Was passiert wenn man psychisch krank ist?

Du bist nicht allein! – Kinder mit psychisch kranken Eltern

Was passiert wenn man psychisch krank ist?

Hast Du ein Elternteil, das eine psychische Krankheit hat? Weißt Du vielleicht nicht so genau, was das nun heißt oder wie Du helfen kannst? Vielleicht denkst Du sogar, dass es nur Dir so geht und fühlst dich allein…

Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass in Deinem Freundeskreis oder auf Deiner Schule auch ein Kind ein psychisch erkranktes Elternteil hat – und Du es nur nicht weißt! Das Problem an psychischen Krankheiten ist, dass viel zu wenig darüber geredet wird. Dabei werden allein in Deutschland pro Jahr 3,8 Millionen Kinder gezählt, deren Elternteil unter einer psychischen Krankheit leiden. Psychische Erkrankungen sind damit nicht so selten, wie man denkt. Schaut man auf die erwachsene Allgemeinbevölkerung, so werden ca. 30 von 100 Menschen einmal in ihrem Leben von einer psychischen Störung betroffen sein.

30 von 100

Erwachsene erkranken einmal in ihrem Leben an einer psychischen Erkrankung

Doch was sind psychische Erkrankungen?

Nun weißt Du, dass psychische Erkrankungen alles andere als selten sind und trotzdem fallen sie in der Gesellschaft weniger auf. Woran liegt das? Zum einen sind sie, anders als z.B. ein gebrochenes Bein, meist nicht sichtbar. Das liegt daran, dass die Erkrankungen das Gehirn betreffen.

Doch was bedeutet es nun, wenn das Gehirn ,,erkrankt“? In unserem Gehirn befinden sich lauter kleine Zellen, die Neuronen. Diese ,,reden“ miteinander und bestimmen unsere Gedanken, Gefühle und unser Verhalten. Damit diese Zellen miteinander kommunizieren können, braucht es spezielle chemische Stoffe. Und von eben diesen Stoffen gibt es bei psychischen Krankheiten manchmal zu wenige oder zu viele.

Außerdem beeinflussen alle Erfahrungen in unserem Leben das Gehirn. Damit ist gemeint, dass sowohl Beziehungen als auch Ereignisse und Gefühle sich darauf auswirken, wie wir uns verhalten und denken. Wenn es nun zu viele negative Ereignisse oder aber längere Zeit eine hohe Belastung (z.B. Stress auf der Arbeit oder in der Schule) gab, kann das Gehirn aus dem Gleichgewicht geraten.

Was bedeutet eigentlich der Begriff ,,psychische Gesundheit“?

Ähnlich wie die körperliche Gesundheit bezieht sich die psychische Gesundheit auf einen Zustand des Wohlgefühls. Bezogen auf die Psyche bedeutet dies, dass sich ein psychisch gesunder Mensch seelisch und geistig wohl fühlt und in seinem Leben mit den Belastungen und Stress gut zurechtkommt und aktiv ist. Dies klingt vielleicht abstrakt, bedeutet aber nichts Anderes als dass ein psychisch gesunder Mensch jemand ist, der in seinem Alltag die Aufgaben und Belastungen bewältigen (z.B. Haushalt machen, Stress in der Beziehung), produktiv arbeiten (Schule, Arbeit) und seine Kraft und seine Fähigkeiten ausschöpfen kann (Hobbys nachgehen etc.).

Jedoch kann der Begriff auch irreführend sein. Denn psychische Gesundheit bedeutet nicht, dass keinerlei psychische Belastungen vorhanden sind. Denn ein Leben ohne Situationen, die einen vielleicht auch nur kurz belasten, ist unrealistisch. Deswegen befinden sich die meisten Menschen auch irgendwo in der Mitte zwischen ,,psychisch gesund“ und ,,psychisch krank“.

Wie entstehen psychische Krankheit?

