Theodor Fontane war einer der wichtigsten Vertreter des Realismus. Seine vielseitigen literarischen Werke sind bis heute bekannt. Wir haben alles Wissenswerte über den Schriftsteller als Steckbrief, Lebenslauf und Biografie sowie seine wichtigsten Werke und Zitate. Show
Theodor Fontane (1819–1898) war ein deutscher Schriftsteller, Dichter, Journalist und Apotheker. Er ist heute vor allem bekannt für seine Romane und Novellen, die den Stil des Realismus mitgeprägt haben. Zu ihnen gehören zum Beispiel "Effi Briest", "Der Stechlin", "L’Adultera", "Grete Minde" und "Irrungen, Wirrungen". In diesem Artikel haben wir zunächst alles Wissenswerte über sein Leben in einem Steckbrief, einem Lebenslauf und einer Biografie für dich zusammengefasst. Anschließend findest du seine wichtigsten Werke mit drei Beispielgedichten sowie Lebensweisheiten in Form von Zitaten. Theodor Fontane: Sein LebenDas Leben des Theodor Fontane Theodor Fontane hatte ein Leben mit vielen unterschiedlichen Stationen. Er lebte in Deutschland und teilweise in London, übte unterschiedliche Berufe aus, arbeitete als freier Schriftsteller für unterschiedliche Zeitungen und reiste viel. Er hatte zwei Geschwister, eine Ehefrau und insgesamt sieben Kinder, von denen drei kurz nach der Geburt starben. Im Folgenden findest du zunächst einen kurzen Steckbrief zu ihm, danach einen Lebenslauf mit den wichtigsten Daten in chronologischer Reihenfolge und im Anschluss seine Biografie, die thematisch gegliedert ist und das Privatleben des Schriftstellers etwas genauer beleuchtet. SteckbriefDa Theodor Fontane ein Leben mit vielen unterschiedlichen Stationen hatte, haben wir hier einen kurzen Steckbrief über ihn verfasst. Er enthält die wichtigsten Daten und eignet sich zum Beispiel für ein Referat. Im Anschluss findest du seinen Lebenslauf und seine Biografie.
LebenslaufTheodor Fontanes Lebenslauf besteht aus vielen Zwischenstationen, die wir für dich stichpunktartig zusammengefasst und mit den wichtigsten Jahreszahlen versehen haben. Zum Beispiel hat Fontane zunächst eine Ausbildung zum Apotheker gemacht. Diesen Beruf übte er aus, bis er 30 Jahre alt war und widmete sich dann ganz dem Schreiben. Im Anschluss findest du eine Biografie, die im Gegensatz zum Lebenslauf ausformuliert ist und mehr private Details enthält. 1819–1923 Die Löwen-Apotheke in Neuruppin ist heute als Fontanehaus bekannt
1826/27
1833–1839
1840–1844
1845–1850
1851–1866 Fontane arbeitete als Korrespondent in London
1867–1898
BiografieTheodor Fontanes Biografie Theodor Fontanes Biografie legt den Fokus eher auf den Zusammenhang seiner Lebensereignisse und bezieht vor allem auch die familiären Verhältnisse mit ein. Wir haben jeweils wichtige Aspekte zusammengefasst und sie in verschiedene Kapitel unterteilt. Dazu gehören seine Herkunft, Kindheit und Jugend, seine Arbeit als Apotheker, Schriftsteller, Theaterkritiker und Journalist, seine Familie und Ehe sowie sein Tod und Nachlass. Herkunft, Kindheit und JugendTheodor Fontanes Eltern waren der Apotheker Louis Henri Fontane (1796–1867) und seine Frau Emilie Fontane, geborene Labry (1798–1869). Beide sind französisch-hugenottischer Herkunft, heirateten im März 1819 und bekamen noch im selben Jahr ihren Sohn Theodor. Es folgen ein Bruder namens Rudolph (1821–1845) und eine Schwester namens Jenny (1823–1904). Fontane verbrachte seine ersten sieben Lebensjahre im Elternhaus in Neuruppin, das zugleich die Apotheke des Vaters war. Aufgrund der Spielschulden des Vaters mussten sie die idyllische Kleinstadt