebäudes bevölkert und zum Beispiel Dämmmaterial wie Styropor zu Staub zerrieben. Mit diesen Tipps können Sie verhindern, dass Ameisen überhaupt ins Haus gelangen.
Ameisen wandern zum Beispiel vom Garten aus in ein Gebäude ein. Dringt von außen Feuchtigkeit ins Mauerwerk oder in die Betonwände eines Keller ein, sei es für die Insekten nicht schwer, sich im Haus niederzulassen. Auf diese Weise könnten sie auch in obere Etagen gelangen und das Material in den Wänden zersetzen, erläutert Holl. "Spätestens, wenn man in den oberen Etagen Ameisen entdeckt, sollte man einen Fachmann holen, der die Ursache löst", rät die Expertin. Denn Ameisen können hölzerne Bauteile zerstören und so schlimmstenfalls die Statik des Gebäudes gefährden.
Ameisen legen große Nester an
"Es ist allerdings nicht sehr einfach, solche baulichen Schäden zu beseitigen", erklärt sie. Denn wenn sich auch nur einige Ameisen im Haus zeigen, befänden sich dort in der Regel große Nester. "Die Nester muss man so freilegen, dass man drankommt, um sie zu beseitigen." Das sei mit viel Aufwand verbunden und erfordere meist umfangreiche Sanierungsarbeiten. In manchem alten Fachwerkhaus hätten dabei schon tragende Balken entfernt werden müssen.
Im Frühling und Sommer haben die Ameisen Hochsaison. Sie säubern unsere Parks und Gärten, pflegen Blattläuse und marschieren auf Futtersuche in unsere Häuser und Wohnungen ein. Hände weg von Insektiziden! Einfache Hausmittel haben sich bewährt.
In Drogerien und Baumärkten gibt es verschiedenste chemische Mittel gegen Ameisen zu kaufen, die meist giftige Wirkstoffe enthalten. Viele dieser Gifte können auch beim Menschen oder bei Haustieren zu Gesundheitsbelastungen führen - sie sind auf jeden Fall gefährlicher als Ameisen selbst! DIE UMWELTBERATUNG empfiehlt statt der chemischen Keule eine Reihe von umwelt- und gesundheitsschonenden Maßnahmen.
Vorbeugen
Damit die Ameisen nicht die Innenräume erobern, gibt es einige einfache Methoden zur Vorbeugung:
- Ritzen und Löcher, durch die Insekten ins Haus kommen können, mit Kitt oder Gips verschließen, undichte Fenster und Türen reparieren
- Lebensmittel gut verschlossen aufbewahren
- Nahrungsmittel und -reste wegräumen, schmutziges Geschirr ebenfalls
- Mistkübel häufig entleeren
- Auch einzelne Ameisen aus der Wohnung entfernen, sie können Kundschafter sein, denen andere nachfolgen
Dicht machen und natürliche Düfte einsetzen
Wenn sich die Tiere allerdings schon in der Wohnung befinden, dann heißt es Ruhe bewahren. Sie können zwar Nahrungsmittel verderben, verursachen aber kaum Schäden und können auch keine Krankheiten übertragen. Zunächst ist es wichtig, herauszufinden, wo sie herkommen, und wo sich das Nest befindet. Ameisen legen ihre Nester in Wandritzen, unter Fußbodenbelägen und hinter Einbauschränken an. Oft befindet sich das Nest auch außerhalb des Hauses, an sonnigen Stellen, unter Steinen und Wegplatten und die Ameisen kommen nur in der warmen Jahreszeit zur Futtersuche ins Haus.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sie wieder zu vertreiben:
- Alle Maßnahmen, die bei Vorbeugung genannt sind
- Nesteingänge mit Klebeband verschließen
- Ameisenstraße mit Essigwasser oder mildem Allzweckreiniger wegwaschen
- Ameisen mehrmals hintereinander zusammenkehren und ins Freie befördern, oder aufsaugen (Staubbeutel entleeren!)
- Starke Gerüche stören sie: ätherische Öle (Lavendel, Zitrone, Minze,...), Zitronensaft, Gewürzkräuter wie Majoran, Thymian oder Minze (zwischen den Fingern zerreiben), oder gemahlene Gewürze (Zimt, Nelken, Chili, Kaffee,...) auf die Straßen und vor den Bau streuen
- Beim Eingang ins Haus stark riechende Pflanzen (Paradeiser, Basilikum, Thymian, Lavendel,...) einsetzen/aufstellen
- Nester, die im Freien nahe beim Haus sind, umsiedeln: Tonblumentopf mit Holzwolle füllen, mit der Öffnung nach unten über den Bau stülpen - nach einiger Zeit ist der ganze Staat in den Topf umgesiedelt und kann weggetragen werden.
Bekämpfen
Wenn die Ameisen sehr lästig und hartnäckig sind, gibt es als letzten Ausweg folgende ökologische Methoden zur Bekämpfung:
- Gläser mit Honigresten oder Marmelade als Lockfallen aufstellen und wegtragen
- Mit Honig beträufelten Karton als Klebefalle auflegen
- Backpulver mit Staubzucker 1:1 mischen und vor die Ausgänge streuen - die Ameisen fressen das Pulver und zerplatzen
- Diatomeenerde (auch "Kieselgur") auf die Ameisenwege streuen. Die Ameisen verletzen sich an den scharfkantigen Teilchen der Kieselalgen und trocknen aus. Produkte mit Diatomeenerde gibt's in Drogerien und Baumärkten zu kaufen.
- Wichtig: Die Bekämpfungsmethoden sollten immer von Maßnahmen zur Vorbeugung und zur Vertreibung begleitet werden, um einen erneuten Befall zu verhindern.
Alle hier beschriebenen Methoden sind ungiftige Möglichkeiten, um Ameisen abzuschrecken oder wieder loszuwerden. Nicht jede Methode wirkt bei jedem Ameisenstaat gleich gut, keine wirkt "sofort". Man muss verschiedene Methoden ausprobieren, kombinieren und Geduld bewahren.