Was passiert wenn man psychisch krank ist?

Wahrscheinlich fragst Du dich nun, wie die psychische Krankheit Deines Elternteils entstanden ist? Darauf gibt es leider keine leichte Antwort. Psychische Krankheiten entstehen im Allgemeinen durch ein Zusammenwirken von verschiedenen Ursachen.

Einerseits könnte z.B. schon eine biologische Veranlagung (die Gene) vorhanden sein. Dabei ist diese biologische Veranlagung nicht der einzige Grund, sondern macht den Betroffenen lediglich ,,verletzlicher“ für eine psychische Erkrankung. Betroffene mit einer biologischen Veranlagung für psychische Erkrankungen reagieren z.B. schneller und intensiver auf Stress. Aber auch Situationen oder Einflüsse aus dem Leben können dazu beitragen. Vielleicht hat Dein betroffenes Elternteil in letzter Zeit sehr viel Stress in der Arbeit erlebt oder aber jemand aus dem nahen Umkreis ist plötzlich verstorben? Manchmal können diese belastenden Ereignisse auch schon weiter in der Lebensgeschichte zurückliegen. Vielleicht hat deine Mutter oder dein Vater einmal ein schweres Unglück miterlebt oder ihm ist etwas Schlimmes in der Kindheit passiert, was noch nicht verarbeitet wurde. Auch der Konsum von Drogen/Alkohol oder körperliche Erkrankungen können psychische Probleme auslösen. Wenn nun mehrere dieser Ereignisse auftreten, kann es zu einer Überforderung kommen und die Menschen entwickeln durch diese extreme Belastung dann psychische Probleme.

Bei  verschiedenen Menschen können unterschiedliche Ursachen zu psychischen Problemen führen und jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Belastungen. Zwar kann jeder Mensch einiges ertragen, aber manchmal kommt zu viel auf einmal und die Seele kommt damit nicht mehr klar und erkrankt.

Eins ist jedoch klar: Es ist nicht Deine Schuld! Wenn Dein Vater plötzlich Bauchschmerzen hat, dann ja auch nicht wegen Dir, oder?

Was macht die psychische Erkrankung mit meinem Elternteil?

Vielleicht liegt Deine Mutter immer öfter im Bett und ist sehr traurig. Oder aber Dein Vater berichtet von Stimmen, die nur er hört. Psychische Krankheiten beeinflussen nämlich sowohl die Gefühle und Gedanken als auch das Verhalten.

Ganz alltäglich Dinge, wie Essen kochen oder die Kinder zur Schule begleiten, können Deinem Elternteil durch die Erkrankung plötzlich sehr schwerfallen. Manchmal kannst Du das Verhalten von Mama oder Papa auch nicht ganz verstehen, zum Beispiel, wenn sie oder er in bestimmten Situationen ängstlich, genervt oder sogar mal aggressiv reagiert. Das liegt auch oft daran, dass man mit einer psychischen Erkrankung unangenehme Gefühle wie Trauer, Wut oder Ängstlichkeit, die meiste Zeit sehr stark spürt und dies belastet einen natürlich sehr. Dabei weiß Dein Elternteil oft selbst, dass etwas nicht stimmt, nur oft nicht, wie man etwas verbessern kann.

Wichtig ist dabei zu wissen, dass wir Alle von Zeit zu Zeit unterschiedliche, auch mal unangenehme Gefühle erleben, aber dadurch nicht gleich psychische Probleme entwickeln. Zum Beispiel wird jeder von uns manchmal ängstlich, wenn wir einer Situation oder Leuten begegnen, die wir nicht kennen, oder fühlt sich traurig, allein oder unverstanden. Das ist ein ganz normaler Teil unseres Lebens. Nur wenn man diese Gefühle über einen längeren Zeitraum in starker Form erlebt und dies einen belastet, spricht man von psychischen Problemen. Dies könnte dann z.B. so aussehen, dass man nicht mehr richtig seiner Arbeit nachgehen kann oder aber man macht sich ständig um etwas Sorgen und kann deswegen nicht mehr die Sachen tun, die man vorher gerne getan hat, wie z.B. Freunde treffen. Wenn dies bei einem der Fall ist, dann braucht man möglicherweise psychische Hilfe.

