Was passiert wenn die bank pleite geht

Die Kreditkrise hat Deutschland fest im Griff, vielen Banken steht das Wasser bis zum Hals. Kulanter werden die Kreditinstitute deshalb aber noch lange nicht – schon gar nicht, wenn sie Geld zu kriegen haben.

Es gibt sie noch, die Optimisten, die in jeder Krise eine Chance sehen und darauf spekulieren, im Falle einer Bankenpleite zumindest ihre Schulden los zu sein. Doch die Wahrheit ist eine andere. „Schulden verschwinden nicht einfach. Bei einer Bankpleite gibt es einen Insolvenzverwalter, der die Forderung gegebenenfalls weiter verkauft,“ sagt Achim Tiffe vom Hamburger Institut für Finanzdienstleistungen (IFF). Damit trete ein neuer Gläubiger in den Vertrag ein und verfolge die Forderung weiter. Die bisherigen vertraglichen Regelungen gelten dabei unverändert.

Tiffe rät allen von einer Bankinsolvenz Betroffenen, die einen Raten- oder Hypothekenkredit haben:

– Die Rückzahlung normal weiter bedienen, solange das kreditgebende Unternehmen existiert.

– Kein Aufrechnen mit erlittenen Verlusten, wenn beispielsweise Spargelder verloren sind.

– Nicht auf Verjährung hoffen – bei Verbrauchern gibt es zehn Jahre sogenannte Hemmung, in denen die Verjährungfrist ausgesetzt ist, und drei Jahre Verjährungsfrist.

– Bei Unklarheiten – wenn sich beispielsweise ein anderes Unternehmen meldet und behauptet, es sei der neue Gläubiger: Rechtsrat einholen und von einem Juristen den Anspruch klären lassen.

– Ist die Klärung schwierig, notfalls den zurückzuzahlenden Betrag bei der Hinterlegungsstelle des Amtsgerichts deponieren. Als Schuldner hat man damit seinen Willen dokumentiert, zahlen zu wollen, während das Gericht klärt, wer der berechtigte Gläubiger ist.

Max Herbst von der FMH Finanzberatung in Frankfurt betont, Kunden sollten im Fall einer Bankenpleite mit einem Eigentümerwechsel auch bei Dispokrediten aufpassen. Diese seien oft befristet beziehungsweise kurzfristig kündbar. Noch wichtiger sei es, bei der nur geduldeten Überziehung aktiv zu werden. Der Kunde sollte versuchen, rasch auf die vereinbarte Überziehungssumme herunterzukommen, denn die übernehmende Bank werde möglicherweise versuchen, den Kredit reduzieren.

Vor eigenmächtigen Aktionen, etwa dem Aussetzen der Tilgung, raten die Experten hingegen einmütig ab. Anderfalls riskierten Kreditnehmer, dass ihnen der neue Gläubiger umgehend den Kredit kündigt. Das kann zu massiven finanziellen Engpässen führen.

Lehman Brothers und die Greensill Bank haben gezeigt: Auch Banken können pleitegehen. Viele Sparer:innen fragen sich, ob ihre Depot-Werte in diesem Fall noch sicher sind. Wir erklären, was passiert, wenn der Broker Insolvenz anmeldet und worauf Anleger:innen achten sollten.

Was passiert wenn die bank pleite geht

Das Alte Rathaus in Bremen: Die Greensill-Bank hatte ihren Deutschlandsitz in der Hansestadt, bis sie im März 2021 wegen drohender Überschuldung von der Bafin geschlossen wurde

Neben Direktbanken drängen immer mehr Smartphone-Broker auf den Markt, die für den Kauf von Wertpapieren keine Gebühren mehr verlangen. Ihre Einnahmenquellen sind dementsprechend begrenzt und die Konkurrenz ist groß. Ob sich alle neuen Broker dauerhaft behaupten können, bleibt somit abzuwarten. Was aber passiert, wenn ein Depot-Anbieter doch mal pleitegeht?

Wertpapiere gelten als Sondervermögen

Eine beruhigende Nachricht gleich vorweg: Die Wertpapiere gehören immer dem Anleger und nicht dem insolventen Depot-Anbieter. Dieser ist vertraglich nur für die treuhänderische Verwaltung der Wertpapiere zuständig. Im Falle einer Pleite gelten sie als Sondervermögen. Das bedeutet: Wertpapiere fallen nicht in die Insolvenzmasse, sondern gehören weiterhin den Anleger:innen.

