Was machen wenn lehrer schüler mobben

4. Elternrat ansprechen

Jede Schule hat einen Elternrat. Dessen Aufgabe ist unter anderem, bei Problemen dieser Art zu vermitteln, bevor die Schulleitung einbezogen wird. Im Elternrat sitzen nicht selten Eltern, die die Schule und ihre Lehrer schon länger kennen und wissen, mit wem es öfter mal schwierig ist. Den Elternrat kann man im Vertrauen ansprechen und um dessen Einschätzung bitten. Diese Orientierung ist oft ganz hilfreich.

5. Um Termin mit Klassenleitung bitten

Dann kann (auch gern mit einem Mitglied des Elternrates) ein Gespräch mit der Klassenleitung und den Eltern des gemobbten Kindes vereinbart werden, in dem die Vorfälle geschildert werden und sich jeder dazu äußern kann. Die Einbeziehung des „mobbenden Lehrers“ wird normalerweise die Klassenleitung übernehmen. Auch er bzw. sie muss seine Sichtweise schildern dürfen.

Eine hilfreiche Grundlage ist eine Liste der Vorfälle mit Datum und möglichen Zeugen zu erstellen und auszuhändigen. Je nach Alter des Kindes ist es sinnvoll, das Kind zumindest an einem Teil des Gespräches zu beteiligen. Denken Sie daran, ein Protokoll dieser Sitzung anzufertigen, dass hinterher alle bekommen und dessen Inhalt alle zustimmen müssen. Hier gilt das Motto: Wer schreibt, der bleibt. Denn wenn es möglicherweise ein juristisches Thema wird, haben Sie etwas Konkretes in der Hand.

6. Schulleitung einbeziehen

Konnten keine zufriedenen Lösungen oder konkreten Schritte erarbeitet werden, die zu einer Verbesserung der Situation führen sollen, muss die Schulleitung einbezogen werden. Auch dann, wenn sich alles zu lange hinzieht. Nicht ungewöhnlich und gewissermaßen verständlich ist es, wenn ein Schulleiter zunächst beruhigend oder beschwichtigend auf die Eltern einwirken möchte. Machen Sie weiter klar, dass es sich hier um keine Bagatelle handelt und versuchen Sie, der Schulleitung bis zum Ende des Gespräches konkrete Ideen zu entwickeln, wie die Situation entschärft werden kann. Schule ist eine Behörde und die Mühlen mahlen oft langsam. In diesem Moment keine unnötigen Wochen ohne Veränderung hinzunehmen ist wichtig für das Kind. Es muss merken, dass etwas passiert, damit es noch weiter durchhält.

7. Klassenwechsel oder Schulwechsel erwägen

Oft hilft ein Klassenwechsel, durch den ein Schüler dem leidigen Lehrer entkommt. Doch es kann sein, dass das Kind bereits so mitgenommen ist, dass ein Schulwechseln sinnvoller ist, um das Alte hinter sich lassen zu können. Dies trifft vor allem dann zu, wenn das Kind durch die beschämenden Situationen eine Stellung in der Schule zugeschrieben bekommen hat, die ihm bei einem Verbleib weiter anhaften würde. Was immer auch durch die Erwachsenen erwägt wird: Was auch zählt, ist, was dem Kind die liebste der denkbaren Lösungen wäre.

Leider ist ein Schulwechsel oft mit dem Verlust netter Mitschüler verbunden. Das ist ungerecht, weil die Kinder oft nichts dafürkönnen, wenn ein Lehrer sie fertig macht. Doch die Idee, einen Lehrer aus der Klasse oder gar aus der Schule herauszukriegen gleicht oft dem Kampf gegen die Windmühlen.

Hier formulieren wir es mal etwas drastischer: So lange ein Beamter nicht schlägt oder klaut, ist es schwer, ihn loszuwerden. Der Lehrermangel macht es nicht besser und führt leider manchmal dazu, dass auch Personen auf unsere Kinder losgelassen werden, die charakterlich für den Lehrerberuf ungeeignet sind.   

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8. Handeln, handeln, handeln!

Sich mit unterschiedlichen Schulformen zu befassen, mit dem Kind in Frage kommende Schulen anzuschauen und genau zu hinterfragen, was zu meinem Kind passen könnte, ist jetzt entscheidend. So merkt Ihr Kind, dass aktiv an einer Lösung gearbeitet wird und es kann sich selber einbringen. Viele Schulen bieten Schnuppertage an, damit das Kind sich einen Eindruck von der Schule und Klasse machen kann, in die es möglicherweise wechseln könnte. Normalerweise sind Wechsel auch zu jeder Zeit im Schuljahr möglich und Freistellungen für die Schnuppertage vom laufenden Unterricht nach schriftlicher Beantragung kein Problem. Je schneller sich die Situation ändert, desto besser.   

Die ganze Familie muss überlegen und in sich hineinhören, welche Veränderungen nötig und gleichzeitig zu verkraften sind. Oft geht es um längere Schulwege oder höhere Kosten. Das Gespräch darüber ist entscheidend und die Einbeziehung des Kindes wichtig, damit es sich nicht länger fremdbestimmt oder ausgeliefert fühlt.

Denn zum Glück gibt es auch viele super engagierte und fähige Lehrer. Und manches Problem kann mit einer engagierten Lehrerschaft und Kooperation mit der betroffenen Familie auch vor Ort gelöst werden. Dennoch: Haben Sie selber als Eltern das Gefühl, dass die Schule nicht angemessen reagiert und der betreffende Lehrer wirklich so schlimm ist, dann fackeln Sie nicht lange und holen Sie Ihr Kind da raus. Brauchen Sie dazu Rückenstärkung, bereiten Sie Ihre Schritte in einer Familienberatung gut vor. Mit Hilfe geht vieles leichter und unnötig verbrannte Erde braucht jetzt auch niemand. Das Kind soll würdevoll aus der Situation rausgehen dürfen, denn es kann nichts für diesen Lehrer!

Und eins noch zum Schluss: Besser Sie werden als Mamazilla abgestempelt, als wenn Sie und Ihr Kind unter der Schulsituation leiden. Die Leute reden sowieso. Doch wenn Sie gerade betroffen sind, ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, nur auf die Menschen zu hören, die Sie stärken und Ihr Kind mit liebevollen Augen sehen. Alle andern sind Krafträuber. Und die helfen nie, erst recht nicht, wenn ihr Kind von einem Lehrer gemobbt wird, also einem Menschen der für ihr Kind erstmal scheinbar am längeren Hebel sitzt.