Ich habe Angst, auch zu erkranken – Werde ich auch psychisch krank?

Nur weil Deine Mutter oder Dein Vater unter psychischen Belastungen leidet, muss es Dir nicht genauso gehen. Dass Deine Mutter oder Dein Vater psychisch krank ist, kann viele verschiedene Gründe haben. Du selbst wirst wahrscheinlich nicht dieselben psychischen Erfahrungen wie Deine Eltern machen.

Du kannst Dich aber selbst gut vor psychischen Problemen schützen, wenn Du ein Gleichgewicht zwischen guten und schlechten Momenten in Deinem Leben findest.

Und wie? Nachfolgend findest Du drei Sachen, die schon ein erster Schritt sein können:

  • gute Beziehungen haben: damit Du Personen um dich herumhast, denen Du alles erzählen kannst und die dich unterstützen, wenn es Dir mal nicht so gut geht.

  • lernen mit Problemen umzugehen: ähnlich wie eine Schildkröte kannst Du einen Panzer aufbauen, wenn Du lernst, was Dir dabei helfen kann, besser mit schwierigen Situationen oder Gefühlen umzugehen. Vielleicht entdeckst Du, dass es Dir guttut, dann wieder mehr Zeit für dich zu haben, wenn es zuhause turbulent wird. Oder aber Sport tut Dir als Ausgleich gut. Hier gibt es kein Richtig und kein Falsch!

  • Wissen sammeln: Wissen über psychische Erkrankungen räumt Vorurteile aus dem Weg und hilft Dir dabei zu verstehen, warum es Deinem Vater / deiner Mutter vielleicht schwerfällt, manchmal z.B. aufzustehen.

Trotz allem haben Kinder und Jugendliche mit einem psychisch erkrankten Elternteil ein höheres Risiko dafür, selbst psychische Probleme zu entwickeln. Denn grundsätzlich kann jeder Mensch psychische Probleme bekommen, aber oftmals spielen bei Kindern mit psychisch erkrankten Eltern eine genetische Veranlagung oder die erhöhte Belastung durch die Erkrankung des Elternteils eine Rolle. Aber selbst mit einer genetischen Veranlagung bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass Du auch erkrankst und vor allem bedeutet das nicht, dass Du dich nicht davor schützen kannst.

Merke Dir: Wenn Du nun bemerkst, dass Du mit der Belastung nicht mehr umgehen kannst und weniger Freude entwickelst, Dir ständig Sorgen machst und nicht mehr so viele Sachen machst, die Dir früher Spaß gemacht haben, dann ist es wichtig Hilfe zu suchen. Wende Dich an jemanden, dem Du vertraust und dem Du Deine Sorgen mitteilen kannst. Unter der Rubrik ,,Hilfe suchen“ findest Du auf dieser Homepage eine Liste an Angeboten und Möglichkeiten, wenn Du akut in einer Notlage steckst oder auf längerer Sicht Hilfe und Unterstützung benötigst.

Was gibt es für verschiedene psychische Erkrankungen?

Wichtiger Hinweis
Wir gehen hier nur auf häufig vorkommende oder besonders belastende psychische Erkrankungen ein, die oftmals neben der betroffenen Person selbst auch das Umfeld mitbelasten – z.B. die Kinder oder die Partnerin.

Jeder Mensch ist anders und hat unterschiedliche Gefühle und Gedanken, daher erleben auch psychisch kranke Menschen ihre Erkrankung auf ganz unterschiedliche Weise.