verlassen und zogen nach Swinemünde in ein kleineres Haus. Fontane besuchte das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Neuruppin von 1832 bis 1833 und danach eine Gewerbeschule in Berlin. Die Ausbildung an der Gewerbeschule brach er jedoch 1836 ab. Er lebte zu dieser Zeit für zwei Jahre bei seinem Onkel in Berlin. Arbeit als ApothekerNachdem Fontane seine Ausbildung abgebrochen hatte, begann er eine Lehre als Apotheker. Seine kreative Energie steckte er während dieser Zeit bereits in einige Gedichte und Prosawerke, er betrieb einen Lesezirkel und legte in der Apotheke regelmäßig literarische Neuerscheinungen aus. 1839, im Alter von 20 Jahren, veröffentlichte Fontane seine erste Novelle "Geschwisterliebe". Nach dem Abschluss seiner Lehre arbeite er in einer Apotheke in Burg bei Magdeburg und schrieb weiterhin an Gedichten. 1841 erkrankte Fontane dann an Typhus und zog wieder zu seinen Eltern, die mittlerweile in Letschin (Gemeinde in Brandenburg) lebten. Dort erholte er sich eine Weile von seiner Krankheit und arbeitete danach in einer Apotheke in Leipzig, wo er einige Kontakte zu politisch engagierten Demokraten knüpfte. Georg Herwegh, ein radikaler Denker und Schreiber der Epoche des Vormärz, wurde zu seinem Vorbild. Ab 1849 widmete sich Fontane nur noch dem Schreiben und beendete seine Arbeit als Apotheker. Schriftsteller, Theaterkritiker und JournalistSchriftsteller, Theaterkritiker und Journalist Theodor Fontane engagierte sich in literarischen Zirkeln wie "Tunnel über der Spree", unterstützte die Märzrevolution (1848) durch politische Schriften und nahm an den Barrikadenkämpfen in Berlin teil. Kleinstaaten und Fürsten waren den Anhängern der Revolution ein Dorn im Auge, sie wollten ein freies und vereintes Deutschland. 1849 erschien sein erstes Buch "Männer und Helden. Acht Preußenlieder". Von 1851 bis 1870 arbeitete er bei der "Neuen Preußischen Kreuzzeitung", die konservativ und pietistisch orientiert war. Er reiste 1852 nach London, lebte von 1855 bis 1859 dort und arbeitete als deutsch-englischer Korrespondent. Er wurde finanziell vom preußischen Ministerpräsidenten abgesichert, damit er in London Presseberichte in deutschen und englischen Zeitungen zugunsten der preußischen Außenpolitik veröffentlichte. Als er nach 1859 nach Berlin zurückkehrte, fand er keine redaktionelle Anstellung und widmete sich der Reiseliteratur, die zu dieser Zeit sehr beliebt war. Er schrieb Artikel über seine Heimatstadt Neuruppin und ein fünfbändiges Werk "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" (1862–1889), in dem er die Geschichte der Region und seiner Bewohner sowie Sagen und Anekdoten aufarbeitete. 1864 schrieb er in Kopenhagen über den Deutsch-Dänischen Krieg, arbeitete ab 1870 als Theaterkritiker der "Vossischen Zeitung" und reiste danach zu den Kriegsschauplätzen in Paris, um über den Deutsch-Französischen Krieg zu schreiben. Dort wurde er unter falschem Verdacht als Spion verhaftet und durch das Eingreifen von Otto von Bismarck wieder freigelassen. Auch diese Erlebnisse schrieb er nieder in "Kriegsgefangen. Erlebtes 1870". Zwischen 1874 und 1876 reiste er mit seiner Frau nach Österreich, Italien und in die Schweiz, wollte hinterher nicht mehr für Zeitungen schreiben und entschied sich zu einem Leben als freier Schriftsteller. Als er 1892 an einer Gehirnischämie erkrankte (kann zu einem Schlaganfall führen), riet ihm sein Arzt seine Kindheitserinnerungen aufzuschreiben, um sich abzulenken, was Fontane auch tat. Er erholte sich und verfasste seine bis heute bekannten Romane "Effi Briest", "Die Poggenpuhls" und "Der Stechlin". Ehe und FamilieEhe und Familie von Theodor Fontane Am 16. Oktober 1850 heiratete er Emilie Rouanet-Kummer. Das Ehepaar zog nach Berlin, hatte anfangs aber finanzielle Probleme, weil Fontane keine Anstellung fand. 1851 wurde George geboren, darauffolgend drei weitere Söhne (1852 Rudolf, 1853 Paul und 1855 Ulrich), die kurz nach der Geburt starben. Das fünfte Kind war Theodor, der 1856 geboren wurde. 