Auch gegen Medikamente, z. B. Schmerzmittel oder Antibiotika, können Sie allergisch oder überempfindlich reagieren. Die Bezeichnung Antibiotika bezieht sich im allgemeinen Sprachgebrauch auf Arzneimittel zur Therapie von bakteriellen Infektionskrankheiten. Show
Antibiotika hemmen das Wachstum von Bakterien oder töten diese ab. Unter den Überbegriff Antibiotika fällt eine Vielzahl von Wirkstoffen mit jeweils eigenen medizinischen Bezeichnungen, wie z.B.
Antibiotika gegen Viren wirkungslosDer Schimmelpilz Penicillium chrysogenum ist der bekannteste Antibiotika-Lieferant. Heute hat sich der Begriff „Penicillin“ als Synonym für alle Antibiotika durchgesetzt. Bei Erkrankungen, die durch Viren verursacht werden, helfen Antibiotika nicht. Ganz im Gegenteil kann es zu Symptomen an der Haut kommen, die dann vom Patienten als „Penicillin-Allergie“ fehlinterpretiert werden. Viele Menschen glauben, dass sie überempfindlich auf Penicilline reagieren. Aber eine „echte“ Penicillin-Allergie wird viel seltener diagnostiziert als zumeist vermutet wird. Wenn deshalb nur auf Verdacht auf andere Antibiotika ausgewichen wird, kann dies Nachteile für den Patienten haben. Die als Ersatz für Penicillin verordneten Antibiotika haben oft mehr Nebenwirkungen bzw. eine niedrigere Wirksamkeit. Darmflora gerät häufig durcheinanderFür die meisten Menschen sind Antibiotika gut verträglich. Mögliche Nebenwirkungen sind:
Die Menge an Antibiotika und die Dauer der Therapie spielen hierbei ebenfalls eine Rolle. Mögliche weitere Nebenwirkungen sind in der Gebrauchsinformation aufgeführt, die in jeder Medikamentenpackung enthalten ist. Manche Menschen reagieren überempfindlich auf AntibiotikaEine Überempfindlichkeitsreaktion ist eine individuelle, nicht vorhersehbare Reaktion gegen ein Arzneimittel. Meistens sind nur solche Menschen betroffen, die eine Veranlagung hierzu haben. Das gilt auch für eine echte Antibiotika-Allergie, bei der das Immunsystem an den Beschwerden direkt beteiligt ist. Überempfindlichkeitsreaktionen wie Nesselsucht, Asthma oder ein allergischer Schock treten typischerweise bis eine Stunde nach der Einnahme, selten erst nach mehreren Stunden (bis zwölf Stunden) nach der Anwendung auf. Reaktionen an der Haut (sog. Arzneimittel-Exantheme) zeigen sich dagegen meist erst vier bis 14 Tage nach Beginn der Einnahme. Bedeutung für PatientenWenn Sie eine Nebenwirkung nach der Anwendung eines Antibiotikums bei sich feststellen, sollten Sie dies Ihrem behandelnden Arzt mitteilen. Dabei ist wichtig, dass Sie folgende Informationen zusammenstellen:
Bei anaphylaktischem Schock sofort Notarzt rufenDer anaphylaktische Schock ist die extremste Form der allergischen Reaktion. Sie erkennen diese an folgenden Symptomen:
Rufen Sie in diesem Fall sofort Ihren Arzt oder die Notrufnummer 112. Weitere Maßnahmen nach einer Medikamentennebenwirkung:
Allergiepass erhöht SicherheitWenn bei Ihnen eine (schwere) allergische Reaktion nach der Anwendung eines Antibiotikums aufgetreten ist und bestätigt wurde, sollte Ihnen ein Allergiepass ausgestellt werden. Diesen sollten Sie bei der erneuten Verschreibung eines Antibiotikums Ihrem Arzt oder Apotheker vorlegen. Dadurch wird verhindert, dass Sie erneut einen Wirkstoff verordnet bekommen, den Sie nicht vertragen. Ihr Arzt bzw. Apotheker kann dann nach geeigneten Ausweichmedikamenten für Sie suchen. FazitPenicillin-Allergien kommen vor, ihre Häufigkeit wird aber stark überschätzt. Penicilline stellen eine wirksame Therapie zur Behandlung von bakteriellen Erkrankungen dar. Die Verwendung von anderen Antibiotika bringt zudem das Risiko der Resistenzentstehung mit sich. Torsten Spiekermann (Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde) Was passiert wenn man ein Antibiotikum nicht verträgt?Manche Menschen reagieren überempfindlich auf Antibiotika
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Nesselsucht, Asthma oder ein allergischer Schock treten typischerweise bis eine Stunde nach der Einnahme, selten erst nach mehreren Stunden (bis zwölf Stunden) nach der Anwendung auf.
Was kann man tun wenn man einem von Antibiotika schlecht wird?Wenn die Übelkeit leicht ist können Hausmittelchen wie Tee oder Kräutertropfen helfen. Bei stärkerer Übelkeit oder gar Erbrechen können auch entsprechende Medikamente helfen. Eventuell ist auch ein Wechsel des Antibiotikums sinnvoll. Wenden Sie sich deshalb in solchen Fällen an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was tun wenn Antibiotika auf den Magen schlagen?Grundsätzlich muss bei Antibiotika-assoziierter Diarrhö der Flüssigkeits- und Mineralhaushalt des Körpers wieder ausgeglichen werden. Trinken Sie viel Wasser oder Kräutertee und greifen Sie gegebenenfalls auf Elektrolytlösungen zurück.
Sollte man Antibiotika bei Nebenwirkungen absetzen?Dennoch sollten Patienten Antibiotika nicht in Eigenregie absetzen, sobald sie sich besser fühlen. Vielmehr sollten Antiinfektiva individuell abgestimmt auf die bakterielle Infektion und in enger Absprache mit dem Arzt eingenommen und abgesetzt werden.
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