Die Benennung einer Krankheit und die Diagnose durch die Ärzte und Therapeuten, hilft dabei schneller die richtige Hilfe und Behandlung zu finden. Auch kann es sein, dass eine Person unter mehreren psychischen Erkrankungen gleichzeitig leidet – zum Beispiel haben viele Menschen mit einer Depression auch oft noch starke Ängste.

Es gibt aber noch viel andere psychische Erkrankungen, weitere zuverlässige Informationen findet Ihr zum Beispiel bei psychenet.de, patienten-information.de, gesundheitsinformationen.de oder stiftung-gesundheitswissen.de.

Wer hilft meinem erkranktem Elternteil?

Was passiert wenn man psychisch krank ist?

Wenn Deine Mutter mit einer Grippe erkrankt ist, geht sie zum Arzt. Und was kann man tun, wenn die Seele krank ist? Auch dann führt der erste Weg meist zum Arzt, denn auch dieser kann helfen, wenn man seelisch aus dem Gleichgewicht geraten ist. Ein Arzt, der sich mit psychischen Problemen beschäftigt, nennt man einen Psychiater.

Neben Ärzten/Psychiatern gibt es noch Psychotherapeuten, die bei psychischen Problemen helfen können. Ein Psychotherapeut bietet Therapie an, die auf Gesprächen basieren, ein Psychiater kann zudem Medikamente verschreiben. Im Krisenfall können genauso der ärztliche Notdienst oder die Polizei für die erste Hilfe kontaktiert werden.

Was ist Therapie?

Was passiert wenn man psychisch krank ist?

Was genau Deinem erkrankten Elternteil hilft, ist am besten mit der Hilfe einer Fachperson herauszufinden. Für die Therapie von psychischen Erkrankungen können meist Gesprächstherapie, Verhaltensänderungen oder teilweise auch Medikamente helfen. Bei manchen psychischen Erkrankungen kann auch eine Kombination unterschiedlicher Therapien (z.B. Medikamente und Gesprächstherapie) notwendig sein, um Betroffene so gut wie möglich zu unterstützen.

Es gibt verschiedene Formen von Therapien, also Behandlungen, die darauf abzielen psychische Probleme zu reduzieren. Die bekannteste ist dabei die Gesprächstherapie. Denn Therapie bedeutet meist vor allem eins: Reden. Indem man über seine Probleme redet, kann man erkennen, was einem nicht guttut und was an der eigenen Situation vielleicht zu verändern ist.

Psychotherapie beschreibt dabei den Prozess, wenn jemand mit einer Psychiaterin oder einem Psychotherapeuten regelmäßig über seine Probleme redet. Du kannst Dir das so vorstellen: In der Therapie hat man die Möglichkeit, mit einer Person, die sich mit psychischen Problemen auskennt, über die eigenen Sorgen zu reden. Dabei kann man ,,wahrnehmen“, was einen bedrückt und findet vielleicht auch zum ersten Mal heraus, welche Sorgen einen belasten. Oftmals wird daran gearbeitet, wie man mit sich selbst, mit anderen Leuten und mit manchen Situationen anders umgehen kann und was ,,verändert“ werden muss, damit es einem wieder bessergeht. Mit der Unterstützung von z.B. einem Psychotherapeuten kann neues Verhalten ausprobiert und durch Gespräche die eigenen Gedanken, Gefühle und Wünsche in den Mittelpunkt gerückt werden.

Doch manchmal hilft es auch aktiv zu sein. Denn Therapie kann auch anders aussehen: malen, musizieren oder aber sich bewegen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dem Erkrankten Wege aufzuzeigen, wie man sein Verhalten verändern kann, sodass es einem wieder bessergeht. Oftmals ist es auch sinnvoll, unterschiedliche Therapien miteinander zu verbinden (Z.B. Medikamente und Psychotherapie und Sport). Vielleicht kennst Du das von Dir selbst? Manchmal hilft es Dir nach einem schlechten Schultag mit Deinen Eltern über alles zu reden, aber manchmal kannst Du bei einer Runde Sport mit Deinen Freunden den stressigen Tag besser hinter Dir lassen.