1860 und 1864 folgten Martha (genannt Mete) und das letzte Kind, Friedrich. Fontane und seine Ehefrau schrieben sich ihr Leben lang Briefe, die von sachlichem Austausch bis hin zu überschwänglichen Sehnsuchtsbotschaften reichten. Emilie blieb häufig zurück und hütete die Kinder, während Theodor auf Reisen war. In den ersten sieben Ehejahren war sie dadurch beispielsweise zwei Jahre lang von ihrem Mann getrennt. Dabei musste sie nicht selten Existenzängste erleiden, wenn Theodor keine Arbeit fand oder für etwas recherchierte, dessen finanzieller Ertrag noch in der Zukunft lag. Sie durchlebte in 13 Jahren sieben Geburten, drei Tode ihrer Kinder kurz nach der Geburt und sie reiste ihrem Gatten hochschwanger und mit einem eineinhalb-jährigen Kind nach London nach, obwohl sie immer wieder mit Krankheiten und womöglich sogar Depressionen zu kämpfen hatte. Tod und NachlassTheodor Fontane starb am 20. September 1898 in Berlin und wurde dort auf dem Friedhof der Französisch-Reformierten Gemeinde begraben. Fontanes Frau wurde nach ihrem Tod 1902 neben ihm in Berlin begraben. Sein Nachlass besteht aus mehr als 200 Gedichten, Biografien, Briefen und Tagebüchern. Theodor Fontane: Seine WerkeTheodor Fontane war ein bedeutender Vertreter des Realismus. Er verfasste literarische und journalistische Arbeiten, übersetzte aus dem Englischen, dichtete, schrieb Biografien, Dramen, Briefe und Tagebücher sowie Kritiken, Zeitungsartikel und programmatische Schriften. Literaturepoche: RealismusFontanes Werke fallen in die Epoche des Realismus Fontane gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Realismus (1848–1890). Diese Epoche war vorgeprägt von Vormärz und Biedermeier, die sich sehr kontrastreich zwischen öffentlicher politischer Revolution und familiärem und privatem Idyll bewegten. Zuvor schmückte die Romantik die literarischen Texte stark aus und thematisierte eher eine Welt außerhalb der Realität. Der Realismus wollte mit diesem Stil brechen. Er wollte die Welt künstlerisch, aber auch realistisch darstellen. Er ist weder sachlich noch ausschmückend, sondern kreiert eine fiktive, real wirkende Welt. Theodor Fontane spiegelt genau diesen Stil in seinen literarischen Werken wider. Zum Beispiel kreiert er in "Effi Briest" eine bürgerliche, realistisch dargestellte, aber fiktive Familiensituation. Die Orte sind an reale Orte angelehnt, wurden aber umbenannt. Die privaten Beziehungen könnten der Wahrheit entsprechen, sind aber fiktiv. So schafft Fontane es, Gesellschaftskritik durch den Schleier der Fiktion zu äußern. Der Roman und die Novelle erlebten zu dieser Zeit einen Aufschwung. Weitere wichtige Vertreter des realistischen Stils sind Friedrich Hebbel (Dramatiker und Lyriker, 1813–1863), Gottfried Keller (Dichter und Politiker, 1819–1890), Adabert Stifter (Schriftsteller, Maler und Pädagoge, 1805–1868), Theodor Storm (Schriftsteller 1825–1898) und Gustav Freytag (Schriftsteller, 1816–1895). Gedichte von FontaneTheodor Fontane schrieb insgesamt über 250 Gedichte. Es gibt einige