Vor Scherereien schützt einen das in der Praxis allerdings nicht. Denn bis die Papiere in das Depot einer anderen Bank übertragen werden, kann es dauern. Da man seine Aktien, ETFs oder Fonds in der Zwischenzeit nicht handeln kann, muss man unter Umständen Kursverluste in Kauf nehmen. Hinzu kommt, dass nach einer Pleite nur noch der Insolvenzverwalter als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Bis dieser vom zuständigen Gericht bestellt wurde, kann es allerdings ein bisschen dauern. Da hilft nur abwarten und die Ansprüche anschließend schnellstmöglich schriftlich geltend zu machen – letztlich sollte man aber alle seine Wertpapiere zurückbekommen.

Sichere Verrechnungskonten – riskante Banktitel

Auch die Verrechnungskonten bei Brokern oder Banken sind im Insolvenzfall geschützt. Nach geltendem europäischen Recht gibt es eine verpflichtende Einlagensicherung, die Ersparnisse bis zu einem Höchstbetrag von 100.000 Euro abdeckt. Einige Anbieter sind zudem Mitglied des Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands Deutscher Banken. Dieser Fonds übernimmt den Teil der Einlagen, der über die gesetzliche Grenze hinausgeht. Demnach sind Kundeneinlagen bis zur Sicherungsgrenze von 74,96 Millionen Euro pro Einleger geschützt, heißt es vom Verband.

Problematischer wird es, wenn Anleger:innen Aktien, Anleihen oder Zertifikate der Pleite-Bank oder des insolventen Brokers besitzen. Diese gehören zwar ebenfalls den Anleger:innen, werden im Regelfall aber wertlos. Da man als Aktionär:in Eigenkapitalgeber ist, muss man sich bei der Verteilung der Insolvenzmasse hinter allen anderen Gläubiger:innen anstellen, bekommt also meistens nichts.

Wer der Bank über Anleihen Geld geborgt hat, erhält bestenfalls einen Teil aus der Insolvenzmasse zurück. Wie viel, hängt auch davon ab, ob es sich um vorrangige oder nachrangige Anleihen handelt. Gleiches gilt für Schuldverschreibungen in Form von Zertifikaten. Zwar werden manche von ihnen als Sparbuchersatz gekauft, die Einlagensicherung greift hier aber nicht – ganz gleich wie gut sich der Basiswert in der Vergangenheit entwickelt hat.

Augen auf bei der Depot-Wahl

Die Pleiten der Vergangenheit zeigen, dass die Auswahl eines seriösen, voll regulierten und finanzstarken Brokers Anleger:innen viel Ärger ersparen kann. Wenn die Unternehmen über gute Ratings verfügen und von einer Regulierungsbehörde überwacht werden, senkt das die Pleite-Wahrscheinlichkeit enorm.

Grundsätzlich gilt, dass die Broker ihren Hauptsitz möglichst innerhalb der EU oder in den USA haben sollten. In beiden Wirtschaftsräumen ist die Überwachung spätestens seit der Finanzkrise 2008 am stärksten ausgeprägt – das steigert die Sicherheit für Anleger:innen.

Was passiert wenn Bank pleite?

Hat die Bank Ihre aktuelle Adresse, muss sie die Entschädigung innerhalb von sieben Banktagen auszahlen." Beispielsweise bieten die privaten Banken, die im freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken Mitglied sind, einen Schutz für Guthaben von mindestens 750.000 Euro an.

Was passiert mit meinen Schulden Wenn die Bank pleite geht?

Schulden verschwinden nicht einfach. Bei einer Bankpleite gibt es einen Insolvenzverwalter, der die Forderung gegebenenfalls weiter verkauft,“ sagt Achim Tiffe vom Hamburger Institut für Finanzdienstleistungen (IFF). Damit trete ein neuer Gläubiger in den Vertrag ein und verfolge die Forderung weiter.

Ist das Geld weg wenn die Bank pleite geht?

Die staatliche Einlagensicherung soll Kundengelder bei Banken und Bausparkassen im Insolvenzfall schützen. Bis zu 100.000 Euro sind dann pro Kunde und Institut abgesichert. Daneben gibt es noch freiwillige Einlagensicherungen der Banken, die angeben, über den gesetzlichen Rahmen hinaus zu entschädigen.

Ist das Geld auf der Bank noch sicher?

Grundsätzlich gilt: Geht eine Bank innerhalb der Europäischen Union (EU) pleite, sind Einlagen wie Guthaben auf dem Girokonto, Tages- und Festgeld bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank gesetzlich abgesichert. Bei Gemeinschaftskonten, zum Beispiel von Eheleuten, erhöht sich der Schutz auf 200.000 Euro.