Menschen mit psychischen Erkrankungen können verschiedene Aktivitäten selbst in die Hand nehmen, um die ,,Gesundung“ zu unterstützen. Allerdings kann es manchmal sein, dass das nicht ausreicht, dann sollte sich Betroffene professionelle Hilfe suchen, zum Beispiel bei einer Psychotherapeutin.

  • Sich selbst annehmen: Keiner ist perfekt, aber seine eigenen Gefühle wahrzunehmen und Schwächen und Fehler zu akzeptieren, hilft einen, sich besser zu verstehen.

  • Darüber reden: Sorgen lassen sich besser teilen, wenn man darüber redet. Dabei können ganz unterschiedliche Menschen Ansprechpartner sein. Eltern, Familienmitglieder, Freunde aber auch Lehrer, Trainer, Sozialarbeiter, Psychiater oder Psychotherapeuten. Jeder Mensch, dem man vertraut.

  • Sich bewegen: Körperliche Bewegung ist ein guter Ausgleich für Stress und unterstützt die Gesundung.

  • Kontakt mit Freunden: Es hilft sich Leuten anzuvertrauen, die einen so mögen, wie man ist, ohne immer ein glückliches Gesicht zeigen zu müssen. Sie helfen auch gegen das Gefühl, allein zu sein.

  • Sich entspannen: Ab und zu braucht der Körper (und der Geist) auch Ruhe, um wieder Kraft zu tanken. Dabei kann es helfen zu meditieren, Musik zu hören oder Tätigkeiten zu machen, bei denen man sich entspannen kann

Und was, wenn mein Elternteil ins Krankenhaus muss?

Was passiert wenn man psychisch krank ist?

Manchmal reicht es nicht aus, sich wöchentlich mit einem Psychiater oder einem Psychotherapeuten zusammenzusetzen und Dein erkranktes Elternteil braucht mehr Unterstützung. Wenn es Deinem Elternteil also immer schlechter geht, dann kann eine Behandlung für eine gewisse Zeit in einem Krankenhaus sinnvoll sein. Im Krankenhaus haben dann die Eltern Zeit, sich auf sich Selbst und die Gesundung zu konzentrieren.

Von einer teilstationären Behandlung ist dabei die Rede, wenn man tagsüber in der Klinik ist, jedoch abends wieder zuhause übernachtet. Demgegenüber findet eine stationäre Behandlung vollständig in einem psychiatrischen Krankenhaus statt, wo die Patienten den ganzen Tag und auch nachts bleiben und dort ständig von Fachleuchten begleitet werden.

Vielleicht möchtest Du Dein Elternteil im Krankenhaus besuchen – oder auch nicht. Beides ist in Ordnung! Sprich mit Deiner Familie ab, was für euch der beste Weg ist. Falls Du ungern für einen Besuch ins Krankenhaus gehen möchtest, kannst Du auch auf anderen Wegen Deiner Mama oder Deinem Papa zeigen, dass Du an sie oder ihn denkst. Du könntest z.B. einen Brief schreiben, chatten oder anrufen.

Medikamente – Verändern sie Mama oder Papa?

Was passiert wenn man psychisch krank ist?

Bei psychischen Störungen kommen teilweise Medikamente in der Behandlung zum Einsatz. Diese Medikamente für psychische Beschwerden werden als ,,Psychopharmaka“ bezeichnet und von Ärzten verschrieben.