Fontane-Gedichte und Balladen, die bis heute bekannt sind. Wir haben eine Liste mit Gedichten erstellt und drei Beispiele für dich ("Frühling", "Treu-Lischen" und "Mittag"), damit du Fontanes Schreibstil besser beurteilen kannst und einen kleinen Einblick in sein lyrisches Werk bekommst. Im Anschluss findest du weitere Fontane-Werke. Frühling (1895) Nun ist er endlich kommen doch Sie konnten ihn all erwarten kaum, Wohl zögert auch das alte Herz O schüttle ab den schweren Traum Treu-Lischen (1905) "Mein Lischen, stell das Weinen ein, Der Bursche sprach’s. Vom Giebeldach Die Aeuglein wurden wieder klar, Der Frühling kam mit Duft und Klang, Wohl kam der Frühling viele Mal, Es
konnt' ihr Herz, das Jahr um Jahr Grau ward ihr Haar, welk ihr Gesicht, Und als der Tod sie heimgeführt, Mittag (nach 1935) Am Waldessaume träumt die
Föhre. Rings Sonnenschein auf Wies' und Wegen, Weitere Fontane-WerkeEines der bekanntesten Fontane-Werke ist Effi Briest (1894) Fontanes Prosa-Werke spiegeln deutlich besser den Stil des Realismus wider als seine Gedichte, die durch ihren Rhythmus häufig noch etwas überschwänglich oder ausgeschmückt wirken. Es besteht aber bereits ein deutlicher Unterschied zu den klassischen Gedichten von Johann Wolfgang von Goethe, die etwa ein halbes bis ganzes Jahrhundert vorher entstanden. Dennoch zeigt sich der poetische Realismus vor allem in Romanen, Novellen und Erzählungen. Es gibt bereits eine leichte Tendenz zur Sachlichkeit, die aber eher in der Strömung des Naturalismus (1880–1900) ausgelebt wird. Im Folgenden findest du Fontanes Romane, Autobiographien, Reiseberichte und Novellen.
Theodor-Fontane-ZitateZitate von Theodor Fontane In diesem Kapitel haben wir einige Theodor-Fontane-Zitate für dich zusammengestellt. Sie vermitteln dir einen Eindruck von seinem Charakter und seiner Weltsicht. Du kannst sie aber auch als Lebensweisheiten in Geburtstagskarten schreiben oder sie als eigene Motivation, Inspiration und Lebensmottonutzen. Fontane spricht in diesen Zitaten über den Sinn des Lebens und die Menschen, über seine literarische Arbeit und die Künste.
(10 votes, average: 4,60 out of 5) Was versteht man unter Realismus Theodor Fontane?“ In Fontanes eigenen theoretischen Worten heißt es, der Realismus sei „die Widerspiegelung alles wirklichen Lebens, aller wahren Kräfte und Interessen im Elemente der Kunst“. „Der Realismus will nicht die bloße Sinnenwelt und nichts als diese; er will am allerwenigsten das bloß Handgreifliche, aber er will das Wahre.
Was für Arten von Texten schrieb Theodor Fontane?Theodor Fontane schrieb neben literarischen Werken auch als Journalist (zumal für die Kreuzzeitung) und übersetzte 1842 Shakespeares Hamlet. Dazu kamen noch Dramen, Gedichte, Biografien, Kriegsbücher, Briefe, Tagebücher, Theaterkritiken, Zeitungsartikel und programmatische Schriften.
Wie heißt eine bekannte Ballade von Theodor Fontane?John Maynard ist eine der bekanntesten Balladen von Theodor Fontane. Sie wurde erstmals 1886 in Berliner Bunte Mappe. Originalbeiträge Berliner Künstler und Schriftsteller (Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft vormals Friedrich Bruckmann München) veröffentlicht.
War Theodor Fontane ein Dichter?Theodor Fontane (1819–1898) war ein deutscher Schriftsteller und Journalist. Sein Geld verdiente er als Dichter und Romancier, als Theaterkritiker und wandernder Literat, als Chronist und Reiseschriftsteller. Fontane gilt als bedeutender Vertreter des Realismus.
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