Im aktuellen Wahlkampf spricht das Thema Cannabis niemand offensiv an. Die Liste Pilz hat mit Peter Kolba zwar einen Kandidaten in den Reihen, der sich für eine Liberalisierung bei medizinischem Cannabis einsetzt – medial stehen aber andere Themen im Vordergrund. Show Wir wollten herausfinden, welche Positionen die Parteien vertreten, und haben standardisierte Fragenkataloge an alle zehn wahlwerbenden Gruppen ausgeschickt. Zusätzlich hatten sie die Möglichkeit, zu jeder Antwort eine Begründung abzugeben. Bis auf die Liste Gilt und Die Weißen haben alle Parteien Stellung bezogen.* Das Meinungsspektrum reicht von völliger Freigabe bis zu einer Verschärfung der aktuellen Gesetzeslage: Grüne, Neos und KPÖ Plus treten etwa für eine völlige Freigabe von Cannabis ein – die Großparteien sind allesamt dagegen. Die ÖVP zeigt sich jedoch liberaler als in der Vergangenheit: Die Liste Kurz tritt nun – im Gegensatz zu SPÖ und FPÖ – für eine Freigabe samt Kostenübernahme von Cannabis zu medizinischen Zwecken ein.
Verkauf in lizenzierten Geschäften : Ampel-Parteien erwägen Legalisierung von Cannabis Kehrtwende in der Drogenpolitik: Einem Bericht zufolge wollen die Ampel-Parteien offenbar den Verkauf von Cannabis zu Genusszwecken legalisieren. Außerdem soll Cannabis demnach in lizensierten Geschäften verkauft werden dürfen. Darauf habe sich die Koalitions-Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege geeinigt, berichtete die Funke Mediengruppe am Donnerstag. "Wir führen die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften ein", hielten demnach die Verhandler von SPD, Grünen und FDP in dem Ergebnis-Papier der entsprechenden Arbeitsgruppe fest. Dadurch werde die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet. Auch die Nachrichtenagentur Reuters berichtet über das Papier. Nach vier Jahren soll das entsprechende Gesetz dem Bericht zufolge mit Blick auf gesellschaftliche Auswirkungen evaluiert werden. Bislang ist der Verkauf von Cannabis zu Genusszwecken in Deutschland verboten. Grüne und FDP sprechen sich aber seit längerem für einen legalen, regulierten Handel mit Cannabis aus.
Die drei Parteien wollen zudem Modelle zum sogenannten Drugchecking und Maßnahmen der Schadensminderung ausbauen, heißt es in dem Bericht der Funke-Zeitungen weiter. Beim "Drugchecking" können Konsumierende illegal erworbene Drogen auf ihre chemische Zusammensetzung überprüfen lassen und so vor besonders gefährlichen Inhaltsstoffen gewarnt werden. Gleichzeitig wollen die Parteien die Regelungen für Marketing und Sponsoring bei Alkohol, Nikotin und Cannabis verschärfen. "Wir messen Regelungen immer wieder an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und richten daran Maßnahmen zum Gesundheitsschutz aus", heißt es dem Bericht zufolge in dem Papier der Ampel-Arbeitsgruppe. Wer ist für die Legalisierung von Gras zuständig?Am 30. April 2021 sprach sich die Gesundheitskommission des Nationalrates für eine Legalisierung von Cannabis aus. Im Oktober 2021 sprach sich auch die zuständige Kommission des Ständerates dafür aus, Anbau, Produktion, Handel und Konsum von Cannabis zu legalisieren.
Wird in Deutschland Gras legalisiert?Wann das entsprechende Gesetz kommt, ist noch unklar. Im Jahr 2022 wird es jedoch noch kein legales "Kiffen" in Deutschland geben. Da ein Gesetzesprozess rund 175 Tage in Deutschland dauert und derzeit andere Themen das Land mehr beanspruchen, könnte es noch bis 2024 dauern, bis Cannabis legalisiert wird.
Welches Land hat Gras legalisiert?Thailand hat den Anbau und Besitz von Marihuana legalisiert. Das Ministerium für öffentliche Gesundheit des Landes nahm die gesamte Pflanze von der Liste der Betäubungsmittel. Damit ist Thailand das erste Land in Asien, das Marihuana für den medizinischen und industriellen Gebrauch entkriminalisiert.
Wie wahrscheinlich ist die Legalisierung 2022?Wie wahrscheinlich ist die Cannabis Legalisierung 2022? Dass die Cannabis Legalisierung in Deutschland kommt, ist so gut wie sicher. Ab 2022 wird es zumindest für einen zeitlich begrenzten Versuchszeitraum von vier Jahren möglich sein, als volljährige Person Cannabis zu Genusszwecken zu erwerben.
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