Medikamente für psychische Erkrankungen funktionieren wie andere Medikamente gegen körperliche Erkrankungen und greifen insbesondere in Prozesse im Gehirn ein. Wie vorher erwähnt kommt es bei psychischen Krankheiten oft zu ,,Störungen“ in der Kommunikation der Zellen (Neuronen) im Gehirn. Psychopharmaka setzen an diesen chemischen Prozessen im Gehirn an und helfen z.B. dabei, dass wieder mehr dieser Stoffe im Gehirn vorhanden sind. Vereinfacht gesagt, versuchen Psychopharmaka wieder ein ,,Gleichgewicht“ der Stoffe im Gehirn herzustellen. Dadurch wird z.B. die traurige Stimmung aufgehellt oder fremde Stimmen verschwinden wieder.

Es kann jedoch eine Weile dauern, bis Du positive Veränderungen an Deinem Elternteil wahrnimmst, da diese Medikamente oftmals mehrere Wochen brauchen bis sich ihre Wirkung voll entfalten. Leider gibt es manchmal aber auch unangenehme Nebenwirkungen. Vielleicht hat Dein Vater nun weniger Angst vor fremden Situationen, ist aber häufiger müde. Manche Medikamente sind nur vorübergehend notwendig, z.B., wenn man nicht mehr schlafen kann oder aber sich schwer beruhigen kann. Doch manche Medikamente müssen auch über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, damit sich z.B. die Stimmung verbessert. Auch wenn es Deinem erkrankten Elternteil wieder bessergeht, werden die Medikamente meist erstmal noch weiter eingenommen, damit eine erneute Verschlechterung oder ein erneutes Auftreten psychischer Beschwerden verhindert werden kann.

Kann mein Elternteil wieder gesund werden?

Was passiert wenn man psychisch krank ist?

Ja, Deinem erkrankten Elternteil kann es wieder bessergehen! Wichtig ist dabei zu wissen, dass psychische Gesundheit für jeden anders aussieht und nicht immer eine stetige Verbesserung nimmt. Dies bedeutet, dass auf gute Tage auch wieder mal schlechte Tage oder Zeiten folgen, lass dich davon nicht beunruhigen!

Es kann sein, dass die Erkrankung Deines Elternteils nur einmal im Leben auftauchte und nicht mehr wiederkommt. Manchmal sind jedoch Symptome, wie z.B. Sorgen und Angst, noch weiterhin vorhanden, aber die Person hat gelernt, damit besser umzugehen.

Merke Dir jedoch eins: Personen mit psychischen Erkrankungen kann es bessergehen und viele gesunden sogar ganz. Wichtig ist es, so früh wie möglich die psychische Krankheit zu behandeln.

Was macht einen psychisch krank?

Psychische Erkrankungen haben vielfältige Ursachen. Sie können die Folge schwerer körperlicher Erschöpfung, einer gescheiterten Beziehung oder lang dauernder Arbeitslosigkeit sein. Psychische Störungen können auf einer genetischen Veranlagung beruhen oder nervliche Ursachen haben.

Wie merke ich dass es mir psychisch nicht gut geht?

Diese Liste ist nicht abschliessend, enthält aber die gängigsten Anzeichen: Ihre Stimmung hat sich verändert (betrübt, überglücklich, nervös, gereizt, verängstigt). Sie leiden an Schlafstörungen (sie schlafen nicht gut oder haben morgens Mühe aufzustehen). Sie haben mehr oder weniger Appetit als üblich.

Welches Geld bekomme ich wenn ich psychisch erkrankt bin?

Nähere Ausführung im Zusammenhang mit Depressionen Sie können bis zu 6 Wochen Entgeltfortzahlung erhalten, wenn Sie wegen der Depression nicht arbeiten können. Sind Sie länger als 6 Wochen arbeitsunfähig, endet die Entgeltfortzahlung und die Krankenkasse zahlt Krankengeld.

Kann man sich selber psychisch krank machen?

Bei der artifiziellen Störung gibt der Patient ohne ersichtlichen Grund körperliche oder psychische Symptome vor oder führt sie herbei. Die Ursache ist unbekannt, allerdings können Stress und eine schwere Persönlichkeitsstörung dazu beitragen.